Entfernungsmesser < 200€

Diskutiere Entfernungsmesser < 200€ im Forum Messtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hey, Ich überlege mir einen Entfernungsmesser zu kaufen, weil ich mir schon öfter dachte so einen könntest du jetzt brauchen. Außerdem steht ein...
powersupply schrieb:
Dirk schrieb:
Es ist nicht möglich, das Schlaufenseil mit einer Pinzette oder einer Nadel zu greifen.
Zunächst einen Faden einziehen, dann mit dem die Schlaufenschnur.
Faden hat genausowenig funktioniert. Am Ende hat es im zig-ten Versuch mit altem Wicklungsdraht funktioniert. Auch das war schwierig, weil sich die Verzwirbelung immer zusammengedrückt hat und dann nicht mehr durch passte, aber irgendwann ging's dann doch. Was ein Mist.

Aber, was mir noch aufgefallen ist bei Messungen über 2,5m:
Ich nehme ja als Referenz immer meinen Trimble HD100. Der Sndway SW-70G ist im Vergleich zum KXL-E40 (welchen Du ja IMHO auch hast) offenbar genauer. Wo der KXL-E40 2mm Abweichung im Vergleich zum Trimble HD100 hat, hat der Sndway SW-70G nur 1mm Differenz oder ist deckungsgleich in der Anzeige.
Wobei ich allerdings betonen muss, daß es sich in keinem Fall um eine kalibrierte Meßstrecke handelt, der Laser-Auftrittspunkt weicht da durchaus ab, so daß dies schon zu den "Meßfehlern" führen kann!
Hinzu kommt, daß man dem Sndway bei Bedarf einen Offset in Millimeterschritten beibringen kann (die nennen das "Calibration", was natürlich Blödsinn ist), beim KXL-E40 ist nichts einstell- oder veränderbar.
Jetzt wandert der KXL-E40 in's Auto und der Sndway in die Werkzeugkiste.

Ich halte übrigens dennoch alle drei für hinreichend genau, denn die Alternative lautet immer wieder neu angesetzter "Zoll"stock oder Maßband, und derartige Meßtoleranzen bekommt man beim Maßband, welches oft durchhängt oder auch gerne mal verdreht wird, allemal immer hin. Vom Zollstock muß man bei Längen über die maximale Eigenlänge glaube ich nicht weiter reden...
 
Und noch ein paar Fotos als Nachtrag.
Man kann, denke ich, die unterschiedliche Lage der Laser-Punkte gut erkennen. In den Abbildungen vom Display kann man auch noch erkennen, daß der Trimble HD100 (rechts außen) noch eine Nachkommastelle mehr anzeigt, weshalb ich ihn als Referenz nutze.

Andere Unterschiede:
- die Naheinstellgrenze beim KXL-E40 ist schlechter, d.h. man muss weiter weg
- nur der Trimble HD100 hat einen ausklappbaren Sporn, um auch in Ecken messen zu können
- der KXL-E40 hat als einziger kein 1/4"-Stativgewinde
- der KXL-E40 hat das kleinste Meßfenster der drei Geräte (und wohl auch eine schlechtere Technik, denn die beiden anderen Geräte haben innerhalb der großen Meßlinse noch zwei kleine, anders geschliffene Meßlinsen) - ich tippe mal, dass das für Entfernungen >40m notwendig ist
Trimble und Sndway werden mit 3xAAA betrieben, KXL-E40 mit 2xAAA. Keines der Geräte hat einen USB-Ladeanschluss oder Bluetooth.
 

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Danke für die Erläuterungen. Bzgl. Funktionsprizip lag ich falsch, danke für die Berichtigung. Habe mir nie näher angeschaut, wie solche Distanzmessgeräte arbeiten.
Interessant ist, auch wie genau man in der Geodäsie bereits in den 70er messen konnte oder wie man die Richtung eines Tunnelvortriebs am Fuss eine Startschachtes festlegt (z.B. mit Gyromat). Viele Messgeräte sind allerdings viel erschwinglicher geworden. Frage mich auch, ob damals Wild Heerbrugg bereits das weiter oben erwähnte Gerät herstellte.

Hohe Genauigkeiten sind im Bauwesen wohl kaum massgebend, ggf. bei Überwachungen, die werden jedoch durch Vermessungsspezialisten und ggf. Geodäten ausgeführt, sowie für das Einbetonieren von Teilen wobei man dort nicht direkt einbetoniert sondern zuerst genau ausrichtet und dann werden spezielle Mörtel (oder was synthetisches) einsetzt (z.B. für Maschinenfundamente). Kenn mich da nicht genügend aus, habe sowas nie selbst ausgeführt.

Au 200 m baut (meine Hoch-/Tiefbau) niemand millimetergenau, da wird höchsten millimetergenau auf abnormale Veränderungen gemessen.
 
Senkblei schrieb:
Hohe Genauigkeiten sind im Bauwesen wohl kaum massgebend,

Ähhh, genau die Schwyzer sollten doch wissen, dass es im Tunnelbau genau darauf ankommt!
Ein Tunnel, aus zwei Richtungen gestartet, läuft um Meter nebeneinander vorbei wenn die Anfangsabweichung Millimeter beträgt! :crazy:

PS
 
ps, Du solltest Sätze vielleicht nicht immer aus dem Kontext der gesamten Message herauspicken. Er wird das wohl eher darauf beziehen:
Au 200 m baut (meine Hoch-/Tiefbau) niemand millimetergenau, da wird höchsten millimetergenau auf abnormale Veränderungen gemessen.
 
Na ja, noch ein kleiner OT Exkurs meinerseits. :)

Bei Tunnels kann man am Startschachtfuss mittels Gyromat die Votriebsrichtung (Ziellaser-Azimut) vorgeben:
https://www.dmt-group.com/de/produkte/geomesssysteme/gyromat.html

(Link momentan Tot, ansonsten Gyromat googlen.)

Ggf. wird diversitär, d.h. mit grundsätzlich verschiedenen Methoden verfahren, damit man auf der sicheren Seite ist. Unterirdisch kann man nur Vermessungstechnisch vorgehen, da kein GNSS Empfang möglich ist und Magnetometer (elektronische Kompässe) viel zu ungenau sind.

Der mechanische (Tunnelbohrmaschinen-)Vortrieb selbst erfolgt sowiel ich gesehen habe von Hand (Ansteuerung der Vortriebspressen (Hydraulikzylinder), die letzendlich die Orientierung des Schneidrades vorgeben) von Hand am Haupt-Steuerpult aufgrund der Referenz die durch den "erdgebundenen" Ziellaser auf die maschinengebundene Zieltafel vorgegeben wird (ggf. via Videoübertragung des Zieltafelbildes). Früher wurden echte HeNe Laser eingesetzt, heute AFAIK Dioden-Laser.

Periodisch werden Referenzpunkte gesetzt (sehen z.B. aus wie kleine Edelstahl-Dübel mit kugelförmigem Kopf) und damit sichergestellt wird, dass keine grössere Abweichung stattfindet wird periodisch vermessen (heute mit Total Stations).

Wichtig sind die horizontalen sowie vertikalen Abweichungen, die Distanzen selbst sind nicht so extrem kritisch. Nivelieren könnte man theoretisch im 1/1000 mm pro m Bereich was jedoch nicht erforderlich ist und bei hohen Genauigkeiten spielen lokale Erdanziehungsunregelmässigkeiten bereits eine Rolle.

Winkel kann man besser als +/- 1" messen. Und hier sprechen wir von kommerziellen Katalogmessegerätetechnik.
Meist ist bereits 1 mgon ausreichend.
Das Gyromat-Datenblatt kann ich momentan nicht downloaden.
Artikel hier:
https://www.tuev-nord.de/explore/de/erkundet/gyromat-5000-mit-dem-kreisel-um-die-welt/
Diverse andere Artikel kann man googlen.

Irgendwo ist ein ausführlicher Fachartikel über die Vermessung im Gotthard-Basistunnelprojekt.
Folgendes googlen:
gotthard basistunnel vermessung

Hohe Anforderungen stellen bei der Überwachung grosser Talsperren ("Staumauern") die geodätischen Vermessungen der mehrjährigen Messkampagnen dar. Dort wird in der Umgebung des Hauptbauwerkes z.T. auch über grössere Entfernungen gemessen. Zahlreiche Referenzpunkte sind typischerweise auf zylindrischen Betonsäulen mit Blechdeckel festinstalliert. Referenzpunkte befinden sich im Gelände, auf bzw. an der Mauer sowie im innern (Kontrollgänge). Kleine Deformationen der Talsperre werden sowohl durch vollautomatische Lotmessgeräte (mit Echtzeit-Fernübertragung an das Leitsystem) wie auch monatlich von Hand mittels Huggenberger Koordiskop (https://huggenberger.com) gemessen.

Ende OT, war nur so als Beispiel für Vermessung und Geodäsie gemeint. Im Aussenbereich wird vermehrt auch GNSS-basiert gemessen (d.h. GPS zusammen mit anderen Satelittensystemen).
Auf grössere Distanzen (mehrere hundert m bis mehrere km) spielen diverse externe Einflüsse eine nicht vernachlässigbare Rolle so dass die Ungenauigkeit des Messgerät nur eine Komponente der Messunsicherheit darstellt.
 
Ja, danke für den kleinen Exkurs, der hat aber mit der ursprünglichen Frage nun wirklich nichts mehr zu tun.

Ich werde Reaktionen darauf kommentarlos löschen, wer zu dieser Thematik Fragen hat, der kann das ja gerne per PN an Senkblei erledigen oder einen neuen thread erstellen!
 
Sorry für den Exkurs.

Bzgl. Laser-Entfernungsmesser hat man 2 Varianten:

1) Relativ teures Markengerät bei dem man auf die Einhaltung der Daten setzt (z.B. Bosch Blau, je nach Modell übrigens von Made irgendwo in Asien bis Swiss Made).

2) Irgendein Billiggerät mit angegebener Genauigkeit (auch wenn nur "Typisch", auch Profigeräte werden z.T. nur "typisch" spezifiziert) und mindestens 2 J. Garantie und es dann regelmässig selbst testen (z.B. in einem grösseren Zimmer, stets mit derselben Messstrecke). Vorzugsweise vom Hobbymarkt, da man dort einfach was unter Garantie zurückbringen kann (sofern nicht nach Ablauf der gesetzlichen Garantie die Herstellergarantie direkt durch den Hersteller gehandhabt wird).

BTW Bei Nivelier-Laser, usw. würde ich eher auf etablierte Hersteller setzen, da es schwieriger ist, deren Genauigkeit besser als sowas wie +/- 0.5 mm pro m routinenmässig zu überprüfen und zudem die Pendel-Mechanik durch Reibung, usw. zu zufälligen Fehler führen kann und wer ist mit einer schrägen Mauer zufrieden? :)


Bzgl. Genauigkeit, lieber eine ehrliche Angabe eines bekannten Herstellers als auf dem Papier besser aussehende Fantasiedaten Imagined in China. Hier für sämtliche Messgeräte inkl. Multimeter, usw. gemeint.
 
Das kannst Du gerne so sehen und empfehlen, indes hat die durchklingende China-Abneigung wenig bis gar nichts mit der Realität zu tun.
 
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