Anschweisslaschen bei Edelstahlgeländer bearbeiten

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jumpto

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Hallo und guten Abend an alle

Ich habe ein Edelstahl-Balkongeländer mit Stahlseilen, die an Anschweisslaschen befestigt sind (wollte ursprünglich Lochblech anbringen).
Nun möchte ich Glasplatten (8,76mm) einsetzen. Dafür muss ich aber Glasklemmen anschrauben.

Frage nun: wie bringe ich diese Anschweisslaschen wieder weg? Absägen, mit der Flex und schleifen? Auf die gleichen Stellen kommen dann übrigens die Glasklammern.

freundlich grüsst

jumpto:)
 
Erst Lochblech, dann Stahlseile, jetzt Glasplatten - da ist aber jemand fleißig.

Ja würde ich auch flexen. Wenn möglich die Schleifscheibe beim Schleifen in Schliffrichtung rotieren lassen und nicht quer.

Glashalter brauchst ja nur vier pro Feld, wenn du bei Trennen und Schleifen vorsichtig bist, kannst du die Glashalter einfach so draufsetzen.

Bei den Laschen in der Mitte kommst wohl nicht drumrum wieder ein Schliffbild reinzuziehen.
 
Danke für den Hinweis, Alfred

Und den Regen muss ich doch noch fragen, was ein "Schliffbild" ist :)

Danke und fg

jumpto
 
Der Schliff auf der Oberfläche vom Edelstahl idR 240Korn, meist bei Geländern und Handläufen. Ohne Schliff ist eher selten, aber vielleicht ist das bei dir der Fall.
Beispielbild
 
Danke Regen

also das schaut ja momentan so aus bei mir; und diese Laschen will ich abtrennen
 

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Hallo,

das ist in der Tat ne Herausforderung es so aussehen zu lassen als wäre da nie was gewesen.
Eine mögliche Vorgehensweise, gibt bestimmt noch Alternativen:

- grob mit möglichst dünner Trennscheibe abschneiden, dabei höllisch aufpassen dass die Scheibe nicht aus Versehen an das Rohr kommt
- den Rest mit Schleifteller oder gerader Fächerscheibe einebnen, mit ner gröberen Scheibe anfangen und je weniger noch weg muss auf immer feinere Scheiben wechseln, wenig Druck, dauert halt seine Zeit, zwischendrin evtl. Abkühlen lassen, im Nahtbereich möglichst flächig schleifen aber erstmal möglichst nicht über den Nahtbereich hinaus, aufpassen dass es nirgendswo unterschliffen wird
- Bei den letzten Zügen so schleifen, dass die Schleifriefen zum Rohr passen, i.d.R. in Längsrichtung, jetzt den umgebenden Bereich falls nötig mit einbeziehen, aber mit ganz ganz ganz wenig Druck, zum Schluss evtl. noch mit Schleifflies nacharbeiten
 
Du wirst das sicher nicht hunderprozentig angepasst bekommen.
Wie vorab schon geschrieben:
Möglichst nah am Rohr abtrennen (damit du nicht so viel über die Naht schleifen musst).
Dann kannst du mit einer vglw. groben Körnung (40er, 60er oder 80er) die Naht soweit abtragen, daß noch ein Häuchlein stehen bleibt und du nicht versehentlich auf dem Rohr Schleifriefen einbringst. Dazu mit wenig Drehzahl arbeiten und schauen, daß das Rohr nicht zu heiß wird, gegebenenfalls mal eine Pause machen oder an einer anderen Stelle weiter.

Da ich zu solchen Nahtnachbearbeitungen auch nur Würth-Produkte habe, empfehle ich dir mal für alle nachfolgenden Arbeiten dieses Video:


Das wären auch die Produkte, die ich einsetzen würde, aber eben, weil ich diese auch habe. Ob du nun entsprechend Geld dafür in die Hand nehmen willst, musst natürlichhttp://www.werkzeug-news.de/forum/search.php?search_id=active_topics du entscheiden, alleine der Vliesfaltring ist nicht gerade günstig (die genannten Klettscheiben, die es nur in 10er VEs gibt aber auch nicht).
Die gibt es sicher auch woanders, aber auch nicht günstiger.
Alternativ gibt es noch Forum-Produkte als Schleifwalzen, wobei diese meiner Meinung nach an die gefalteten leider nicht herankommen.

Ich würde als Finish dann auch nochmal über die gesamte Rohrlänge, soweit möglich, drübergehen, dann fällt das am wenigsten auf.
Mach dir aber insofern keine Illussionen - Handschlif bleibt Handschliff, man wird nie so gleichmäßig wie eine Maschine den Schliff hinbekommen (du wirst auch gegebenenfalls je nach Lichtfall immer leichte Ansätze bei genauer Betrachtung erkennen, oder eben Stellen, wo du vielleicht etwas stärker aufgedrückt hast).
Aber auf einem 40er Rohr wird das der Laie nicht erkennen.
 
Wow, danke für die Tipps

Das wird ja eine mega Aufgabe für einen "Laien", aber erstens mach ich sowas gern und zweitens kann man es nachher schon sehen - ein bisschen aber nur -, dass ich das gemacht habe, sonst könnt ich ja einfach ein neues Geländer kaufen - oder machen lassen, gell *zw*

Dass ich gutes Werkzeug und gute Maschinen brauche, leuchtet ein, aber das ist ja wenig Geld im Gegensatz zu Stundenlöhnen der Profis. Denk ich mal...
Aber das Geld ist nicht das Kriterium, ich möchte es einfach selber versuchen.

Kann ich bei einer Flex einen Abstandhalter so einstellen, dass er sagen wir mal einen Millimeter Anstand zum Rohr hält? Gibt es das?

Ich grüsse freundlich

jumpto:)
 
Ich glaube nicht, Tim. :mrgreen:

Spaß beiseite - mir wäre neu, daß es so etwas geben sollte.
Alleine der Faktor, in welchem Winkel du den Winkelschleifer anstellst/ansetzt oder wie weit bspw. die Fächerscheibe schon abgetragen ist, liesse solche einen Abstandshalter zum Absurdum werden.

Bzgl. der Kosten:

Das kommt natürlich darauf an, wie lange der Profi bei euch braucht und was er pro Stunde berechnet.
Pi X Daumen kannst du für die im Video benannten Scheiben rd. 40-50 € brutto pro 10er VE ansetzen und für die Faltvliesrolle auch (pro St.).
Das wären rund 180 €.

Sofern du nicht bei Würth einkaufen kannst, wäre hier eine Bezugsquelle:
https://www.wehaus.de/

Dazu kämen, falls nicht vorhanden, mindestens 2 verschieden harte Stützteller (wobei das zur Not auch nur mit einem mittelharten geht) - bei Würth sind die auch preislich hoch angesetzt, kann man aber auch günstiger aus der Bucht etc. beziehen.
Dann wäre noch die drehzahlgeregelte Antriebseinheit zu nennen, falls du nicht schon etwas Passendes hast.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei dem Vorhaben und es ist ja auch hoch anzuerkennen, daß du dich selbst mit der Materie auseinandersetzen magst. Da du das aber, wie ich herauslese, als Erstlingsarbeit durchführen willst, mach einfach sachte. Tiefe Riefen wieder herauszuholen macht wenig Spaß und die Homogenität der Oberfläche wird dann dadurch auch geschmälert. Sicher wirst du im Bereich der Wärmeeinflußzone (neben der Naht) auch etwas mehr abtragen müssen, das bleibt sicher nicht ganz aus, und solltest trotzdem das Bestmögliche versuchen, keine Dellen hineinzuarbeiten, denn das geht fix (und ist auch gerade nach dem Finish umso deutlicher sichtbar).
 
Danke tomtim und danke 242
(den anderen auch natürlich)

ich seh, das wird nicht leicht, aber machbar
Erstlingswerk ist es nicht, denn ich machte viele Sachen so - beim Auto, Fliessen legen, Parkett, Elektrogeräte, Elektronik...
Das find ich so genial: diese Foren oder auch youtube mit diesen Tutorials


Fluche dann jeweils ein bisschen (mehr), dass ich das angefangen habe, aber dann bin ich stolz, wenn es fertig ist *zw*

lg
jumpto:)
 
*g* 242

schon, aber wenn du die Laschen auf dem Foto anschaust, siehst du, dass die eigentlich viereckig mit runden Kanten waren (für das Lochblech); dann hab ich die eine Ecke abgeschnitten und geschliffen, damit die schrägen Seile hinpassen

Schlussendlich gut gepasst, aber:
Hier bei euch bin ich auf einen Fehler draufgekommen...
Ich hab mit zu hoher Drehzahl geschliffen, deshalb ist es mir stellenweise damals wie verbrannt und ich musste das nachbessern

Das werde ich diesmal verhindern, wenn es geht. Ein Bekannter hat mir gesagt, er hätte so ein altes kleines Gerät, mit dem man den Strom regeln könnte, damit könnte man auch eine Flex (Drehzahl) regeln - da bin ich mal gespannt

Ich grüsse freundlich

jumpto:)
 
Das ist mit Vorsicht zu genießen wenn die Maschine schon einen Sanftanlauf ha oder gar eine Elektronik für Konstanthaltung der Drehzahl eingebaut ist. :glaskugel:

PS
 
jumpto schrieb:
Das werde ich diesmal verhindern, wenn es geht. Ein Bekannter hat mir gesagt, er hätte so ein altes kleines Gerät, mit dem man den Strom regeln könnte, damit könnte man auch eine Flex (Drehzahl) regeln - da bin ich mal gespannt

Wenn du schreibst, daß es am Geld nicht liegen sollte, dann hol dir besser gleich einen drehzahlgeregelten Schleifer/Satiniermaschine.
 
Hallo ihr alle

ich hab nun mal probiert, wie ich das mit den Laschen hinkriege;
abschneiden ging ganz ordentlich, aber das mit dem Schleifen, da ist noch Luft nach oben *zw*

Das eigentliche Problem ist: Ich trau mich nicht richtig draufzuhalten, um diese Schweissspuren zu beseitigen.
Es ist ja ein 2mm Edelstahlpfosten. Kann ich da sagen wir mal einen mm wegschleifen so einfach?

Das müsste es aber sein, denk ich, dass man nichts mehr sieht, oder?

lg
jumpto:)
 

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Hallo noch einmal

ich hab also geschliffen, aber wie jemand schon geschrieben hat, sind bei der Schweissnaht (wo die Laschen angeschweisst waren) schon tiefere Spalten. Kann ich die einfach so lange schleifen, bis sie weg sind?
Ein Bekannter hat gewarnt, dass das dann rosten würde; das versteh ich nicht ganz - gibt es das denn?

lg
jumpto
 
Sagen wir mal so, wenn die Passivschicht weggeschliffen wird dauert es ohne spezielle Behandlung eine gewisse Zeit bis sie sich wieder bildet, in der Zeit ist der Stahl empfindlich. Bis man sicher wieder von der vollen Korrosionsbeständigkeit ausgehen kann 1..2 Tage. Passivierungsmittel beschleunigen das ganze.

Die Situation ist jetzt echt unglücklich, sowohl aufschweißen und abschleifen als auch einen größeren Bereich auf die Tiefe der Einbrandkerben schleifen ist nicht so das Wahre.

Wie früher schon gesagt, das optisch unsichtbar hinzubekommen ist sehr schwer bis unmöglich, evtl. könnte man die Stellen mit der Anordnung der Glashalter etwas kaschieren, evtl. hat ja jemand noch eine bessere Idee.
 
Danke Timo

ich hab das nun auch eingesehen, dass es unmöglich ist für mich, das hinzubekommen; abgesehen davon, dass der Zeitaufwand immens ist und der Verschleiss von Schleifscheiben auch *zw*

Ich werde nun, weil es eh grosse Glasplatten sind, z.t. 165x90 und so, vier Klemmen montieren, also auch auf die Stellen, wo ich die Laschen abtrenne und schleife

Muss nur noch die Technik und die richtige Schleifscheibe für Edelstahl herausfinden zum Schleifen; auch das Bohren wird nicht ganz einfach sein, aber mit einem guten Bohrer (10mm) und einer guten Bohrmaschine sollte das eigentlich gehen

Ich grüsse freundlich

jumpto:)
 
jumpto schrieb:
Ein Bekannter hat gewarnt, dass das dann rosten würde; das versteh ich nicht ganz - gibt es das denn?
Zu der Rostgefahr sei noch gesagt, dass für Edelstahl geeignetes Schleifmittel verwendet werden muss mit dem zuvor kein Schwarzstahl bearbeitet wurde! Sonst rostet das ziemlich Sicher.

PS
 
Thema: Anschweisslaschen bei Edelstahlgeländer bearbeiten

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