Die benutzten Bezeichnungen sind mir nicht so wichtig solange man weiss was gemeint ist. Dafür werde ich kaum in einer Werkzeug-DIN oder -EN recherchieren.
Das Foto im Anhang habe ich zur Darstellung verschiedener Stahlwille Steckschlüsseleinsätze für diesselbe Schlüsselweite 24 mm gemacht (Hersteller erwähne ich weil Aussenabmessungen nicht normiert sind und je nach Steckeinsatzmodell stark variieren können). Von oben nach unten und links nach rechts:
1" Steckschlüsseleinsatz 6-kant SW 24 mm für Schlagschrauber
3/4" Steckschlüsseleinsatz 6-kant SW 24 mm für Schlagschrauber
1/2" Steckschlüsseleinsatz 6-kant SW 24 mm für Schlagschrauber
3/4" Steckschlüsseleinsatz 6-kant SW 24 mm
1/2" Steckschlüsseleinsatz 6-kant SW 24 mm
3/8" Steckschlüsseleinsatz 12-kant SW 24 mm
Nicht abgebildet sind lange (übliche) 1/2", 3/4" und 1" Ausführungen sowie lange 1/2", 3/4" und 1" Ausführungen für Schlagschrauber. Lange dünnwandige Ausführungen für Schlagschrauber gibt's keine mit SW 24 mm in der Firma.
Exisitieren vermutlich schon. Stahlwille stellt längst nicht alle Versionen her und zudem wurden einige SW aus dem Sortiment gestrichen. Exotische dennoch nützliche SW sind z.T. nicht mehr im Verkaufsprogramm, was ich sehr bedaure (sowie die Umstellung von voll-metall Kasten auf solche mit Plastikverschlüsse u. -griffe bevor man mit Vollplastikkasten endete, was ich nie begreifen konnte, bei sowas wie einem EUR 400 Sortiment sind m.E. ein paar wenige Euros für einen Blechkasten anstelle Plastik auch nicht mehr massgebend).
I.d.R. überdecken sich herstellerunabhängig jeweils die grössten 1/4" SW mit den kleinsten 3/8" SW sowie bzw. 3/8" und 1/2", 1/2" und 3/4" sowie 3/4" und 1". Was man am besten einsetzt ist Frage der Verfügbarkeit, der Platzverhälntisse sowie des erforderlichen Drehmoments.
Ob 6- oder 12-kant... Da lass ich andere antworten, vermute, dass dieses Thema oft diskutiert wurde. Ich selbst setze eigentlich eher die 6-kant Steckeinsätze ein, obwohl eigentlich ausser im oberen SW-Bereich (bei 3/4" bzw. 1" Antrieb) auch 12-kant (sprich Doppelsechskant) Steckeinsätze vorhanden wären.
Für Schlagschrauber rate ich von 12-kant ab, ist jedoch nur eine persönliche Meinung.
Da ich Quergriffe sowie Gelenkgriffe nicht mag (sind auch mit 6-kant Steckeinsatz eher unpraktisch) setze ich für höhere Drehmomente grössere Knarren, ggf. mit entsprechenden Reduktionsadaptern (Übergangsteile) ein. Sehr praktisch sind Einsteckknarren mit passiven Griffen (sehen aus wie Drehmomentschlüssel, sind jedoch rein passive Stahlrohre), dann kann man auch je nach Modell, Einsteckknarren verschiedener Grössen einsetzen (üblich ist 1/2" sowie 3/4", für 3/8" sind die zulässigen Drehmomente nicht genügend gross, um solche Griffe einzusetzen, bei der "HD" Knarre Ausfühung von Stahlwille ist bei 3/4" Vierkant 650 Nm zulässig (1000 Nm beim grossen nicht umschaltbaren Knarrenopf mit Durchsteckvierkantteil).
Ausser für wenige Teile für die Angaben im Katalog sind habe ich nie herausgefunden, welche Drehmomente wirklich zulässig sind (Drehmomentangaben im Stahlwille Katalog für Reduktionsadapter (Übergangsteile) 1/4" 62 Nm, 3/8" 202 Nm, 1/2" 512 Nm und 3/4" 1412 Nm).
Nebenbei wäre zu erwähnen, dass verschiedene Verlängerunen, z.T. auch mit "exotischen" Längen wie u.a. extrem lang oder extrem kurz manchmal sehr nützlich sind. Verschiedene seltene Adapter können ebenfalls dienlich sein.
Über QuickRelease und andere Steckeinsatzverriegelungen könnte man lange diskutieren, solche Haltesysteme weisen Vor- sowie Nachteile auf. Praktisch ist halt wenn man beruflich beide Versionen sowohl grob- wie feinverzahnz zur Verfügung hat. Für Privatgebrauch ist es leider oft teuer, da würde ich eher raten, mit dem Minimum von guter Qualität zu beginnen, als mit billigen Ramsch-Sortimentskasten mit sehr vielen Teile.
Occasionsware von Stahlwille, Hazet, Gedore, Belzer, usw. sollte man sich gut anschauen, da in der Industrie Werkzeuge z.T. stark beansprucht weden (inbes. im Hoch- und Tiefbau gar ermordet
). Steckeinsätze sollte man insbes. auf Abnützung sowie Risse überprüfen. Knarren sind nicht alle so einfach zu beurteilen, sind Reparatursätze vorhanden kann sich sogar der Kauf einer defekten Knarre lohnen (Restwert fast null), zu beachten ist jedoch, welche Teile im Rep-Set enthalten sind (z.B. mit oder ohne Abdeckplatte, bricht eine Schraube ab, ist es einfacher, die Abdeckplatte zu ersetzen als die Schraube rauszuholen).
Bei den Stahlwille Knarren mit Plastikgriff ist dieser ersetzbar, nur wird das Teil AFAIK nicht direkt verkauft. Da das Metallteil rund ist passt auch ein anderer Griff mit ensprechendem Bohrungsdurchmesser drauf, bestehene Plastikgriffe kann man glaub nur destruktiv entfernen. Je nach Knarrengeneration kamnen verschiedene Griffbohrungsdurchmesser zum Einsatz, weiss jedoch nichts genaueres dazu.
Betone nochmals, dass ich keine Verbindung zu Stahlwille habe, nur sind fast alle in der Firma im Einsatz stehenden Steckschlüsselteile sowie Maul- und Ringschlüssel (usw.) von diesem Hersteller. Da die Knarren falls erforderlich auch intern repariert werden, sind entsprechende Ersatzeile auf Lager.
Gute Knarren lohnen sich, insbes. falls Ersatzeile verfügbar sind. Wie sich allerdings die neueren Stahlwille 80-zahn QuickRelease Versionen mit der unteren Plastikabdeckung bewähren, weiss ich nicht, die setze ich relativ selten ein und nur für geringe Drehmomente.