Motorverschraubung eBike

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Hallo

ich habe ein eBike und musste den Motor ausbauen da ich die Bremsleitung wechseln musste.
Nun war da ab Werk auf den Passflächen in der Nähe der Verschraubungen wo der Motor Kontakt mit dem Rahmen hat, mit einer blauen Schicht Kunststoff versehen die der Fahrradhersteller wohl aufgebracht hat um den Spalt aufzufüllen. Weiß von euch jemand was das sein könnte? Das erinnert stark an eine Mikroverkapselung. Ich habe die leider schon abgekratzt da der Motor extrem schwer aus dem Gehäuse ging.

Der Motor ist ca. 10cm breit und der Spalt beträgt ca. 0.3mm wenn z.B. die rechte Seite verschraubt ist. Das Gehäuse vom Rahmen gibt zwar schnell nach wenn man es verschraubt, aber ob das auf Dauer gut ist?

Sämtliche Teile sind aus Alu, nur die Befestigungsschrauben sind 8.8. Der Hersteller gibt lediglich ein max. Drehmoment von 12Nm an, was für eine 8.8 ziemlich wenig ist. Wäre es da nicht sinnvoller V2A Schrauben zu nehmen? Die Einschraubtiefe ist auf der rechten Seite vom Motor d x 1,5 und links d x 2. Deswegen sagt der Hersteller wohl auch das man die rechte Seite zuerst festschrauben soll.

Motor:
https://www.emtb-news.de/news/shimano-steps-e8000-zerlegt/
 
xrated schrieb:
Das erinnert stark an eine Mikroverkapselung.
Was genau meinst Du damit? Die Suche nach Mikroverkapselung wirft mir z.B. bei Wikipedia eine irgendwie in diesen Zusammenhang unpassende Erklärung aus.
Falls Du das Eindringen von Feuchtigkeit und / oder Schmutz an der Verbindungsstelle Motor--Rahmen verhindern willst, trage dort doch einfach etwas dauerelastische, nicht-aushärtende Dichtmasse aus dem Kfz.-Bereich auf, z.B. Curil.
 
Zu dem Begriff fällt mir nur Schraubensicherung ein welche ab Schraubenhersteller aufgebracht ist.
Beim Schraubvorgang bricht dann die Verkapselung auf und der Klebevorgang setzt ein.
Kann ich mir hier, angesichts der tatsache dass Du die Teile trennen konntest aber schlecht vorstellen.
Also wird es ein Dichtmittel mit der Farbgebung einer dir bekannten Schraubensicherung sein.

PS
 
Nun war da ab Werk auf den Passflächen in der Nähe der Verschraubungen wo der Motor Kontakt mit dem Rahmen hat, mit einer blauen Schicht Kunststoff versehen die der Fahrradhersteller wohl aufgebracht hat um den Spalt aufzufüllen. Weiß von euch jemand was das sein könnte?
Vielleicht auch sowas wie "Fügen Welle/Nabe". Aber ohne konkretes Fotos wird das schwer zu beurteilen.

(Ja, ich hab widerstrebend den Link geklickt, nicht den ganzen Artikel gelesen, nur die Fotos überflogen. Ich weiß nicht was gemeint ist.)

Sämtliche Teile sind aus Alu, nur die Befestigungsschrauben sind 8.8. Der Hersteller gibt lediglich ein max. Drehmoment von 12Nm an, was für eine 8.8 ziemlich wenig ist.
Was für Dimensionen?
Und bitte daran denken: Drehmoment ist der indirekte Weg eine gewünschte Vorspannung zu erhalten.

Wäre es da nicht sinnvoller V2A Schrauben zu nehmen?
In Alu? Auf keinen Fall!
Elektrochemische Reihe, Oxidschichtdicke, Kontaktkorrosion und so Kram...


mfg JAU
 
Das konkret verwendete Produkt kann's nicht sein. Von den Curil ist keines blau.
Und der maximale Dichtspalt ist auch nur 0,1mm.


mfg JAU
 
J-A-U schrieb:
Das konkret verwendete Produkt kann's nicht sein.
Das hat ja auch niemand behauptet.
Und die Farbe ist ja wohl wurscht, wer weiß schon, wo das Fahrrad endmontiert wurde und was die dort für Produkte verwenden...

Und der maximale Dichtspalt ist auch nur 0,1mm.
Von was jetzt? Vom Objekt oder durch die Masse? Wenn du was für dickere Spalte benötigst, musst du halt andere Angaben machen, bei Elring gibt es ja sogar einen interaktiven "Dichtstoffberater".
 
powersupply schrieb:
Dann nimm eben Loctite 573 oder ähnliches.
https://www.henkel-adhesives.com/de/de/produkt/gasketing-sealants--flange-sealants/loctite_573.html
Gap Fill: 0,1mm.

Dirk schrieb:
Vom Objekt oder durch die Masse?
So wie ich das verstehe, Objekt:
xrated schrieb:
Der Motor ist ca. 10cm breit und der Spalt beträgt ca. 0.3mm

Dirk schrieb:
bei Elring gibt es ja sogar einen interaktiven "Dichtstoffberater".
Mag ja sein das ich da was übersehe, aber geht es denn überhaupt darum etwas abzudichten??

Dirk schrieb:
Und die Farbe ist ja wohl wurscht, wer weiß schon, wo das Fahrrad endmontiert wurde und was die dort für Produkte verwenden...
Ja, die Farbe ist egal. Aber ein Produktlink ohne Kontext kommt auf meiner Seite an als wüsstest du genau was verwendet wurde oder was der Hersteller empfiehlt.
Ja, das hast du nicht gesagt - lässt aber allen Raum für Interpretationen offen.


Wenn ich genauer drüber nachdenke vermute ich sogar das es sich um ganz ordinäre mittelfeste, flüssige Schraubensicherung handelt. Eben mit genau dem Zweck einer Schraubensicherung. Der Spalt sollte da eigentlich nicht sein und wird von der Chemie gefüllt weil die sich bei Montage halt den einfachsten Weg sucht.


mfg JAU
 
xrated schrieb:
Der Motor ist ca. 10cm breit und der Spalt beträgt ca. 0.3mm wenn z.B. die rechte Seite verschraubt ist. Das Gehäuse vom Rahmen gibt zwar schnell nach wenn man es verschraubt, aber ob das auf Dauer gut ist?

Sämtliche Teile sind aus Alu, nur die Befestigungsschrauben sind 8.8. Der Hersteller gibt lediglich ein max. Drehmoment von 12Nm an, was für eine 8.8 ziemlich wenig ist. Wäre es da nicht sinnvoller V2A Schrauben zu nehmen? Die Einschraubtiefe ist auf der rechten Seite vom Motor d x 1,5 und links d x 2. Deswegen sagt der Hersteller wohl auch das man die rechte Seite zuerst festschrauben soll.
OK.
Dann habe ich da was falsches reininterprettiert.
Der Motor ist ca. 10cm breit und der Spalt beträgt ca. 0.3mm wenn z.B. die rechte Seite verschraubt ist.
Das hört sich für mich an, dass zu diesem Zeitpunkt nur eine Schraube eingedreht ist und sich die Situation verändert wenn die Zweite eingedreht wird.
Auch bin ich mir nun, angesichts der Bilder im anderen Forum und der Angabe "10cm" hier, gar nicht mehr Sicher ob die Flächendichtung oder ein anderer Spalt irgendwo gemeint ist.

PS
 
J-A-U schrieb:
Wenn ich genauer drüber nachdenke vermute ich sogar das es sich um ganz ordinäre mittelfeste, flüssige Schraubensicherung handelt. Eben mit genau dem Zweck einer Schraubensicherung. Der Spalt sollte da eigentlich nicht sein und wird von der Chemie gefüllt weil die sich bei Montage halt den einfachsten Weg sucht.
Glaub ich nicht. Niemand kippt da so viel Schraubensicherungskleber rein, dass eine größere Fläche 3/10 dick benetzt werden kann, wenn er eigentlich nur eine Schraube sichern will. Dafür ist das Zeug auch zu teuer.
Wenn da so eine Menge an Füllstoff ist, wird sie absichtlich eingebracht.

Vielleicht möchte man den Spalt füllen und die Schrauben erst nach dem Aushärten der Masse fest anziehen, damit es den Rahmen nicht verzieht.

Eventuell ist es aber auch eine Wärmeleitmasse, wie z.B. Nolato Compatherm Filler. (Ist mir gerade eingefallen, weil die Paste wirklich blau ist und genau für solche Anwendungen gedacht ist.)
Der Verfasser des Artikels redet zwar irgendetwas von "Wärmeableitbleche oder dergleichen sucht man hier vergebens", aber Elektronik scheint keine besondere Stärke der Seite zu sein. Wenn man sich die Bilder ansieht, sieht man deutlich die Leistungstransistoren im DirectFET typischen CanPak-Gehäuse, die mit Wärmeleitpads an das Außengehäuse gekoppelt werden.
Da DirectFETs darauf optimiert sind, dass sie beidseitig gekühlt werden können, ist es nicht ausgeschlossen, dass unter der Platine auch noch mal Wärmeleitpads sitzen und gegen die zweite Gehäuseseite Wärme abgeben. Da bietet es sich an, diese Gehäuseschale auch leitend mit dem Rahmen zu verbinden.
Um das aber wirklich zu beurteilen, reichen die Fotos nicht aus.
 
...na ja, aber ob das wirklich effizient ist bei der kleinen Verschraubungsfläche? Kann ich mir nicht so ganz vorstellen.
 
Ein paar Watt kriegt man über die Fläche sicher weg. In erster Linie hängt es von der Schichtdicke des Gapfillers ab.
Wenn das Design grenzwertig ist und man merkt es erst im Laufe der Entwicklung, dann suchen Ingenieure manchmal kreative Lösungen, um dem Chef nicht beichten zu müssen, dass man lieber einmal über Los gehen sollte. :lol:
 
Hab ganz die Schraubengröße vergessen, es handelt sich um M8. Deswegen fand ich da 12Nm recht wenig. Der für Deutschland zuständige Distri meinte bei der technischen Hotline das wäre kein Problem mit 8.8 Schrauben.

Der Spalt zwischen Motor und Gehäuse sei kein Problem weil sich die Buchsen vom Motor wo die Schraubengewinde sind, auseinander ziehen sollen und damit den Spalt ausgleichen. Mir kam aber eher vor als ob sich der Rahmen beim verschrauben verbiegt.

Bei dem Spalt gings übrigens um Spaltauffüllen und weniger ums abdichten damit kein Dreck reinkommt.

War eben auffällig das auf den Buchsen auf der linken Seite vom Motor eine Kunststoffschicht von ca. 0.2-0.3mm aufgebracht war, ich wüsste gar nicht wie man das macht. Zuerst die rechte Motorseite verschrauben und auf der linken Seite nur minimalst anziehen und soviel Flüssigkeit auf die Schrauben das es diese in den Spalt reindrückt? Und vor allem trocknet diese doch erst unter Luftabschluss und nicht bei so einem großen Spalt.

Aber beim ausbau vom Motor hatte ich eh schon solche Probleme das ich die Passflächen wohl einfach fetten werde. Musste ja den Motor mit Schraubendreher aushebeln und bei den Aluteilen muss man stark aufpassen nichts kaputt zu machen und mit Hitze ist auch schlecht bei der ganzen Elektronik und Kunststoff.

Kann man eigentlich das max Drehmoment in Alu ausrechnen bei einer Einschraubtiefe von d x 1,5 ? Ich denke das es 0815 Alu ist, vielleicht gegossen. Habe schon gelesen das da einige mit 20Nm angezogen haben.
 
xrated schrieb:
Hab ganz die Schraubengröße vergessen, es handelt sich um M8. Deswegen fand ich da 12Nm recht wenig.
Ist für Alu ok und im üblichen Bereich.

xrated schrieb:
Der Spalt zwischen Motor und Gehäuse sei kein Problem weil sich die Buchsen vom Motor wo die Schraubengewinde sind, auseinander ziehen sollen und damit den Spalt ausgleichen. Mir kam aber eher vor als ob sich der Rahmen beim verschrauben verbiegt.
Dann ist das Problem ja wohl das die Buchsen zu knapp sitzen. Das der Rahmen nachgibt könnte man kompensieren indem man erst eine viel zu lange Vollgewindeschraube eindreht die auf der anderen Schraube anliegt (oder stabiles Metallstück in den Spalt zwischen den Laschen einlegen) und so die Buchse heraus presst bis sie anliegt.
Für die Montage wäre es auch hilfreich die Buchsen vorher vollständig einzuziehen.

xrated schrieb:
Und vor allem trocknet diese doch erst unter Luftabschluss und nicht bei so einem großen Spalt.
Durch den Luftabschluss hast du den Anfang, der Rest steht ja irgendwie in Kontakt und bindet mit der Zeit ebenfalls ab.
Mit zu viel Kleber auf Schrauben hat man es auch dass es das Gewinde in der Durchgangsbohrungen auffüllt. Das muss vor Remontage immer erstmal von der Schraube runter.


mfg JAU
 
Dev schrieb:
dann suchen Ingenieure manchmal kreative Lösungen,
Auch Montagearbeiter können "sehr kreativ" werden wenn es ihnen die Arbeit erleichtert. :crazy:


mfg JAU
 
Den Spalt zwischen Motor und Rahmen erhöhen indem die Buchsen ganz Richtung Motor zurückgestellt (eingepresst) werden. Das gibt dir etwas Raum und erleichtert den Einbau.
Man sieht auf den Bildern das die Buchsen nicht alle am Motor anliegen. Ich vermute die was noch anliegen sind dann auch die wo der Spalt am größten war.


mfg JAU
 
xrated schrieb:
sämtliche Teile sind aus Alu, nur die Befestigungsschrauben sind 8.8. Der Hersteller gibt lediglich ein max. Drehmoment von 12Nm an, was für eine 8.8 ziemlich wenig ist. Wäre es da nicht sinnvoller V2A Schrauben zu nehmen? Die Einschraubtiefe ist auf der rechten Seite vom Motor d x 1,5 und links d x 2. Deswegen sagt der Hersteller wohl auch das man die rechte Seite zuerst festschrauben soll.

Den Zusammenhang zwischen Drehmoment und deshalb A2 Schrauben habe ich jetzt nicht verstanden. Natürlich kannst du in einem Fahrradrahmen auch diese Schrauben verbauen, solltest allerdings Kontaktpaste aufs Gewinde auftragen, die Kontaktkorrosion zuverlässig verhindert. Gibts von zahlreichen Herstellern. State of the art sind Keramikpasten.
In meinen Augen gibt es keinen Grund, die 8.8 Schrauben zu tauschen. Das ist solide Qualität und an der Stelle schon deutlich überdimensioniert. Bzw wurde wie üblich der Standardfall, Sicherheitsfaktor S=2 genommen.

Ich habe erst gestern in 6061 Alu eine M8 Schraube mit 25 Nm angezogen, Gewindetiefe ca 1-1,5d. Funktionierte einwandfrei. Lass es bei dir aber mal so, wie der Hersteller vorschreibt. Auch bei 12 Nm werden sich da keine Schrauben lockern und der Motor abfallen. Die 8.8 Schrauben sind halt noch längst nicht ausgelastet, aber wer weiß schon, was für ein Alu die da genommen haben?

Kleine Ergänzung: als in der Praxis funktionierende Abschätzung kannst du annehmen, dass du ab Einschraubtiefe t= 2xD du bei einer 8.8 Schraube problemlos das normale Anzugsmoment anziehen kannst.
In 7075 Alu kannst du bei t=2xD 12.9 Schrauben mit Nennmoment anziehen. Habe ich selbst schon gemacht. Man sollte hier aber schon wissen was man tut und einen fundierten technischen Hintergrund besitzen. Davon rate ich dir also ab!

Hier kannst du auch mal zur Info drüber lesen. Gerade Fahrradfahrer haben häufiger Edestahlschrauben in Alu zu Schrauben. Downhillfahrer belasten ihr Material recht ordentlich. Was bei denen funktioniert, sollte bei dir auch gehen. Der zweite Artikel geht etwas mehr in die Materie und ist mMn ein interessanter Ansatz.
http://www.downhillschrott.com/dhs/wissen/schraub_d.html
https://ww3.cad.de/foren/ubb/uploads/Wyndorps/SpannungenimMutterngewinde.pdf

(beide Artikel aus https://ww3.cad.de/foren/ubb/Forum223/HTML/000530.shtml)
 
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