Fichtenbestand durchforsten - Stockfäule

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Ugruza

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241
Also ich habe die letzten Tage einen ca. 30 jährigen Fichtenbestand durchforstet, und musste feststellen, dass die meisten der geschlagenen Fichten eine Stockfäule bis ca. 1 m Höhe aufwiesen.

Woran könnte das liegen? Es wurden eher die schwächeren Fichten zur Durchforstung ausgesucht, u jetzt besteht natürlich Grund zur Annahme, dass auch die restlichen Fichten (zumindest viele davon) von der Fäule befallen sind...

Von außen ist das wohl nicht erkennbar, welches Vorgehen würdet ihr mir raten?
 
Wenn du einen guten Forstmann/-frau kennst, mit dem/der durch
den Wald gehen und vor Ort die Sache begutachten.

Unsichere Ferndiagnose: Alte Bodenverdichtungen, Rückeschäden
( sollten bei 30 Jahren nicht sein ) oder die Fichten stehen auf einem
falschen Standort.

Wenn man genau hinschaut, kann man oft an den Fichten am
stehenden Baum sehen ob er innen rotfaul seien könnte.

MfG Hainbuche
 
Hallo Ugruza,

Das klingt nach einer Ackeraufforstung. - Kann das sein?

Daß die anderen Fichten auch befallen sind, ist leicht möglich, da es durch Wurzelverwachsungen zu einer "Übertragung" der Rotfäule kommen kann.

Während des FW- Studiums haben wir mal eine Seminararbeit zu diesem Thema gemacht.

Ein Ergebnis davon war, daß offensichtlich gut ernährte Fichten (Wüchsige Standorte, Ackeraufforstungen,...) mit großen Zuwächsen anfälliger gegenüber Rotfäule sind, da der Anteil des Frühholzes höher ist (breite Jahrringe).

Problemlösung ist nicht einfach. Im bestehenden Bestand nur Schadensbegrenzung in Form von bestmöglicher Bestandeserziehung, um schnell auf irgendwelche vermarktbare Sortimente zu kommen und möglichst schnell mit dem ganzen Bestand "abfahren"!

Es gibt wohl auch einige Fungizide, die auf frisch geschnittene Stöcke gestrichen werden können - aber das ist doch eher alles Kosmetik! (hilfts nicht, so schadets jedenfalls nicht!)

Eventuell bereits unter dem lichter werdenden Fichtenschirm Laubhölzer einbringen, um mit dem Folgebestand nicht bei Null anfangen zu müssen.

Erkennbarkeit von Außen:
Erst im fortgeschrittenen Stadium durch:

*Harzfluß im untersten Stammbereich
*"Flaschenhals"-Form des unteren Stammbereiches
*hohler Klang beim Klopfen....aber dann ist eh schon alles zu spät !

Wenns nicht zu schlimm ist, einfach drauf einstellen, daß das nicht DER Furnierbestand wird und auf schnelles Wachstum hoffen.

Grüße
Rainer
 
@ Rainer: danke für deine Ausführungen, die helfen mir wirklich.

Also Ackeraufforstung dürfte das keine sein, aber nachdem wir den Wald erst vor ca. 10 Jahren gekauft hatten, wurde vorher natürlich viel entnommen, u ich denke einmal auch nicht zimperlich mit dem befahren der Fläche umgegangen... vielleicht liegts dann wohl an der Bodenverwundung...

Genau so wie du geschrieben hast, gehe ich teilweise eh schon vor.. nachsetzen von Laubholz im ausgelichteten Bestand.
 
Welche Baumart am besten passt, kannst Du herausfinden, indem Du schaust, was von selbst kommt. Wenn Du die Pflanzen nicht kennst: Forstamt fragen.
 
reiterlein73 schrieb:
Hallo Ugruza,


*hohler Klang beim Klopfen....aber dann ist eh schon alles zu spät !

durch klopfen kann man fast nie sagen ob der baum hohl ist!

beste zeichen sind:

-Hohe wurzelanläufe bzw breite (Elefantenfuß)
- Sichtbare verletzungen
- Harzfluss
- Flaschenhals
 
Tag erstmal :wink:

Wenn die Fichte, vom unterm Stamm mit Rotfäule befallen ist, kann es nur daran liegen, dass es dem Baum zu nass ist. Die Fichte, ist ein Baum die einen trockenen Standort bevorzugt, und keinen nassen. Spreche von Erfahrung, weil ich auch schon ziemlich diesen Vorfall hatte.
 
Thema: Fichtenbestand durchforsten - Stockfäule

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