Steckschlüssel-Satz, billig = gut genug?

Mal ein Tipp für alle Anfänger, die sich entgegen aller Empfehlungen dennoch unbedingt einen x tausend teile ich kann alles Koffer zulegen möchten.
Ab 1€/Teil könnt ihr davon ausgehen, dass man mit dem Zeug halbwegs arbeiten kann. Das ist meine Erfahrung über viele Jahre. Diese Regel trifft aber nur dann zu, wenn auch lauter Kleinteile wie eben Bits enthalten sind.
Bsp: 230 Teile Kasten sollte um 230€ kosten.

Wie viele dieser Wunderkoffer müsstest Du dafür denn durchnudeln?

,,,diese Frage könnte man(n) in x-Foren stellen und überall würde man eine heiße Diskussion entfachen...

Bei Werkzeugen, bzw. Werkzeugkoffern, Steckschlüsselsätzen, Universalkoffern mit 299 Teilen, geht es den Herstellern nur darum mit Überschussware, 2. Wahl Werkzeug, etc. nochmal zusätzlichen Profit zu machen.
(ist meine Meinung, kann jeder anders sehen...)

Schau Dir die Werkzeugkoffer, Universalkoffer, etc. doch einfach mal an. Egal ob KS-Tools, Proxxon, Makita, Gedore Red, Mannesmann oder so tolle "Phantasienamen" wie Starkmann, Hanse, Dexter, etc. Man könnte meinen, diese Koffer stammen alle vom gleichen chinesischen Hersteller. Mal mit roter Ratsche, mal blau oder grün.

Ein ordentlicher Satz Zangen kostet ca. 40,00-50,00 €. Ein Satz Schraubenschlüssel ca. 30-40,00 €. Ein Ratschenkasten in 1/4" ca. 30,00 €. Ein ganzer Makita Koffer mit genau diesen Teilen ca. 85,00 €.

Lange Rede kurzer Sinn... investiere als Handwerker lieber ein paar Euro in Werkzeug, was wirklich gebraucht wird und Du wirst Freude daran haben. Es muß nicht immer der Stahlwille Ratschenkasten für 120 € sein...

Leider sind überlange Spezialbits nicht so einfach verfügbar und Schraubendreherausführungen z.T. noch seltener ausser für nicht allzu exotisches wie Tri-Wing, usw. Wollte mal entsprechende Wera Bits besorgen... War dann allerdings zu kompliziert.

Bei den Billigst-Bits bin ich allerdings auch zwischendurch mal auf durchaus brauchbare gestossen, abe eber eine Lotterie. Da kann mal dasselbe Set später nochmal kaufen (sofern es noch verfügbar ist) und dann kriegt man was unbrauchbares.
Für Innensechskant, Torx, XZN, usw. finde ich Steckeinsätze (im unteren Bereich mit 1/4" Innenvierkant) guter Hersteller meist sinnvoller als Bits. Auch gute Steckeinsätze mit Flachklingen oder für Pozidriv bzw. Phillips halten m.E. länger als die entsprechenden üblichen Bits (1/4" Aussensechskant), sind jedoch auch einiges teurer.

IMO kann man Billigst-Werkzeuge in zwei Gruppen unterteilen: die, die sich noch für einen sehr gelegentlichen Einsatz eignen (z.B. Notbehelf im Auto) und die, die so mies sind, dass man sie gar nicht wirklich einsetzen kann, wie z.B. eine blockierte Knarre, Bithalter ohne Haltung des Bits da bei der Herstellung der Federclip nicht montiert wurde, Wasserpumpenzange deren Verstellung blockiert, Ratsche, die durchrutscht, usw. (bitte Liste vervollständigen!!!!).

Ob es für Bosch (sprich "Blau" wie auch "Grün"), Metabo, Makita, usw. lohnt, sehr fragwürdige Produkte im Sortiment zu haben, weiss ich nicht. Ganz früher traute ich fast blindlings Bosch Blau nur heute schaue ich mir alles viel genauer an und muss mich auch online informieren. Uraltes Swiss Made (Scintilla AG, Bosch Tochter) Bosch Grun erscheint mir heute robuster als einiges aktuelles Bosch Blau.

Dir Topic-Titel Frage "Steckschlüssel-Satz, billig = gut genug?", auch auf weitere Werkzeuge ausgedehnt, lässt sich nicht so einfach beantworten.
Seltenerweise hat man mit Billigst-Wewrkzeug Glück, manchmal ist Premium-Werkzeug niemals der bezahlte Preis wert... Obwohl man eigentlich doch oft das bekommt wofür man bezahlt halt.

mu1970 schrieb:

Es muß nicht immer der Stahlwille Ratschenkasten für 120 € sein...

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Der ganz kleine Stahlwille 1/4" Satz 40/9/4 (Art. 96 01 11 19) ist in der Schweiz CHF 252.80 ohne MWSt. (EUR 235.21) ge, Premium Tools Preisliste. Beinhaltet Knarre, 2 Verlägerungen, 1 Kardangelenk sowie 9 Steckeinsätze. Das ganze in der billigen Plastikbox. Für EUR 120.00 kriegt man hier vernutlich nur ein paar Einzelteile.

Listenpreis für Deutschland müsste ich recherchieren.

Senkblei schrieb:

Leider sind überlange Spezialbits nicht so einfach verfügbar und Schraubendreherausführungen z.T. noch seltener ausser für nicht allzu exotisches wie Tri-Wing, usw. Wollte mal entsprechende Wera Bits besorgen... War dann allerdings zu kompliziert.

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Das Problem daran ist, dass diese langen Spezialbits nur selten (oder garnicht?) in Sets vorkommen und der Kauf einzelner Bits richtig ins Geld gehen kann. Mit teilweise 5-8 € pro Bit kann es ein teurer Spaß werden, sich einen kompletten Satz Sonderbits selbst zusammenzustellen. Es ist ja schon schwer, einen Hersteller zu finden, der mehrere Sonderformen im Angebot hat. Oft wird so ein Satz zwangsweise aus Bits diverser Hersteller bestehen.

Für Innensechskant, Torx, XZN, usw. finde ich Steckeinsätze (im unteren Bereich mit 1/4" Innenvierkant) guter Hersteller meist sinnvoller als Bits.

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Die formschlüssigen Antriebe finde ich ebenfall an der Ratsche besser, wohingegen sowas wie Kreuzschlitz oder (noch schlimmer) Schlitz an der Ratsche die wahre Pest ist. Dennoch finde ich gerade bei den Sondergrößen die Bit-Varianten angenehmer, weil sie einfach weniger Platz wegnehmen.

Ein_Gast schrieb:

Das Problem daran ist, dass diese langen Spezialbits nur selten (oder garnicht?) in Sets vorkommen und der Kauf einzelner Bits richtig ins Geld gehen kann. Mit teilweise 5-8 € pro Bit kann es ein teurer Spaß werden, sich einen kompletten Satz Sonderbits selbst zusammenzustellen. Es ist ja schon schwer, einen Hersteller zu finden, der mehrere Sonderformen im Angebot hat. Oft wird so ein Satz zwangsweise aus Bits diverser Hersteller bestehen.

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Ich weiß ja nicht. Die Dinger benötigt man ja in der Regel sehr selten. Mein Vater hat da irgendwann mal bei Westfalia, Völkner oder wo auch immer zugeschlagen und einen langen Sonderbitsatz für kleines Geld geschnappt. Der macht selbstverständlich keinen hochqualitativen Eindruck, aber für die paar Male, die wir den bisher gebraucht haben, war er ausreichend und immer noch besser als gar keinen haben. Das ist so eine der wenigen Anwendungen, wo ich dann auch durchaus Billigchinadiscounterware nutze.

Wie Dirk hier schrieb:
https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=43059&start=90#p419211
sind übliche Bits für Spezialschrauben oft nich einsetzbar weil die Schraubenköpfe tief im Plastikgehäuse versenkt liegen.

Habe hier mehrere superbillige Sätze mit exotischen Bits, der von Kraftwerk ist so etwa i.o., die anderen, No Name, kaum brauchbar. Bei den Torx und Inbus mit Loch ist das Loch nicht einmal zentriert (No Name). Für die, die allerlei Gehäuse öffnen müssen, ist es dennoch praktisch ein Set exotische Bits zu haben auch wenn die Qualität mittelmässig ist, siehe Dirk's vorherigen Beitrag dem ich [wie üblich] voll zustimme.

BTW hat schon jemand versucht als Nobehelf, ein kurzes Bit auf irgendeinen Schaft, z.B. alter Schraubendreher, zu schweissen oder Löten? Da kenn ich mich gar nicht aus.


Kurze 1/4" Steckeinsätze für übliche Schrauben setze ich eigentlich nur ein wenn Platz knapp ist, mit einer sehr kompakten Ratsche mit direkter Aufnahme für 1/4" Bits, entweder eine von Stahlwille oder ein noch kompakteres Low-Cost Modell und/oder wenn ein überdurchnittlich grosses Lösemoment erforderlich ist. Insbes. ein Schraubendreher-Griff [ohne Ratschensystem] mit hinterem Innenvierkant für (z.B.) T-Griff mit verschiebbarem Aussenvierkant kann da sehr hilfereich sein.
Andere Lösung ist in gewissen Fällen ein massiver Impact Schraubedreher wobei man dann sehr hochwertige Bits einsetzen muss (meist im Set enthalten).


Nochmals zur Originalfrage des Topics zurück: IMO kann man nicht absolut pauschal billige Steckschlüsselsätze ausser Acht lassen. In vereinzelten Fällen ist das Preis/Leistungsverhältnis nicht einmal so schlecht, nur kann man sich dazu nur Artikelspezifisch (also nicht pauschal markenbezogen) äussern und zudem besteht das Risiko der Streuung in der Qualität.

Da ich hier ausser für "Einweg"-Awendungen oder um im Auto zu lassen eigentlich nur auf recht gute Werkzeuge zurückgreifen kann, habe ich weniger Erfahrung mit Billig(st)-Steckschlüsselsätze. Habe nur festgestellt, dass ausser unter ziemlich extremen Anwendungsbedingungen sehr hochwertiges Handwerkzeug, mal Verbrauchsware wie Bits und Schraubendreher abgesehen, oft einigie Jahrzehnte hält.

für den gelegentlichen Einsatz kann man auch Schraubendreher mit Überlänge verwenden, wie hier als Beispiel oft für tielliegende Torx in Haushaltsgeräten.

Besitze den Würth Zebra den du am Anfang verlinkt hast und bin sehr zufrieden. Kann man für 80 € bekommen und ist meiner Meinung nach in Preis / Leistung nicht zu toppen.

Thariel schrieb:

Besitze den Würth Zebra den du am Anfang verlinkt hast und bin sehr zufrieden. Kann man für 80 € bekommen und ist meiner Meinung nach in Preis / Leistung nicht zu toppen.

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Habe alte Würth Zebra für Spezialscharuben, weiss nicht wer die herstellte. Nachteilig sind die schmutzanfälligen und schwer zu reinigenden Weichteile der Griffe. Bemerkung betrifft jedoch für mich sämtliche Griffweichteile, im schlimmsten Fall werden gewisse nach jahren klebrig und allerlei Dreck und Staub bleibt dann dran, deshalb bevorziehe ich die weniger ergonomischen Hartplastikgriffe falls noch erhältlich (Knarren, Schraubendreher, Zangen, Manoskop Schlüssel, usw.).

Alfred schrieb:

für den gelegentlichen Einsatz kann man auch Schraubendreher mit Überlänge verwenden, wie hier als Beispiel oft für tielliegende Torx in Haushaltsgeräten.

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Bin zwar selbst punkto Montagewerkzeug nicht so schlecht ausgestattet, kann mich jedoch nicht erinnern, je überlange Torx Schraubendreher selbst gesehen zu haben.

Überlange Schraubendreher mit klassischen Klingen, übrigens sehr empfehlenswert da viel weniger wackelig als eine Anreihung von 1/4" Verlängerungen mit einem Bithalteadapter am Arbeitsende, kenne ich von PB, leider wurde das entsprechende PB Sortiment irgendwann gestrafft, es ist leider einiges aus dem PB Sortiment gestrichen worden) sowie Stahlwille.
Wera und Wiha sind hier wiederum zumindest für mich i.Vgl. zu PB selten zu sehen, vermutlich da überall PB verkauft wird, auch im Hobbymarkt, Migros, Coop, usw.

Da ich mir gerne ein Werkzeug vor dem Kauf genau ansehe, kaufe ich sowas eigentlich nie online. Z.B. eine Knarre kann ich visuell oft kaum beurteilen, in der Hand merkt man bereits besser worum es geht und auch das Klickgeräusch ist interessant. Klar dass man sich auch dann noch täuschen lassen kann, jedoch viel Werkzeugschrott erkennt man wenn man das Teil in der Hand hat.

Teuer: Oft gut, nicht immer gut, Qualitätsstreung oft gering.
Billig: Oft schlecht, nicht immer schlecht. Qualitätsstreung oft gross.
Dreckbillig: Oft (nahezu) unbrauchar, mit viel Glück mal brauchbar oder gar gut. Qualitätsstreung oft sehr gross.

Alleinig auf den Namen kann man sich mittlerweile lieder nicht mehr verlassen. Sowohl z.B. unter Bosch Blau wie bei Stahlwille findet man mehr oder weniger vereinzelt sehr fragwürdige Produkte.

Andererseits z.B. bei Null- (oder Minus-?)stern Lux bin ich nur auf (immer noch zu teurem) Schrott gestossen. Auch die Pattfield Linie von Hornabch finde ich sehr fragwürdig, zumindest was ich mich näher angesehen habe. Parkside kenn ich nicht, habe weder einen Aldi noch einen Lidl in den letzten Jahren besucht (hier nur 1 Kasse offen und > 6 Kunden die warten).

Senkblei schrieb:

Bin zwar selbst punkto Montagewerkzeug nicht so schlecht ausgestattet, kann mich jedoch nicht erinnern, je überlange Torx Schraubendreher selbst gesehen zu haben.

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Walter Schroeder hat auch überlange Torx-Dreher (und natürlich auch überlange Schlitz-, PH- und PZ-Dreher).

https://walter-schroeder.de/x-gripp-katalog/4/

Ein paar Seiten weiter gibt es noch die X-Pro Baureihe mit Hartplastikgriff, auch in Überlänge (nur Schlitz, PH und PZ., Torx gibt es nur in normaler Länge).

Die Schraubenzieher sind Made in Germany und bedenkenlos zu empfehlen.