Frage zu Reibahlen

Diskutiere Frage zu Reibahlen im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Guten Abend! vielleicht kann mir jemand helfen bei Reibahlen durchzublicken - wie erkenne ich welchen Genauigkeitsmaß eine bestimmte Reibahle mit...
Drehmomentapostel schrieb:
In eine Bohrmaschine passt die sicher auch nicht.

Ja, daran wird's scheitern, für ein Schnellspannbohrfutter wird wohl der DM zu groß sein und der Vierkantkopf passt auch nicht in den Weldon 19mm.

komisch - derselbe Verkäufer hat eine Menge Windeisen im Angebot, aber alle scheinbar zu klein? Max. Größe: M 13 - 32, 1/2 – 1.1/4 ", Vierkant 7,0 - 20,0 mm ...
 
die Verstellbare Handreibahle von Garant Ø27,5 mm - 31,5 mm hat einen Vierkant von 14,5mm
die nächstgrößere Ø31,5 mm - 37 mm hat einen Vierkantschaft von 18mm
 
So, die Handreibahle ist jetzt angekommen aber da fangen die Fragen erst richtig an. :)
- Wie verstellt man die überhaupt? Die zwei Stellmuttern haben wohl ca 25 SW! Ich nehme an wenn man den Maß ändern möchte, muss man die Messer etwa mit 2 Gabelschlüsseln a SW25 losspannen, die Stellmuttern ein Stück drehen und wieder festziehen, richtig? Muss man das richtig festziehen? Und wie weit muss man ca. drehen um z.B. Ziel-Durchmesser der Schneiden um etwa 1/10 mm zu ändern?
 
Hallo

Eisenherz schrieb:
Ich nehme an wenn man den Maß ändern möchte, muss man die Messer etwa mit 2 Gabelschlüsseln a SW25 losspannen, die Stellmuttern ein Stück drehen und wieder festziehen, richtig?
Ja

Eisenherz schrieb:
Muss man das richtig festziehen?
"Fest" aber nicht anknallen. So eben, dass die Messer gut eingespannt sind und nicht mehr wackeln.

Eisenherz schrieb:
Und wie weit muss man ca. drehen um z.B. Ziel-Durchmesser der Schneiden um etwa 1/10 mm zu ändern

Das kannst Du ungefähr am Verstellweg ableiten. Wenn Du 10mm Verstellweg hast hast Du auch ungefähr 0,1mm promm Verstellweg der Muttern.
Im Zweifelsfall wirst Du eben noch einmal ein wenig zustellen und nochmal durchbohren/reiben.

PS
 
kannst 2 gegenüberliegende Schneiden mit der Schieblehre messen.
Eine Seite etwas lösen und die andere nachziehen, nicht zu fest anziehen, sie könnten ballig werden.
 
Alfred schrieb:
kannst 2 gegenüberliegende Schneiden mit der Schieblehre messen.
Im Idealfall geht das bei einer Reibahle aufgrund unsymmetrischer Anordnung nicht!

PS
 
:thx: Ich habe aber immer noch keinen Plan wie ich das Werkzeug überhaupt in die Bohrung einführe und wo ich ansetze? Ich habe erwartet dass das Werkzeug von oberhalb der Bohrung eingeführt wird und sich wie beim Gewindeschneiden von oben nach unten durch die Bohrung durcharbeitet, aber wenn ich mir die Geometrie ansehe, ist mir nicht klar wie das gehen soll... Asymmetrische Anordnung hin oder her - die 6 Schneiden bilden ja ja ganz unten maximalen Umfang - da messe ich an gegenüberliegenden Kanten ca. 30,3 mm eingestellt, dann beginnt erst in ca. 1 cm Abstand der eigentliche Messeranschliff mit einer komischen Delle (sieht man sehr gut im zweiten Bild) und geht dann bis nach oben wo ich einen Durchmesser von ca. 29,9 mm vorfinde :kp:

Ich kapiere gar nichts, müssen die Messer denn nicht geradlinig sein? Ich habe erwartet dass sie leicht konisch nach oben allmählich größeren Umfang bilden. :bahnhof:

20210221_222358.jpg
20210221_223301.jpg

Achso - Schaftende mit Vierkant-Antrieb sieht man im Bild nicht - es ist links!
 
Nicht das ich mit sowas je gearbeitet hätte, aber für mein Verständnis löst man zuerst die obere Mutter (minimal). Dann dreht man (minimal) die untere Mutter Richtung schneiden, dadurch stellen sich die Schneiden konisch nach aussen, oben größerer Durchmesser, unten kleinerer Durchmesser. Den gewünschten Durchmesser fixiert man dann entsprechend durch anziehen der oberen Mutter in gewünschter Position. Dann führt man die Reibahle von oben in das Loch ein und reibt die Bohrung/Passung durch drehen auf auf.

Ganz ehrlich, das würde ich einfach mal vorsichtig ausprobieren und gut. Man sieht ja was beim verstellen passiert.

Lesestoff und Videomaterial findet sich dazu jedenfalls via google Unmengen.

Diese Video zeigt was ich meine:


Es gibt scheinbar auch welche da kann man nach lösen der Mutter, die schneiden verschieben:



Viele Grüße,
Oliver
 
Die Reibahlen sollten im geraden Schneidebereich planparallel sein. An der "Spitze" befindet sich eine geringe Anschnittschräge. Zumindest kenne ich das von denen mit denen ich gearbeitet habe so.
Dazu sind die Schneiden jnd der Halter gegenläufig konisch gearbeitet wodurch die Schneiden dann auch parallel vor und zurückfahrrn wenn man sie verschiebt.

PS
 
Du kannst schon den Durchmesser bei 2 gegenüber liegenden Schneiden messen.Die Teilung ist zwar ungleichmäßig wg. Rattern, trotzdem liegen sich immer 2 Schneiden gegenüber.Ist bei normalen Reibahlen genauso.
Aber verlassen kannst du dich darauf nicht,ist eher "Voreinstellung",letztendlich zeigt nur ein Reibeversuch welches Maß tats. rauskommt.Gibt außer dem Material auch noch andere Faktoren die das Ergebnis beeinflussen,z.B. Aufmaß,Kühlmittel,Drehzahl,Aufspannung,Rundlauf der Aufnahme etc.....
ups,grad gesehen ,geht um Handreibahle.
Da immer dran denken; NIE zurückdrehen(wie z.B. beim Gewindebohren),sondern IMMMER rechtsrum,auch beim Zurückziehen aus der Bohrung ! Ansonsten kann sich ein kleiner SpanAbrieb/Dreck zwischen Freifläche und Bohrungswandung klemmen und die Schneide beschädigen.
 
die Messer deiner Reibahle scheinen ja irgendwie nachgeschliffen zu sein, ob man die wenden kann wegen der Führung?
Meine Reibahlen haben alle 6 Messer die ganz gerade sind.
 

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Alfred schrieb:
die Messer deiner Reibahle scheinen ja irgendwie nachgeschliffen zu sein, ...

Ja! Genau denselben Eindruck habe ich auch! Endlich sagt es mal jemand. Ich habe ganz den Eindruck dass ich hier eine gebrauchte Reibahle zugeschickt bekommen habe. Mist hoch 3. Das beste wird wohl sein diesen Schrott erstmal zurückzuschicken.

Übrigens - ich habe gehört mit ungerader Messerzahl wäre man besser dran, 5 z.B. Ist dem so und wie viele Messer sollten es denn bei 30 mm sein?
 
Eisenherz schrieb:
- ich habe gehört mit ungerader Messerzahl wäre man besser dran,

ich nicht :D kommt wohl auf den Hersteller an.
Hier meine größte Reibahle 34 mm auch mit 6 Messer.
Aber es kann durchaus auch welche mit 5 Messer geben.
Aber wir wollen damit jetzt nicht Probleme aufbauen sondern abbauen.
 

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Einen schönen Samstagabend,

Gott sei dank kann unser einer wenigstens noch werkeln. :D Also, ich habe die Reibahle nicht zurückgegeben, weil ich Dutzende Reibahlen bei anderen Händlern gesehen habe, die denselben Anschliff haben und weil ich mir eine ordentliche Reibahle mit geraden Messern ja gar nicht leisten will, es wäre too much des Guten. Und so ging ich ans Werk.

Dazu habe ich zuerst testweise eine 30 mm Probebohrung in 10 mm Stahl mit der Reibahle ausgearbeitet und habe es mit dem Reststück von dem 30 mm Rohr auf Passung geprüft. Erstaunlich dass bereits 60° Umdrehung der Stellmuttern den riesen Unterschied ausmachen von - Reibahle taucht frei durch die Bohrung vs. sie bleibt stecken und 2/3 der Messer sind noch oben! Also, ich brauchte 2 Durchgänge, aber von Genauigkeit kann da keine Rede sein - ich brauchte zwar guten Grip und etwas Mühe das Rohr durch drehende Bewegungen durchzustecken, aber dann wackelte es doch minimal hin und her - naja, ist halt auch kein Präzisionsrohr. Test erfolgreich.

Dann ging's an das eigentliche 15 mm dicke Werkstück - nach Bearbeitung ging das Testrohr (Reststück) durch die Bohrung, wenn auch mühsam, der andere Teil vom gleichen Rohr!(!) wollte aber nicht! Also nochmal minimal nachbearbeitet, bevor es klappte. Alles in allem bin ich ziemlich zufrieden, Hauptsache kein großes Spiel, das war mir wichtig, aber allein der Teufel weiß welches Durchmesser ich da jetzt gerieben habe. :D

Mein Fazit - dieseQualität geht nur wenn das genaue Zieldurchmesser und Rundlauf nicht so wichtig ist und man nur etwas knapp durch bekommen möchte, im Material das mindestens 10, besser 15 mm Stärke hat. Drunter zentriert sich die Handreibahle kaum. Und die Kosten, das ist ein Wahnsinn - 65,- für die Reibahle + Windeisen Gr. 5 + 2 x 25 SW Schlüssel für 18,- Ok, zur Not wäre auch 1 Schlüssel ausreichend gewesen. Also 83 EUR für den Spaß! :crazy:

Fairerweise muss man sagen, dass eine saubere maßhaltige Bohrung auch noch entsprechender Vorbohrungen bedarf, wie hier schon mehrfach von Euch erwähnt, daher hätte mir jetzt auch die beste Reibahle wahrscheinlich nicht mehr geholfen als die billigste. :popcorn: Dann ist mir noch was aufgefallen - ich habe den Eindruck als wäre die breiteste Stelle bei den Messern in der Mitte! Das ist auch nicht normal, oder doch?
 
Eisenherz schrieb:
Dann ist mir noch was aufgefallen - ich habe den Eindruck als wäre die breiteste Stelle bei den Messern in der Mitte! Das ist auch nicht normal, oder doch?
Ich weis nicht was Du für einen, mit Verlaub, Schrott hast andrehen lassen!
Ich schrieb ja schon : Die Schneiden haben einen kurzen Anschnittbereich und sind dann auf der restlichen Länge planparallel.
Da ist längs gesehen nix ballig! Schau dir mal die von Alfred fotografierte Reibahle an. So hat das auszusehen.
Also reklamieren und, jetzt nach getaner Arbeit, zurück geben. :ducken:

PS
 
powersupply schrieb:
Also reklamieren und, jetzt nach getaner Arbeit, zurück geben. :ducken:

PS
Ach, naja, und dann? Für das Geld kriege ich ehe nichts Besseres. Für bessere Reibahlen werde ich außerdem bis auf weiteres einfach keine Verwendung haben und der Schrott den ich habe wird mir in ähnlichen Fällen wie jetzt schon behilflich sein. Jetzt weiß ich ja woran ich bin, was damit möglich ist und was nicht. :popcorn:
 
OK
Wenn Du damit klarkommst. und die Funktion ausreicht. Meinetwegen.

Eisenherz schrieb:
da messe ich an gegenüberliegenden Kanten ca. 30,3 mm eingestellt, dann beginnt erst in ca. 1 cm Abstand der eigentliche Messeranschliff mit einer komischen Delle (sieht man sehr gut im zweiten Bild) und geht dann bis nach oben wo ich einen Durchmesser von ca. 29,9 mm vorfinde :kp:

Ich habe mir gerade deine Bilder noch einmal angeschaut.
Das Ding ist anstelle in den Schrott zu dir gegangen. Oder vom Schrottcontainer entnommen, mit dem Winkelscheifer grob zurechtgeschnitzt und dann verkauft worden.
Ledigich das rechte Ende, neben eben der genannten Delle, hat noch den originalen Schliff.
Der Rest... :brech:

Wenn dir die verbleibende Funktion so genug ist solls Recht sein. :allesgut:

PS
 
Ja, ach, diese Messungen - manchmal misst man Mist - es muss im Anfangszustand falsch zusammengezogen worden sein, denn ich habe beide Stellmuttern vor dem Reiben ca. 1 cm (!) runtergesetzt bis ich das Werkzeug in die Bohrung einführen konnte.

Es war halt einmal ein Fehlkauf, was soll's, der erfüllte Zweck heiligt die Mittel. 14 Tage nach dem Kauf das Werkzeug zu reklamieren würde mir nur Ärger bringen und Zeit und Nerven kosten, da hab ich kein Bock drauf. :)
 
Thema: Frage zu Reibahlen

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