Holzbriketts

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NijA

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Hallo,

wir heizen regelmäßig mit dunklen Holzbriketts (Molli). Ich kaufe die momentan immer nach Bedarf im Reifeisenmarkt. Da sich jetzt aber meine Lagerkapazität erhöht möchte ich gerne einige mehr kaufen als üblich. Dachte so an 2 oder 3 Paletten (vorerst).

Da die bei uns im Reifeisenmarkt ca. 4€/10Kg kosten suche ich nun nach einem Vertrieb der die mir Günstiger verkauft. Standort wäre am besten zwischen Bremen und Osnabrück

Vielen dank für eure Tipps

Stephan
 
Also, wenn Du jetzt mehr Lagerkapazität hast, dann würde ich doch überlegen, statt der Scheiß-Preßware besser trockenes Scheitholz zu kaufen. Das kommt Dich in jedem Fall erheblich billiger. Du zahlst für einen Schüttraummeter Laubmischholz einen Lieferpreis von irgendwo zwischen 70,- und 90,- €. Ein Festmeter Buche (20% Restwassergehalt) wiegt ca. 700 kg; ein Schüttraummeter ist knapp die Hälfte, also ca. 320 kg. Die gleiche Masse Preßholz kostet Dich ein Drittel mehr.

Gruß

Boesman
 
Hi,

Boesman schrieb:
Das kommt Dich in jedem Fall erheblich billiger. Die gleiche Masse Preßholz kostet Dich ein Drittel mehr.

Du zahlst für einen Schüttraummeter Laubmischholz einen Lieferpreis von irgendwo zwischen 70,- und 90,- €. Ein Festmeter Buche (20% Restwassergehalt) wiegt ca. 700 kg; ein Schüttraummeter ist knapp die Hälfte, also ca. 320 kg.

Deiner Rechnung nach also für 960kg Laubmischholz zwischen € 210 und € 270
Er wohnt in der Nähe von Bremen - schneller Blick mal bei eBay : Link €278 pro Palette (auch 960kg) inkl. Lieferung.
Dazu kommt, daß die Dinger trockener sind (unter 10% Restfeuchte) .... ob das nun schöner im Kamin aussieht, ist natürlich eine andere Sache :wink: - aber rein rechnerisch, bezogen auf Deine Angaben ......

Gruß, Glatisant
 
Also bei uns gibts den RM Eiche/Buche (< 18% feuchte, 25 cm od. 30cm lang) für 100€ bei einer Abnahme von 4m³ frei Haus. Das wären dann ca. 150€ / t - und damit deutlich preiswerter als die ökologisch grenzwertigen Briketts.

Ökologisch grenzwertig: Letztes Jahr war ich morgens mit den Hunden spazieren .... da hielt ein ukrainischer LKW und der Fahrer wusste nicht genau wo die Firma ist, bei der er abliefern sollte. Er drückte mir seien Lieferpapiere in die Hand. Ok, die Firma Öko***** kannte ich und wusste wo die ist. Es ist eine der Firmen, die hier die Briketts verkaufen. Die Ladung des LKWs bestand aus eben diesen Briketts....
 
@Glatisant,
Dein Preis ist wirklich günstig, und für Scheitholz variiert der Preis außerordentlich. In den Raum Stadtrand Hamburg fahren Holzer aus Meck-Pomm ihr Brennholz für € 65,- / Schüttraummeter an; im Deistervorland bei Hannover bekommt man es für € 67,50, und dann gibt es natürlich auch preise wie den von MSG genannten.

Aber losgelöst davon: Dieses Preßholz ist ein Sch...material, und bei der Herstellung wird enorme elektrische Energie verbraucht (Extruder-Strangpresse von Pini-Kay). Über's Aussehen wollen wir erst gar nicht reden, und Abbrand und Glutbildung sind auch suboptimal. Das Zeug ist allenfalls etwas für Kaminöfen im 4. Stock von Großstadtwohnungen.

Nur in wenigen Fällen wird wirklich Restholz für die Pini-Kay-Preßscheiter verwendet. Überwiegend kommt extra geschreddertes und nachvermahlenes Holz aus Sortierungen für Spanplattenherstellung oder auch Brennholz zur Verwendung. Das meiste Holz kommt aus dem Osten, aber auch aus Übersee.
Die Zerkleinerung zunächst mit Schredder Refiner oder Ringzerspaner, dann anschließend mit Hammermühle, frißt mindestens 50 kWh/t (bezogen auf trockenes Material). Die Strangverpressung nochmal mindestens 50 - 60 kWh/t. Vom Verbrauch an Trocknungsenergie nicht zu reden; man muß aus jede Tonne Frischholz mit über 55% Wassergehalt auf eine Restfeuchte von 15 - 10% heruntertrocknen. Eine t Wasserverdampfung benötigt in der Praxis rund 1 MW thermische Energie. Für jede t Frischholz setzt man also rund 400 kW thermische Energie zum Trocknen ein. Selbst wenn zum Holztrocknen nur sog. "Abwärme" verwendet wird, ist das alles eine Energieverschwendung sondersgleichen. Also: Mir braucht man mit diesem Preßholz nicht zu kommen.

Gruß

Boesman
 
Hi,

MSG schrieb:
Ökologisch grenzwertig: Letztes Jahr war ich morgens mit den Hunden spazieren .... da hielt ein ukrainischer LKW und der Fahrer wusste nicht genau wo die Firma ist, bei der er abliefern sollte. Er drückte mir seien Lieferpapiere in die Hand. Ok, die Firma Öko***** kannte ich und wusste wo die ist. Es ist eine der Firmen, die hier die Briketts verkaufen. Die Ladung des LKWs bestand aus eben diesen Briketts....

Du meinst wegen des Transportes.
Nun, da magst Du recht haben - letztes Jahr habe ich hier eine kleine Menge für den Kamin im Wald 'gesammelt' (d.h. von den unglaublichen Mengen die beim Ernten liegenbleibt einige Stücke per Hand rausgesägt, bzw. eingesammelt).
Aber das hier geerntete Buchenholz wird im Gegenzug auch 'sonstwohin' transportiert.

Verallgemeinern kann man das aber sicher nicht, denn hier in der Gegend fahren z.B. unzählige 'Späne-LKWs' täglich auf der Bundesstraße hin- und her, weil ja auch hier in D sehr viel Holz verarbeitet wird.

@Boesman
auch Du wirst mit Deiner Argumentation nicht falsch liegen.
Andererseits, wenn Du die Energie zum Pressen erwähnst : dadurch erhält man Holz mit sehr niedrigen Trocknungsgraden
In wie weit Deine Energieangaben richtig sind, vermag ich nicht zu beurteilen.

In einer Ausarbeitung des Ökoinstitut's wird für Pellets angegeben :
Die Aufwendungen der Bereitstellung des Rohmaterials beinhalten Aufwendungen für forstwirtschaftliche Arbeiten (minimal für nachhaltigen Waldbau), das Bergen des Holzes sowie die Aufwendungen zum Hacken (1,2 l Diesel / t Hackschnitzel)
Wärmebedarf Trocknung kWh/kg Brennstoff 0,9 (von 50% auf 8%)
Strombedarf Pelletfertigung kWh/kg Pellets : 0,13
Zur Trocknung werden i.d.R. Holzkraftwerke eingesetzt.
Heizwert Endprodukt 4,64 kWh/kg

Selbst wenn zum Holztrocknen nur sog. "Abwärme" verwendet wird, ist das alles eine Energieverschwendung sondersgleichen. Also: Mir braucht man mit diesem Preßholz nicht zu kommen.

natürlich kann man sich als Saubermann hinstellen, weil man ja in diesem Punkt vielleicht besser als .... ist.
Ich bin bei sowas immer etwas vorsichtig, da man seine eigene, gesamte Ökobilanz betrachten muß.
Selber fahre ich im Jahr z.B. lediglich 5000km Auto - ich kenne aber genügend Leute, die ein vielfaches davon fahren und auch noch in den Urlaub fliegen/fahren. Da relativiert sich das schnell, wenn man vermeindlich verschwenderische Brennstoffe verwenden würde.
Sowas sollte jeder mit sich selber ausmachen.

Denn als Fazit kann man lesen :

Aus den Ergebnissen [..] ist zu entnehmen, dass gegenüber der Wärmeerzeugung
aus fossilen Energieträgern sich die Holzbrennstoffe erwartungsgemäß vorteilhaft zeigen.
Dies gilt auch dann noch, wenn erntefrisches Holz für die Erzeugung von Holzpellets aus Kanada importiert würde.


Gruß, Glatisant
 
@Glatisant,
ich muß überhaupt nichts betrachten, schon gar nicht meine eigene, gesamte Ökobilanz. Offengestanden geht mir die ziemlich am A... vorbei. Ich heize mit (Scheit-) Holz, weil ich dieses weitgehend umsonst bekomme, und weil mir die Holzerei Spaß macht und mich fithält. Und ich fliege so viel, daß es für die Senator-Karte der "Star Alliance" reicht, und ich habe keinerlei schlechtes Gewissen deswegen, mal ganz abgesehen davon, daß meine Fliegerei dazu beiträgt, daß bei anderen Leuten die Bude warm ist und Essen auf dem Tisch steht. Und Autofahren: Gerne Vollgas, wo es noch möglich ist. - Und deswegen muß ich noch lange nichts mit mir selber ausmachen.
Trotzdem ist es natürlich gut, wenn man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden kann. Und wenn ich Preßholz oder Scheitholz kaufen kann und letzteres mich nicht teurer als Preßholz zu stehen kommt, kaufe ich doch immer Scheitholz. Preßholz ist derart unnatürlich. Ich esse auch lieber vom Massivholztisch als von der Preßspan-Campingtisch, und ich esse auch lieber Hähnchenkeule als Geflügelformfleisch, oder lieber Fisch im ganzen anstatt Preß-Fischstäbchen.

Gern kannst Du Dich auch darauf verlassen, daß meine Energieangaben richtig sind; ich komme aus der Branche (und trotzdem kritisiere ich die Holzaufarbeiterei). Beurteilungen meiner Energieangaben Deinerseits sind da völlig entbehrlich bzw. wären fehl am Platz. Da hinterfrage mal lieber, was irgendwelche Ökoinstitute schreiben. Da könnte ich mich schon wieder darüber auslassen, daß selbiges davon ausgeht, daß Hacker bzw. Schredder mit Dieselmotoren angetrieben werden. In großen Holzpelletier- oder Brikettierwerken wird das Holz mit stationären Hackern mittels Elektroenergie gehackt - zumindest teilweise mittels Wind- oder Solar, ansonsten aus fossiler Energie bei weitaus besserem elektrischen Wirkungsgrad und mit viel geringerem CO2-"footprint" erzeugt, als mittels Dieseltreibstoff ...!

In diesem Sinn.

Boesman
 
Glatisant schrieb:
Du meinst wegen des Transportes.
Genau. Wenn die Teile wie in dem Fall aus der Ukraine ~ 1800km weit transportiert werden, ist das nicht mehr wirklich ökologisch. Da gebe ich jederzeit dem heimischen Scheitholz den Vorzug - gerne auch selbst gemacht, das hält fit :)
 
Wenn man jetzt noch betrachtet, unter welchen Bedingungen dieses :cry: Pressholz hergestellt wird, wer sich daran bereichert etc. steht auch für mich fest: Pressholz aus Osteuropa? Nein danke...
Da heize ich lieber mit Hackschnitzeln :)
 
Hallo,

danke für die vielen Antworten. Natürlich nutze ich auch Scheitholz. Nur nehmen wir diese Briketts gerne in der Übergangszeit, weil es schön einfach und sauber ist.
Und da ich das Scheitholz "selber mache" (ohne Xkm anfahrt) kann wohl das ein oder andere Paket von den Briketts in den Ofen^^
 
Thema: Holzbriketts
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