Steckschlüssel-Satz, billig = gut genug?

Diskutiere Steckschlüssel-Satz, billig = gut genug? im Forum Handwerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Ich habe einen billig Steckschlüssel-Satz-Koffer den ich endlich mal aufrüsten möchte. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt mir Wera oder Gedore...
Problem ist, dass man die den 1/4" 14 mm Steckeinsatz wegen des kleinen Vierkants nur gering belasten kann und u.U. ein 1/2" 8 mm Steckeinsatz aus Platzgründen nicht eingesetzt werden kann.

In der Fa. habe ich Zugriff auf nahezu sämtliche 6- und 12-kant Steckeinsätze von 1/4" 3 mm bis 1" 80 mm und dazu noch gewisse lange Einsätze sowie gewisse Kardangelenkeinsätze.

Die 1/4" und 1/2" Sätze brauch ich am meisten, beim 1/2" allerdings nur einer mit 6-kant und Innensechskant (der 50/43/7 ist mir zu schwer, nehme ich nur wenn notwendig, ditto für den 45/41/9). Für Torx sind spezielle reine Torx-Sätze vorhanden. Die 3/4" und 1" Sortimente sind sauschwer (ca. 40 kg für den 1" mit was zusätzlichem Kleinkram).
Bei 3/8" brauche ich einen ganz banalen Satz am meisten.
Setze allerdings woimmer möglich nur Sätze in Metallkasten ein, die Plastikkasten mag ich ganz und gar nicht.

Wie bereits erwähnt finde ich es sehr sinnvoll auch exotische Verlängerungen (inkl. extrem kurz, bzw. lang) zu beziehen. Die Wobble-Verlängerungen kenn ich zuwenig, habe sie nur selten gebraucht (Drehmoment ist eingeschränkt).
 
@Herter, Danke für die Mühe die Du dir mit deinen Beiträgen aus der Praxis und den Bildern machst! Jede Menge wertvolle Informationen!

Viele Grüße,
Oliver
 
@Oliver:
Mache ich gerne. Fragen versuche ich jederzeit zu beantworten, bin jedoch in erster Linie einfacher Benutzer.

Werde mal Fotos von zerlegten Knarren sowie Erstatzteile, usw. machen. Da jedoch fast alles in der Fa. von Stahlwille ist, kann ich eigentlich auch nur über Knarren, usw. dieses Herstellers nähere Infos posten.
Die 60-zahn Knarren mit der runden Umschaltscheibe kann ich nicht speziell für Fotos zerlegen, da die zentrale Innen-Torx-Schraube jedesmal entweder ersetzt werden muss oder neu mit Gewindesicherung montiert werden muss. Ansonsten gibt's sehr schnell Probleme beim Gebrauch, auch bei der Einstellung dieser Schraube muss man vorsichtig vorgehen (weder zu weit noch zuwenig weit eingeschraubt). Ansonsten sind sie zuverlässig und ein guter Kompromiss zwischen grob und zu fein. Da 80-zahn QR N System ist anfälliger punkto Verschmutzung und auch weniger robust, die untere Plastikabdeckung habe ich bereits mehrmals kritisiert.

Soll auf keinen Fall als Werbung oder so betrachtet werden, gewisse Produkte von Stahlwille sind top, andere leider nicht. Auch einiges ist zugekauft, sowohl aus deutscher Herstellung (z.B. (zumindest gewisse) Knipex oder Bessey Produkte) wie auch von weiter her).
Vermute, dass alles was nicht "Germany" oder "Made in Germany" angeschrieben ist, Importware ist. Wobei dies nicht heissen soll, dass es schlechte Produkte sind.
Gehe sogar davon aus, dass gewisse grosse Schlagschraubereinsätze Importware sind, da das "Germany" fehlt und auch gewisse visuell feststellbare Einzelheiten von den kleinenren Schlüsselweiten abweichen (insbes. scheinen die grossen SW (Schlüsselweiten) der 1" Impact Einsätze (ursprünglich für Schlagschrauber, sind jedoch auch sinnvoll wenn man Verlängerungshebel oder Drehmomentverstärker (Plantengestriebesysteme) einsetzt) etwas leichter gebaut, als die kleineren SW, sieht man auch an den Gewichtsangaben im Katalog),

Werde später mal ein Topic eröffnen mit Fotos der verschiedenen Knarrrentypen, Besonderheiten, Vor- und Nachteile, Wartung/Reparatur, usw. Habe natürlich nicht Zugriff auf alle Modelle des besprochenen Herstellers.

BTW Habe leider was falsches bzgl. Zähnezahl geschrieben:

Drehteile des üblichen klassischen robusten grobverzahnten Knarrensystem von Stahlwille haben bei 1/4 22 Zähne (z.B. 415, 415QR, 415SG, 415SG-QR, 415B, 415SG-B, usw.).

Bei 3/8" sind es 30 Zähne (z.B. 435, 435SG, 435QR, 435SG-QR, 435B, 435B-SG, usw.; "B" für 5/16" Bits, muss AFAIK man selbst zusammenstellen).

Bei 1/2" sind es 36 Zähne (512, 512SG, 512QR, 512SG-QR, 532, 512G, 532G (Drehteile von 512G und 532G wegen Abdeckung oben sind speziell, kenn diese G Modelle (nicht zu verwechseln mit "SG" (Körper einteilig geschmiedet inkl. Stahlgriff, also ohne 2K-Kunststoffteil) jedoch nicht).

(Gewisse aufgeführte Kombinationen gibt es möglicherweise nicht direkt als Katalogteil, die kann man jedoch aus Einzelteilen selbst erstellen, die abgeänderte 512 mit 1/2" Innenvierkant ist ebenfalls möglich wenn man das Drehteil ersetzt.
Bei gewissen Typen kann man das Drehteil um 180° gedreht montieren damit Vierkant sich auf der selben Seite wie der Umschalthebel befindet, habe es glaub bereits erwähnt Kann in gewissen Fällen sinnvoll sein.

Bei 3/4" (552) sind es 36 Zähne. Bei 1" (882) sind es 36 Zähne.
Die Verzahnung des Drehteils ist bei der 552 und 882 identisch, die Körper sind jedoch unterschiedlich (Durchmesser der steckbaren massiven Rundgriffstangen sind unterschiedlich).

Gewisse Einsteck-Knarrenköpfe für Dremomentschlüssel basieren auf demselben Sperrsystem, gewisse Teile sind jedoch z.T. anders als die der Knarren. Jedenfalls darauf achten, dass man den richtigen Ersatzteilsatz bezieht, dabei spielt jeder Buchstabe eine Rolle, z.B. QR und QR N sind unterschiedliche Systeme.
 
@Matchless (siehe weiter oben):
Die Manoskop Mechanik hat sich über Jahrzehnte sehr gut bewährt, da muss man nicht nach jedem Gebrauch die Einstellung auf Null zurücksetzen; bin nicht sicher, ob es Konkurrenzprodukte gibt, bei denen dies ebenfalls zulässig ist.
Auch Überbelastungen übersteht die Mechanik eigentlich gut, insbes. da leider wegen dem langen Griff, Drehmomentschlüssel einfach als lange Luxusknarren eingesetzt werden (zugegebenerweise mach ich sowas auch gelengentlich, jedoch ohne zu überlasten, da nehme ich einfach den entsprechend grossen Drehmomentschlüssel und ggf. Steckeinsätze für Schlagschrauber sofern es die Platzverhältnisse erlauben. Ermordete Drehmomentschüssel kann man noch als Langgriffknarre weiterverwenden sofern ein Knarrenkopf montiert ist. Zudem sind (allerdings ziemlich teure) passive Griffe für Einsteckknarren verfügbar.

Die 730 Quick sind intern robust (weiss nicht mehr, ob die Mechanik absolut genau gleich ist wie bei den robusteren Vorgängerversionen, Grundprinzip ist identisch aber irgendwann wurde was verschlimmbessert, so wurde es mir gesagt), der kleine grüne Schieber kann ersetzt werden (früher war es so ein roter Knopf), jedoch leider nicht von vorne. Die Lupe aus durchsichtigem Plastik sowie der kleine Plastikrahmen bringen m.E. nichts und sind eigentlich nur Plastikteile, die früher oder später beschädigt werden. Also für mich eine Verschlimmbesserung.

2-Komponentengriffe sind zwar etwas angenehmer in der Hand, jedoch auch weniger robust und heikler zu reinigen als die alten einfachen schwarzen Griffe. Griffe sind AFAIK nur aufgeschoben.
Bin onehin kein Fan von 2-Komponenten-Griffe (allgemein, nicht stahlwille-spezifisch gemeint), finde die heikler und wenn die mal beschädigt sind, kann man nicht irgendwas abfeilen oder sonst irgendwie wieder einigermassen in Stand setzen.

Die 730N mit dem Einstellrad hinten am Griff sind IMO wesentlich heikler als die 730 Quick. Die eignen sich gerade noch für die Produktion in einem sehr zivilisiertem Umfeld. Bereits für Wartungsarbeiten würde ich davon abraten und für harten Baustelleneinsatz sind sie total ungeeignet. Der Plastikknopf wird sehr schnell beschädigt und irgendwann blockiert dann die ganze Einstellung. Die 2K-Griffe werden relativ schnell beschädigt und wie erwähnt kann man die leider kaum wieder zurecht basteln.

Auch das Klarsichfenster aus Plastik ist heikel. Die sich dahinter verschiebende Skala und das Drehknopf-Rastsystem sehen nett aus, bringen jedoch kaum was im harten Real-Life Einsatz (nicht einmal die Lupe des 730 Quick finde ich sinnvoll).
Da die Reibung in einer Schraubverbindung ohnehin eine wesentliche Rolle spielt, bringt diese heikle Feineinstellungsmechanik nichts und auch die Gesamtgenauigkeit hat ihre Grenzen, nur weil was "digital" wirkt sagt noch nichts über die echte Genauigkeit aus. Die Mechanik-Basis erlaubt keine Wunder auch wenn die Einstellanzeige da täuschend wirkt.

Anstelle Geld in solche Entwicklungen zu stecken würde ich es eher begrüssen, wenn Ersatzteile im Katalog aufgeführt wären (wie Griffe und weitere Kleinteile, die man gelegentlich ersetzen muss, Reparatursätze beinhalten nicht immer alle wünschenswerte Teile (z.B. die Runde Abdeckscheibe für 60-zahn Knarren fehlt sowie die grösseren Abdeckplatten für die klassischen Knarren), während andererseits Teile, die sich eigentlich kaum abnützen beigelegt sind (kann jedoch sinnvoll sein, da man z.B. eine Kugel oder Feder schnell mal versehentlich wegfliegt, vom Subminiaturstössel [Siehe Foto hier: https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=42957&start=30#p398581)der 80-zahn QR N ist nicht einmal die Rede :) ).

Irgendwie kann ich nicht einsehen, weshalb man gut Bewährtes verschlimmbessert, und insbes. wenn es dann nicht einmal günstiger in der Herstellung ist.
Da bin ich eher altmodisch und schätze altbewährte klassische Technik.
 
Da ich nicht editieren kann poste ich erneut:

Hier noch ein Beispiel von 3/4" Stahlwille Knarren (von links nach rechts):

1) 3/4" Aussenvierkant-Drehteil in 1" Knarrenkörper

Diese Knarre gibt es als solche nicht direkt, das das Drehteil der 3/4" Knarre (Nr. 552) jedoch direkt 1:1 mit dem Drehteil der 1" Knarre (Nr. 882) austauschbar ist, kann man in den 1" Knarrenkörper das 3/4"-Aussenvierkant Drehteil montieren oder auch umgekehrt. Umbau benötigt nicht einmal eine Minute.

Vorteil eines 3/4" Drehteils in einem 1" Knarrenkörper ist, dass man dann nur noch den Steckriff mit 28 mm mitnehmen muss (passt jedoch nicht in den 3/4"-Quergriff-Kopf Nr. 556 der eben für den kleineren Steckgriff mit 20 mm Durchmesser vorgesehen ist).
Die einteilig geschmiedete 3/4" und 1" Knarrenköpfe sind vorne gleich gross, lediglich die Aufnahmeseite für des runden Steckgriff ist anders. Anstelle eines Steckgriffes kann man auch irgendeine Rundstahlstange von 20 bzw. 28 mm einsetzen, wobei man dann keine axiale Verriegelung der Betätigungsstange im Knarrenkopf hat.

In den Fotos wurden die ursprünglich werksseitig eingesetzen M5x25 mm Phillips Schrauben durch gewöhnliche verzinkte 8.8 Innensechskantschrauben M5x25 (DIN 912, die ISO-Norm. Nr. weiss ich nicht auswendig) ersetzt.

2) Übliche 3/4" Knarre (Nr. 552)

Ohne Abänderung (ausser die Inbus-Schrauben, die man von der Unterseite jedoch nicht erkennen kann).


3) Umschaltbare 3/4" 44-zahn Aufsteckknarre (Nr. 563)

Oben Aussenvierkant 3/4", unten Innenvierkant 3/4". Sehr robuste Innenverzahnung und 4 getrennte einzel federbelastete Sperrteile (es sind jedoch nur 2 Federn um 90° gedreht in zwei Ebenen liegend vorhanden, die jeweils ein Sperrteilpaar mittels Stössel nach aussen drücken, werde mal ein Foto machen, viel Einfacher zu interpretieren als mein Geschwafel :) , Knarre ist einfach zerlegbar). Umschaltung erfolgt durch Drehen des Umschaltringes mit dem kleinen eingeschraubten Kugelkopf (befindet oberhalb des freischaltknopfes für den Einsatz), dieser Kugelkopf mit Halteachse kann man rausschrauben, um den Umschaltring zu entfernen, für die normale Wartung ist dies jedoch nicht erforderlich.

Zu beachten ist das sehr hohe zulässige Drehmoment von 1980 Nm.

Bauähnliche Aufsteckknarren sind ebenfalls für 1/2" (Nr. 522, max. 740 Nm) sowie 3/8" (Nr. 445, max. 270 Nm) verfügbar, welche Einsteckteile solche Drehmomente aushalten ist eine andere Frage :) . Kann später mal Fotos machen.


4) 3/4" 60-zahn Einsteckknarre (für Drehmomentschlüssel), HD (Heavy Duty) 650 Nm Version (Nr. 735/40HD)

Ist ähnlich wie sämtliche Stahlwille 60-zahn Knarren bzw. einsteckbaren Knarrenköpfe aufgebaut.
Kann sie leider nicht öffnen solange ich sie nicht revidieren muss (wegen der Torx Schraube die jedesmal neu gesichert oder ausgetauscht werden muss), kann jedoch den Inhalt eines Reparatursets dokumentieren.


5) 3/4" 60-zahn Einsteckknarre (für Drehmomentschlüssel), übliche 400 Nm Version (Nr. 735/40)

Ist ähnlich wie sämtliche Stahlwille 60-zahn Knarren bzw. einsteckbaren Knarrenköpfe aufgebaut.
Kann sie leider nicht öffnen solange ich sie nicht revidieren muss (wegen der Torx Schraube die jedesmal neu gesichert oder ausgetauscht werden muss), kann jedoch den Inhalt eines Reparatursets dokumentieren.
Ist eigentlich eine "light" Version der HD Ausführung.

Interessanterweise gibt keine klassische 60-zahn 3/4" Knarren im Katalog, man kann jedoch einen passiven Griff als Aufnahme für Einsteckknarren einsetzen.

Der nicht umschaltbare schwarze 30-zahn 1000 Nm Knarrenkopf mit Durchsteckvierkant wird später mal dokumentiert.


Weitere Fotos:
1" Knarrenkörper mit 1" Aussenvierkant (Nr. 882), 3/4" Knarrenkörper mit 3/4" Aussenvierkant (Nr. 552), 1" Knarrenkörper mit 3/4" Aussenvierkant und, weniger sinnvolle Abänderung, 3/4" Knarrenkörper mit 1" Aussenvierkant.

Grössenvergleich 3/4" Einsteckknarre 735/40 und 735/40HD (Stichmasse sind unterschiedlich (5 mm mehr für die HD Version), demzufolge sollte die Einstellung eines Drehmomentschlüssels für den HD Kopf i.Vgl. zum normalen 735/40 entspechend geringfügig korrigiert werden.

1" Knarrenkörper mit 1" Aussenvierkant im Vergleich zum selben Knarrenkörper jedoch mit Drehteil für 3/4" Aussenvierkant.

Unterseile eines 3/4" 30-zahn Drehteils mit abgeschertem Aussenvierkant (weiss nicht wer der Mörder ist :) ). Die Rillen am Umfang stammen vom Gebrauch, im Neuzustand ist die Oberfläche glatt.

3/4"-Einsteckknarrenkörper, als Beispiel. Innenverzahnung ist sinngemäss ähnlich für sämtliche 60-zahn Knarrenversionen, von 1/4" bis 3/4".

Die 36-zahn Drehteile (identisch für 3/4" und 1") dokumentiere ich später mal. Da die Wartung dieser grossen Knarren mit Abstand am einfachsten ist, kann ich solche Knarren ohne weiteres mal für Fotos zerlegen.

(Fotos u.U. nicht in der richtigen Reihenfolge gepostet. Kann leider nichts korrigieren.)
 

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ggf. kann man wenn Platz vorhanden ist auch mit Adapter 3/4" - 1" und 1" - 3/4" arbeiten und sich den Umbau der Ratschen sparen oder man legt sich gleich beide Größen an Werkzeugen zu.
 
Naja mit 3/4" sollte eigentlich alles im Hobbybereich erschlagen sein.

Bei 1" muss man sich eh überlegen, wie man die Drehmomente zum Auf- und Zumachen kontrolliert erzeugt.
 
Herter schrieb:
@Matchless (siehe weiter oben):
Die Manoskop Mechanik hat sich über Jahrzehnte sehr gut bewährt, da muss man nicht nach jedem Gebrauch die Einstellung auf Null zurücksetzen; bin nicht sicher, ob es Konkurrenzprodukte gibt, bei denen dies ebenfalls zulässig ist.
Auch Überbelastungen übersteht die Mechanik eigentlich gut, insbes. da leider wegen dem langen Griff, Drehmomentschlüssel einfach als lange Luxusknarren eingesetzt werden (zugegebenerweise mach ich sowas auch gelengentlich, jedoch ohne zu überlasten, da nehme ich einfach den entsprechend grossen Drehmomentschlüssel und ggf. Steckeinsätze für Schlagschrauber sofern es die Platzverhältnisse erlauben. Ermordete Drehmomentschüssel kann man noch als Langgriffknarre weiterverwenden sofern ein Knarrenkopf montiert ist. Zudem sind (allerdings ziemlich teure) passive Griffe für Einsteckknarren verfügbar.

Die 730 Quick sind intern robust (weiss nicht mehr, ob die Mechanik absolut genau gleich ist wie bei den robusteren Vorgängerversionen, Grundprinzip ist identisch aber irgendwann wurde was verschlimmbessert, so wurde es mir gesagt), der kleine grüne Schieber kann ersetzt werden (früher war es so ein roter Knopf), jedoch leider nicht von vorne. Die Lupe aus durchsichtigem Plastik sowie der kleine Plastikrahmen bringen m.E. nichts und sind eigentlich nur Plastikteile, die früher oder später beschädigt werden. Also für mich eine Verschlimmbesserung.

2-Komponentengriffe sind zwar etwas angenehmer in der Hand, jedoch auch weniger robust und heikler zu reinigen als die alten einfachen schwarzen Griffe. Griffe sind AFAIK nur aufgeschoben.
Bin onehin kein Fan von 2-Komponenten-Griffe (allgemein, nicht stahlwille-spezifisch gemeint), finde die heikler und wenn die mal beschädigt sind, kann man nicht irgendwas abfeilen oder sonst irgendwie wieder einigermassen in Stand setzen.

Die 730N mit dem Einstellrad hinten am Griff sind IMO wesentlich heikler als die 730 Quick. Die eignen sich gerade noch für die Produktion in einem sehr zivilisiertem Umfeld. Bereits für Wartungsarbeiten würde ich davon abraten und für harten Baustelleneinsatz sind sie total ungeeignet. Der Plastikknopf wird sehr schnell beschädigt und irgendwann blockiert dann die ganze Einstellung. Die 2K-Griffe werden relativ schnell beschädigt und wie erwähnt kann man die leider kaum wieder zurecht basteln.

Auch das Klarsichfenster aus Plastik ist heikel. Die sich dahinter verschiebende Skala und das Drehknopf-Rastsystem sehen nett aus, bringen jedoch kaum was im harten Real-Life Einsatz (nicht einmal die Lupe des 730 Quick finde ich sinnvoll).
Da die Reibung in einer Schraubverbindung ohnehin eine wesentliche Rolle spielt, bringt diese heikle Feineinstellungsmechanik nichts und auch die Gesamtgenauigkeit hat ihre Grenzen, nur weil was "digital" wirkt sagt noch nichts über die echte Genauigkeit aus. Die Mechanik-Basis erlaubt keine Wunder auch wenn die Einstellanzeige da täuschend wirkt.

Anstelle Geld in solche Entwicklungen zu stecken würde ich es eher begrüssen, wenn Ersatzteile im Katalog aufgeführt wären (wie Griffe und weitere Kleinteile, die man gelegentlich ersetzen muss, Reparatursätze beinhalten nicht immer alle wünschenswerte Teile (z.B. die Runde Abdeckscheibe für 60-zahn Knarren fehlt sowie die grösseren Abdeckplatten für die klassischen Knarren), während andererseits Teile, die sich eigentlich kaum abnützen beigelegt sind (kann jedoch sinnvoll sein, da man z.B. eine Kugel oder Feder schnell mal versehentlich wegfliegt, vom Subminiaturstössel [Siehe Foto hier: https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=42957&start=30#p398581)der 80-zahn QR N ist nicht einmal die Rede :) ).

Irgendwie kann ich nicht einsehen, weshalb man gut Bewährtes verschlimmbessert, und insbes. wenn es dann nicht einmal günstiger in der Herstellung ist.
Da bin ich eher altmodisch und schätze altbewährte klassische Technik.

Du sprichst mir aus dem Herzen! EXAKT so sehe ich es.
Das Prinzip ist simpel: wenn die Schlüssel kürzer halten, bedeutet das mehr Profit für den Hersteller. Stahlwilles Manoskope sind teilweise über 4 Jahrzehnte und länger im Einsatz.

Zu deinem geballten Wissen kann ich nur sagen: Chapeau, ich verneige mich vor dem Meister
 
@Matchless:
Bin sicher kein Meister. :)
Nur Anwender in der Praxis (Industrie).

Leider stellt man den Spartrend in allen Bereichen fest, Frage ist nur, ob dies ein richtiger strategischer Entscheid ist für Hersteller, die bewusst auf das obere/oberste Qualitäts- und entsprechend auch Preissegment setzen.

Z.B. Plastikkasten hinterlassen einen billigen Eindruck, mittlerweile gibt es Baumarkt-Steckschlüsselsätze deren Blechkasten stabiler als Stahlwille ABS Plastikkasten sind. Stahlblech kann man zudem noch ausbeulen, Verschlüsse mit (ggf. Punkt-)Schweissarbeit noch ersetzen, usw. Bei Stahlblech lässt sich irgendwie meist noch eine Reparatur improvisieren. Ob man ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer laut Wikipedia) reparieren kann, weiss ich nicht, habe es nie wirklich versucht. Gewisse aktuelle Einsätze passen in gewisse Metallkasten der letzten Generation, muss man jedoch ausprobieren und es sind leider nur noch Restposten dieser Blechkasten verfügbar, da sie glaub nicht mehr bestellbar sind (mit Ausnahme der wenigen Sortimente, die immer noch im Blechkasten ausgeliefert werden und auch so im Katalog aufgeführt sind).

In einem neuen Topic versuche ich mal, das Innenleben verschiedener Ratschensysteme zu dokumentieren, allerdings werden es Stahlwille sein, das keine anderen in der Firma im Einsatz sind. Werde mal versucen die kleine 1/4" Verzahnung bis zu den grossen Versionen wie 3/4" 1000 Nm sowie 1980 Nm 3/4" zu präsentieren. Bei einer defekten 650 Nm 3/4" HD Version muss ich zuerst noch die Torx Schraube rausbringen, Innentorx ist vermurkst (hasse einfach Torx, ideal für die Gross-Serienfertigung, dann aber mühsam in der Wartung).

Die üblichen 3/4" und 1" Knarrenköpfe für die jeweilige runde Griffstange kann nich ebenfalls dokumentieren, deren zulässiges Drehmoment kenn ich jedoch nicht (die Teilkreisdurchmesser der (geraden) Verzahnung sowie die Zahngeometrie (Profil) sind im besprochenen Beispiel identisch für 3/4" und 1", siehe weiter oben, d.h. Drehmoment für Verzahnung+Sperrteil sind identisch für beide Baugrössen, die Abscherfestigkeit des Aussenvierkants ist logischerweise jedoch höher für 1", wie gross der Unterschied wirklich ist, müsste man auf einer Prüfmaschine destruktiv testen).


@MSG:
Man kann zwar Drehmomentverstärker einsetzen, die sind jedoch sehr teuer und die Ausgangsdrehmomente nicht so genau falls man sie aufgrund des Eingangsdrehmoments einschätzt, siehe anderes Topic hier (Message folgt in Kürze):
https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=43072

Man kann zwar eine gegebene Kombination "Drehmomentschlüssel+Drehmomentsverstärker" prüfen lassen, nur zweifle ich an der Genauigkeit in der Praxis, da z.B. bereits kleine Verunreinigungen in einer Planetengetriebstufe der Drehmomentübertragungswirkungsrad stark und zudem noch mit zufallsmässigen Schwankugnen beeinflussen können.

Je nach Güteklasse der Schraubverbindungsteile sind mit üblichem Handwerkzeug im oberen Schlüsselweitenbereich die erforderlichen maximalen Vorpannkräfte nicht mehr erreichbar. Dazu findet man Tabellen, dabei ist der Reibungskoeffizient falls man drehend vorpannt zu berücksichtigen.
In der Praxis wird für hohe Vorspannungen in der Industrie meist mit hydraulischem Werkzeug gearbeitet.


@Alfred:
Adapter machen durchaus sinn. Dazu mach ich mal Fotos von seriösen bis witzigen Kombinationen.

Meine Anmerkung bezüglich Austausch von Drehteile war eigentlich so gemeint, dass man sowas "definitiv" macht, also nicht irgendwie je nach Anwendung den Knarrenkopf öffnet um das Drehteil auszutauschen. Solche Abänderungen können sinnvoll sein für Anwender, die ohnehin mehrere Knarrenköpfe mit 3/4" sowie solche mit 1" im Einsatz haben.

Setzt man das Winkelgelenk und/oder den auf der Griffstange frei verschiebbaren Aussenvierkant-Kopf ein, muss man den Rundgriff (oder sonst irgendeine robuste runde Stange richtigen Durchmessers) mit dem entsprechenden Durchmesser einsetzen (20 mm bei 3/4" und 28 mm bei 1").

Bei gleicher Vierkantgrösse ist die runde Griffstange (Nr. 558 (Durchmesser 20 mm, Länge 510 mm) bei 3/4", Nr. 888 (Durchmesser 28 mm, Länge 700 mm) bei 1") für den Knarrrenkopf (Nr. 552 bei 3/4", Nr. 882 bei 1"), das Winkelgelenk (Nr. 554 bei 3/4", Nr. 884 bei 1") oder den verschiebbaren Kopf (Nr. 556 bei 3/4", Nr. 886 bei 1") einsetzbar.
Die Sätze ("Garnituren") in den Blechkasten beinhalten jedoch nur eine Griffstange, so kann man nur einen der drei Vierkantantriebe gleichzeitig einsetzen ausser man hat eine 2. Griffstange zur Verfügung.

Werde das später ebenfalls mal fotografisch dokumentieren, viel einfacher wenn man's sieht als meine Erklärungstextversuche zu lesen. :)

Selbst habe ich nie Vierkante (Hazet, Stahlwille und andere Qualitätsprodukte) abgeschert, vermute, dass man dies am ehesten mit unsachgemässer Bedienung erreicht (insbes. Verlängerungsrohre).

In der Praxis setze ich für hohe Drehmomente (direkt von Hand aufgebracht gemeint) womöglich (platzverhältnisbedingt) grössere Vierkante ein und/oder Schlagschrauber-Einsätze (und Schlagschrauber-Zubehörteile wie Verlängerungen, Adapter und Gelenke) ein. Einsätze sind zwar dickwandiger, jedoch auch entsprechend robuster.
Weiter oben in diesem Topic ist ein Foto mit 6 verschiedenen SW24 mm Einsätze, dort sieht man sehr gut die Unterschiede. Beim 1" SW24 mm (SW: gängige Abkürzung für Schlüsselweite) Schlagschrauber-Sechskanteinsatz beträgt der Aussendurchmesser vorne 41.5 mm (setze stets . anstelle , als Dezimaltrenner ein, weiss es, ist nicht DIN konform :) ) und 54 mm (!) hinten beim Kragen (Vierkantseite).
Im Vergleich hat der SW24 mm 3/8"12-kant Steckeinsatz einen Aussendurchmesser von 31.5 mm (und 32 mm beim 1/2" 12- oder 6-kant Einsatz SW24).
Demnach benötigt man entsprechend viel Freiraum wenn man den 1" Schlagschraubereinsatz wählt, als Gegenleistung kann man dann vermutlich problemlos den Schraubenkopf abscheren bevor der Steckeinsatz beschädigt wird. :)
Aussendurchmesser beziehen sich auf die Steckeinsätzes des Fotos, da AFAIK deren Aussendurchmesser nicht normiert und dementsprechend herstellerspezifisch sind.

Wie gut die verschiedenen Werkzeugstahlsorten (inkl. thermischer Behandlung, usw.) der führenden Hersteller wirklich sind und wie sich die Geometrien der Antriebe jenseits vom Marketing-Hype bewähren, kann ich nicht beurteilen, für sowas müsste man Steckeinsätze auf einer Prüfmaschine destruktiv objektiv testen und zudem wegen der Streuug noch mehrere Tests mit dem selben Steckeinsatztyp durchführen. Am besten informiert sind die Hersteller, nur habe ich nie verbindliche objektive Testergebnisse gesehen da diese Infos wohl intern bleiben.
 
Herter schrieb:
Selbst habe ich nie Vierkante (Hazet, Stahlwille und andere Qualitätsprodukte) abgeschert, vermute, dass man dies am ehesten mit unsachgemässer Bedienung erreicht (insbes. Verlängerungsrohre).
Hauptsächlich geht es mit ruckartigen Bewegungen. Bei kleinen Vierkanten mag es mit konstanter Kraft noch funktionieren, aber z. B. die 1980 Nm entsprechen 198 kg auf einem Meter Länge. Oder anders ausgedrückt: Ich könnte mich an ein 2 m langes Rohr hängen, ohne dem Vierkant was anhaben zu können.

Da ist es viel einfacher, ruckartig zu zerren. Am besten die Ratsche noch ein Stück zurück drehen, damit bis zum Einrasten der Zähne ordentlich Schwung aufgebaut werden kann... :crazy:
 
Herter schrieb:
Z.B. Plastikkasten hinterlassen einen billigen Eindruck
Ich hab schon viele kaputte Plastikkästen gesehen, Metallkästen eigentlich nur etwas angedatscht. Ab 1/2" würd ich nur noch mit Metallkasten kaufen. Die Dinger sind dann einfach schwer genug, dass sie beim runterfallen kaputt gehen.
Sowohl Proxxon hat mindestens ein Rätschenkästen ( 1/2") als auch Würth (3/4") und andere Hersteller mit Sicherheit auch

Herter schrieb:
Man kann zwar Drehmomentverstärker einsetzen, die sind jedoch sehr teuer und die Ausgangsdrehmomente nicht so genau falls man sie aufgrund des Eingangsdrehmoments einschätzt,
Plarad hat da aber schon genaue Vorstellungen zwischein Ein- und Ausgangsdrehoment. Das Verlinkte Bild ist aus einer Ebay Auktion, bin grad zu faul in die Garage zu laufen.

https://i.ebayimg.com/images/g/VbIAAOSwtnpXiOzq/s-l1600.jpg

Die Plarad kann man, wenn man den Suchagent lang genug laufen lässt, in neuwertigem und kompletten Zustand durchaus für 100€ bekommen.
 
Drehwinkelüberseztungsverhätnis ist vorgegeben da ja eine Formschlüssige Verbindung durch die Planetengetriebesätze besteht.
Zum Beispiel einstufig 4 oder zweistufig 16. Das genaue Übersetzungsverhältnis ist wie bei jedem Zahnradgetriebe durch das Verhältnis der Anzahl Zähne vorgegeben, online findet man problemlos alle Formeln für Planetengetriebe.

Interessanter wird es bei der Drehmomenübersetzung. Da der mechanische Wirkungsgrad eines Getriebes niemals gleich 1 ist, steht das Ausgangdrehmoment nicht im exakten Verzahnungsverhältnis zum Eingangsdrehmoment. Infolge der Reibung im System (Verzahnungsstufen, Lagerung, ggf. Dichtungen, usw.) ist der Gesamtwirkungsgrad stets niedriger als 100 %.

Nimmt man als Beispiel einen typischen einstufigen Drehmomentverstärker mit einem Multiplikationsfaktor von genau 4, dreht dessen Ausgangs-Aussenvierkant für den Steckeinsatz ("Nuss") genau 4 mal weniger schnell als dessen Eingangs-Innenvierkant das man mit dem Drehmomentschlüssel von Hand bedient.
Das effektive vorhandene Drehmoment am Ausgang ist in der Praxis etwas kleiner als 4 (wäre genau gleich 4 falls keine Reibungsverluste vorhanden wären).
Ob man dann z.B. 3.4, 3.5 oder eher sowas wie 3.6 erreicht, weiss man nicht so genau, denn dieser Wert wird m.E. ziemlich stark u.a. z.B. durch die Schmierbedingungen sowie durch etwaige mehr oder weniger zufallsbedingte Verunreinigungen im Getriebe beeinflusst.
Zwar führen Hersteller die Drehmomenübersetzungen in den Katalogangaben auf, nur meinte ich, dass in der Praxis die Einsatzbedinungen, Zustand des Gerätes, Bedienung (z.B. Quermoment), usw. doch einen wesentlichen Einfluss auf die effektive Drehmomentvervielfachung haben und dass demnach das Ausgangsdrehmoment halt doch nicht so genau aufgrund des Eingangsdrehmoment berechnet werden kann.

Weise jedoch darauf hin, dass meine Vermutung falsch sein kann, da ich nie Messreihen durchgeführt habe. Beim zerlegen verschiedener solcher Geräte hatte ich jedoch den Eindruck, dass Verunreinigungen sowie die Schmierung den Wirkungsgrad doch recht stark beeinflussten.
 
Sowas ist nicht so einfach reproduzierbar auf einer Prüfmaschine zu testen. Da müsste man u.U. einen über ein Hochleistungs-Servoventil (z.B. sowas wie eines von Moog) Schwenkantrieb (Flügelzellenzylinder) einsetzen oder eventuell Torque-Motor mit Servoverstärker (hier ein ringförmiger permanentmagneterregter Direktantrieb-Synchronmotor).
Technisch machbar, jedoch relativ teuer. Die direkte Drehmomenterfassung selbst sowie die Aufzeichnung mit hoher Samplingfrequenz wären noch das einfachste daran. Dazu müsste man noch den Rasterwinkel-Offset automatisch erfassen, damit man den Drehmomentverlauf winkelgenau bzgl. Verzahnung reproduzierbar vorgeben kann (z.B. Drehmoment ruckartig kurz vor dem "Einrasten" des Ratschensystems erhöhen).

Gehe jedoch davon aus, dass das Drehmoment in den Normen einfach aufgrund konstanter Winkelgeschwindigkeit erhöht wird und ohne Berücksichtigung der Winkellage des Vierkants bzgl. Knarrenkörper. In der Praxis ist das "Beanspruchungsbild" jedoch wesentlich komplexer.
Konkrete Normen für aufwendigere dynamische Prüfungen sind vermutlich kaum denkbar, dass dann auch die Prüfanlagen teuer werden.
Bereits bei den Drehmomenschlüsseln wurden die Normen abgeändert, habe mich jedoch nicht näher damit befasst.

(Kann vorheiges Message nicht editieren und es biezieht sich eigentlich auch auf eine etwas andere Thematik.)
 
Hier wird doch etwas weit vom eigentlichen Thema abgeschweift. Nicht dass die Informationen nicht brauchbar wäre, doch für die eigentlich Frage sind diese doch etwas weit ausgeholt.

Meiner Erfahrung nach sind die Ratschensätze
aus der Mittelklasse für den gelegentlichen Schrauber mehr als ausreichend.


Bei den 1/4" Modellen würde ich immer die Wera Zyklop Speed empfehlen, da die aretierbare Schwenkfunktion hier doch einige Vorteile bringt.
Diese würde ich aber schon zur Oberklasse zählen.


Bei den 1/2" Modellen bring die Schwenkfunktion der Wera Ratsche keinen so großen Vorteil da sie zu groß ist um sie wie einen Schraubendreher zu verwenden.
Da bevorzuge ich dann eine Standart Ratsche mit Verlängerung. Dafür sind die Verlängerungen von Wera mit Schnelldrehhülse sehr von Vorteil.

Hier Wäre ein Satz von KS-Tools (nicht SK-Tools da eine andere Marke)oder ähnliche das Mittel zum Zweck. Gegebenenfalls ergänzt mit der Verlängerung von Wera.


Vielleicht auch mal diesen Satz hier anschauen:
https://m.motointegrator.de/artikel/893450-steckschluesselsatz-toptul-12-26-stueck

Hab hiermit zwar keine praktische Erfahrungen, jedoch gilt TOPTUL hier oft als Preistipp 😉
 
Ich zähle Wera definitiv nicht zur Oberklasse. Wo sie preislich liegen spielt dafür keine Rolle. Schon am Design ist ersichtlich, dass Wera nicht auf den professionellen Industriekunden zielt, sondern eher auf ambitionierte Heimwerker.
In der Industrie braucht man diesen ganzen Schnick Schnack wie die angeblich ergonomischen Griffe nicht. Einfach mal Hazet, Gedore, Stahlwille vergleichend dazu anschauen. Das sind über Jahrzehnte weiterentwickelte, ergonomisch perfekte Werkzeuge. Weniger ist manchmal mehr.

Toptul ist für sein Preissegment klasse, benutze selbst eine Vollstahl-Ratsche in 1/2 und 1/4 Zoll, allerdings die satinierte Version. Habe letztens noch Schlageinsätze in allen Größen gekauft, sehr zu empfehlen. Super passgenau und stabil.
Von den normalen Steckschlüsseleinsätzen rate ich ab, erst recht von der polierten Version. Mit öligen Fingern ist das nichts.
Auch bei den satinierten fehlt mir eine Riffelung für mehr Griffigkeit.

Weitere Informationen über TopTul erhaltet ihr im (US-amerikanischen) Forum Garagejournal. Hier treiben sich absolute Freaks rum.

Beste Grüße
Julius
 
Matchless schrieb:
Ich zähle Wera definitiv nicht zur Oberklasse. Wo sie preislich liegen spielt dafür keine Rolle. Schon am Design ist ersichtlich, dass Wera nicht auf den professionellen Industriekunden zielt, sondern eher auf ambitionierte Heimwerker.
In der Industrie braucht man diesen ganzen Schnick Schnack wie die angeblich ergonomischen Griffe nicht. Einfach mal Hazet, Gedore, Stahlwille vergleichend dazu anschauen.

Scheint wohl Ansichtssache zu sein. Ich besitze Ratschen aus allen Häuser, von KS-Tools über Gedore, SNAP ON bis zu KTC Nepros und vom reinen Händling her ist mir die Wera, in 1/4" Klasse die Libste und garantiert kein Heimwerker Werkzeug.

MfG
Roman W.
 
Diese Wera Zyklop Speed habe ich mir mal in der 1/2" Version angeschaut:
https://www-de.wera.de/de/great-tools/zyklop-speed/

Interessanterweise ist AFAIK der grüne radial profilierte Knarrenumschaltring aus Metall (Pos. 4 auf dem Foto vom Wera Website) während der Schieber zur Entriegelung der Schwenkpositionierung des Kopfes aus Plastik ist. Da zudem diese Teil etwas hervorsteht, wird so ein Plastikschieber im harten Industrieeinsatz dann m.E. recht schnell beschädigt (siehe ähnliche Plastikteile bei gewissen Knarren anderer Hersteller), was für mich bzgl. Beschaffungsentscheid leider ein absolut klares KO-Kriterium darstellt (ähnlich wie der vorstehende Einstellplastikdrehnopf am Ende des Griffes der Stahlwille 730N Manoskop Drehmomentschlüssel).

Wie sich die Wera Plastik-Griffteile bewähren weiss ich nicht, da ich damit keine genügende Praxiserfahrung habe, inkl. Wera Schraubenzieher (beziehe mich hier auf das ergonomisch geformte Plastikteil, der innere Griffkörper selbst ist wie fast bei allen Knarrenherstellern auch hier aus Metall).

Andere Grössen habe ich mir nicht näher angesehen, vermute jedoch, dass der Freischaltschieber bei allen Versionen aus Plastik ist. Ob der geriffelte grüne Umschaltring bei allen Versionen aus Metall ist, weiss ich nicht.

Wie praktisch dieser schwenkbare Kopf ist, habe ich ebenfalls nicht näher getestest. Für gewisse Anwendungen setze ich Steckeinsätze mit integriertem "Kardan"-Gelenk ein (siehe Foto weiter oben im Topic (https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=43059&start=10#p398840). Die sind jedoch nur in gewissen Schlüsselweiten verfügbar, zumindest bei Stahlwille.

Eine weitere Variante ist sinngemäss im Foto hier ganz links abgebildet (benötigt ggf. entsprechende Adapter):
https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=42947#p398584

Sonst gibt es diverse Knarren mit Gelenkkopf bei verschiedenen Herstellern. Ob die besprochene Wera Ausführung top oder eher ein Designer-Gag ist, kann wie gesagt mangels Erfahrung ich nicht beurteilen.


Von der Wera Zyklop in massiver Monobloc-Vollmetallausführung 8003 C 1/2", nicht umschaltbar, mit Durchsteckvierkant (https://products.wera.de/de/knarren...die_zyklop_metal_knarren_push_1_2_8003_c.html, Wera Nr. 05004063001) kann ich später mal Fotos machen.

Der erste Gesamteindruck ist durchaus positiv, wirkt solide, oberfläche ist satiniert (also weniger rutschig als hochglanzverchromte showroomoptimierte Vorzeigewerkzeuge :) ), am Ende des Griffs sind noch Reliefprägungen, die ergonomisch (IMO) angenehm wirken und dennoch geometrisch so gestaltet sind, dass deren Reinigung einfach bleibt.
Den massiven einteiligen Vollmetall-Knarrenkörper finde ich sehr gelungen, ohne Schnikschnak und ohne Verbindungsschwachstelle wie bei gewissen 2-teilig aufgebauten Knarren bei denen das Griffteil im Knarrenkopf (zumindest theoretisch!) unlösbar montiert wird.

Das Ratschensystem ist für mich etwas schwer zu beurteilen, zwar hört es sich etwas "trocken" an, es sind auch ausser bei den beiden (jeweils eine pro Seite) federbelasteten Kugeln des Durchsteckvierkants keine Spuren von Schmiermittel feststellbar (dies muss jedoch nicht representativ sein), sonst rein gefühlmässig eigentlich nichts negatives darüber festzustellen wobei ich allerdings eben zuwenig Praxiserfahrung im effektiven Alltagseinsatz mit der besprochenen Knarre habe.

Einzig etwas negativ betrachte ich die m.E. unnötige Verrriegelungsmechanik des Durchsteckvierkants bzw. Steckeinsätze. An jedem Ende des Durchsteckvierkants kann man auf ein durchgehendes Teil, das die federbelasteten Haltekugeln freischaltet drücken, dabei kann man entweder die Steckeinsätze entriegeln und etwas ausstossen oder das Durchsteckvierkant entriegeln um es in die andere Endstellung drücken zu können (im Drehteil der Knarre wird das Durchsteckvierkant mit der Kugel verriegelt, die sich jeweils im Drehteil befindet, die andere Kugel dient dabei zur Verriegelung des Steckeinsatzes). Verbleibt durch Fehlbedienung das Durchsteckvierkank in der (nutzlosen) Mittelstellung versehetlich blockiert, geht es nicht mehr "butterweich" wie von Wera beschrieben weiter (ist jedoch absolut unproblematisch wieder einfach von Hand das Durchsteckvierkant zu entriegeln).

Nur als Zusatzinfo: Damit man bei Knarren mit nicht uhrzeigersinn/gegenuhrzeigersinn-umschaltbarem System anziehen und lösen kann, setzt man üblicherweise Durchsteckvierkante ein, dabei muss man nach entfernen des Steckeinsatzes das Durchsteckvierkant zur "Umschaltung" in die andere Endstellung drücken und dann den Steckeinsatz wieder aufsetzen. Dabei ist eine axiale Verriegelung des Durchsteckvierkants sinnvoll, da es dann nicht mehr erforderlich ist, das Durchsteckvierkant beim aufsetzen des Steckeinsatzes gegen ein ungewolltes verschieben in die andere Lage von Hand zu sichern (viel einfacher in der Praxis als dies wie hier mit Text zu beschreiben :) ).
Ganz geringfügig wird das Durchsteckvierkant durch die Aussparung für die Gewährleistung der Unverlierbarkeit geschwächt (übliche Durchteckvierkante kann man meist voll durch den Innenvierkant des Drehteils durchstossen um sie zu entnhemen, in gewissen Fällen ist eine demontierbare Sicherung mittels Seeger-Ring vorhanden. Gehe jedoch davon aus, dass diese Abschwächung kaum eine Bedeutung in der Praxis hat.

Ein nicht schaltbares Ratschensystems (d.h. Drehteil dreht sich immer in die gleiche Drehrichtung) hat den Vorteil, dass eine asymmetrische Verzahnung möglich ist, was je nach Zahngeometrie höhere Drehmomente bei vergleichbarer Zahngrösse erlaubt als symmetrische Verzahnungen mit umschaltbarem Sperrteil (es können auch mehrere Sperrteile vorhanden sein). Aber auch hier ist es sinnvoller dies mittels Fotos zu dokumentieren.

Mich würde es übrigens noch interessieren, ob man diese Wera Knarren zerlegen kann (und ggf. wie) und ob Ersatzteile einzel oder als Set verfügbar sind.
Bei relativ teuren Knarren bin ich der Meinung, dass es wirklich Sinn macht, Teile ersetzen zu können, da meist nur wenige Teile auszuwechseln sind (für zahlreiche die Stahlwille kann ich später mal eine Fotodoku machen, inkl. gewisse weniger bekannte Ausführungen wie z.B. der 1000 Nm Kopf oder die Aufsteckknarren für hohe Drehmomente.
Die Wera Knarren kenn ich leider gar nicht von innen, kann also nichts fundiertes dazu sagen.

Sehr interessant fände ich gewisse exotische Bits von Wera, nur sind gerade diese leider dann auch nirgends vorort auf Lager. Zugegebenerweise setze ich relativ wenig Bits ein, das ich für die üblichen Schraubenantriebe (Inbus, Torx, XZN, Ribe-CV, usw.) auf Steckeinsätze (1/4" bis 1" Vierkant je nach Typ und Grösse) zurückgreifen kann und somit der Bit-Adapter entfällt.
Für schnelles eindrehen setze ich eher entsprechende Schraubenzieher ein ("Inbus"-Kugelkopf, Torx, usw.) oder ggf. Steckeinsätze mit Adapter für Akkuschrauber. Da eigentlich alles mehrfach vorhanden ist, kann ich einen Steckeinsatz auf der Knarre und einen anderen am Akku-Schrauber lassen.
Demnach ist die angegebene "Schraubendreher"-Funktion der oben im Message aufgeführten Knarre für mich eher zweitrangig.
 
Herter schrieb:
Sonst gibt es diverse Knarren mit Gelenkkopf bei verschiedenen Herstellern. Ob die besprochene Wera Ausführung top oder eher ein Designer-Gag ist, kann wie gesagt mangels Erfahrung ich nicht beurteilen.
Die Idee ist eigentlich super, da im "Schraubendrehermodus" der Antrieb zentrisch über der Nuss / dem Bit steht. Dagegen ist eine Ratsche mit Gelenk eher ein unsägliches Gefrickel, wenn man sie mal bei 90° betreibt.

Mich würde es übrigens noch interessieren, ob man diese Wera Knarren zerlegen kann (und ggf. wie) und ob Ersatzteile einzel oder als Set verfügbar sind.
Zumindest für die "Speed" gibt es Reparatursätze. Wenn ich das richtig gesehen habe, wird dabei einfach der komplette (Schwenk-)Kopf ausgetauscht.

Sehr interessant fände ich gewisse exotische Bits von Wera, nur sind gerade diese leider dann auch nirgends vorort auf Lager.
Welche meinst du genau?

Demnach ist die angegebene "Schraubendreher"-Funktion der oben im Message aufgeführten Knarre für mich eher zweitrangig.
Taugt auch nur bedingt. Gerade bei der 1/4"-Version funktioniert es noch wunderbar mit "Bitnüssen". Wenn man erst einen Bitadapter und dann noch einen Bit nutzt, wird das ganze System irgendwie zu lang und aufgrund der zahlreichen Übergänge auch recht wackelig.
Die 1/2"-Version eignet sich als Schraubendreher nicht wirklich. Sie ist extrem kopflastig und der Griff ist viel zu klein um Kraft aufzubringen. Da der Kopf breiter ist als der Griff, fasst man idealerweise dort an - dadurch wird es zu einem "Zweihänder"-Schraubendreher.
 
Wenn es um 1/2 geht, ist für mich nichts besser als Gedore D19L und 1993 U20. Hier sind meine Jungs ...
 

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Gedore kenn ich leider kaum direkt, vermutlich eine Frage der Marktpräsenz in der Schweiz, kann mich jedoch nicht näher dazu äussern, da ich diesbezüglich Einzelheiten nicht kenne. Könnte auch je nach Fachgebiet oder geographische Lage unterschiedlich sein.
Jedenfalls gehört Gedore zu den wenigen Herstellern, die ein wirklich breites Sortiment im Angebot haben (sprich z.B. u.a. 1" Steckeinsätze sowie Schlagschrauber-Steckeinsätze über 1"). Natürlich wird nicht alles intern gefertigt, gewisse Handelsartikel findet man 1:1 (ausser der Aufschrift) auch bei Stahlwille sowie weiteren Anbietern.


Ein_Gast schrieb:
Die Idee ist eigentlich super, da im "Schraubendrehermodus" der Antrieb zentrisch über der Nuss / dem Bit steht. Dagegen ist eine Ratsche mit Gelenk eher ein unsägliches Gefrickel, wenn man sie mal bei 90° betreibt.
Habe selbst keine grosse Erfahrung mit klassisch aufgebauten Gelenkknarren, unter heiklen Zugangsbedingungen habe ich oft festgestellt, dass der Versatz zwischen der Achse des Drehteils (Vierkantantrieb) und dem z.B. um 90° nach oben gedrehten Griff dann, wie du es zutreffenderweise erläuterst, dann kaum mehr einen sehr sinnvollen Einsatz erlauben; unter solchen Voraussetzungen versuche ich eher anderes aus der Werkzeug-Trickkiste zu holen.

Die Idee von Wera mit der kardangelenkähnlincher Befestigung ist eigentlich genial, etwas nachteiliig ist der relativ grosse schwenkbare Kopf, dies ist jedoch technisch bedingt (Festigkeit der Werkstoffe sowie erforderliche Kräfte) und da bleibt mit dem heutigen Stand der Werkstoffe kaum Optimierungsspielraum übrig.


Zumindest für die "Speed" gibt es Reparatursätze. Wenn ich das richtig gesehen habe, wird dabei einfach der komplette (Schwenk-)Kopf ausgetauscht.
Gem. Foto sieht es so aus, als könne der gesamte schwenkend montierte Kopf nach entfernen der zwei seitlichen Schrauben abgenommen werden. Meine Frage bezog sich spezifisch auf die Zyklop Knarre mit Durchsteckvierkant, da ich dort rein visuell nicht sehen kann, wie man dort was "nicht destruktiv" demontieren könnte. Es sind keine Sicherungsringe, Schrauben oder irgendwelche Splinte, usw. sichtbar und als reines Experiment möchte ich diese doch nette noch voll funktionstüchtige Knarre nicht sezieren. :)

Den Wera Katalog habe ich als PDF, zugegebenerweise kenn ich den nich so gut. Habe mich auch noch nie formal bzgl. Verfügbarkeit von Ersatzteilen erkundigt. Bei 08/15 Ramschknarren vom Baumarkt erübrigt sich die Frage, bei diesen weitaus höherwertigen Werkzeuge macht es m.E. durchaus sinn, Reparaturen ausführen zu können, da i.d.R. z.B. der Grundkörper der Knarre meist noch i.O. ist (sogar bei Ausführungen mit Innenverzahnung direkt im Knarrenkörper, wie im Foto weiter oben, wobei dort streng genommen das Grundteil eines Einsteck-Knarrenkopfs dargestellt ist). Zu diesem Thema schreibe ich später mal was.


Sehr interessant fände ich gewisse exotische Bits von Wera, nur sind gerade diese leider dann auch nirgends vorort auf Lager.
Welche meinst du genau?
Insbes. die langen Bits für diverse blösinnige "tamper-proof" Schrauben, die von den Haushaltgeräte (usw.) Herstellern verwendet werden, damit der "normale" Benutzer das Gerät (nach Ablauf der Garantiezeit) nicht öffen kann.

Kurze exotische Bits habe ich privat in Billigssätzen Made in China, die taugen nicht viel, reichen jedoch für einen sehr gelegentlichen Einsatz aus, oder zumindest teilweise, da bei gewissen Bits ist das Zentrumloch ungenügend genau zentriert (da nützten mir Werbesprüche wie "Designed In Germany" auch nichts :) ).

Für gängigere Schrauben wie z.B. Innen-TORX mit Bohrung setze ich direkte 1/4" bis 1/2" Steckeinsätze ein, sofern diese für die entsprechende Grösse zur Verfügung stehen. Sehr praktisch finde ich kurze einteilig geschmiedete 1/4" (übliches Innenvierkant) Steckeinsätze für Inbus (SW3 mm bis SW8 mm, wobei man für höhere Drehmomente ab ca. Inbus SW5 (bzgl. DIN 912 Schraubenköpfe, die gültige ISO/EN Normen-Nr. weiss ich nicht auswendig) sollte man jedoch IMO eher die klassischen 3/8" Stifteinsätze einsetzen), TORX (ab T8 mit oder ohne Bohrung), Phillips, Pozidriv, usw.
Sechs einteilig geschmiedete 1/4" Steckeinsätze sind im Foto (leider unterbelichtet) weiter ober als Beispiel dargestellt. Diese Steckeinsätze finde ich sehr praktisch, da der Bithalter entfällt, somit ist da ganze kürzer und auch weniger wackelig (wie Du es ebenfalls bereits erwähnt hast). Siehe auch Vergleichsfotos hier: https://www.werkzeug-news.de/forum/viewtopic.php?f=2&t=42947#p398584


Demnach ist die angegebene "Schraubendreher"-Funktion der oben im Message aufgeführten Knarre für mich eher zweitrangig.
Taugt auch nur bedingt. Gerade bei der 1/4"-Version funktioniert es noch wunderbar mit "Bitnüssen". Wenn man erst einen Bitadapter und dann noch einen Bit nutzt, wird das ganze System irgendwie zu lang und aufgrund der zahlreichen Übergänge auch recht wackelig.
Sehe ich ebenfalls genau so, siehe oben. Deine Bitnüsse habe ich oben als "einteilig geschmiedete" Steckeinsätze (gemeint sind dabei implizit kurze Versionen, da die meisten längeren Versionen einen Profilstift aufweisen, den kann man übrigens zumindest bei Stahlwille bei fast allen solchen Steckeinsätzen auswechseln, nur werden diese Profilstücke AFAIK leider nicht direkt verkauft) bezeichnet.


Die 1/2"-Version eignet sich als Schraubendreher nicht wirklich. Sie ist extrem kopflastig und der Griff ist viel zu klein um Kraft aufzubringen. Da der Kopf breiter ist als der Griff, fasst man idealerweise dort an - dadurch wird es zu einem "Zweihänder"-Schraubendreher.
Soweit konnte ich diese Knarre gar nicht testen, habe sie nur angeschaut und als ich den Plastikschieber sah habe ich sie wieder ins Verkaufsgestell gelegt. Wie bereits erwähnt, falls ich mehrere Schrauben/Muttern (oder ggf. auch nur eine bei sehr langem Gewinde) nahezu dremomentfrei lösen/eindrehen muss, dann greife ich schnell mal zum Akkuschrauber, dazu setze ich diverse billige Adapter ein (Sechskant bohrfutterseitig und gewönliches Aussenvierkant in 1/4", 3/8" oder 1/2" am anderen Ende und in verschiedenen Längen, da setze ich auch preiswerte Versionen von Kraftwerk ein (bewähren sich gut sofern man sie gelegentlich etwas nachschmiert) und verfügen aussenvierkantseitig über eine Verriegelung des Steckeinsatzes), die IIRC sogar aus einem Ausverkauf stammten.

Bin kein Werkzeug-Purist, setze von China-Ramsch bist High-End Produkte ein, kommt ganz auf die Bedingungen an. Werkzeug, das "sicherheitstechnisch" unkritisch ist und das ich extrem selten Einsetze kann durchaus mal Billigware sein, für Knarren sowie Steckeinsätze oder Schlüssel benutze ich fast ausschliesslich Stahlwille (von der Firma, dort ist eine sehr breites Sortiment vorhanden).

Hier noch als Beispiel ein Reparatursatz für die Wera Zyklop Speed (hier für 1/2"):
https://wera-direct.eu/detail.asp?Lang=2&Prod=113748

Wie Du es erwähnt hast, ist der Kopf als gesamtes Ersatzteil für die Speed Version verfügbar. Für die Wera 8003 C
Zyklop mit 1/2"-Durchsteckvierkant habe ich jedoch keine Ersatzteile gesehen. Weiss auch nicht, ob und wie man die Mechanik des Kopfes zerlegen kann.

Im Anhang noch ein paar heutige Fotos zum vergleichen der Grössen verschiedener 1/2" Knarren, die vier von Stahlwille sind umschaltbar, die hier besprochene Wera Zyklop ist die (nicht umschaltbare) Ausführung mit 1/2"-Durchsteckvierkant.
Jeweils von links nach rechts:

1) Stahlwille klassische Nr. 512 Knarre, 36-zahn Grobzahnsystem, eigentlich die gängigste 1/2" Stahlwille Knarre.
Drehteil kann man jederzeit durch eine 1/2"-Aussenvierkant QR (QuickRelease) Drehteil oder ein 1/2"-Innenvierkant Drehteil ersetzen kann, wobei letztere Abänderung nicht sinnvoll ist sofern man nicht Steckwerkzeuge mit 1/2"-AUSSEN-Vierkant einsetzen will.
Gesamtlänge (Katalogangabe): 265.5 mm (wobei die 0.5 mm etwas übertrieben genau angegeben werden, 2-Komponenten-Griff ist nur Aufgesteckt, jedoch wohl nur destruktiv entfernbar, zumindest für mich).

2) Stahlwille Nr. 512QR N Knarre, aktuelles 80-zahn Feinzahnsystem mit unterer Abdeckung leider aus Kunststoff, schraubenlos (Drehteil ist mit zwei nicht so einfach handzuhabenden Smalley Spirolox Sicherungsringe montiert, untere Abdeckung ist eingeclipst und zusätzlich vom unteren Spirolox Sicherungsring des Drehteils rückgehalten).
AFAIK ist das 80-zahn Feinzahnsystem nur mit QR (QuickRelease) Drehteil verfügbar.
Gesamtlänge (Katalogangabe): 265.5 mm (Plastikgriffteil ist dasselbe wie bei Nr. 512).

3) Stahlwille Nr. 515 Knarre, älteres 60-zahn System mit runder Schaltscheibe und zentraler Innen-TORX-Schraube.
Gesamtlänge (Katalogangabe): 265.5 mm (vermute, Plastikgriffteil ist dasselbe wie bei Nr. 512 und 512QR N).

4) Stahlwille Nr. 512SG Knarre, gleiche 36-zahn Mechanik und Kopfgösse vorn wie Nr. 512, unterscheidet sich alleinig durch den einteilig geschmiedeten Körper der sowohl Kopf wie Griff integriert. Griffseitig ist keine Riffelung vorhanden, ist jedoch nicht spiegelglatt hochglanzverchromt.

5) Die besprochene Wera Zyklop 8003 C Knarre mit 1/2"-Durchsteckvierkant, Art. Nr. 05004063001.
Hersteller-Link:
https://wera-direct.eu/detail.asp?Lang=2&Prod=104468

Diverse selbsterklärende Fotos sind noch beigefügt. Dicke der Köpfe messe ich später.
Entfernt man destruktiv das Plastikgriffteil bleibt IIRC eine runde Stahlstange, diese ist noch kompakter als das wulstförmige Griffende der Ganzstahlversion, jedoch ergonomisch betrachtet nicht sehr angenehm.
Fotos mach ich sobald ich mal einen Griff ersetzen muss. Abgebildet sind übrigens die aktuellen 2K-Griffversionen, eine frühere 2K ("2-komponenten") Version sah etwas anders aus, werde mal Vergleichsfotos der Ersatzteilgriffe der alten und aktuellen Version machen.

P.S.:
Das letzte Foto wurde mit betätigtem Freischalknopf des Durchsteckvierkants gemacht.
 

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