Probleme mit Azubi

Diskutiere Probleme mit Azubi im Forum Metallbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Ich arbeite seit über 30 Jahren als Schlosser im Handwerk und hatte in dieser Zeit schon viele Lehrlinge angeleitet.Ich sage bewusst nicht...
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Holzsammler

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Ich arbeite seit über 30 Jahren als Schlosser im Handwerk und hatte in dieser Zeit schon viele Lehrlinge angeleitet.Ich sage bewusst nicht Ausgebildet,da ich weder Meister noch die Ausbildereignung habe.
Klar gibt/gab es immer einen Meister in der Firma aber Ihr wißt ja wie das ist:Der Azubi geht mit dir,ich habe keine Zeit.........
Doch der Azubi (Metallbauer)17 Jahre,den ich seit Sommer 2016 begleite stellt mich vor enorme Schwierigkeiten.
Wenn man ihm 3 Aufgaben stellt,wird nur eine erledigt.Erinnert man ihn an die beiden anderen,wird er frech bis hin zum rumschreien.n der Werkstatt ist das alles noch händelbar,schlimmer/gefählicher ist es wenn er bei Montage/Demontage arbeiten z.b. unter schwebenden Lasten rumturnt.Klar werden wir dann mal lauter,schreien ihn an:Geh dort weg/drunter raus!Dann eskaliert es komplett.....
Das ist nur ein kleiner Auszug der Probleme.

Daher meine Frage:
Kann ich von meinem Chef, der zuständige Meister,verlangen das er mich von diesem Azubi "befreit"?
 
Du kannst auf jeden Fall darum bitten, befreit zu werden. Auf der anderen Seite, ist der Meister in der Verantwortung, und das bedeutet, dass er sich den Azubi mal zur Brust nehmen muss um mit ihm über das Thema zu reden. Gerade bei den sicherheitsrelevanten Themen wie schwebende Lasten muss man bei "Ignoranz" recht schnell bei Abmahnungen sein.
 
Wir hatten vor einigen Monaten in einem unserer Werke eine Stromunfall. Der externe Monteur hatte sich nicht an die 5 Sicherheitsregeln gehalten.

Der Monteur bekam Hausverbot und die Firma wurde nach Abschluss des Auftrags nicht wieder in Betracht gezogen.

Vielleicht als "Argumentationshilfe" gegenüber deinem Chef...


mfg JAU
 
Arbeitssicherheit ist ein NoGo!
Wenn dem was passiert bist Du der Arsch. Zu dir kommt der Staatsanwalt und fragt DICH warum der Blödmann unter der schwebenden Last stand. Dann musst Du noch hoffen, dass der nicht sagt "haben wir immer so gemacht".
Der steht unter deinem Schutz und unter dem deines Meistens. Um ein vielfaches mehr als eine sonstige Hilfskraft.
Führe am Besten Buch über den Blödsinn den er so treibt. Nicht in der Form wie Kim Jong Uns Lakaien, aber wenigstens immer mal wieder und regelmäßig. Insbesondere auch die Aufgaben und deren Erledigung. Muss der Bursche als Ausbildungsnachweis ja eigentlich auch. Dann hast Du auch ganz schnell genügend Futter in der Hand dem er auch durch schreien nicht entgegnen kann.

Mir ist auch bewusst, dass es im Handwerk einiges " robuster" zugeht als in der Industrie wo ich arbeite und vieles durch zog Vorschriften weichgespült ist. Aber Du bist für den jungen Mann verantwortlich und dein Meister sollte ihn zwischenzeitlich mehrfach nachweislich über sein Verhalten auf der Baustelle unterwiesen haben.
Ich wollte eigentlich auch schreiben, dass ihr den öfters mal loben sollt, aber der Beschreibung nach gibts da nix lobenswertes. Und wenn der sich schon anmaßt wegen nicht erledigt er Dinge rum zu schreien stimmt eh was nicht.

PS
 
Hi,

ist denn der Ausbildungsmeister auch gleichzeitig der Chef der Firma? Ich würde den Azubi mal dezent stehen lassen in der Firma, wenn Du zur Arbeit fährst. Fakt ist, dass Du nicht verpflichtet bist ihn auszubilden. Wie Andere auch schon sagten, bei der Arbeitssicherheit ist schluss. Bei mir hätte der schon mindestens eine Abmahnung bekommen.
Falls der Meister nicht Chef ist würde ich auch mal beim Personalbüro vorstellig werden zwecks Abmahnung.
Normalerweise muss der Chef das regeln, denn das Ganze belastet ja auch Dich, Deine Arbeitszeit und wie jetzt Deine Freizeit.
 
So wie es MeineOma beschreibt geht´s bei unserem Nachbarn, einen Installateurbetrieb, regelmässig zu.

Wenn die ganzen Azubi´s (durch die Bank Migrationshintergründler, alle Neunmalklug und mit 17 Jahren extrem welterfahren, dem kannst Du gar nichts mehr erzählen, "alles schon erlebt...") wieder mal einen schlechten Tag haben ist der Monteur mit dem er mitfahren soll plötzlich weg.

Das wars dann, dann bleibt nur der Weg zum Chef der dann wissen will warum.
Ironischerweise gehts dann wieder einige Zeit, reines Schimpfen und Belehren bringt dagegen gar nichts.
 
Als "Fachkraft für Arbeitssicherheit" und Meister: Ganz klar - Du hast das Weisungsrecht. Auch wenn Du ihn nur "mal so dabei hast".
Und wenn es um Arbeitssicherheit geht und er steht unter der angehobenen Last, dann ist da "Gefahr im Verzug". Wenn Du hier ned reagierst, dann würde Dich der Staatsanwalt im Fall der Fälle ganz klar packen.
Reihenfolge:
1. mach dem Burschen klar, dass er sich gefälligst an Deine Anweisung zu halten hat. Punkt.

hilft das nix, dann:
2. Red mit dem zuständigen Ausbildungsleiter. Das er(Azubi) sich an das zu halten hast, was auf der Baustelle gemacht wird. Der Ausbilder hat ja die Aufsicht und Verantowrtung an Dich übertragen.

und wenn das immer noch nix hilft:

3. weigere Dich mit dem Azubi auf die Baustelle zu fahren! Am besten schriftlich gegenüber dem Chef/Firmeninhaber/Unternehmer. Sollte dann was passier, bist Du aus dem Schneider!
 
Holzsammler schrieb:
Daher meine Frage:
Kann ich von meinem Chef, der zuständige Meister,verlangen das er mich von diesem Azubi "befreit"?
entscheidend ist auch dein Verhältnis zu der Firma/Chef.
Letztlich kannst du auch die BG oder Handwerkskammer von den vorsätzlich unterlassenen Sicherheitsverhalten unterrichten, zumindest zu deiner persönlichen Entlastung. Wenn der Chef mitspielt Abmahnung- Entlassung.
 
Hallo
Das Problem mit schlechten Azubis ist einfach, dass du sie nicht brauchen kannst.
Wen du ihm drei Sachen sagst und er vergisst zwei, ist das blöd, aber damit muss man bei manchen Azubis einfach leben.
Und wen garnix anderes mehr geht, lernt er in den drei Jahren halt nur den Umgang mim Besen und Schrauben hinterhertragen.
Was aber gar nicht geht, ist wen er laut wird oder Dinge rumschmeist, vorallem auf der Baustelle.
Dir dürfte es nach 30 Jahren Handwerk ja nix mehr ausmachen wen dich ein Azubi mal anschreit, aber wen das der Kunde / Architekt / ... mitbekommt leidet der Ruf der Firma drunter.

Ob du wirglich darauf bestehen kannst, weis ich nicht.
Aber selbst wen, dann hat ja jemand anderes den schwarzen Peter.

Du kannst deinem Chef ja nahelegen, ihn zu kündigen.
Dazu kannst du dir brauchbare Beispiele suchen.
Interesant sind meine Meinung nach Situationn, die den Chef Geld kosten.
Eine Arbeit wir nicht fertig weil der Azubi Mist gebaut hat...
Der Azubi hat ein Bauteil beschädigt das ausgebessert / neu gefertig werden musste...
Der Kunde hat mitbekommen wie der Azubi ausrastet und nurnoch mim Kopf geschüttelt...
So Sachen halt.

Höchst warscheinlich wird er nicht von der nächsten schwebenden Last erschlagen, daher ist das Argument "Sicherheit" nicht so greifbar, weil, "Es ist ja nochmal gutgegangen"

Gruß, und viel Erfolg
e0mc2
 
e0mc2 schrieb:
"Es ist ja nochmal gutgegangen"
Das ist wohl das tödlichste "Argument" von allen und kommt gleich vor "das machen wir seit 30 Jahren so!".

Man muss in solchen Fällen einfach mal den Meisten bewusst machen, dass sie selbst den Strick um den Hals haben, wenn ihre Schutzbefohlenen Mist bauen.
 
Holzsammler schrieb:
...Klar werden wir dann mal lauter...
Wenn du darauf anspielst, dass das Verhalten des Azubis mehreren Kollegen gegen den Strich geht, dann auch den zuständigen Meister/Chef "unabhängig" voneinander auf das Fehlverhalten des Azubis ansprechen. Erzeugt mehr Wirkung. Bist du scheinbar der Einzige, der sich beschwert, bist du auch schnell der Arsch (Stichwort Kameradenschwein).

powersupply schrieb:
Führe am Besten Buch über den Blödsinn den er so treibt....
Buch führen ist gut, schließlich kriegt man da schnell einiges zusammen.

powersupply schrieb:
Ich wollte eigentlich auch schreiben, dass ihr den öfters mal loben sollt...
Das Lob kann man sich auch für den Personaler aufheben und es mit der gibt sich ja immer Mühe, aber irgendwie... einleiten. Kommt diplomatischer rüber und es wird trotzdem erkannt werden, was gemeint ist.

Hatten mal ähnliche Probleme mit einer jungen ausgelernten Elektrofachkraft. Unpünktlich, unzuverlässig (besonders in Bezug auf Sicherheitseinrichtungen), schlampig und nicht belehrbar. Mit den oben genannten Maßnahmen hat er dann seinen Hut nehmen müssen.
 
Alfred schrieb:
Letztlich kannst du auch die BG oder Handwerkskammer von den vorsätzlich unterlassenen Sicherheitsverhalten unterrichten,
Davon rate ich dringend ab, dann bekommt ggf. dein Chef/der Betrieb, in dem du arbeitst, Schwierigkeiten, mindestestens aber unangenehme Fragen und der Schuss geht nach hinten los. Dies wäre erst eine Option, wenn der Chef/Betrieb auf deine Hinweise hin mehrmals untätig bleibt.

Alfred schrieb:
zumindest zu deiner persönlichen Entlastung. Wenn der Chef mitspielt Abmahnung- Entlassung.
So einfach ist es nicht, einen Auszubildenden gerichtsfest zu entlassen. Prinzipiell ist das auch gut so.

Aus eigener Erfahrung - und wie bereits von einigen empfohlen - Buch führen. Am einfachsten so:
- Excel-Tabelle anlegen/vom Büro anlegen lassen mit Spalten Datum, Uhrzeit, Zeuge, weiter z.B. Arbeitssicherheit nicht beachtet, Anweisung nicht befolgt, frech/laut geworden, verspätet erschienen usw.
- Azubi darüber informieren, dass ab sofort Verfehlungen in die Liste eingetragen werden
- nach einigen Eintragungen Vorgesetzten informieren

Z.B. bei der Verfehlung 'Aufenthalt unter schwebender Last' dies mit Datum, Uhrzeit, ggf. Zeuge 'Herr Müllermeier' so stichpunktartig in Liste eintragen. Listeneinträge dauern so nur wenige Minuten. Wenn du diese Liste nicht hinter Verschluss hälst, sondern - evtl. gar unter Zeugen - deinen Vorgesetzten informierst, bist du rechtlich ganz gut abgesichert.
 
LVM schrieb:
Alfred schrieb:
Letztlich kannst du auch die BG oder Handwerkskammer von den vorsätzlich unterlassenen Sicherheitsverhalten unterrichten,
Davon rate ich dringend ab, dann bekommt ggf. dein Chef/der Betrieb, in dem du arbeitst, Schwierigkeiten, mindestestens aber unangenehme Fragen und der Schuss geht nach hinten los. Dies wäre erst eine Option, wenn der Chef/Betrieb auf deine Hinweise hin mehrmals untätig bleibt.

Alfred schrieb:
zumindest zu deiner persönlichen Entlastung. Wenn der Chef mitspielt Abmahnung- Entlassung.
So einfach ist es nicht, einen Auszubildenden gerichtsfest zu entlassen. Prinzipiell ist das auch gut so.

Aus eigener Erfahrung - und wie bereits von einigen empfohlen - Buch führen. Am einfachsten so:
- Excel-Tabelle anlegen/vom Büro anlegen lassen mit Spalten Datum, Uhrzeit, Zeuge, weiter z.B. Arbeitssicherheit nicht beachtet, Anweisung nicht befolgt, frech/laut geworden, verspätet erschienen usw.
- Azubi darüber informieren, dass ab sofort Verfehlungen in die Liste eingetragen werden
- nach einigen Eintragungen Vorgesetzten informieren

Z.B. bei der Verfehlung 'Aufenthalt unter schwebender Last' dies mit Datum, Uhrzeit, ggf. Zeuge 'Herr Müllermeier' so stichpunktartig in Liste eintragen. Listeneinträge dauern so nur wenige Minuten. Wenn du diese Liste nicht hinter Verschluss hälst, sondern - evtl. gar unter Zeugen - deinen Vorgesetzten informierst, bist du rechtlich ganz gut abgesichert.

Nachtrag, hatte ich ganz vergessen, ist aber wichtig: Den Azubi über sein Fehlverhalten bei Eintragung in die Tabelle bzw. 'das Buch' mündlich unterrichten (kann kurz und knapp sein).
 
Holzsammler schrieb:
Daher meine Frage:
Kann ich von meinem Chef, der zuständige Meister,verlangen das er mich von diesem Azubi "befreit"?
Der erste Gang sollte mal zum Chef/Meister sein um das Problem anzu sprechen!
Wenn dies keine Früchte trägt, würde ich die "Befreiung" klar ansprechen und zu guter letzt, mich einfach weigern, "diesen" Azubi weiterhin mitzunehmen (gab es bei uns früher auch schon) ... denn man muß auf der Arbeit nicht alles hinnehmen oder sich gefallen lassen.
Es können auch manche Kollegen nicht miteinander arbeiten und ein Chef schickt daher nicht umsonst meist immer das selbe eingespielte Team zur Baustelle - also passen muß das schon, der Chef hat die Verantwortung und muß dann entsprechend handeln.
 
Thema: Probleme mit Azubi

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