Gräberbeseitigung

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mroga

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Rotenburg an der Fulda
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Raumausstatter
Hallo an alle,

ein Kumpel von mir hat in sein Aufgabengebiet die Beseitigung von Gräbern mit aufgenommen. Gestern hat er den ersten Auftrag durchgeführt und ist mit einem 4 Kg Vorschlaghammer und Spitzhacke an die Arbeit gegangen. Gegen Mittag bekam ich dann einen Anruf das er mit einem Bein im Grab steht und nicht weiter kommt. Da ich an meinem ersten freien Tag nach zwei Monaten Dauerarbeiten nicht anderes zu tun hatte, bin ich halt hin gefahren.
Da stand er nun durch geschwitzt und am Boden zerschlagen und hatte gerade mal drei Grabumrandungen entfernt und das vordere Fundament freigelegt. Er hat die Umrandungen mit dem Hammer klein geschlagen und die Eisen mit dem Bolzenschneider getrennt.Nur an das Fundament kam er mit dem Hammer nicht ran, da es zu tief im Boden lag, Dank Archimedes und zwei Eisenstangen haben Wir das ca. 200Kg Fundament nach oben befördert und mit meiner 230er Flex zerlegt.
Der Grabstein (ca.400Kg) steht noch auf seinem Fundament, das noch Tiefer und breiter ausgelegt ist als das vordere.

Nach einem ernsten Gespräch mit Ihm wo ich klarmachte das man für solche Arbeiten das richtige Gerät braucht (in meinen Augen ein Minibagger), kam heraus das er sich das nicht Leisten kann und er max. 800€ zu Verfügung hat.

Also kommt eigentlich nur eine Hand geführte Maschine in Betracht um die Sachen zu Zertrümmern. Strom ist auf dem Friedhof vorhanden, die Verteiler stehen in Rund 40m Abstand. Er wird jetzt erstmal bei unseren kleinen Werkzeugverleiher anfragen was er als Abbruchgerät da hat, nur auf Dauer ist das Ausleihen zu Teuer.

Ich habe gestern Abend schon mal geschaut was man in dieser Preisklasse nehmen könnte nur kenne ich mich mit solchen Abbruchgeräten nicht aus, als Raumausstatter ist mein 2 kilo Bohrhammer das größte was ich benötige. Mir ist jedoch die Bosch GSH 11 E Professional aufgefallen, Preis kommt hin, aber ob für solche Arbeiten 16,8 J Schlagenergie ausreichen kann ich nicht beantworten. Evtl. könnt Ihr dazu noch was vorschlagen, oder könnt eine günstigere stärkere Maschine empfehlen. Die GSH würde das Preisliche Maximum abzeichnen.
Kabeltrommel muss er sich auch noch eine vernünftige besorgen, das was er gestern abgerollt hat würde ich nur unter Gewaltandrohung in eine Steckdose stecken.

Die 230er Flex habe ich Ihm bereits vermacht, brauchte das Gerät schon seit Jahren nicht mehr und stand nur rum.

Danke bereits für Eure kostbare Zeit und die Hilfestellung.
 
Habe vor 4 Wochen interessiert einmal zugeschaut wie in einer Kraichgau-Gemeinde der örtliche Gärtner, der auch Grabpflege macht, abgelaufene Gräber einebnet.

Er nimmt dafür einen Pauschalbetrag, diesen bekommt er von der Gemeinde, diese wiederum berechnet sie dem Nutzungsberechtigten weiter.

Er hatte Minibagger dabei und damit die 4 Einfassungssteine in ca. 15 Minuten ausgehebelt und zum Ausgang gefahren. Der Stein dauerte auch 15 Minuten, dann hat er verfüllt und abgezogen.

Er räumt offenbar an einem Tag mehrere Gräber, die die Gemeinde gemeldet hat, damit sich der Maschineneinsatz rechnet.

Darf ich fragen, was ihr für das Abräumen einer Grabstätte verlangen wollt ?

Schildert mal genau was Ihr vorhabt, vielleicht kann ich Tipps dazu geben.
 
Danke für Deine Antwort,

ich habe da gar nichts vor, bin und bleibe Raumausstatter.

Der Kumpel Hausmeisterdienst möchte genau mit solchen Arbeiten etwas mehr Umsatz machen. So, wie Du es beschrieben hast lautet auch sein Auftrag.

Grünbewuchs, Umrandungen und Fundamente entfernen, Mutterboden auffüllen und abziehen. Einsaht macht Friedhofsgärtner.

Statt Bagger ist eher Manpower angesagt, da er erstmal sehen muss ob es genug Aufträge gibt. Bei uns müssen wohl die Grabinhaber entweder die Gemeinde beauftragen (Pauschal 750€) oder das Grab anderweitig entfernen. Laut seinen Recherchen ist hier der Preis für Einzelgrabentfernung um die 200€. Also viele Gräber nötig um Bagger zu bezahlen.

Sollte ich es Richtig verstanden haben, so müsste er in max. 6 Std mit dieser Arbeit fertig sein um Gewinn zu haben. Jedoch mit Vorschlaghammer und mit meiner 230er Flex dauert es Einfach zu lange, weil er die Fundamente nicht allein gehoben bekommt und diese mit dem Vorschlaghammer schlecht zerschlagen kann.
 
also die Mietbaggerstunde sollte so bei 60-80 Euro liegen...

Hat der Friedhof denn nicht sowieso einen Bagger?

Ein GSH 11 ist schon OK an sich..
 
Habe nachgeschaut, bei uns kann es der Nutzungsberechtigte von der Gemeinde einebnen lassen. Begrenzungen raus, Fundamente raus, Stein entfernen, abziehen. Pauschale dafür 180,- Euro.

Sie machen aber immer mehrere Grabstellen nacheinander weg, dann rentiert sich der Maschineneinsatz.

Was allerdings mit den oft noch guten Grabsteinen passiert, das weiss ich nicht, ich denke die macht hinterher noch jemand zu Geld. Dass sie weggeschmissen werden habe ich noch nicht gesehen irgendwie bekommen die wohl Beine :glaskugel:

Dort arbeiten immer 2 Mann als Team, eine wichtige Aufgabe ist wohl die Sicherung der Nachbargräber, damit der Bagger keinen Flurschaden macht.

@Hennie: Wenn der Friedhof einen Bagger hat, dann macht er die Arbeit u. den Umsatz doch selbst und nicht für Dritte.
 
BauerKarl schrieb:
Was allerdings mit den oft noch guten Grabsteinen passiert, das weiss ich nicht, ich denke die macht hinterher noch jemand zu Geld. Dass sie weggeschmissen werden habe ich noch nicht gesehen irgendwie bekommen die wohl Beine :glaskugel:

Mein Vater hat sich letztens mal erkundigt und meinte zu mir, dass ich den Grabstein meiner Mutter(Seine verstorbene Frau) mal nehmen und abschleifen lassen soll. Deren Grab wird nächstes Jahr abgeräumt.

PS
 
Habe nachgeschaut, bei uns kann es der Nutzungsberechtigte von der Gemeinde einebnen lassen. Begrenzungen raus, Fundamente raus, Stein entfernen, abziehen. Pauschale dafür 180,- Euro.

Na, das ist ja noch richtig "Preiswert" :D

Auf meiner Rechnung Okt. 2010 für das Grab meiner Frau wurde nicht erst gefragt, sondern direkt 350,00€ als "Gebühr für das Einebnen der Grabstätte nach endgültigem Ablauf der Nutzungszeit" in Rechnung gestellt.
Was das dann beinhaltet werden wohl die Nachkommen klären müssen. :glaskugel:
 
@henniee

Sicher hat der Friedhof einen Bagger, habe auch ganz höflich gefragt, ob Sie uns damit zumindest mal die Fundamente heben, Klare Antwort: Nein, ohne Auftrag von oben kein Baggereinsatz.

Nach Mietbagger habe ich mich bereits vor zwei Monaten erkundigt, brauchte einen zum Setzen einer Mauer für unseren Zaun.

Preis je Angefange Std. 80€ bei Selbstabholung, Laufzeit beginnt bei Abfahrt vom Hof, der Hof liegt 23Km von uns weg.

Ich Denke es wird der Bosch GSH 11 E Professional werden, das dürfte Ihm die Arbeit zumindest etwas erleichtern.

Danke Euch allen für die Hilfe.
 
So, ich soll die Bestellung fertig machen, habe dazu noch eine frage.

Es wird ein Flachmeißel mitgeliefert, ist es evtl. besser für sein vorhaben lieber noch einen Spitzmeißel mit zu bestellen?

gruß mroga
 
Aufgrund Deiner Angaben tippe ich auf Boels. Ich würde den Spitzmeisel nehmen.

Brauchen tut er eh nur die Baggerkraft und eine sensible Hand um die Teile mit der Schaufel lockerzurütteln und dann hochzuhieven.

Der Boels o.a. mit ca. 850 Kg hat eine kraftvolle Hydraulik und bewältigt eine Grabstätte ohne Probleme.
 
@BauerKarl

Es geht nicht um einen Meißel für den Bagger, dieser ist einfach auch Gemietet viel zu teuer.

Es geht um den Meißel für die Bosch GSH 11.
 
Wenn er das Geld für einen Bagger nicht hat und davon leben will, bringt er nach etwa einem Monat ein Mehrfaches davon dem Chiropraktor, weil der Rücken dahin ist.
Am falschen Ort gespart.
Oder, frei nach Schiller, "im sinnlosen Aufwand gefällt sich die jugendliche Kraft"
Möglicherweise kriegt man das Zeug auch mit der Hydraulik von einem Schlepper raus.
Zum Zerkloppen ist ein Vorschlaghammer nicht so schlecht, wenn die Teile frei liegen, d.h. Platz zum Brechen haben.
Ich würde mir mindestens ein Hebezeug besorgen:
2 Gerüstböcke aus Stahl (die ausziehbare Sorte mit je einem Splint auf jeder Seite) links und rechts aufstellen, ein Kantholz 8x12 oder besser einen H20-Schalungsträger hochkant drüberlegen, mit einem Kettenflaschenzug die Betonteile rausziehen und dann zerkloppen. Eine oder zwei Zahnstangenwinden dürften sich auch nützlich machen.
Wenn man sich eine Laufkatze bastelt und der Balken lang genug ist und man mit einem Hänger neben das Loch fahren kann, kann man die Last gleich auf den Hänger laden.
Wenn die Bewehrung frei liegt, kommt man je nachdem mit einem Bolzenschneider der grossen Sorte schneller ans Ziel, weil man dann keinen Strom braucht.
 
Kurze Info,

mein Kumpel hat das Grab in 16 Std. Handarbeit fertig bekommen (ohne Fahrzeiten) und hat nun die Nase voll. Er wird zukünftig von solchen Aufträgen Abstand nehmen. Er hat dafür kein passendes Werkzeug und auch nicht genug Geld um welches anzuschaffen.
Sein Anhänger ist auch für solche Transporte zu klein, er hat insgesamt 1250Kg zur Entsorgung gebracht, davon allein 450Kg der Grabstein, diesen hat er mit der 230er Flex in 6 Stücke teilen müssen um ihn aufzuladen, nach dem er ihn drauf hatte musste er Feststellen das die Räder vom Anhänger im Radkasten anlagen.


Wo wohnt ihr nur alle. Habe mich Interessehalber selbst mal auf der Gemeinde erkundigt. Der Preis von 750€ galt letztes Jahr, seit diesem Jahr will die Gemeine 785€ für diese Arbeiten.

mfg mroga
 
Bekannter ist Steinmetz.

Grab abräumen mit Kran.
Fundamente Frei, Schlinge drum, und hoch damit..

Evtl Pickup Kran o.Ä.
 
Aua. Klassischer Fall von Auftrag annehmen ohne vorher nachzudenken :crazy:

Grabstein kleinschneiden? Hier geht nicht ein Stein in den Müll...einfach den örtlichen Steinmetz kontaktieren, Preis für Selbstabholung vereinbaren....Thema Grabstein erledigt :bierchen:

Und dann vom Maurer 2 Gerüstböcke besorgt, 2 ausreichend starke Kanthölzer und nen Kettenzug und das Fundament ist auch raus.

Man kann sich das Leben echt schwer machen, oder?

Gruß

Hendrik
 
Naja, das wurde ihm ja von allen Seiten mehr oder weniger deutlich gesagt. Man(n) kann ja VORHER im Forum danach fragen.
 
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