Lasur drückt Deckel hoch?

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unsereins

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Hallo zusammen,

ich wollte gerade meinen Holzdeckel vom Brunnen mit Lasur versehen, da sehe ich, dass bei allen Blecheimern mit Lasurinhalt der Deckel offen ist.

Sie waren in der Garage gelagert, Sommer und Winter dazwischen, Garage ist nicht geheizt/gedämmt. Die Lasur ist wasserlöslich. Die Eimer hatten einen festsitzenden Deckel beim Start der Lagerung.

Kann das sein, dass aufgrund der Temperatur-Unterschiede so ein Überdruck im Eimer entsteht, dass der Deckel aufgedrückt wird?

Ich gehe mal von einem Jahr aus in diesem offenen Zustand, bei einem Blecheimer ist innen schon Schimmel sichtbar, dieser war schon benutzt. Die anderen beiden waren von mir noch nicht geöffnet worden, aber halt jetzt der Deckel offen, da sieht der Inhalt noch recht normal aus. Geruchsmässig keine Auffälligkeiten.

Könnte der Inhalt bei den beiden noch tauglich sein?


Grüsse,
vom Helmut
 
Um welche Lasur genau geht es ?

Schimmel in der Dose ist verwunderlich.
Kann eigentlich nur von Dreck kommen der da rein gekommen ist.
 
unsereins schrieb:
Kann das sein, dass aufgrund der Temperatur-Unterschiede so ein Überdruck im Eimer entsteht, dass der Deckel aufgedrückt wird?

Prinzipiell möglich ist es, wenn genug Luft zwischen Deckel und Lasur ist und diese ausreichend erwärmt wird. Unterstützt werden kann dieser Effekt, wenn der barometrische Druck bei heißem Wetter schnell abfällt und die Luftschicht erst mal warm bleibt. Dann bleibt die Kraft, die durch den aufgebauten Druck von innen auf den Deckel wirkt (Druck = Kraft : Fläche; Kraft = Druck x Fläche) zwar gleich, die Gegenkraft von außen ist aber zu gering, dem entgegenzuwirken.
 
Das ist eine wasserlösliche Lasur von der Firma TRILAK (ungarischer Hersteller/Händler).

Sie ist mir vom Farbenhändler empfohlen worden, weil ich die Lasur sprühen wollte.

Von diesen drei Blecheimern war einer halb verbraucht, der hatte den Schimmel innen. Die anderen beiden sehen normal aus.

Andere Blechbehälter mit lösungsmittelhaltigen Lasuren (BAUHAUS) hatten keine Deckelprobleme, ebenso andere Farbeimer mit Lacken.

Ich steh da irgendwie auf dem Schlauch, was da passiert sein könnte.

An die Theorie, dass sich innen ein solcher Überdruck gebildet hat (oder aussen ein solcher Unterdruck), dass er bei diesen drei Bleicheimern den Deckel hochgedrückt hat, glaube ich ja selber nicht.
 
Frost? Der soll in ungedämmten und nicht beheizten Garagen angeblich im Winter auftreten können.
Und Wenn es gerade eben reicht, dass die wasserbasierte Lasur einfriert, die mit höherem Lösungsmittelanteil jedoch nicht, dann geht dort eben der Deckel auf...
 
unsereins schrieb:
An die Theorie, dass sich innen ein solcher Überdruck gebildet hat (oder aussen ein solcher Unterdruck), dass er bei diesen drei Bleicheimern den Deckel hochgedrückt hat, glaube ich ja selber nicht.

Das ist nichts, was ich mir ausgedacht habe oder aufgrund obskurer physikalischer Absonderlichkeiten zusammengereimt habe. Das ist ein Phänomen, dass - zwar selten - durchaus auftreten kann. Es braucht aber schon wirklich ordentliche sommerliche Temperaturen (>40 °C, die sich in einer Garage durchaus mal anstauen können) und den Druckabfall erreichst du bei jedem Starkregen oder Gewitter.
Das ganze nachzustellen ist leider etwas aufwändig. Habe es aber mal bei einer Colaflasche (o.k., da hat man noch die Unterstützung durch die Kohlensäure), die jemand in meinem Arbeitsumfeld stehen lassen hat, sehr eindrucksvoll beobachtet.

Frost, wie von Dev erwähnt, kann ebenfalls eine Antwort sein, aber dann hätte es wahrscheinlich nicht nur den Deckel gelupft. Das kannst du auch experimentell nachvollziehen und eine Flasche Sprudel (besser geht es mit Cola) ins Gefrierfach legen. Wenn halb gefroren sprüht eine Fontäne oben raus, weil das einfrierende Wasser den Raum in der Flasche verkleinert und die Kohlensäure unbedingt raus will.
komplett durchgefrorene Flaschen kann es so auch schon mal zerreißen.
 
Ich kann´s mir zwar immer noch nicht richtig vorstellen, aber es muss wohl tatsächlich was mit dem Wetter zu tun gehabt haben.

Eine dritte Person, die sich an den Farbeimern zu schaffen gemacht hätte, ist auszuschliessen, die Garage ist richtig verrammelt, da hätte man einen Einbruch gesehen.

Danke für die Infos, ich werde noch beim Händler nachfragen, ob ihm so etwas bekannt ist.
 
Hallo,
Also am atmosphärischen Druck liegt das bestimmt nicht. Der schwankt nur um ein paar Pascal. (1 Pascal = 0,00001 bar).
In deiner Garage wird es an einem heißen Sommertag bestimmt über 60 Grad warm. Das gibt Druck auf die Dose. Das wird des Rätsels Lösung sein.
 
Die paar Pascal können manchmal ganz schön viel Wirkung haben. Schwer zu glauben, aber ich ärger mich ständig mit sowas rum.
 
Der Farbenhändler kann es sich auch nicht erklären, das Problem betraf auch nur die wasserlösliche Lasur.

Bezüglich der weiteren Verarbeitung sieht er keine Einschränkungen, die lasur sieht normal aus, riecht auch normal.

Fazit: Farben & Lasuren den Winter über (wenn ich nicht da bin) im Haus aufbewahren, im Sommer öfter mal nachkucken.

Den gängigen Hinweis, Farben - wenn angebrochen - kopfüber aufzubewahren, sehe ich mittlerweile skeptisch. Oder dann in einer Wanne ...
 
unsereins schrieb:
Den gängigen Hinweis, Farben - wenn angebrochen - kopfüber aufzubewahren, sehe ich mittlerweile skeptisch.
Der ist auch so nicht ganz korrekt wiedergegeben. Man soll die nur eine gewisse Zeit - ich würde mal sagen maximal 24h - kopfüber aufbewahren, damit Undichtigkeiten im Deckel sich mit Farbe verfüllen, welche dann durch den Luftkontakt verdickt & partiell aushärtet und den Deckel dadurch wieder dicht abschließt. Sobald dieser Vorgang abgelaufen ist, kann man die Dosen lagern, wie man Lust hat.
 
unsereins schrieb:
Fazit: Farben & Lasuren den Winter über (wenn ich nicht da bin) im Haus aufbewahren, im Sommer öfter mal nachkucken.

Das Zeug einfach immer kühl und trocken lagern. Dann passiert überhaupt nichts.

Dirk schrieb:
unsereins schrieb:
Den gängigen Hinweis, Farben - wenn angebrochen - kopfüber aufzubewahren, sehe ich mittlerweile skeptisch.
Der ist auch so nicht ganz korrekt wiedergegeben. Man soll die nur eine gewisse Zeit - ich würde mal sagen maximal 24h - kopfüber aufbewahren, damit Undichtigkeiten im Deckel sich mit Farbe verfüllen, welche dann durch den Luftkontakt verdickt & partiell aushärtet und den Deckel dadurch wieder dicht abschließt. Sobald dieser Vorgang abgelaufen ist, kann man die Dosen lagern, wie man Lust hat.

Ist aber blöd, wenn jemand den Deckel beim Öffnen so verbogen hat, dass das Zeug beim Kopfüberaufstellen erst mal anfängt auszulaufen (so Spezialisten gibt es wirklich). Da hilft es dann immerhin, ein Kondom über die Dose zu ziehen. Vorausgesetzt, die Dimensionen des Gebindes lassen das zu.
 
Brandmeister schrieb:
Ist aber blöd, wenn jemand den Deckel beim Öffnen so verbogen hat, dass das Zeug beim Kopfüberaufstellen erst mal anfängt auszulaufen (so Spezialisten gibt es wirklich).
Ja, aber wer sowas macht, der hat noch ganz andere Probleme... :crazy: :rotfl:
 
Es gibt einfach Zeitgenossen, da möchte man mal für eine halbe Stunde dieser Zeitgenosse sein...um herauszufinden, was da schief gelaufen ist...
 
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