H&G Hydraulisches Stativ, welches Hydrauliköl

Diskutiere H&G Hydraulisches Stativ, welches Hydrauliköl im Forum Messtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, letztens ist mir bei der Wartung eines Hydr. Statives etwas Hydrauliköl ausgelaufen, dieses will ich nun nachfüllen. Welches Öl eignet sich...
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Matchless

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Hallo,
letztens ist mir bei der Wartung eines Hydr. Statives etwas Hydrauliköl ausgelaufen, dieses will ich nun nachfüllen.
Welches Öl eignet sich dafür?
 
Mhmm. hoerger-gaessler.de existiert, mal direkt dort nachgefragt!? Ich kann mir nicht vorstellen, daß hier jemand qualifizierte Auskunft geben kann, das ist alles, nur kein alltäglicher Fall. Aber wer weiß...
 
Bei uns nehmen wir immer HLP46.
Ist auf der Arbeit immer bei der Hand.
 
Dirk schrieb:
Mhmm. hoerger-gaessler.de existiert, mal direkt dort nachgefragt!? Ich kann mir nicht vorstellen, daß hier jemand qualifizierte Auskunft geben kann, das ist alles, nur kein alltäglicher Fall. Aber wer weiß...

Habe ich natürlich schon, scheinbar hielt man es aber nicht für notwendig, mich mit einer Antwort zu beglücken.
 
Soeben trudelte eine Antwort von H&G ein, die ich natürlich nicht vorenthalten möchte.

"[...] es sollte schon ein Hydrauliköl sein, wir verwenden HLPD32 (jedes andere Hydrauliköl mittlerer Viskosität ginge aber auch). Falls Sie kein Hydrauliköl auftreiben können, verwenden Sie notfalls klares Salatöl [...]"
 
Durchaus praxisgerecht und insofern lobenswert!
Es geht nicht um Raketentechnik, sondern um Flüssigkeits-unterstützte Dämpfung. Da dürfte in der Tat jedes Öl problemlos sein. Allerdings stellt man über die Viskosität sicher auch die Dämpfungs-Intensität ein, da kann ich mir gut vorstellen, dass Salatöl eher suboptimal ist, da zu dünnflüssig.

Auf jeden Fall eine bessere Antwort als bei den ganzen Werkzeugherstellern, die immer nur ihre eigenen Zukäufe an umgelabelter Standard-Ware zu Wucherpreisen an den Mann bringen wollen.

BTW: Ich weiß ja nicht, wie lange die für die Antwort gebraucht haben aber gerade i heutigen Zeit darf man nicht unberücksichtigt lassen, das oft mit sehr wenig Personal gearbeitet wird, um den Betrieb überhaupt noch einigermaßen aufrecht zu erhalten. Insofern sei froh, dass die überhaupt geantwortet haben...
 
Dirk schrieb:
Es geht nicht um Raketentechnik, sondern um Flüssigkeits-unterstützte Dämpfung.
Ich hätte bei einem Stativ mit hydraulischer Zentralklemmung erwartet, dass das Öl einfach nur als Medium zum Weiterleiten des Drucks benötigt wird und dann auf die einzelnen Gelenke wirkt und diese klemmt - also rein statische Belastung.

Gibt es da noch irgendeinen Mechanismus zur Dämpfung, den ich nicht kenne?

Auf jeden Fall eine bessere Antwort als bei den ganzen Werkzeugherstellern, die immer nur ihre eigenen Zukäufe an umgelabelter Standard-Ware zu Wucherpreisen an den Mann bringen wollen.
Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Die Antwort der Firma finde ich auch seh gut.
(Salatöl würde ich so einem teuren Stativ aber nicht antun... HLP46 kann man immer irgendwo auftreiben.)
 
hänhe mich hier gleich mal mit dran, wie befüllt und entlüftet man diese Stative?
Habe hier eines von der einfacheren Sorte und vor langer Zeit schon mal befüllt und dann Luft im System die nicht zu entfernen war; jetzt ist es wieder so weit dass Öl fehlt und die Zentralspannschraube am Ende ist.
 

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Dirk schrieb:
Durchaus praxisgerecht und insofern lobenswert!
Es geht nicht um Raketentechnik, sondern um Flüssigkeits-unterstützte Dämpfung. Da dürfte in der Tat jedes Öl problemlos sein. Allerdings stellt man über die Viskosität sicher auch die Dämpfungs-Intensität ein, da kann ich mir gut vorstellen, dass Salatöl eher suboptimal ist, da zu dünnflüssig.

Auf jeden Fall eine bessere Antwort als bei den ganzen Werkzeugherstellern, die immer nur ihre eigenen Zukäufe an umgelabelter Standard-Ware zu Wucherpreisen an den Mann bringen wollen.

BTW: Ich weiß ja nicht, wie lange die für die Antwort gebraucht haben aber gerade i heutigen Zeit darf man nicht unberücksichtigt lassen, das oft mit sehr wenig Personal gearbeitet wird, um den Betrieb überhaupt noch einigermaßen aufrecht zu erhalten. Insofern sei froh, dass die überhaupt geantwortet haben...

Ich finde die Antwort auch klasse! Hab schon mit sowas gerechnet ala schicken Sie uns das Stativ, für nur 50€ erstellen wir einen Kostenvoranschlag, was das Befüllen mit unserem super Spezialöl à 3000€/Liter kosten wird :oops:
insofern Daumen hoch für H&G und weiterhin deren Stative kaufen, wäre schade wenn so ein Hersteller verschwindet.

Meine Kritik an der Antwortdauer muss ich zurück nehmen. Ich hatte vergangenen Montag die Anfrage geschickt, Dienstag kam die Antwort. Ist im Spamordner gelandet, der sich erst heute komischerweise aktualisierte. Antwort nach einem Tag, insofern auch top!

Eine Anleitung zum richtigen Befüllen und Entlüften war auch gleich im Anhang, ich hänge sie hier an.
Anhang anzeigen Anleitung zur Nachjustage von Hydraulikstativen bei Spannkraftverlust.pdf
 
Alfred schrieb:
wie befüllt und entlüftet man diese Stative?
Kurzfassung: Sterngriff aufschrauben, Öl in Kammer rein, Griff wieder einschrauben.

Im pdf ist es bissl schöner beschrieben, aber mehr ist da nicht bei...


mfg JAU
 
Das mit dem Salatöl tu ich jetzt mal als (schlechten)Scherz ab - Salatöl neigt sehr zu verharzen - jedes Motoröl tuts auch.
 
J-A-U schrieb:
Alfred schrieb:
wie befüllt und entlüftet man diese Stative?
Kurzfassung: Sterngriff aufschrauben, Öl in Kammer rein, Griff wieder einschrauben.

Im pdf ist es bissl schöner beschrieben, aber mehr ist da nicht bei...


mfg JAU

so ganz einfach ist es dann doch nicht. Ein wichtiger Punkt ist das Eindrücken der Kugelgelenke, damit deren Zylinder vollständig einfahren. Lässt man dies weg, verschenkt man Klemmkraft. Bei hydraulischen Fahrradbremsen macht man es doch genauso: Kolben zurück drücken. Darauf zu achten, dass keine Luft ins System gelangt, ist bei Hydrauliksystemen denke ich selbstverständlich.
 
Matchless schrieb:
Ein wichtiger Punkt ist das Eindrücken der Kugelgelenke, damit deren Zylinder vollständig einfahren. Lässt man dies weg, verschenkt man Klemmkraft.
Das Gegenteil ist der Fall.
Drückt man die Zylinder vorher nicht rein, ist das Stativ dauerhaft geklemmt, weil durch das Einsetzen des Sterngriffs das Ölreservoir bereits Richtung Kolben verdrängt wird, d.h. die Kolben fahren dabei ein Stück raus.
 
Dev schrieb:
Matchless schrieb:
Ein wichtiger Punkt ist das Eindrücken der Kugelgelenke, damit deren Zylinder vollständig einfahren. Lässt man dies weg, verschenkt man Klemmkraft.
Das Gegenteil ist der Fall.
Drückt man die Zylinder vorher nicht rein, ist das Stativ dauerhaft geklemmt, weil durch das Einsetzen des Sterngriffs das Ölreservoir bereits Richtung Kolben verdrängt wird, d.h. die Kolben fahren dabei ein Stück raus.

Du hast recht, da hatte ich irgendwie ein Denkproblem :oops:
 
ich habe von der Getriebebohrmaschine ein HLP 46. Nach Aussage der Mitarbeiterin könnte ich das ja mit dem HLPD32 im Stativ mischen. Ich habe aber mal gehört, dass man Öle verschiedener Klassen (HLP vs HLPD) nicht mischen soll? Das HLP ist zinkhaltig, das HLPD nicht.
Vielleicht will H&G ja auch nur bezwecken, dass ich das Stativ recht bald zur Reparatur einschicken muss :shock:
Wer kann mir hier fundiert Antwort geben?
 
Matchless schrieb:
Ich habe aber mal gehört, dass man Öle verschiedener Klassen (HLP vs HLPD) nicht mischen soll?
Das ist sicherlich korrekt und sollte tunlichst beachtet werden, wenn es nur zu seiner Zweckbestimmung, also als Hydrauliköl in Hydraulik-Systemen angewendet werden soll, z.B. beim Bagger, in hydrostatischen Getrieben o.ä.
Das HLP ist zinkhaltig, das HLPD nicht.
Ob die beiden sich vertragen, weiß ich nicht. Grundsätzlich kann es bei Unverträglichkeiten z.B. zu Stoff-Ausfällungen kommen, die Du dann als Ablagerungen erkennst.
Vielleicht will H&G ja auch nur bezwecken, dass ich das Stativ recht bald zur Reparatur einschicken muss
Das bezweifle ich mal sehr stark. Hier bei Finke kannste ein wenig dazu nachlesen.
Und noch ein Zitat aus einer Schrift von Liqui Moly:
"Hydrauliköle und auch zink- und aschefreie Hydrauliköle sollten nicht mit normalen Hydraulikölen gemischt werden, da es hier unter Umständen zu Zinkseifenbildung kommen kann. Die Folgen wären verklebte Ventile und thermische Probleme."

Ganz ehrlich: Du hast zwei Möglichkeiten: bei dem Ding wird das Öl so gering beansprucht, daß Du einfach das nachkippst, was Du gerade da hast. Oder Du willst als Werkzeug-Freak alles perfekt haben, dann entfernst Du das jetzige Öl, spülst die Kanäle, holst Dir das perfekte neue Öl und befüllst (und entlüftest) damit.

Ich würde Version eins wählen. 8) :mrgreen:
 
ich bin ein Werkzeugfreak und will alles perfekt haben. :mrgreen:
An dieser Stelle verzichte ich aber darauf und werde einfach die paar Tropfen mit HLP 46 auffüllen. Ich kaufe in jedem Fall Öl von Addinol (u.a weil die in meiner Heimat sitzen) und das HLPD gibts nur als 20 Liter Gebinde. Damit könnte ich viele Leben lang meine hydraulischen Stative neu befüllen.
 
Um das ganze hier abzuschließen nochmal eine Email von H&G bzgl auffüllen mit HLP46 auf HLPD32. Könnte ja auch für andere Fragestellungen interessant sein, wo nur ein Hydrauliköl vorhanden ist.

"[...] Sie können die beiden Öle bedenkenlos mischen.
Wenn Sie das nicht wollen, entleeren Sie das Stativ komplett und befüllen dieses dann mit ihrem Öl neu.
Allerdings müssen Sie darauf achten, dass keine Luft im System ist, das erreichen Sie dadurch, dass Sie beide Kugeln ganz nach innen drücken, dann befüllen und erst dann den Flachkolben vorsichtig wieder einführen, dabei werden die Kugeln wieder nach außen gedrückt und der Ölspiegel sinkt ab. Bei Befüllung so weit auffüllen, dass das Öl überläuft.
Mit freundlichen Grüßen / Kind regards
Georg Gäßler"
 
Ich finde, die antworten sehr praxisgerecht. Top :respekt: :top:
 
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