Frage zu Glyphosat (Roundup)

Diskutiere Frage zu Glyphosat (Roundup) im Forum GaLaBau, Land und Forst im Bereich Anwendungsforen - Hat vielleicht jemand von Euch ne Idee was das denn soll? Glyphosat ist u.A. erhältlich als Roundup mit 360 g/l Wirkstoff und als Roundup...
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Keksfriedhof

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Hat vielleicht jemand von Euch ne Idee was das denn soll?

Glyphosat ist u.A. erhältlich als Roundup mit 360 g/l Wirkstoff und als Roundup Ultramax mit 25% mehr, also 450g/l. Beide müssen entsprechend den zu bekämpfenden Unkräutern verdünnt werden, sprich die fertige Spritzbrühe enthält letztendlich die gleiche Menge Wirkstoff pro Liter.

Jetzt kommts:
Wieso ist das Ultramax (450g/l) :
Dieses Mittel ist nicht für den Haus- und Kleingartenbereich zugelassen!

Es darf laut § 10 Pflanzenschutzgesetz nur von Personen angewendet werden, die die erforderliche Zuverlässigkeit und fachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln durch eine Ausbildung als Gärtner, Land- oder Forstwirt oder einen entsprechenden Sachkundenachweis haben.

... und das "normale" Roundup dagegen fast eine harmlose Pinkelbrühe die jedermann frei erwerben kann:

Die Anwendung im Haus- und Kleingartenbereich ist zulässig.

und:

250 ml Flasche mit Dosierkappe (bis 500 qm / keine Haus- und Kleingartenzulassung bei dieser Packungsgröße für die Indikation "Vorbereitung zur Rasenneueinsaat")

d.h. 2 Flaschen zu 125 ml wären dann OK, oder versteh ich da was nicht richtig?
grüße
 
Hilft Dir jetzt nix aber das Ultramax steht in unserem Bauhaus im Regal rum...

Kann jeder kaufen.
 
Ich hörte am Nebentisch des Stammtisches zufällig, da ging es aber um ein ganz anderes Fabrikat und Mittel NICHT um das von Dir genannte, dass der Endverbraucher mit den Kleinpackungen die cash-cow ist.

Deswegen sind die Grossgebinde nur für den, der den Giftschein (=Sachkundenachweis der Pflanzenschutz-Sachkundeverodnung) hat.

"Böse ist", wer den Giftschein hat und für Endverbraucher oder Nachbarn ab- oder umfüllt.

Warum fahren viele ins Elsass fragte man sich am Nebentisch auch ?

Gruss bk
 
Hallo,

ehmmm... wer macht denn die Gesetze, vor allem so sinnvolle? (mit dem 250 ml Gebinde darf man keinen Rasen vernichten, mit dem 125 ml Gebinde aber wohl!)

Warum fahren viele ins Elsass fragte man sich am Nebentisch auch ?
Wegen der Tourte, dem Munster oder den guten Pasteten?

Grüße
 
Der Gedanke des Gesetzgebers ist bei den Kleingartenpackungen der das diese maximal den Jahresbedarf enthalten sollen um a) einer "viel hilft viel" Mentalität entgegenzuwirken und b) etwas gegen den Hobbykeller als Altlastenlager nicht aufgebrauchter, und evt nicht mehr zugelassener, Pestizide zu tun.
Der Trend geht wohl aus diesem Grund auch immer mehr zu anwendungsfertigen Mischungen. Man muss ja davon ausgehen das es genug Leute gibt die mit dem rechnen ein Problem haben, mit Herbiziden die Terasse putzen weil das Moos so prima weggeht und dann sich wundern wieso die Pflanzen am Rand so komisch braun werden. Und das ganze in Flipflops und Badehose.
 
Hi,

Ach bei 450 g/l (böse) wird man zum denken und rechnen genötigt, aber bei 360 g/l (lieb) geht das mit mentalem Halbgas? :roll: :roll:

Ok, da hast Du nicht ganz unrecht, der Trend geht zum allgemeinen "betriebsfertig" um einem das Leben einfacher zu gestalten, so mögen es viel sehen, wenn ich aber die Effektive Menge Wirkstoff in einer fertigen Mischung ansehe, kommen mir einfach andere Gedanken:

5 Liter "R... E...." fertig gemischt mit 7,2 g/l für 35,50€, macht 972 € für 1 kg Glyphosat

0,85 Liter "R.... E....." fertig gemischt mit 7,2 g/l für 14,90 €, macht 2434 € für 1 kg Glyphosat

0,9 Liter "R.... GT" Konzentrat mit 7,2 g/l für 35,90€, macht 88,64 € für 1 kg Glyphosat

1,0 Liter "Noname" Konzentrat mit 360 g/l für 9,90 € macht 27,50 € für 1 Kg Glyphosat.

D.h. man kann problemlos fast das Hundertfache für die gleiche Menge Wirkstoff ausgeben, und dabei sind die echten Großkracher mit 680 g/l nicht berücksichtigt.
Ob da echt nur Philanthropie dahintersteckt...
Grüße
 
Bei dem Unterschied zwischen 450 und 360 g wird wahrscheinlich der "Jahresbedarf" des "Durchschnittsgarten" liegen oder halt eine Grenze nach dem Gefahrstoffrecht. Orangene Labels sind halt nicht werbewirksam.
Irgendwo muss halt die Grenze sein.
Klar ist es ärgerlich wenn man viel Geld für Seifenlauge ausgibt und Resorcen verbraucht werden um diese zu verpacken, zu versenden usw. und das ganze bezahlt werden soll.
Aber was hierbei auch eine wesentliche Rolle spielt ist das es der Laie auch irgendwie abmessen soll usw.

Was häufig auch für Verwirrung sorgt ist das auch die Herrsteller ihre Kunden kennt: So z. B. sollen viele Pflanzenschutzmittel keine Freigabe für Zierrasen haben weil man Angst hat das auf Sport- und Golfplätzen man diese Mittel nicht bestimmungsgemäs anwendet und die Hersteller sich dafür nicht in die Verantwortung nehmen lassen wollen wenn man ihr Produkt im Wasser oder sonstwo findet.

Und was man auch bedenken muss ist das die Entsorgung von Restmengen auch Geld kostet.
Bei mir auf der Arbeit steht auch ein 5 Liter Kanister Fungizid rum bei einem Jahresverbrauch von 150-300ml.
Kostet sicherlich auch ein xxxgeld das mal zu entsorgen.
Im Schlimmstenfall wird es erstmal irgendwo hingestellt weil teuer und vieleicht doch mal gebraucht usw um es dann in 10 Jahren aufzuwischen und keiner weis genaues weil das Edikett inzischen abgegammelt ist.

Als ich in einem Labor gearbeitet habe hatte ich auch schon mal zwei Wochen den Spass mit Atemschutz irgendwelches Zeug aufzuwischen und zu sortieren was irgendwer irgendwann gebraucht hatte und dann irgendwann in Rente ging, oder so.
 
Die 5 Liter sind für Gewerbler (die sich nicht verladen lassen und rechnen können müssen, sonst sind sie weg vom Fenster),
die kleinen Gebinde für sind für
LEO's = Leicht erreichbare Opfer,
die zahlen ein Vielfaches.

Elsass, nicht wegen dem Essen, sondern wegen anderer Gesetzeslage als in Deutschland. Dort gibt es noch, was Du in Deutschland nicht mehr bekommst, meist ohne Giftschein.

M. was regst Du Dich auf, Du kennst doch das Spiel mancher Konzerne besser als andere, da Du den Vergleich beider Länder hast. Aber ehrlich, mich ärgert das auch !
 
@ B.K.
Und ich dachte immer "Die EU ist schuld" (an allem, dass mich daran hindert reich, schön und berühmt zu sein).
Dennoch scheinen viele kaum zu wissen, dass die meisten Gesetzte immer noch Sache der Staaten ist. Da war ne Sendung im TV in der Leute Fragen stellten und ein EU Abgeordneter antwortete. Da staunt man echt was alles überhaupt nix mit der EU zu tun hat.

... Und hier sagt man "Alle Welt ist lieb, alle Welt ist schön", find ich auch und knapp fünftausend Mark für 1 Kg reinem Wirkstoff per Kleinverbraucherpackung sind harmlose Kollateralgewinne. Geschieht ja alles zu unserem besten :? :?
Grüße
 
Thema: Frage zu Glyphosat (Roundup)

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