Bohren in S235JR

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huenerschrecker

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Ich möchte hier mit Hausmitteln in ein Stück S235JR bohren.
Das Stück ist 10mm dick und ich möchte da kpl. durch.
Verwendet wird eine typische Standbormaschine die bei meinen Eltern steht, Type unbekannt
aber die Bohrleistung sollte ausreichen. Lt. einer Tabelle, welche ich im Internet gefunden habe liege ich mit 800 Umdrehungen richtig.

Frage:
Mir ist klar, man kühlen muss. Selbe frage wie beim Sägen.
Meine Lösung auch hier: Fahrradöl.
Lohnt es sich, etwas anderes im Haus zu haben - wenn ja was genau?

Frage 2:
Wie appliziert man das Öl idealerweise beim Bohren?
Idealerweise müßte man ja ständig draufspritzen, OK man hat ja 2 Hände, eine dreht den Vorschub, eine spritzt...

Gibt's da Tricks, die man kennen sollte, mal so ganz blöde drein gefratgt?
 
huenerschrecker schrieb:
Das Stück ist 10mm dick und ich möchte da kpl. durch.
Aha, das zweite Stück der Salami kommt im zweiten Thread...
Ok, also nimm die Säge und säg los... :wink:

Lt. einer Tabelle, welche ich im Internet gefunden habe liege ich mit 800 Umdrehungen richtig.
Erfahren wir den Durchmesser der Bohrung dann im dritten Thread? :crazy:

Wie appliziert man das Öl idealerweise beim Bohren?
Kunststoffflasche mit Dosierspitze: Alle 10-20 Sekunden einen Tropfen drauf geben (Bohrer raus, ein Tropfen rein, Bohrer wieder runter.)
Offenes Gefäß: Mit einem kleinen Borstenpinsel ein paar Tropfen drauf verstreichen.
 
Ein 8mm Bohrer mit 800 U/min ist noch ok. Das sind 20m/min Schnittgeschwindigkeit. Die Tabellen sind meist für gewerbliche Anwender, wo Zeit Geld kostet.

Ich reduziere die Angaben immer ein wenig und hätte hier wohl 500 U/min gewählt. Das reduziert die Belastung am Bohrer und erhöht die Lebensdauer. Und so eilig wie in der Industrie haben es Heimwerker meist nicht.

Vorbohren musst Du bei einem so kleinen Durchmesser an einer Tischbohrmaschine nicht.

Am Vorschubhebel so kräftig ziehen, dass ein echter Span abgehoben wird und der Bohrer nicht nur im Loch reibt - aber auch nicht stärker. Dann bist Du schnell durch.
Wenn es nur eine Bohrung ist, brauchst Du dafür auch kein Schneidöl.
 
Ein 8 mm Loch in 10 mm Baustahl - das bohrt man mit dem Akkuschrauber :ducken:
 
Ein_Gast schrieb:
Ein 8 mm Loch in 10 mm Baustahl - das bohrt man mit dem Akkuschrauber :ducken:
Nachdem gleich zwei Threads zur Bearbeitung aufgemacht wurden, dachte ich auch erst an ernsthafte Abmessungen... :mrgreen:
 
Sorry wenn meine Fragen zu doof sind.
Für jemanden, der aus der Elektronik kommt und sich in Metallbearbeitung nicht wirklich auskennt ist das nicht immer so wirklich klar. Und ich hab hier in meiner Umgebung sonst nur Kaufleute :wink:

Noch ein kurzer Nachhaker:
Inwiefern ist es evtl. von nachteil, wenn man deutlich langsamer bohrt, als typischerweise vorgeschlagen?

Diese Tabellen sind also eher als sinnvolle Höchstwerte zu verstehen?
Zb. 10mm - Vorschlag 660 - angenommen die Maschine ist eher schapp und ich muss die Riemen entsprechend umlegen - komme nur noch auf 200 Touren.
Passe die Vorschubgeschwindigkeit natürlich entsprechend an.

Welche Nachteile ergeben sich da draus, wenn Zeit keine Rolle spielt?
 
huenerschrecker schrieb:
Noch ein kurzer Nachhaker:
Inwiefern ist es evtl. von nachteil, wenn man deutlich langsamer bohrt, als typischerweise vorgeschlagen?
Du brauchst länger oder musst wesentlich stärker drücken.

PS
 
huenerschrecker schrieb:
Sorry wenn meine Fragen zu doof sind.
Wir machen uns doch nur ein klein wenig lustig. :wink:

Inwiefern ist es evtl. von nachteil, wenn man deutlich langsamer bohrt, als typischerweise vorgeschlagen?
Von der banalen Feststellung, dass es länger dauert einmal abgesehen:
Die Oberflächenqualität sinkt, wenn die Schnittgeschwindigkeit zu gering ist. Den Effekt bemerkt man üblicherweise nur beim Drehen, weil man dann den bearbeiteten Außendurchmesser des Werkstücks sieht. Beim Bohren tritt das aber ebenfalls auf. Da Bohren aber generell relativ schlechte Oberflächen erzeugt, ist das nicht weiter schlimm. Niemand interessiert sich für Rautiefen auf der Innenseite der Bohrung.

Die Tabellenwerte sind meistens das Maximum, bei dem das Werkzeug noch eine erträgliche Lebensdauer aufweist. die Drehzahl um 30% reduzieren ist immer ok und erhöht die Lebensdauer des Bohrers. Deutlich langsamer zu bohren wird wohl eher keine weiteren Vorteile bringen. Schlimm ist es aber auch nicht.
 
Das angegebene Vc und Drehzahlen immer den max. Wert angeben möchte ich nicht pauschalisieren, oft sind es auch mittelwerte. zum Material an sich kann man auch keine genauen Aussagen treffen, vor allem beim St-37 nicht (zu instabil von der charge her). Was gewählte Drehzahlen und Vc angeht, da spielen mitunter auch Erfahrungen eine nicht unwichtige Rolle. Grundsätzlcih aber (je nach Werkzeug) kannst Du auch höher fahren. Wichtig: Kühlung und eine halbwegs korrekte Vf (Vorschubgeschwindigkeit), was aber mit einem Pinolenvorschub schwer zu händeln ist. Der Nachteil, wenn Du mit zu wenig s (Drehzahl) arbeitest ist, dass das Werkzeug anfängt zu reiben. Kommt auch noch zu wenig f (Vorschub) ins Spiel, läufst du unter umständen Gefahr, das eine Randzonenverhärtung stattfindet (auch bei unzureichender Schmierung). Auch sehr wichtig, nimm ein gescheites Werkzeug, sprich Bohrer. Wenn möglich, besorge dir einen HSS-G mit Kreuzanschliff oder ausgespitzter Querschneide. die vereinfachen den Bohrprozess etwas. der Spitzenwinkel spielt in diesem Fall eine eher untergeordnete Roll. Also 118° oder 130/135° reicht völlig aus. Beim Bohren darauf achten, das der Span in kurze Chips gebrochen wird (wobei der anbohr-, Ausbohrspan immer etwas länger sind). solltest Du ein etwas Bohrautrittsloch haben wollen, dann reduziere ca. 1-2mm vor Bohreraustritt den Vorschub etwas (ca. 30-40%). Und noch mal.....kühlen, kühlen, kühlen.............
 
Ich geb hier auch Mal noch meinen Senf dazu.

Die Schnittgeschwindigkeit für Baustahl S235JR liegt bei 20-25 m/min bei einem TIN beschichteten Bohrer sogar bis 28m/min.
Somit ist weniger als 800u/min nicht nötig.
Für eine Saubere Bohrung ist es empfehlenswert mit einem 4mm Bohrer und entsprechend 1600 U/min vorzubohren.
Zum Kühlen lässt sich auch einfaches Wasser verwenden (weniger Sauerei). Wichtig ist nur, dass die Kühlung nicht unterbrochen wird da sonst die Schneide um so schneller stumpf wird. Standardmäßig haben HSS Bohrer schon den korrekten Anschlifwinkel von 118°.
Um hier aber keine Wissenschaft draus zu machen, solange ein sauberer Span entsteht der nicht blau wird ist alles gut 😉

MfG
Roman W.
 
@ Roman

den Zerspaner möchte ich sehen, der ein 8mm Loch haben möchte und das mit 4mm vorbohrt :crazy: :mrgreen:

das wäre nach einigen wenigen Löchern, der Tod für jeden Bohrer...............

und zum Span....doch, genau das sollte er im Iedalfall...nämlich blau sein! die Wärme muss in den Span. ist der Span nicht blau (wenn nur mit MMS oder trocken gearbeitet wird), dann hast du die Hitze entweder im Material oder im Werkzeug, was beides denkbar schlecht wäre..... Deine Aussagen muss ich hier also leider als falsch bezeichnen!
 
Mark 303 schrieb:
Deine Aussagen muss ich hier also leider als falsch bezeichnen!
Der eine schreibt von Kühlung, der andere schließt sie extra aus.

Vielleicht habt ihr ja beide recht...
 
Mark 303 schrieb:
die Wärme muss in den Span. ist der Span nicht blau [...], dann hast du die Hitze entweder im Material oder im Werkzeug,
Und die Wärme erkennt an der Farbe wohin sie muss? :P

Ich bin zwar kein Zerspaner, kenne es so: Der Span soll blau sein, wird er aber heller als blau (ins goldene) ist die Temperatur an Werkzeug/Werkstück zu hoch weil der Abtransport über die Späne ist nicht mehr ausreicht.
Dann muss gekühlt oder die Schnittgeschwindkeit reduziert werden.


mfg JAU
 
J-A-U schrieb:
Mark 303 schrieb:
die Wärme muss in den Span. ist der Span nicht blau [...], dann hast du die Hitze entweder im Material oder im Werkzeug,
Und die Wärme erkennt an der Farbe wohin sie muss? :P

Ich bin zwar kein Zerspaner, kenne es so: Der Span soll blau sein, wird er aber heller als blau (ins goldene) ist die Temperatur an Werkzeug/Werkstück zu hoch weil der Abtransport über die Späne ist nicht mehr ausreicht.
Dann muss gekühlt oder die Schnittgeschwindkeit reduziert werden.


mfg JAU

Das wiederum ergibt sich in aller Regel von sachgemäßer und korrekter Vc / Vf / Kühlung und dnatürlich, nicht zuletzt von Spanbruch / Spanabfuhr also auch Geometrie!
 
Ein_Gast schrieb:
Mark 303 schrieb:
Deine Aussagen muss ich hier also leider als falsch bezeichnen!
Der eine schreibt von Kühlung, der andere schließt sie extra aus.

Vielleicht habt ihr ja beide recht...

Beispiel:
Presse mal einige Zeit deine Hände zusammen udn reibe dann kräftig.....was wird passieren?
-korrekt,...es wird heiß.....und genau dasselbe ensteht überall wo ich Reibung, Drcuk, usw aufbringe und genau dann macht Kühlung / Schmierung absolut Sinn!
 
Ach Du Schreck, ich hab mein Leben lang falsche Löcher gebohrt. Jetzt muss ich die alle wieder zuschweißen und neu bohren, aber diesmal richtig.
:ducken:

Spass beiseite. Wenn man so langsam bohrt oder so gut kühlt, dass das Werkstück und der Bohrer nicht besonders heiß werden, wie soll dann irgendwas blau werden? Ich denke, diese "Daumenregeln" haben Ihre Berechtigung unter bestimmten Arbeitsbedingungen in Produktivumgebungen, wo auch sehr Laufzeit gearbeitet wird. Wandelt man die Randbedingungen ab, sind sie meiner Ansicht nach zu hinterfragen.

Gruß
D.Mon
 
Mark 303 schrieb:
Presse mal einige Zeit deine Hände zusammen udn reibe dann kräftig.....was wird passieren?
Dann hat man so schwarze Bröckchen in der Hand :mrgreen:

Die Kühlung ist ja gerade dazu da, um die Wärme aufzunehmen. Damit alles andere "kühl" bleibt.
 
D_Mon schrieb:
Ach Du Schreck, ich hab mein Leben lang falsche Löcher gebohrt. Jetzt muss ich die alle wieder zuschweißen und neu bohren, aber diesmal richtig.
:ducken:

Spass beiseite. Wenn man so langsam bohrt oder so gut kühlt, dass das Werkstück und der Bohrer nicht besonders heiß werden, wie soll dann irgendwas blau werden? Ich denke, diese "Daumenregeln" haben Ihre Berechtigung unter bestimmten Arbeitsbedingungen in Produktivumgebungen, wo auch sehr Laufzeit gearbeitet wird. Wandelt man die Randbedingungen ab, sind sie meiner Ansicht nach zu hinterfragen.

Gruß
D.Mon

äähhhmm,....Nein...hier geht es um Prozessicherheit (und die möchte man ja im kleineren Umfang auch zu Hause haben)!
Bsp.: Bohre ein Kernloch um später ein Gewinde zu schneiden........ Bohre mit falschen Werten und zu wenig Kühlung, dann wird es mit Sicherheit viel Spaß machen, noch ein Gewinde rein zu bekommen........ :saegen:

Und dann fängt der Ärger erst an......Klar, spielt das in der Industrie eine wesentlich stärkere und größere Rolle. Aber ein Loch ist halt nicht mal ein: ich klatsch nen SpiBo ins Futter und press auf Teufel komm raus und wenns nicht funzt, gebe ich noch mehr Gas. ....Das und genau dass sind dann Reklamationen bei denen es heißt.....Sch.... Werkzeug!
 
Thema: Bohren in S235JR
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