Kemppi Mastertig MLS2300 ACDC defekt

Diskutiere Kemppi Mastertig MLS2300 ACDC defekt im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Moin, ich habe meine Finger an ein Kemppi Mastertig MLS2300 ACDC gekriegt. Das Gerät ist Defekt, angeblich ein Inverterschaden. Die Platine Z004...
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atzalan

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Moin,
ich habe meine Finger an ein Kemppi Mastertig MLS2300 ACDC gekriegt. Das Gerät ist Defekt, angeblich ein Inverterschaden. Die Platine Z004 (PLC-Karte) fehlt samt Anschlussleitung und Hauptschalter. Die hat der Elektriker wahrscheinlich zur Stilllegung entnommen. Ansonsten sieht das Gerät noch nicht sehr abgerockt aus.
Ersatz der Platine kostet wohl um die 500 EUR, das wäre ich auch bereit zu investieren aber kann man vorher abschätzen ob nicht noch mehr kaputt ist?
Und:

1. Lohnt sich das überhaupt oder sollte ich die Kiste ausschlachten?
2. Hat jemand so eine Karte vielleicht zufällig rumliegen?
3. Ist der Kemppi Service dazu ein guter Ansprechpartner oder gibt es in Norddeutschland bessere Alternativen?

Danke und viele Grüße,
Robert
 
Moin.
Das ist die Filter und PFC-Booster Karte.
Diese Schaltungen gehen manchmal kaputt.
Häufiger jedoch die primäre Inverterseite.
Das kann dann auch die PFC Karte beschädigen.
Messen kann man da natürlich was.
Aber ne absolute Sicherheit kann man fast nie geben.
Mit Kemppi und der Servicestruktur kenne ich mich allerdings nicht sonderlich gut aus.
Wenn du nach Kemppi MLS 2300 ACDC Sercive Manual googlest dann findet man brauchbare Unterlagen.
 
Moin und Danke erstmal. Die Service Manuals hatte ich schon eingesehen. So richtig finde ich nicht, auf welcher der Karten der Primärinverter drauf sein soll (Main Circuit Card Z001 oder mit auf der PFC-Karte Z004). Kannst Du das erkennen? Bin nur Halbwissender bei Leistungselektroniken.
 
Moin.
Primärschaltung ist auf der Z001.
 
atzalan schrieb:
So richtig finde ich nicht, auf welcher der Karten der Primärinverter drauf sein soll (Main Circuit Card Z001 oder mit auf der PFC-Karte Z004).

Ehhh...
Und dann glaubst Du ein solch komplexes Gerät instandsetzen zu können wenn es schon daran scheitert die Platinen bzw einzelne Schaltungsblöcke zu erkennen? :shock:
Du kannst so ja nicht einmel feststellen was du dem Gerät noch an Leitungen und Verbindern hinzufügen müsstest selbst wenn Du die korrekte Platine hättest.
Ganz zu Schweigen von der elektrischen Sicherheit falls Du mal etwas messen müsstest :glaskugel:

PS
 
Nein das glaube ich nicht und ich hüte mich davor, irgendwas an dem Teil unter Spannung zu setzen oder zu messen. Ich versuche abzuschätzen, wie wahrscheinlich das ist, dass man dort die Z004 reinstecken lässt und dann den Lichtbogen zünden kann. Oder ob ich noch mehr Karten bezahlen müsste.

Grüsse,
Robert
 
Stell doch mal ein paar Fotos hier rein.
Wenn das schwer verbastelt ist, dann wird es nicht so einfach.
Und Spannung kommt ohne die PFC Karte auch keine ins Gerät.

Also erstmal Fotos machen und dann kann man das etwas weiter eingrenzen.
 
Im recht ausführlichen PDF Service Manual hier:
https://www.manualslib.com/manual/1429276/Kemppi-Mls-2300-Acdc.html

sind die Funktionen der einzelnen Boards aufgeführt.

Zu beachten ist jedenfalls, dass gewisse Heatsinks unter Spannung sind.

Hatte ich sogar bei Mittelspannungs-Leistungselektronik (>1 MW), allerdings waren dort die Türen mit aufwendigem Schlüsseltransfersystem verriegelt. :)
 
Die Igbt oder Mosfets der Primärseite testet man immer ohne Netz auf Kurzschluss.
Dann mit Strombegrenzung Spannung auf die Kondensatoren geben.
Danach dann entscheiden ob es lohnt ne neue PFC Karte zu kaufen.
Ich bezweifle allerdings das es die für 500€ gibt.
Ist aber nur Spekulation.
 
Ihr seid klasse hier. Vielen Dank,
tatsächlich habe ich die PFC-Karte für knapp 500EUR in einem Onlineshop hier in Hamburg gefunden.
Anbei noch ein paar Fotos. Verbastelt ist die Maschine nicht aber die Platinen sehen alle ein wenig anders aus als im Service Manual. Kabel fehlen zwischen den Platinen auch keine soweit ich das sehen kann. Aber von der z001-Karte ist nicht viel zu sehen. A001 liegt davor und von der anderen Seite sieht man nur die Elkos.
 

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Um den Primärkreis zu testen kann man den Zwischenkreis extern versorgen.
Ein Labornetzteil ist dafür ganz gut geeignet.
DC+ und - anklemmen und Spannung/Strom beobachten. Wenn hier ein Kurzschluss vorhanden ist dann ist die H-Brücke defekt.
Das wiederum kann sehr kompliziert werden.
Ich würde das testen bevor ich mir die Eingangskarte kaufe.
 
Jan1801 schrieb:
Ein Labornetzteil ist dafür ganz gut geeignet.
DC+ und - anklemmen und Spannung/Strom beobachten.
An was und wieviel Spannung hast Du denn dabei gedacht?
Hat nicht jeder ein Gerät von der Klasse HP6448B rumstehen. [angeb]
IMG_20220122_211547.jpg
[/angeb] :mrgreen:

PS
 
30V und 2A sind ausreichend.
Ich fahre diese Dinger mit nem Stelltrenner an.
Das braucht man aber nicht unbedingt.
Einen Kurzschluss auf der Brücke kann man auch mit nem Ladegerät für Kfz Akkus ausmachen.
 
Das klingt doch schonmal gut. Habe jetzt die Steuerkarte A001 abgenommen um dahinter zu schauen. IMG_0645.JPG
So richtig kann man mit der Rückseite von Z001 nichts anfangen aber demontieren möchte ich die erstmal nicht. Da gehen dann angeblich Isolatoren kaputt und müssen neu gekauft werden - alles ein Riesen Aufwand wie mir scheint.

Hab mir im Netz ein bisschen was über die H-Brücke durchgelesen aber von der Theorie auf mein reales Problem zu kommen fällt mir da echt schwer. Sind die vier großen Kondensatoren der Zwischenkreis? Wo soll ich hier mit meinem Netzteil anpacken um den Kurzschluss zu prüfen?
Die sind gar nicht parallel geschaltet. Morgen ruf mich mal den Kemppi Service an. Werde berichten.
 
Das kann gut sein, dass die Elkos immer zu zweit parallel und diese in Serie geschaltet sind.
So sparte man sich ein paar € für noch teurere 450V oder gar 500V Elkos.
Da eine PFC verbaut ist gehe ich mal nicht von einer Delon-Schaltung aus.


PS
 
Korrigiere mich: die 4 Kondensatoren sind parallel geschaltet (4X470µF/450V), man sieht es nur nicht von unten.

Verstehe ich das richtig:
Ich nehme mein Labornetzteil und mein DMM in Reihe und gebe 15V (mehr habe ich nicht) auf die Elkos in der richtigen Polarität. Dann sollte ein Strom fließen, der die Elkos auflädt. Der Strom müsste langsam fallen während die Kondensatoren sich sättigen bis der Strom letztendlich nahezu 0 ist.
Tritt ein anderes Verhalten auf, dann fließt irgendwas über die Brücke obwohl die sperren sollte. Das wäre ein Indikator, dass sie defekt ist. Korrekt?

Und rein aus Interesse: warum hat die negative Halbwelle 6 IGBTs auf der Karte und die Positive nur 4? Sollte das nicht symmetrisch sein?
 
atzalan schrieb:
Und rein aus Interesse: warum hat die negative Halbwelle 6 IGBTs auf der Karte und die Positive nur 4? Sollte das nicht symmetrisch sein?

Moin

Wie kommst Du zu der Erkenntnis?
Kann es vielleicht sein, dass Du versehentlich von den sekundären Dioden sprichst?
Da kommt es schon mal vor, dass die Freilaufdiodenstrecke mit weniger auskommt.
Eine Halbbrücke sollte immer symmetrisch sein.

PS
 
OK
Es sind je drei parallel für die negativen Zweige und je zwei für die positiven Zweige der FullBridge.
Sinn macht das auf den ersten Blick nicht. :kp:
IMG_20220124_091302.jpg

PS
 
So. Habe eben den Test durchgeführt wie oben beschrieben. Hier ist ein Kurzschluss über die Kondensatoren zu messen. Damit ist die Brücke wohl Schrott. Der Kemppi-Service würde die ganze Platine nur tauschen und dort nicht auf Bauteilebene reparieren.

Schade. Mein Kostenlimit ist damit überschritten, ich geb auf. Will sich jemand hier im Forum an der Kiste versuchen? Schreibt mir eine PM. Ansonsten vielen Dank für die Beiträge, das wahr sehr lehrreich.
 
Thema: Kemppi Mastertig MLS2300 ACDC defekt

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