Nachschlagen ferromagnetischer Eigenschaften von Stahlwerkstoffen?

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Eisenherz

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Moin,

kennt jemand eine Seite auf der man ferromagnetische Eigenschaften eines Stahls anhand einer Werkstoffnummer/Kurzbezeichnung nachschlagen kann? Also, wenn man z.B. vergleichend wissen möchte wie stark S235JR vs, S355J2 vom Magneten angezogen wird? Sicher wird der Unterschied minimal sein und dennoch, kann man so etwas irgendwo nachschlagen?
 
Hallo
Wir reden hier von wenigen Prozent unterschiedlicher "Verunreinigung". Diese Differenz wirst Du auch schon durch unterschiedliche Walzrichtung egalisieren können.
--》Stichwort : kornorientiertes Blech

PS
 
Senkblei schrieb:
...höhere Mathematik mag ich eh nicht, kann sehr gut ohne Differenzialgleichungen et al. leben.
Irgendwie habe ich an genau dieser Stelle auch das Interesse an Mathematik verloren :rotfl: :top: :bierchen:
 
Senkblei schrieb:

das sind ja mal interessante Quellen zur Thematik. :popcorn:

powersupply schrieb:
Hallo
Wir reden hier von wenigen Prozent unterschiedlicher "Verunreinigung". Diese Differenz wirst Du auch schon durch unterschiedliche Walzrichtung egalisieren können.
--》Stichwort : kornorientiertes Blech
PS
Also gut, ich packe mal die Karten auf den Tisch - ich will mir eine Stahlplatte besorgen, die als ein Untergrund/eine Auflage für eine Magnetbohrmaschine in einem kleinen Bohrtischständer dienen soll, denn ich herstellen möchte. Hierfür scheint mir Baustahl geeignet sein, aber ich bin mir etwas unsicher was die Stärke und Materialwahl angeht.

Mindeststärke sollte wohl laut Herstellerangabe 20mm sein. Aber warum sich an Mindestmaß orientieren? Ich habe mir zwei günstige Angebote ausgesucht - einmal 20mm stark S235JR und einmal S355J2 in 25mm Stärke und 20% teuerer, wobei wir hier von 5 EUR Preisunterschied reden. Ich denke nur S355J2 ist u.U. ein Tick weniger magnetisch und so wäre ein Invest in 5mm extra Strärke völlig sinnlos? Ich bin halt ein Perfektionist. :D
 
Da wird vor Allem die Planizität(schreibt man das so) ausschlaggebend sein.
Je ebener die Platte an den Magnetflächen anliegt desto größer die Haftung.
Ich denke man wird sich bei der notwendigen Stärke an den Eisenplatten der Sicherheitstürzuhaltungen orientieren können. die sind nicht stärker als 10 - 12mm. Dafür aber fein plangearbeitet um möglichst vollflächig an den Magnetflächen anzuliegen.

PS
 
Ja, also ich kann hier nur von "ausreichend" plan ausgehen, wenn ich jetzt den Verkäufer frage, ob es absolut plan ist, kann er mir diese Frage sicher nicht zufriedenstellend beantworten. Plangefräst ist es ja nicht und alles andere ist nicht absolut plan. Ich denke aber - wenn schon die Magnetfußunterfläche nicht ganz plan vom Gerät her ausgeführt ist, hier eine Kostprobe:
20200928_205126_.jpg
...dann reicht die übliche Oberflächenbeschaffenheit vom Baustahl für meine Platte bestimmt aus, weil die Maschine ja eigentlich für eben diese Bohrungen auf dem Werkstück vorgesehen ist, auf dem sie steht und das ist ja oft sicher Baustahl. Bei Stärke würde ich mich an Herstellerempfehlung orientieren, da macht man nichts verkehrt und somit sind mind. 20mm angesagt. Wenn schon nicht absolut plan, so doch wenigstens dick genug. :mrgreen: Krumm darf die Platte natürlich nicht sein, das wäre schlecht.
 
Plan wird die (eisen)Fläche an sich schon sein. Lege doch mal ein Lineal darüber.
Die Ringe die man sieht beherbergen die vergossenen Magnetspulen.
Und so verranzt wird die Eisenoberfläche bei Auslieferung nun auch wieder nicht gewesen sein.
WIe heißt es so schön? Wo gehobelt wird fallen Späne. Hier lagen sie eben teilweise zwischen Magnetfuß und Werkstück.

PS
 
Mach dir da mal keine Sorgen und nimm einfach das günstigere Angebot mit 20 mm Plattenstärke. Der S235JR besitzt ein fast vollständiges ferritisches Gefüge und zeigt deshalb exzellenten Magnetismus. Soll heißen, deine Maschine haftet darauf wie sau.
Wir bappen Magnetbohrmaschinen an deutlich dünnere Stahlplatten. Auch sind diese alles andere als plan, da es sich um Schiffsrümpfe mit reichlich Schweißverzug handelt.
Also, S235 kaufen und glücklich sein.

Für Informationszwecke verlinke ich dir mal hier
https://schmitz-metallographie.de/de/fe-basis

Ich weiß nicht, ob du Metaller bist, deshalb: die leer erscheinenden fein umrandeten Bereiche sind Ferrit-Körner. Solche Anteile im Stahl zeigen ferromagnetische Eigenschaften (sie sind nicht die Einzigen, da es dir aber um zwei gängige Baustähle geht, reicht das zum Verständnis)
 
Ein Metaller bin ich leider nicht, besser wär's :) Danke für den Link! :top: Ich denk ich entscheide mich für 20 mm noch aus einem weiteren guten Grund - ich habe dann 5 mm mehr Schnitttiefe in Reserve gegenüber 25mm! :D
 
also, ich habe ja einen anderen Hersteller, möglicherweise also auch andere Magnete etc. + eine ziemlich zerkratzte Fußfläche und wenn Hersteller 20mm empfiehlt, warum davon abweichen? :)
 
damit wird es auf jeden Fall bombenfest halten, da kannst dann ein Auto dran hochheben :wink:
 
H. Gürth schrieb:
Hm, die könnte man natürlich auch mal Planschleifen (lassen).
Ja, daran habe ich auch schon gedacht, allein Ästhetik wegen, aber mir fehlt noch die Idee zu guter Umsetzung, Bandschleifer?
 
Gemeint war wohl eher eine richtige Flachschleifmaschine. :wink:
Schleifen müsste auch gar nicht sein. Fein gefräst wäre schon mehr als ausreichend.

Wenn Du Dich selbst dran versuchen willst: Bei einem Bandschleifer hätte ich sorgen, dass es nicht plan wird, weil die Kontaktfläche vom Bandschleifer kleiner ist als die Magnetspannplatte.
Eine ebene Platte (Stahlplatte, Granitplatte oder Glasscheibe), ein wenig Wasser drauf und dann ein Blatt wasserfestes Schleifpapier (für die Metallbearbeitung, keines für Holz) drauf legen. Das Wasser sorgt für eine gute Planlage. Und dann immer mit kreisenden Bewegungen drüber. Mit dem Papier so grob wie möglich anfangen - es wird sowieso lange dauern. Die Methode ist eher etwas für geduldige Menschen (oder für Masochisten). :wink:

Oder doch jemanden mit einer Fräsmaschine suchen. Ein Schlagzahnfräser wäre das Mittel der Wahl, weil der Flugkreis größer ist als die zu bearbeitende Fläche. Das gibt eine schöne, gleichmäßige Oberfläche und ist wirklich plan.
 
Ich verstehe nicht, warum man das tun sollte. Am Ende ist es nur schlimmer als vorher. Die Oberfläche ist trotz aller Eindrücke plan und da vollflächig aufliegend nur ein ästhetisches Problem. Oder haben sich da etwa auch "Berge" gebildet?
Aufwand und Nutzen sehen :)
 
Bezogen auf das Foto würde ich die Kontaktfläche so belassen wie sie ist.

Kleine "Luftlöcher" haben m.E. keinen merkbaren Einfluss auf die Abreisskraft sofern man von sageb wir mal weniger als 0.2 mm (frei erfundener Richtwert von mir, habe nichts berechnet), gar 0.5 mm sind vermultich nicht dramatisch nur nimmt die Haltekraft sehr schnell mit dem Luftspalt ab (Formel müsste ich nachschlagen, nicht linear, mindestens quadratisch).

Schleifen würde ich da nichts, falls Restmagnetismus (Remanenz) vorhanden ist, kriegt man Eisenschleifstaub kaum mehr weg (weiss nicht, ob es mit High-Tack Klebeband geht, habe hier einen magnetischen Schweiss-Positionierwinkel oder wie das Ding auch heisst, den ich nicht mehr sauber kriege).

Bzgl. Grundplatte würde ich mir keine Sorgen machen ausser sie wäre wirklich stark deformiert. Magnetische Halbfabrikate und insbes. Bleche werden sehr oft mit schaltbaren Hubmagnete gehandhabt.

Aus Cover-My-Ass Gründen schreiben die Hersteller der Magnetfuss-Kernlochborhmaschinen Mindest-Blechstärken vor, nur in der Praxis kann man problemlos auch was geringere Materialstärken einsetzen, insbes. wenn man vorsichtig bohrt, so schnell löst sich der Magnetfuss auch nicht. Heikel können wenig magnetische Stähle sein, wie z.B. gewisse ferritische (mehr oder weniger rostfreie) Edelstähle, oder höher legierte Vergütungsstähle u.a. im Werkzeug- und Formenbau.
 
Matchless schrieb:
Ich verstehe nicht, warum man das tun sollte. Am Ende ist es nur schlimmer als vorher. ...
Aufwand und Nutzen sehen :)
Ja, also, das könnte tatsächlich passieren. :) "Das Bessere ist der Feind des Guten!" oder wie heißt es so schön? Außerdem weiß ich nicht was "Schlagzahnfräser" ist. :D Ich lasse es mal so.
 
Thema: Nachschlagen ferromagnetischer Eigenschaften von Stahlwerkstoffen?

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