Stahl von größerer Stärke mit Hausmitteln sägen

Diskutiere Stahl von größerer Stärke mit Hausmitteln sägen im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Moin, ich habe hier eine ganz gewöhnliche 30cm Bügelsäge mit einem unbekannten Metallsägeblatt und möchte ein dickes Stück S235JR durchsägen...
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huenerschrecker

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Moin,

ich habe hier eine ganz gewöhnliche 30cm Bügelsäge mit einem unbekannten Metallsägeblatt und möchte ein dickes Stück S235JR durchsägen.
Dabei möchte ich so Materialschonend wie möglich vorgehen.

Meine Erfahrung ist, das das Sägeblatt dabei irre heiß wird.
Meine typische Lösung dafür: Feinöl ("Fahrradöl")...

Was würded ihr zum Schmieren/Kühlen verwenden?


edit:
hätte wohl besser unter "Metallbearbeitung" gepasst - sorry. Vielleicht kann es ein Mod verschieben...
 
huenerschrecker schrieb:
mit einem unbekannten Metallsägeblatt
Dann ist es vermutlich auch schon älter und gebraucht. Ich würde ein neues kaufen. Am besten gleich ein 5er oder 10er Pack, dann hat man welche liegen und tauscht sie, bevor das Arbeiten zur Qual wird.

ein dickes Stück S235JR
Was ist "dick"?

Flachstahl 6x50 mm -> nicht im Forum fragen sondern einfach lossägen. Du bist fertig, bevor die ersten Antworten kommen. Schmieren oder kühlen musst Du nicht.

Flachstahl 20x60 mm -> ein wenig Schneidöl schadet nicht. Das dauert ein paar Minuten, ist aber kein ernstes Problem. Danach fällt Dir je nach Training vielleicht der Oberarm ab, aber Du bist stolz auf Deine Leistung.

Alles was dicker ist -> Flex mit Trennscheibe.

Alles was viel dicker ist: Brennschneiden mit Acetylen/Sauerstoff. :mrgreen:

Sägeblätter sind recht Temperaturbeständig. Nur weil Du sie nicht mehr anfassen kannst, ist das noch kein Problem für die Verzahnung.
Schneidöl erhöht sicherlich die Lebensdauer des Blatts, ist aber beim Sägen per Hand nicht unbedingt notwendig.

Und falls Du wirklich kühlen oder schmieren willst: Ein günstiges Schneidöl reicht aus. Ich bevorzuge Kunststoffflaschen mit Dosierspitze. Bei Spraydosen bekommst Du zu 1/3 Treibgas statt Öl, verteilst 50% neben dem Werkstück und bezahlt dafür noch einen Aufschlag.
Für S235JR reicht jedes günstige Schneidöl aus. Die höherlegierten mit Zusatzstoffen braucht es nur für schwere Zerspanung von Edelstahl - nicht für eine Handsäge. Immer nur ein oder zwei Tropfen in den Schnitt geben.
Ich würde etwas schadstoffarmes kaufen (mind. Chlorfrei). Der Kram verdampft beim Erhitzen und Du atmest es ein... Aber nur beim Bohren. Beim Sägen von Hand wirst Du das vermutlich nicht schaffen.

Dabei gilt: Schneidöl kühlt nicht. Es reduziert die Reibung und damit die Erwärmung. Aber kühlen kann nur ein dauerhafter Strom von Kühlschmiermittel. Das ist Konzentrat, dass meist 1:20 mit Wasser gemischt wird. Das ist recht dünnflüssig und läuft Dir beim Sägen weg.

Es gibt auch Schneidpaste zum Teil auch in Stiftform: hier oder hier. Die ist allerdings recht teuer und ich habe noch keine Erfahrung damit. Zum Sägen könnte das geeignet sein.
 
Ist in diesem Fall 30x10mm.
Ja stimmt, spraydosen sind auch nicht so meins. Die Hälfte landet auf der Werkbank.

Also wie gesagt, Danke für die Tips, dann werd ich die Tage mal loslegen.
 
Für 30x10 würde ich keinen Aufwand mit Öl betreiben. Einfach mit einem neuen, scharfen Sägeblatt durchsägen. Das dauert vielleicht eine Minute.
 
Ich sehe es wie Dev, allerdings würde ich das vorhandene mal testen, vielleicht ist es noch scharf genug.
 
huenerschrecker schrieb:
Moin,

ich habe hier eine ganz gewöhnliche 30cm Bügelsäge mit einem unbekannten Metallsägeblatt und möchte ein dickes Stück S235JR durchsägen.
Dabei möchte ich so Materialschonend wie möglich vorgehen.

Meine Erfahrung ist, das das Sägeblatt dabei irre heiß wird.
Meine typische Lösung dafür: Feinöl ("Fahrradöl")...

Was würded ihr zum Schmieren/Kühlen verwenden?

Bei einer Bügelsäge?

Gar nichts!

So heiß, dass das Sägeblatt stumpf wird, sägst du nicht.

Im Gegenteil, Öl könnte sich als hinderlich erweisen. (Säge rutscht dann evtl. mehr als dass die zerspant)
Wobei ich das noch nie ausprobiert habe.

Stationäre Sägen werden mit Kühlschmiestoff gekühlt.
Von Hand kühlt nach meiner Ansicht kein Fachmann.

Wichtig wäre halt ein gutes Metallsägeblatt für deine Bügelsäge.

Grüße
 
powersupply schrieb:
Yeti schrieb:
Stationäre Sägen werden mit Kühlschmiestoff gekühlt.

Und die rutschen dann nicht? :kp:

PS

Die üben genug Druck aus. :wink:
(und sind i.d.R auch gröber verzahnt)

Beim Feilen ist es jedenfalls essentiell dass Werkstück und Feile nicht ölig sind.

Entgraten von Frästeilen mal ausgenommen.


Aber wenn hier tatsächlich jemand beim Handsägen "schmiert" bin ich über jeden Erfahrungsbericht dankbar. :)
 
Ich habe beim (Hand)Sägen auch noch nie geschmiert.
Der Unterschied zum Feilen wird auch der sein, dass dort eine viel größere Fläche im Eingriff ist, weswegen das Engraten auch wieder funktioniert.
Beim Sägen sehe ich das daher in etwa so wie beim Entgraten.

PS
 
huenerschrecker schrieb:
ich habe hier eine ganz gewöhnliche 30cm Bügelsäge (...) und möchte ein dickes Stück S235JR durchsägen.
(...) Meine Erfahrung ist, das das Sägeblatt dabei irre heiß wird.
Steve Austin? (
) :)

Würde einfach trocken sägen. Allerdings auf Qualität und Zustand des Sägeblatts achten, die sind entscheidend.

Und was ist "dick"? 100x50 mm Flachstahl?
 
Thema: Stahl von größerer Stärke mit Hausmitteln sägen

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