[Kaufberatung] Gewindebohrer

Diskutiere [Kaufberatung] Gewindebohrer im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Hallo Leute, ich suche (eigentlich seit langer Zeit) eine guten "Allround" Gewindebohrer Set. Da ich schon wieder die Hersteller nicht so gut...
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mrt15

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Hallo Leute,

ich suche (eigentlich seit langer Zeit) eine guten "Allround" Gewindebohrer Set. Da ich schon wieder die Hersteller nicht so gut kenne bitte ich hiermit nach Auskunft

Ich weiss dass es für ein und den selben Bolzendurchmesser unterschiedliche Zahnabstände geben kann, wo man mit einer Schablone das zu schneidende Gewinde ablesen kann. Ich denke fur den anfang sollte die Standardbezahnung reichen. Wäre schön wenn man später entsprechende einzeln nachkaufen kann..

Ich sehe die Bohrer haben ein quadratisches Ende, wo man hinten das Windeisen anbringt.
Die Qualität ist ja im Bohrer selbst, das heißt das Handstuck kann ich vernachlässigen und sollte auch von Hersteller zu Hersteller passen?

Die Preisspanne reicht von Gebr. Mannesmann bis Hazet oder gar höher?
Hazet sets sind mir mit ca. 200€ zu teuer.
So 10€ Dinger mussens nun auch nicht sein.
Da lese ich noch BGS, kwb, Stier, Ruko und ProJahn usw...

Mit welchem Hersteller hätte ich lange Zeit meine Ruhe?

(Geplant ist demnächst in die Stange einer Schraubzwinge ein 1/4 Zoll Gewinde zu bohren um eine Kamerastativschraube reinzuschrauben. Ich weiss Kameras haben unten viertelzoll Gewinde, ich hoffe auch in Standardvezahnung..)

Freue mich auch euren Feedback, vielen Dank schonmal u d Gruß
Murat
 
Alfred schrieb:
es gibt viele 1/4" Gewinde, kennst du auch die Gangzahl?
Normale Stativgewinde an Fotokameras sind meist 1/4"-20 UNC.

Zwischen Stativ und Stativkopf kommt aber häufig auch 3/8”-16 UNC zum Einsatz.

Mit welchem Hersteller hätte ich lange Zeit meine Ruhe?
Im mittleren Preissegment gibt es die Firmen Exact, Ruko, Projahn und Völkel. Es gibt natürlich noch viele mehr, aber die vier fallen mir spontan ein. :wink:

Du musst dich nur entscheiden, ob du Gewindebohrer für Durchgangslöcher kaufst oder solche für Sacklöcher.
Gewindebohrer für Durchgangslöcher haben einen längeren Anschnitt und sind daher etwas leichter zu nutzen (einfacher anzusetzen, geringere Schnittkräfte), aber die Bohrung muss entweder durch das Werkstück durchgehen oder je nach Gewindebohrer etwa 4-8 Gewindegänge tiefer sein als die später nutzbare Gewindelänge.
Sacklochbohrer haben einen kürzeren Anschnitt und lassen am Lochgrund nur 2-3 Gewindegänge Abstand, haben dafür aber etwas höhere Zerspanungskräfte.

Geplant ist demnächst in die Stange einer Schraubzwinge ein 1/4 Zoll Gewinde zu bohren um eine Kamerastativschraube reinzuschrauben.
Aus welchem Material ist die Schraubzwinge denn? Es gibt welche aus Temperguss, aus Stahl oder aus Zinkdruckguss. Die Stahlvariante dürfte sich durch die Vergütung nicht vernünftig bearbeiten lassen. Temperguss und Zinkdruckguss müssten recht gut gehen.
 
Ds ich keine Gewindeschablonen da hab, vertraue ich mal dem Internet:
Code:
•1)   1/4 Zoll 20-Gang-UNC-Gewinde (1/4"-20 UNC)
•2)  3/8 Zoll 16-Gang-UNC-Gewinde (3/8”-16 UNC)
 
Dev schrieb:
Du musst dich nur entscheiden, ob du Gewindebohrer für Durchgangslöcher kaufst oder solche für Sacklöcher.
Guter Punkt. Erstmal Durchgangslöcher. Ich denke in über 90% meiner Anwendungen werde ich Metalle bis max. 2cm Stärke bohren. Für den fall dass ich später mal ein Sackloch für z. B. M8 bohren müsste, wurde ich mir ein M8 Sackbohrer kaufen und dieses am selben Handstück bohren? Oder haben die andere Systeme?

Dev schrieb:
Aus welchem Material ist die Schraubzwinge denn? Es gibt welche aus Temperguss, aus Stahl oder aus Zinkdruckguss. Die Stahlvariante dürfte sich durch die Vergütung nicht vernünftig bearbeiten lassen. Temperguss und Zinkdruckguss müssten recht gut gehen.
Es handelt sich um die Greifarmzwingen von Bessey: https://www.bessey.de/de-DE/BESSEY-Tool/Produkte/Spannwerkzeuge/Greifarmzwingen/Greifarmzwinge-GRA
Ich lese geschmiedet aus einem Stück und Guss usw..
 
Ausgehend vom im Startbeitrag genannten Setgedanken würde ich dazu raten einen einzelnen zölligen Gewindebohrer zu erwerben und einen metrischen Set von M3 bis M8 oder M10.
Welche nun genau, Sackloch, Durchgangsloch, gerade oder spiralig geschliffen, beschichtet oder nicht ist nocheinmal ein anderes Thema.
Warum soll sich in eine Stahlzwinge kein Gewindeloch einbringen lassen können? :kp:

PS
 
powersupply schrieb:
Warum soll sich in eine Stahlzwinge kein Gewindeloch einbringen lassen können? :kp:
Ich vermute, das ist ein Vergütungsstahl, der federhart angelassen ist - würde an der Stelle zumindest sinnvoll sein. Ich weiß es aber nicht, da ich meine Ganzstahlzwingen bislang nicht angebohrt habe.
Aber da die Schiene verzinkt ist, hast Du vermutlich Recht und es ist nichts besonders hartes.

Man merkt es aber schon beim Bohren. Wenn das gut klappt, gibt es beim Gewindeschneiden auch kein Problem.
 
powersupply schrieb:
... würde ich dazu raten einen einzelnen zölligen Gewindebohrer zu erwerben und einen metrischen Set von M3 bis M8 oder M10...
Ja das gefällt mir. Ich dachte an Das genannte Produkt bei Amazon und an ein metrisches Set.

Zu einer ursprünglichen Frage: Sind die Windeisen genormt? Also passt der zöllige Gewindebohrer zu dem Windeisen aus irgendeinem Set?

In dem Set sind 3 Bohrer dabei. Ich verstehe das so, dass ich mit jedem Bohrer ein und dasselbe Gewinde in 3 Stufen aufbohre? Siehe Ringmarkierungen am Schaft..

Beim metrischen Set schwanke ich zwischen Projahn und Ruko.. Projahn ca. 20€ gunstiger bei gleichem Umfang...
 
Bei dieser Zwinge kann man die Sicherungsschraube entfernen und den Greifarm abnehmen (zum Spreizen umsteckbar). IMO ist der Festbügel der Greifarmzwingen GRA30/60/100-12 weniger zäh als irgendein typischer unvergüteter Werkzeugstahl, bohren und Gewinde schneiden mit gutem Werkzeug ist durchaus machbar.

Zöllige Gewindewerkzeuge würde ich nur Einzel kaufen, ausser man benutzt unterschiedliche Durchmesser genügend oft. Lieber einzel von sehr hoher Qualität wie z.B. DC (http://dcswiss.com) als ganze China-Sets im Holzkasten die nett aussehen jedoch meist nichts taugen.

Windeisen für 4-kant Schafte sind nicht so kritisch, nur im untersten Vierkant-SW-Bereich muss man darauf achten, dass der Schaft noch genügend geklemmt wird. Habe auch billige Chinaware eingesetzt, die interessanterweise nicht schlechter war als viel teuerere Modellle.
Bei den Ratschentypen habe ich keine so massive Unterschiede festgestellt, teure waren nicht unbedingt besser.

BTW bei heiklen Anwendungen kann man das Werkstück einspannen und die Pinole der Säulen- oder Tischbohrmaschine mit einer kleinen Zentrierpspitze austatten damit man das Gewindeschneiden von Hand ganz am Anfang schön senkrecht startet (dabei hat die Bohrmaschine eine reine mechanische Funktion und wird nicht eingeschaltet).
In den meisten Fällen arbeitet man jedoch einfach freihändig.

BTW Bei Photoapparat-Gewinde die wie bereits andere erwähnten nicht metrisch sind, niemals eine nicht passendes Gewindeteil rein forcieren, irgendwelche nicht kompatible Schrauben kann man etwa reinschrauben bevor es klemmt, danach werden Gewinde beschädigt.
 
Moin

Die allermeisten Gewinde schneide ich eh mit der Maschine.
Auch deshalb kann man meine Situation und Ausstattung nicht mit jemandem vergleichen der frisch anfängt sich mit gutem Werkzeug auszustatten, aber ich für meinen Fall kaufe nur noch Maschinengewindebohrer(Einschnitt). Und wenn ich mal nicht mit der Maschine schneide nehme ich, wie schon angesprochen, ein verstellbares Windeisen.

mrt15 schrieb:
Zu einer ursprünglichen Frage: Sind die Windeisen genormt?
Im Prinzip ja. Kürzlich hab ich irgendwo eine Auflistung der Zuordnungen Gewinde <-> Vierkant gesehen, meine das war sogar hier im Forum.
Es gibt aber auch eine Norm zu dem Thema. DIN 10. Kannst Du beim Beuth-Verlag um 36€ erwerben. Mehr sag ich zu der Praxis der Geheimhaltung technischer Regeln lieber nicht. :brech:
Wenn ich drandenke schaue ich nächste Woche im Geschäft mal in die Norm rein.

Was ich dir aber gefunden habe ich das Handbuch der Gewindetechnik und Frästechnik von EMUGE. Darin ist ab Seite 41 ein Auszug der Norm dargelegt welcher eine Tabelle der metrischen Werkzeugschäfte mit Vierkant und ab Seite 42 das US-Pendant beinhaltet.
Eine Ableitung zu den jeweiligen Gewindegrößen kann ich leider nicht erkennen.

In dem Set sind 3 Bohrer dabei. Ich verstehe das so, dass ich mit jedem Bohrer ein und dasselbe Gewinde in 3 Stufen aufbohre? Siehe Ringmarkierungen am Schaft..

Das ist korrekt. So hab ich das auch gelernt. Ein Ring, zwei Ring, kein Ring.
Für die eine Anwendung mit dem zölligen Gewinde wird es der Projahn sicherlich tun.

PS
 
Link wurde glaub nicht richtig übernommen. Mal schauen, ob Link unten funktioniert, sonst mit Google suchen, 756-seiten PDF):
https://www.scope-online.de/upload_weka/Handbuch_EmugeFranken_613019.pdf

Bei EMUGE FRANKEN (https://www.emuge-franken-group.com/at/de/downloads/a/downloads) hab ich das Buch nicht auf Anhieb gefunden.

EN habe ich ein paar, DIN kaum, da die sind leider schwer zu finden, da ausserhalb Deutschland nicht so bekannt. Für Normen gebe ich keinen Cent aus, betrachte dass die kostenlos sein sollten, insbes. da sich Gesetzgeber oft darauf beziehen (wird zu OT zu diskutieren) und zudem kleine Firmen benachteiligt werden, da eine legale Anschaffung der Normen unverhältnismässig teuer ist.
 
Um auch noch meinen Senf dazu zu geben, ich empfehle das Gühring Powertap Set M3-M12 (gibt es als Sack- und Durchgangsloch). Da hast du einen wirklichen Top Hersteller zu einem vertretbaren Preis. Kostet etwa 75€(die einfache Ausführung, https://www.ebay.de/itm/163294034734). Die Bohrer sind über alle Zweifel erhaben. Einen M3 habe ich mal abgebrochen, allerdings brauchte es:
- Sacklochgewindebohrer (deutlich kritischer was Brechen angeht)
- verhältnismäßig viel Kraft
- zu kleines Kernloch
-gehärteten Stahl (Schere)
Fazit: eigene Trotteligkeit und Eile, keine Lust es gründlich zu machen. Für den zweiten Versuch habe ich die Schere dann weich geglüht, danach wieder gehärtet. Ging rein wie Butter.

Ansonsten kann ich noch das Stier Set empfehlen, Preis/Leistung ungeschlagen:https://www.contorion.de/materialbe...h-spiralbohrer-satz-hss-e-co8-m3-m12-82764552

mit dem folgenden hab ich noch keine Erfahrung, aber bisher hat Stier immer Qualität geliefert, mit der man sehr gut arbeiten kann (und die Rezensionen sind top)
https://www.amazon.de/STIER-Gewinde...indeschneider-Handgewindebohrer/dp/B07T9HWVFZ

Spezielle Größen, wie den jetzt benötigten Bohrer, kaufst du einzeln in mittlerer Qualität. Beim Gewindebohrer nicht sparen, schon ein abgebrochener Gewindebohrer in einem teuren Werkstück kann den Mehrpreis eines guten Sets um ein Vielfaches wett machen. Projahn, Ruko, Exact, Völkel, GSR, alles kauf- und gut nutzbar. Die Marktführer sind sicherlich DC Swiss, Emuge, Walter, Titex, Gühring, OSG (und noch viele mehr).

Dazu eine verstellbare Ratsche von BGS (normal hasse ich deren Zeug aber die Ratsche ist gut). Die gibts gerade gesenkt, sonst immer teurer. Die spannt zwar nur bis M10, aber für darüber reichen die übertragbaren Kräfte eh nicht. Dazu dann noch einen Windeisenhalter der Größe 2 (ein einfacher reicht).
https://www.amazon.de/gp/product/B00DREPAF6/ref=ppx_od_dt_b_asin_title_s00?ie=UTF8&psc=1
 
Moin, hab einen Gewindebohrersatz für 1/4 Zoll mit Gangzahl 20. Da war leider keine Gebrauchsanweisung dabei..

In welcher Reihenfolge nehme ich die Gewindebohrer?

  • * 1 Ring
    * 2 Ringe
    * ohne Ring

?

Bedanke mich im voraus
 

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Sieht man doch auch am Anschnitt der Gewindebohrer.
IdR hat man bei Feingewinden eh meißt nur 2 Gänge.
 
Empfehlenswert (aber kein muss) ist, die Bohrung vorher mit dem Senker etwas zu bearbeiten, dann greift der GB besser.
 
Thema: [Kaufberatung] Gewindebohrer

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