EU-Vorschriften für Schweißgeräte

Diskutiere EU-Vorschriften für Schweißgeräte im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hier etwas Lesestoff, was die EU alles zum Thema Schweißgeräte vorschreibt. Im Klartext heißt das u.A., dass ab 2023 Schweißgeräte mit...
Ich habe das kurz überflogen.
Die Trafogeräte werden verboten, weil die geforderte Effizienz nicht erreicht wird, richtig?
Da steht auch drin, daß für alle Schweissgeräte Ersatzteile mindestens 10 Jahre innerhalb 15 Tagen erhältlich sein müssen.
Ist das bald das Ende der China Import Mafia?
Oder finden die wieder ihre Lücken?

Gruß Jürgen
 
Hallo,

dann hat es ein Hersteller wie z. B. Hermann aber schwer in Zukunft. Die müssten dann ja alle Geräte auf Invertertechnik umstellen.

MfG
 
Jürgi schrieb:
Die Trafogeräte werden verboten, weil die geforderte Effizienz nicht erreicht wird, richtig?
Da steht auch drin, daß für alle Schweissgeräte Ersatzteile mindestens 10 Jahre innerhalb 15 Tagen erhältlich sein müssen.
Ist das bald das Ende der China Import Mafia?
Gruß Jürgen

Ich glaube, dass dieses Begehren von einigen EU-Bürokraten für uns Privatkunden keine Auswirkungen haben wird. Mir ist das Dokument auch schon ein paar Mal untergekommen. Ich verstehe den Text
nicht wirklich. Und was haben diese EU-Bürokraten schon großartiges geleistet?
- das Aus für Glühlampen vor vielen Jahren ---> man kann heute noch 100W Glühlampen in Massen kaufen. Werden einfach nicht weniger :D
- ein einheitliches Ladestreckersystem für Handys ---> wie viele Jahre werden noch vergehen?
- Und gute Trafos erreichen auch einen Wirkungsgrad von 80%.

Die Importeure von chinesischen Schweißgeräte aller Art könnten wirklich ein Problem bekommen. Sind ja alle laut Prospekt und technischem Datenblatt, hochwertige Industriegeräte :D :D :lol: :lol:
Die Überprüfung durch die EU dürfte ein wenig schwierig werden. Bei vielen ist ja überhaupt kein Typenschild angebracht.

Diesen Text findet man auch im Internet:
Folie12.JPG
 
Nachtrag: Und die Standby-Verluste sind bei einem trafobasierenden Schweißgerät hervorragend, und werden noch kleiner, wenn temperaturgesteuerte Lüfter und Wasserpumpen verbaut werden.
 
kleinermuk schrieb:
Diesen Text findet man auch im Internet:
Folie12.JPG

Wo stammt das her?
In der Verordnung steht nicht, dass die sich nur auf GEWERBLICHE Geräte bezieht.

DoMi
 
Ob man bei den aktuellen Strompreisen überhaupt nachhelfen muss, ist auch so eine Sache. Die größeren Unternehmen lassen die Energiekosten ihrer Maschinen in die Unternehmenskalkulation mit einfließen und erwerben dementsprechend die "günstigsten" Geräte.
Die Vorschrift wird nur neue Geräte betreffen, der Gebrauchtmarkt wird die nächsten 20 Jahre noch voll mit Trafos sein.

Es ist ganz interessant das du wissen, aber die Auswirkungen werden wir eher nicht spüren.
 
Meiner Meinung nach einfach nur bescheuert.

Es gibt viele gite Trafos auf dem Markt, (Lorch M, EWM Mira, Merkle M (bis 560A), Jäckle) die bis heute gebaut werden.
Vorteil des Trafos ist einfach die Robustheit.
Ich kenne jemanden, der hat eine größere Baumaschinenzubehörfirma, da bauen die Schaufeln und so Zeug. Die schweißen nur mit (neuen) Trafos von Jäckle und Merkle.
Robust, einfach zu handhaben, günstig reperabel, und deren Nähte sind top!
 
An den EU Vorschriften haben sicherlich die Markenhersteller mitgewirkt.
Der Inverter ist teurer und die Lebenserwartung ist niedriger. Beides könnte den Umsatz erhöhen.
Außerdem soll die billige Konkurrenz aus CN ausgebremst werden.
So Passagen wie Effizienz oder Verfügbarkeit von Ersatzteilen haben die importieren Geräte sicher nicht auf der Agenda.
Die Markenhersteller haben das sowieso, für die ist es kaum Mehraufwand.
Meiner Meinung wird das aber nicht funktionieren, weil die Kistenschieber sich einen Dreck darum kümmern werden. Notfalls lassen sie einfach den Netzstecker weg, dann ist es kein fertiges Schweißgerät. Denen fällt genug dazu ein.
 
Mal ernsthaft.
Wer in der Industrie bzw. Gewerbe setzt noch auf Trafos?
Moderne Inverter sind Trafos weit überlegen.

Ich wollte keine Trafomaschine mehr haben.
 
Moin,

in Bezug auf was sind denn die Inverter den Trafos weit überlegen? Der Stromverbrauch ist sicherlich niedriger aber deshalb ersetzt man ja nicht gleich alle Trafoanlagen. Bei meinem Arbeitgeber sind ca. 90% der Schweißanlagen noch Trafos. Wir schweißen hauptsächlich im Sprühlichtbogen und dafür sind die Anlagen völlig ausreichend.

MfG
 
Es geht dabei um Anlagen die nun auf den Markt kommen.
 
Für einen Inverter ist es problemlos möglich, zu pulsen oder die Kennlinie während dem Prozess stufenlos anzupassen. Die Möglichkeiten sind hier endlos.
Für Baustahl sehe ich die Vorteile nicht so ausgeprägt, aber Alu, VA, Cusi3 usw ist mit Inverter sicher mehr möglich als mit stufigem Trafo.
 
Und wenn ich die Begriffsbestimmung "Lichbogenschweißen mit begrenzter Einschaltdauer" mit der "Einschaltdauer" von Schweißgeräten richtig interpretiere, dann sind ja sowieso 99% der MIG/MAG und WIG
Schweißgeräte von der Öko-Design-Richtlinie ausgenommen.
Und dann halte ich diese Öko-Design-Richtlinie wie die Komödie von William Shakespeare "Viel Lärm um nichts". Und die Schrott-Importeure können weiterhin ungehindert ihrer Tätigkeit nachgehen. Und im Forum kann auch munter weiter diskutiert werden, welche "Schrottkiste" die bessere ist :D .
https://ce-engineering.de/news/okodesignrichtlinie-schweissgeraete/
 
kleinermuk schrieb:
Jürgi schrieb:
Die Trafogeräte werden verboten, weil die geforderte Effizienz nicht erreicht wird, richtig?
Da steht auch drin, daß für alle Schweissgeräte Ersatzteile mindestens 10 Jahre innerhalb 15 Tagen erhältlich sein müssen.
Ist das bald das Ende der China Import Mafia?
Gruß Jürgen
Vielleicht sollte die EU ein Papier herausgeben, dass einen Mindestwirkungsgrad bei PKW's fordert. Allerdings nicht in Wh pro kg-Fahrzeuggewicht, sondern in Wh pro km-Fahrstrecke. Dann wären die >2 Tonnen-"Trafogeräte" schnell vom Markt, sprich SUV's, also diese fahrenden Wohnzimmer. Wenn dann noch in Brüssel (oder Straßburg :shock: ) Zeit bleibt, können sie sich um Trafoschweißgeräte kümmern, die mit Sicherheit keine Glühbirnen sind und eine nahezu biblische Lebenserwartung haben.
 
kleinermuk schrieb:
- Und gute Trafos erreichen auch einen Wirkungsgrad von 80%.

Aber leider nicht im Sinne der EU-Verordnung:
Es ist zwar korrekt, daß gute Trafos unter Nennbelastung, also der im Dauerbetrieb max. entnehmbaren Leistung, Wirkungsgrade von rd. 85% erreichen, bei halber Nennleistung sogar bis zu 90%.
Bei Trafoschweißgeräten wird der Trafo allerdings häufig im Kurzzeitbetrieb, also ED < 100 betrieben, da die Leistungsanpassung eines Trafos, wenn also die max. Leistung entnommen werden kann, weit über der Nennbelastung liegt. Diese (kurzzeitige) Maximalleistung liegt etwa beim 4-fachen der Nennleistung, dabei ist der Wirkungsgrad dann aber nur noch ca. 50%.

Die Verordnung verlangt hingegen, daß das Schweißgerät unter "genormten Schweißbedingungen und genormten Schweißlastspannungen" noch 80% Wirkungsgrad erreichen soll.
Welche "Norm" wird denn konkret da angezogen?
Es gibt Schweißgeräte in allen möglichen Leistungsklassen, wie will man denn da genormte Bedingungen definieren?

Gruß... Bert
 
Thema: EU-Vorschriften für Schweißgeräte
Zurück
Oben