Fundament Terrasse

Diskutiere Fundament Terrasse im Forum GaLaBau, Land und Forst im Bereich Anwendungsforen - Moin, nach langem Kampf mit der Behörde darf ich meine Terrasse bauen... Leider erzählt mir jeder was anderes, darum frage ich hier nochmal nach...
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R.I.2000

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Moin,

nach langem Kampf mit der Behörde darf ich meine Terrasse bauen...
Leider erzählt mir jeder was anderes, darum frage ich hier nochmal nach.
Projekt: Terrasse 6x8m, Betonplatte gießen, Fliesen drauf, Dach drüber

Geplante Durchführung:
- Fläche eben ausbaggern
- Rollierung rein
- Verdichten
- Plane drauf
- Schalung drum
- Matten auf Abstandhaltern drauf
- Ecken gegen Bruch moniert
- Transportbeton rein/verteilen
- Rüttelflasche
- Abziehen
- Glätten
- Dehnungsfugen
- Unter Plane feucht halten

Jetzt die Fragen:
Wie dick soll die Platte mit welchem Transportbeton? XC4, XD3, XF4, XM2, WA
Nutzung nur durch Personen, keine schweren Gegenstände wie gemauerter Kamin...
Die H-Pfostenanker an die Monierung anschweißen, mit einbetonieren mit Abstand zur Monierung oder später aufschrauben?

Besten Dank
 
Die Pfostenanker sollen die Balken aufnehmen auf denen das Dach liegt -> Druck von oben.

Diese Anker gibt es zum einbetonieren: Hier wäre die Frage ob diese Anker Kontakt zu den Baustahlmatten haben dürfen/sollen oder lieber maximalen Abstand, da diese ja verzinkt sind und oben aus der Platte heraus ragen.
Oder ist aufschrauben mit Chemiedübel besser da wasserdicht?

Und die Dicke der Platte habe ich von 10 cm bis 25 cm zu hören bekommen. Bei der Größe der Terrasse reden wir hier über 7qm mehr Transportbeton!
 
Rein vom Bauchgefühl: 10 cm Dicke finde ich knapp, weil man da schnell die Mindestüberdeckung punktuell unterschreitet. So gleichmäßig bekommt man die Matten teilweise nicht verlegt.
15 cm sollten aber locker ausreichen, wenn der Untergrund tragfähig ist und sauber verdichtet wurde.
Als Bewehrung eine Lage Q 188 mittig in der Bodenplatte wird als Terasse auch halten. Die Mattenstöße mindestens 20 cm überlappend verlegen.
Das passt soweit für die Terasse.

Die H-Anker für die Überdachung sind eine ganz andere Geschichte, zu der ich nicht viel sagen kann, denn die aufliegende Last pro Anker ist vollkommen unbekannt (Größe der Überdackung, Eigengewicht, Windlast, Schneelastzone, Anzahl der Anker).
Allerdings reichen 15 cm Plattenstärke grundsätzlich nicht aus, um den Anker ausreichend weit einzubetonieren. Die obere Querverbindung des H-Ankers sollte etwa 3-5 cm über der Oberkante vom Beton sitzen. Bei den meisten 60cm langen Ankern sind das 27 bis etwas über 30 cm einzubetonierender Länge. Dazu kommt die Mindestbetonüberdeckung auf der Unterseite.
Ich würde also sagen, Du brauchst im Bereich der Anker sowieso ein tieferes Punktfundament.

Bei 46 m² zu überdachender Fläche (geschätzt aus den genannten 7 m³ mehr Beton bei 0,15 m Stärkendifferenz) ist das jedenfalls keine kleine Überdachung.
Brauchst Du in Deinem Bundesland einen Statiknachweis für die Überdachung? Dann bestimmt der sowieso, wie die Platte auszuführen ist.
Und auch wenn Du offiziell keinen Statiker brauchst, würde ich bei der Größe zumindest mal jemanden mit Fachkunde drüber schauen lassen.
 
Das Dach hat nur 18qm 3x6, weiter darf ich nicht raus.
Die Terrasse liegt zwischen Haus, Anbau und Nebengebäude -> ist von drei Seiten gut geschützt.

Aber ich glaube langsam auch, dass ich einen Statiker dazu befragen sollte.

Trotzdem Danke für die Infos
 
Es klingt nach überwiegend freier Bewitterung...wofür Beton..wofür Fliesen?

Punktfundamente gürth Dach, rundherum Randsteine und Pflaster oder Platten.

Ist extrem viel mehr haltbar.
 
Tippfehler, bei 'fürs' denkt t9 immer erst an dich
 
J-A-U schrieb:
R.I.2000 schrieb:
XD3, XF4, XM2, WA
Solange deine Terrasse nicht als Brücke, Stausee oder Deich dienen soll ist XC4 wohl ausreichend.

Ich bin ehrlich gesagt entsetzt wie sich hier die Normenheinis ausgelassen haben und versucht sind alles bis ins Kleinste zu zerreden.

Wie gut, dass es früher standardmäßig nur zweierlei Zement im Baustoffhandel gab dem man ggf etwas Dichtungsmittel zugemischt hat. Drei Schippchen Zement und drei Schippen Kies im Wechsel in die Betonmaschine, 2 Minuten laufen lassen und ab in die Schubkarre. Morgens angefangen und abends war man fertig(mit der Welt). Ganz ohne Klassen und bla bla. Und die selbst betonierte Terasse bei meinem Bruder hält heute noch.

PS
 
R.I.2000 schrieb:
...
Geplante Durchführung:
- Fläche eben ausbaggern
- Rollierung rein
- Verdichten
...
"Rollierung" kann man nicht verdichten. Besser geeignet ist Schotter, wie man ihn für Schottertragschichten unter Pflaster in Verkehrsflächen verwendet (z. B. 16/32)
Vor dem Einbau musst Du auch die ausgeschachtete Fläche verdichten.

R.I.2000 schrieb:
Das Dach hat nur 18qm 3x6, weiter darf ich nicht raus.
Oben stand noch was von 6x8 Metern. :kp:
R.I.2000 schrieb:
Die Terrasse liegt zwischen Haus, Anbau und Nebengebäude -> ist von drei Seiten gut geschützt.
Mit anderen Worten, der Wind kann perfekt unten reinfahren und sich fangen, was erhebliche Abhebekräften verursacht.

R.I.2000 schrieb:
Die Pfostenanker sollen die Balken aufnehmen auf denen das Dach liegt -> Druck von oben.
Weit gefehlt..
Bei einer Dachfläche wie hier, ist die Kraft, die von unten nach oben wirkt bei Weitem wichtiger für die Auslegung. Deine Idee, das von einem Statiker bemessen zu lassen, ist m. E. sicher richtig. Das ist billiger, als wenn Dir das Dach beim nächsten Sturm abhebt und vielleicht noch benachbarte Gebäude, Fahrzeuge o. ä. beschädigt.

Dev schrieb:
Als Bewehrung eine Lage Q 188 mittig in der Bodenplatte wird als Terasse auch halten.
Mittig in der Bodenplatte bringt die Matte statisch rein gar nichts. Bewehrungen gehören in die Zugzone(n).
Bei einer vollflächigen Auflagerung, gibt es erstmal keine planmäßigen Zugzonen aus Eigenlast und Nutzung.
Rein konstruktive Bewehrungen in Bodenplatten werden meist zweilagig (also oben und unten) ausgeführt.

powersupply schrieb:
Ich bin ehrlich gesagt entsetzt wie sich hier die Normenheinis ausgelassen haben und versucht sind alles bis ins Kleinste zu zerreden.
Tja, die "Normenheinis" haben halt wahrscheinlich die Millionen von (teilweise extrem teuren) Bauschäden gesehen, die auf ungeeignete Betonqualitäten und falsche Verarbeitung auf der Baustelle (unzulässige Wasserbeimischungen, unzureichend Nachbehandlung, ungeeignete oder falsch angewendete Zusatzmittel etc. pp) zurückzuführen sind. Ich bin ja auch gegen eine übermäßige Regulierung am Bau, aber hier war das m. E. längst überfällig.

Gruß
D.Mon
 
Ach noch was.

Ich hoffe, Du hast Dir Gedanken gemacht über die Entwässerung des Daches und der Terrasse selbst.
Kann ja schließlich aus seitlich reinregnen.
Du könntest z. B. die Terrassenfläche nach vorn (vom Haus weg) neigen (z. B. 2,5%). An der Kante muss das Wasser aber dann versickern können.

Bestimmt gibt es auch Terrassentüren.
Auch da musst Du Dir Gedanken machen.
Wenn die Terrasse ohne Stufe von min. 15 cm anschließt, brauchst Du da u. U. Sondermaßnahmen (z. B. Gitterroste und Sickerflächen, Rinnen o. ä.)

Gruß
D.Mon
 
Also die Bodenplatte soll auch 6x8 werden aber ich darf davon nur 3x6 überdachen.
Mehr genehmigt mir die Behörde nicht...

Es müssen Fliesen sein,
Was anderes genehmigt mir meine Frau nicht... :crazy:

Für die Fliesen brauche ich eine Betonplatte.

Aber die Anfrage an den Baustatiker ist raus. Mal sehen was der Spaß kostet :shock:
 
R.I.2000 schrieb:
Es müssen Fliesen sein,
Was anderes genehmigt mir meine Frau nicht... :crazy:

Für die Fliesen brauche ich eine Betonplatte.
Es gibt auch Fliesen, die man ohne Betonplatte verlegen kann: Beispiel
 
Direkt auf Beton zu fliesen ist im Außenbereich eh nimmer so angesagt weil das Wasser durch die Fugen doch immer irgendwann, irgendwie drunter kriecht. Deswegen legt man die von norinofu genannten Fliesen auf Stelzlager statt sie direkt zu verkleben.

Der Wunsch nach Fliesen kommt vermutlich auch daher weil man mit großformatigen Platten auf Split schlechte Erfahrungen gemacht hat? Wird da geschludert hat man schnell mal Absätze drin wo sich Barfußgeher die Zehen anstoßen. Indianertanz inbegriffen...

Alternative zu Betonplatte und Splittbett wäre die Platten auf Drainagemörtel zu verlegen. Was für Naturstein gut ist wird ja wohl auch für Feinsteinzeug taugen(?). Gemacht hab ich sowas aber auch noch nicht.


mfg JAU
 
R.I.2000 schrieb:
Also die Bodenplatte soll auch 6x8 werden aber ich darf davon nur 3x6 überdachen.
Mehr genehmigt mir die Behörde nicht...
Ist das Dach genehmigungspflichtig?
Welches Bundesland?
 
J-A-U schrieb:
Direkt auf Beton zu fliesen ist im Außenbereich eh nimmer so angesagt weil das Wasser durch die Fugen doch immer irgendwann, irgendwie drunter kriecht.

Unsere Vorbesitzer haben die Terasse einfach auf Erdaushub betoniert. Mit Folie drunter und einer Lage Armierung drin. Der Erdaushub hat sich rechts und links etwas gesetzt, jetzt haben wir allseitiges Gefälle :crazy:

Aber die Spaltklinker drauf, direkt in den Beton verlegt und dann verfugt, halten noch einwandfrei!

PS: Die Terasse ist jetzt auch rechts und links mit Mauern unterfüttert, da setzt sich nichts mehr

PS2: Die Halter für die Terassenüberdachung sind eingeklebte Gewindestangen und dann U-Pfostenschuhe drunter. Da läuft dann wenigstens kein Wasser ein.
 
Ich hab vor nicht all zu langer Zeit geholfen einen Balkon aus den 70ern zu richten. Da haben die Fliesen teils auch noch gut am Beton gehalten. Der Beton nur leider nicht am restlichen Balkon. Der Fliesenleger hatte einiges grad zu bügeln bevor er versiegeln konnte.


mfg JAU
 
D_Mon schrieb:
Ist das Dach genehmigungspflichtig?
Welches Bundesland?

Bis 3x6 nicht! Dann darf der umbaute Raum nicht mehr als 48qm haben. Wir haben dazu Vorgaben im B-Plan. War ewiges Hick-Hack bis die Behörde genehmigt hat...

J-A-U schrieb:
Der Fliesenleger hatte einiges grad zu bügeln bevor er versiegeln konnte.

Womit wurde versiegelt?
 
R.I.2000 schrieb:
Womit wurde versiegelt?
Weiß ich nicht.
Kann mich nur erinnern das wir die Löcher nicht selbst gestopft haben sondern das eben den Fliesenlager haben machen lassen damit die Produktfolge stimmt. Nicht das die Versiegelung wegen einer Unverträglichkeit in die Hose geht.


mfg JAU
 
R.I.2000 schrieb:
D_Mon schrieb:
Ist das Dach genehmigungspflichtig?
Welches Bundesland?

Bis 3x6 nicht! Dann darf der umbaute Raum nicht mehr als 48qm haben. Wir haben dazu Vorgaben im B-Plan. War ewiges Hick-Hack bis die Behörde genehmigt hat...
Versteh ich nicht. Wenn es nicht genehmigungspflichtig ist ("verfahrensfrei" im Amtssprech) was hat die Behörde dann nach "ewigem Hick-Hack" noch zu genehmigen gehabt :kp:

Und wenn es einen qualifizierten Bebauungsplan gibt, dann hat man bei nicht verfahrensfreien Vorhaben einen Rechtsanspruch auf die Genehmigung (sofern man die Vorgaben einhält), also auch kein Anlass für "Hick-Hack".

In den Bundesländern, die ich so kenne, kann man dann auch im Genehigungsfreistellungsverfahren (also wieder ohne Genehmigung) bauen (außer Sonderbauten).

Gruß
D.Mon
 
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