Steyr Typ 80a

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Raubsau

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Durch eine mehr oder weniger glückliche Fügung erbe ich bzw. meine Familie einen Steyr Typ 80a, wir wollen ihn als Hilfe für leichtere Forstarbeiten (rausziehen) nutzen. Das Gerät ist jetzt bestimmt 3 Jahre in einer unbeheizten Garage gestanden und wurde nicht bewegt. Alle Betriebsflüssigkeiten sind noch drin. Ich wollte deshalb mal fragen, was man allgemein auf jeden Fall vor dem 1. Startversuch wartungstechnisch machen muss / evtl. machen sollte und eventuell um weitere Tipps zur Wartung bitten. Fehlerquellen hat ein Typ 80 meines Wissens ja so gut wie keine, ich glaub sogar fast, man könnte Himbeersaft tanken.

Ich freue mich jedenfalls schön auf ca. 15 PS bei 1600ccm Diesel-Sound :D und natürlich vorher auf schmutzige Hände...
Danke im Voraus für eure Hilfe!
 
Wasser (80 a ist doch wassrgekühlt?) und alle Öle wechseln, (Luftfilter nicht vergessen, wenn Ölbad). Spritfilter wechseln, bei älteren Systemen konnte man die auch ausblasen. Ölfilter, wenn vorhanden, kann nämlich auch Spaltölfilter sein, wie bei den alten Hanomag.

Kraftstoff evtl. auch raus, bei Neubefüllung des Tanks natürlich entlüften.

Wenn eine Möglichkeit vorhanden ist, den Motor anzukurbeln (sollte beim 80 a gehen) würde ich den Motor erst paar Mal von Hand durchdrehen, damit das Öl sich verteilen kann.

Hoffe ich habe nix vergessen. Beim Probelauf, nicht direkt mit Vollast, kann man dann das Kühlsystem auf Undichtigkeiten überprüfen. Dann sieht man auch, ob das Einspritzsystem funktioniert.

Darauf achten, das die Kupplung nicht verklebt ist. Darum die ersten Startversuche nur ohne eingelegten Gang. Vorsorglich die Kupplung vor dem Starten paarmal durchtreten.
 
Und gucken, ob das Gasgestänge gängig ist. Beim Starten gibt man bei fast allen Oldtimern immer Vollgas und geht sobald der Motor richtig anläuft zurück in das Standgas. Dann guck mal nach, ob der einen Choke hat bzw. ob da ein Hebel drann ist, mit dem du manuell einspritzen kannst. Ich habe ja mit Tipps und der einen oder anderen Hilfe einen 12 PS Bautz wieder zurecht gemacht.
Vor dem Starten (falls das möglich ist bei dem Schlepper):
- Wasser auslassen und neues einfüllen
- Öle tauschen
- Wenn es geht wie schon geschrieben Öl vorpumpen
- Choke drücken oder manuell zwei bis drei Einspritzhübe geben
- ausreichend Vorglühen
- Gang raus
- Nach Möglichkeit über Dekompression starten
- Gasgeben dabei
- wenn er anläuft auf niedriges Gas zurückgehen

Je nach dem, wie viel Zeit du investieren willst, würde ich auch noch mal nach den Bremsen gucken, ob die nicht schon bis auf die Nieten runtergeschliffen sind. Wenn doch, neues Bremsband holen beim Landmaschinenhändler und saber drauf damit. Lass es dir aber bitte zeigen, es sei denn, du weißt wie das geht.

Ich hoffe, das war alles. So einen 15er hätte ich auch gerne.
 
Sprich: wie erwartet.

Der Traktor an sich ist in einem sehr guten Zustand, wurde die letzten 20-25 Jahre kaum bewegt aber immer gut gewartet (war jedes Jahr beim Service), allerdings ist die letzten paar Jährchen nichts mehr passiert. Die Bremsen funktionieren noch, ich hab nur Teile an der Mechanik etwas nachgeschmiert, da sie quietschten (natürlich nicht die Beläge, nur Hebel oÄ)

Nun denn, ich hoffe, die Sache mit dem Erbe ist schnell erledigt und ich kann hier bald ein Video posten.

Kennt eventuell jemand eine brauchbare Seilwinde, die mit der Leistung (14PS an der Welle) auskommt? Ich hab da an eine 3- oder 4-Tonner gedacht, z.B. KMB stellt da ja ganz gute Sachen her, wir wären aber eher an einer gebrauchten interessiert.
 
Mach dir nicht so viel gedanken um Traktor, wenn er immer gut gewartet war musst du auch nicht unbedingt alle Öle usw. tauschen. Lieber erst ein bisschen fahren und dann tauschen. Füllstände natürlich kontrollieren. Ansonsten von Hand ein paar mal durchdrehen (oder ohne Diesel einzuspritzen versuchen zu starten)

Zur Seilwinde: keine Ahnung ob die 14PS reichen, aber bei traktorpool gibt es schon gebrauchte Winden für ca. 1000€
Ansonsten hatten wir mal ne 3,5t Winde an nem 35PS GT von Gärtner, natürlich alles mechanisch und nicht hightech, aber wenn man nicht gerade 100ha Wald bewirtschaften soll absolut ausreichend...
 
Die Standzeit macht mir keine Sorgen, ich habe eher bedenken wegen der unbeheizten Garage. Der Diesel wird wohl auf jeden Fall mal raus müssen, Öl usw. werde ich mir mal ansehen.
 
So, nun denn, das Erbe ist endlich über die Bühne und der Typenschein aufm Weg zu uns. Sonntag werd ich mir mal das Fahrwerk zur Brust nehmen, da muss viel geschmiert und wieder schön gängig gemacht werden. Die Betriebsflüssigkeiten kommen alle raus, das Öl ist doch schon eine Spur zu dunkel.

Werde dann mal ein paar Fotos von dem guten Stück reinstellen...
 
Hallo Raubsau,

Der Diesel wird wohl auf jeden Fall mal raus müssen

Müssen nicht, ich würde nur das Wasser am Filter ablassen, evtl den Anschlusschlauch an der ESP/Vorpumpe lockern, etwas auslaufenlassen und dann damit starten.
Wir (Freund und ich) haben letztes Jahr einen Kälble Steinbrecher (BJ 1936) mit gut 45-50 Jahre altem Diesel im Tank gestartet. Der Motor lief absolut problemlos damit.

Klein Tipp noch am Rande, am besten beim ersten mal zu zweit starten. Zu erst die Einspritzleitungen an den Düsenstöcken öffnen und ca. 15 Sek. orgeln, dies um erstens die Leitungen zu entlüften und zweitens um dem Motor etwas Zeit zu geben schon mal Öl zu fördern. Dann die Einspritzleitungen schließen und mit 1/4 Gas starten. Hierbei sollte jemand gleich mit einem Schlüssel an der Einspritzpumpe stehn um der Pumpe im Notfall die Spritzufuhr zu unterbinden (für den Fall das der Regler durchgeht - zwar nicht oft der Fall, kommt aber vor).
Beim orgeln bitte aufpassen, der Anlasser benötigt eine gewisse Zeit bis er wieder abgekühlt ist. Bei meinem Traktor heist es 15Sekunden starten 3Minuten abkühlen.

Anbei der Link zu meinem ersten Start meines Traktors welcher 7 Jahr zwecks Überholung stand.Video


@Jungschweißer
Beim Starten gibt man bei fast allen Oldtimern immer Vollgas und geht sobald der Motor richtig anläuft zurück in das Standgas.
Das kannst du bei deinem Schlepper schon machen, bei meinen nicht.
Es bringt i.d.R. gar nichts Vollgas zu geben da der Regler dies automatisch macht, desweiteren entwederns ist meine Maschine gut im Zustand und springt immer gleich an oder ich muss sie überholen.

Gruß

Josef
 
"das Öl ist eine Spur zu dunkel" >>>
das ist beim Diesel nicht aussagekräftig, das ist immer schwarz.
Ölwechsel ist jedoch wichtig und richtig >> am betriebswarmen Motor ablassen!
Darauf achten, dass kein ! "Supadupaspeziallonglifeöl" reinkommt, das wäscht dann den Motor chemisch rein incl. der Ölkohle in den Kolbenringnuten, und dann isser "sauer". Da bewirkt "nur das Beste ist gut genug" genau das Gegenteil von dem beabsichtigten Effekt.
 
Das ist ja nicht mein Schlepper, aber anders tut er das nicht, dann kannste den eine Minute rödeln lassen. Ich bin momentan an der Suche für einen Schlepper für mich und der hat einen DEUTZ-MOTOR drin. Da brauch ich nur beim Starten den Fuß auf Pedal tippen und nach 2-3 Umdrehungen vom Anlasser ist er an ! So war es zumindesten bei der Besichtigung.
 
Joschie schrieb:
Hallo Raubsau,

Der Diesel wird wohl auf jeden Fall mal raus müssen

Müssen nicht, ich würde nur das Wasser am Filter ablassen, evtl den Anschlusschlauch an der ESP/Vorpumpe lockern, etwas auslaufenlassen und dann damit starten.
Wir (Freund und ich) haben letztes Jahr einen Kälble Steinbrecher (BJ 1936) mit gut 45-50 Jahre altem Diesel im Tank gestartet. Der Motor lief absolut problemlos damit.

Klein Tipp noch am Rande, am besten beim ersten mal zu zweit starten. Zu erst die Einspritzleitungen an den Düsenstöcken öffnen und ca. 15 Sek. orgeln, dies um erstens die Leitungen zu entlüften und zweitens um dem Motor etwas Zeit zu geben schon mal Öl zu fördern. Dann die Einspritzleitungen schließen und mit 1/4 Gas starten. Hierbei sollte jemand gleich mit einem Schlüssel an der Einspritzpumpe stehn um der Pumpe im Notfall die Spritzufuhr zu unterbinden (für den Fall das der Regler durchgeht - zwar nicht oft der Fall, kommt aber vor).
Beim orgeln bitte aufpassen, der Anlasser benötigt eine gewisse Zeit bis er wieder abgekühlt ist. Bei meinem Traktor heist es 15Sekunden starten 3Minuten abkühlen.

Anbei der Link zu meinem ersten Start meines Traktors welcher 7 Jahr zwecks Überholung stand.Video


@Jungschweißer
Beim Starten gibt man bei fast allen Oldtimern immer Vollgas und geht sobald der Motor richtig anläuft zurück in das Standgas.
Das kannst du bei deinem Schlepper schon machen, bei meinen nicht.
Es bringt i.d.R. gar nichts Vollgas zu geben da der Regler dies automatisch macht, desweiteren entwederns ist meine Maschine gut im Zustand und springt immer gleich an oder ich muss sie überholen.

Gruß

Josef

Das ist eigentlich grundsätzlich so (vor CDI/TDI/Common Rail usw.), daß mit Vollgas am Pedal gestartet wird. Wenn Dein Traktor das nicht braucht, liegt es an der Bauart der Pumpe (und des Reglers).
Das hat erstmal garnichts mit verschlissen, defekt oder "Überholung nötig" zu tun.
Es (Vollgas beim Starten) scheint jedoch trotzdem nötig zu sein, auf dem Video sieht man es ganz deutlich: Vollgas per Handhebel, wenn er zündet, wird das Gas zurückgenommen.
 
Hallo Monax,

ich muss dich leider enttäuschen, Vollgas ist bei meinem Schlepper wenn der Handgashebel auf 10 Uhr steht, Nullförderung bei 13-14 Uhr.
Die Stellung war erhöhter Leerlauf da ich nicht genau wusste ab wo die Nullförederung beginnt.

Gruß

Josef
 
Nun denn... Gestern sind wir mal auf die "Ranch" gefahren, Batterie angeklemmt...

Das Anklemmen ist bei diesem Gerät allerdings nicht ganz ungefährlich, da man erst die Masse anschließen muss (sonst kommt man nicht mehr hin). Natürlich hats einmal gefunkt, als ich mit dem Gabelschlüssel an die Masse oder besser gesagt den Seilzug für den Kühlervorhang gekommen bin. Solang nicht mehr kaputt ist, als der Seilzug... ich werd mir aber auf jeden Fall fürs nächste mal den Schraubenschlüssel isolieren!

Nun gut, Batterie angeklemmt, Motor vorher etwas mit der Kurbel gedreht und naja... seht selbst... (bitte den dummen Lacher ausblenden, ist zum Glück nicht meiner :mrgreen: )


Auch die erste Probefahrt war erfolgreich...

Nun werde ich erstmal eine Box bauen, um Kettensäge und diverse Anschlagmittel (Seile, Schäkel, Schlupf...) verstauen zu können. Das Ding muss ja mal arbeiten! Auch über einen "Kran", welcher mit der Hydraulik gehoben/gesenkt werden kann, hab ich mal nachgedacht. Der Winter kann von mir aus 12 Monate dauern, ich hab zu tun :flex:
 
Der Winter naht und ich hab vor, über den Winter mal ein großes Service und alle fälligen Reparaturen zu machen.

Für den Mähbalken/Anbaumähwerk (brauch ich nicht) habe ich ein sehr gutes Angebot bekommen, dafür könnte ich alle Betriebsflüssigkeiten tauschen und alle nötigen Ersatzteile kaufen.

Der Mähantrieb ist direkt unten am Getriebe befestigt, ich will ihn einfach abbauen und eine Stahl- oder Gussplatte (natürlich schön plan gefräst) als Deckel aufsetzen (Originalteil unbekannt, sofern noch erhältlich).

Nun die Frage nach der Dichtung: Entweder selbst eine aus Dichtpapier schnitzen oder das ganze mit Hochtemperatur-Silikon (hab welches bis 300°C) oder etwas Ähnlichem verkleben. Ideen/Ratschläge? Was "saut" auf Dauer weniger?
 
Springt top an ! Da hab ich schon viel schlimmere gesehen. Die Einzylinder haben aber auch nen geilen Sound ! Bin total neidisch !
Mach doch noch mal ein Video von einer Fahrt !
 
Raubsau schrieb:
Nun die Frage nach der Dichtung: Entweder selbst eine aus Dichtpapier schnitzen oder das ganze mit Hochtemperatur-Silikon (hab welches bis 300°C) oder etwas Ähnlichem verkleben. Ideen/Ratschläge? Was "saut" auf Dauer weniger?
Schau mal nach "super rtv silikon" - gibt es z.B. auch von Würth. Ist aber nicht billig.
 
Wenn da keine heissen Abgase drauf blasen, sollte es am Getriebe unter 100°C bleiben. Früher wurde da nur mit Dichtpapier gearbeitet.
Hast du den Originaldeckel noch?

Und es gibt nicht nur Würth, es sein denn ihr seit gewerbliche, grössere Kunden. Auch Dirko, Loctide, Petec oder Andere stellen ähnliches Dichtungszeug her. Einfach mal auf deren Internetseiten herum stöbern.

MfG Hainbuche
 
Die Original (?) Dichtung des Mähantriebs besteht aus Dichtpapier, aufgrund des Alters ist aber fraglich, ob Original. Allerdings saut die dermaßen, dass sie sowieso ersetzt werden müsste.

Der Mähantrieb wurde werksseitig montiert (war damals Sonderausstattung), also hab ich keinen Deckel und welche zu bekommen ist sehr teuer.

Ich denke, ich werd da einfach mal Loctite versuchen, sofern die Flanschfläche am Getriebe nicht allzu uneben ist. Wird ja bei vielen anderen Fahrzeugen nicht anders gemacht...
 
Hallo Raubsau,

schade, daß ich den Beitrag est 2 Jahre zu spät lese!

Gratulation zum 15er!!!! :top:

Bezüglich des Deckels statt Mähantrieb: diese Deckel gibt´s - meines Wissens nach - bei der Firma GADY in Graz Seiersberg.( Dort hab ich auch meinen her, da ich meinen 30er auch zum Holzschleppen im Wald verwende..) Die haben auch passende Dichtungen dazu aus Originalmaterial. Alternativ kriegst Du jede Dichtung für deinen Kleinen bei der Fa. WOLF-Dichtungen in Wien ( einfach mal beide googlen...)

Grüße
Rainer
 
Thema: Steyr Typ 80a
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