Drahtvorschub Dalex CGL 150 ohne Funktion

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Henry01

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Hallo,

ich bin neu hier im Forum und hoffe, dass Ihr mir weiterhelfen könnt. Ich habe bereits ein paar alte Threads zu dem Thema gefunden, aber die Links funktionieren nicht mehr und es gibt auch keine richtigen Lösungen. Mein Problem begann so:
Wenn ich das Gerät einschalte, funktioniert es einwandfrei. Nach einer Einschaltzeit von ca. 5 min (auch ohne Schweißen) macht es nur noch "klick" beim Betätigen des Tasters. Sonst passiert nichts. Nachdem ich das Gerät dann wieder für 20-30 min ausgeschaltet habe, hat es wieder kurz funktioniert. Mit der Taktik Schweißpunkt setzen-Gerät direkt wieder aus-Ein und neuen Punkt setzen-wieder aus usw. konnte ich zwar manches fertigstellen, aber das ist ja kein Zustand. Ich stellte fest, dass das Schütz nicht anzieht. Das "klick" kommt von einem kleinen Relais auf der Platine.
Erst dachte ich, das Schütz ist defekt und habe es erneuert - leider keine Änderung. Dann habe ich festgestellt, dass die Ansteuerung des Schützes von der Platine über einen Thermoschalter unten am Schweißtrafo läuft. Den habe ich auch ersetzt (weil er innen drin klapperte) - leider auch ohne Erfolg.
Jetzt habe ich mich mit Kältespray auf die Suche gemacht - siehe da, nach dem Einsprühen zieht das Schütz an. Durch einsprühen einzelner Bauteile, bin ich dann bei einem Transistor gelandet (siehe Bild). Ich habe dazu aus einem Taschentuchstück einen kleinen Zipfel gedreht, mit der Spitzzange gehalten, mit Kältespray eingesprüht und diesen direkt auf den Transistor (BC107B im TO-18 Gehäuse von Telefunken) gehalten, um nur diesen zu testen. Nach ca. 1-2 sec draufhalten funktioniert alles.
Also habe ich bei ebay neue, originale Transistoren gekauft und den Transistor ausgetauscht. Jetzt zieht das Schütz gar nicht mehr an (auch nicht bei kaltem Gerät)-nur wenn ich den Transistor abkühle.
Jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende und hoffe auf Eure Hilfe.

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Henry
 

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Hi

Schmeiße mal pauschal die beiden blauen Pillen raus und ersetze diese durch Neue oder normale Elkos mit gleicher, oder wenn es der Platz hergibt, etwas größerer Kapazität.

Wenn Du ein ESR-Messgerät hast, checke auch die anderen Elkos.

PS
 
Hallo,

ok, das mache ich. Sind das Tantal Elkos? Da ist so ein komische + Zeichen mit einer 22 drauf und 16V - also 22microFarad und 16V?
VG und danke
Henry
 
Ja, genau. Tantalelkos.
Gib beim ersetzen Acht. Stehende Standardelkos haben den Minus markiert.

PS
 
Die cgl150 macht seltsame Sachen wenn eine Phase fehlt.
DoMi
 
So, heute sind endlich die Bauteile gekommen.
Zuerst habe ich die beiden blauen Tantalelkos ersetzt. Danach immer noch das gleiche Phänomen - nur wenn ich den Transistor abkühle, zieht das Schütz an.
Dann habe ich alle Elkos ersetzt - immer noch das gleiche. Dann habe ich den BC107B Transistor noch einmal durch einen nagelneuen ersetzt - noch das gleich. Dann habe ich den Folienkondensator rausgeschmissen (keine Änderung) und danach den Bipolartransistor 2N1893, der unter dem schwarzen Relais (welches das Schütz ansteuert) sitzt und wiederum von dem BC107B angesteuert wird.
Es ist immer noch das Gleiche. Hilfe!
VG Henry
 
Löte zwei Drähte an den Spulenanschlüssen des Relais an und führe diese als Messpunkte aus dem Gerät heraus. Daran mal im Betrieb des Gerätes messen. Wenn die Spannung an der Spule immer gleichbleibend ist kann es eigentlich nur noch das Relais sein. :glaskugel:
Wenn die Spannung zurückgeht musst Du über die Leiterbahnen zurückverfolgen wo der Transistor die Spannungsversorgung her bekommt und dort nochmal messen.

PS
 
Ok, das kann ich machen, allerdings steuert der kälteempfindliche Transistor ja den bipolaren Transistor und der wiederum das Relais an. Ich verstehe diese Schaltung mit den beiden Transistoren allerdings auch nicht. Wenn das Relais anzieht (und dann bleibt es ja angezogen) muss die Spannung ja auch richtig und konstant sein.
Ich verstehe immer noch nicht, was sich in einem Transistor, der einen Arbeitsbereich laut Datenblatt von -65 bis 200°C haben soll, bei Abkühlung ändert, um dieses Phänomen hervorzurufen.
VG Henry
 
Mache mal noch ein Bild von der Platine bei dem die Leiterbahnen noch besser durchscheinen. Dann schau ich mir das wenn ich heut Nacht Zeit finde, mal genauer an.
Dann brauchts zum Eruieren der Schaltung aber auch die Bezeichnungen der anderen Transistoren. Denn der Kleine steuert so wie es aussieht den größeren daneben liegenden. Der weiter bei dem benannten, klackenden Relais liegende Transistor ist, glaub ich, nicht wirklich mit dem Kleinen verbunden. :glaskugel:

PS
 
Anhängend die externe Beschaltung der Platine, so dass du die auch mal auf dem Tisch testen kannst.
DoMi
CGL150 Anschlussplan.jpg
 
Super, vielen vielen Dank! Aber bitte nicht während Deiner Nachtruhe (außer Du hast nichts besseres zu tun :wink:).
Die beiden größeren Transistoren sind 2N1893, die beiden kleineren BC107B und der kleine oben links BC177B. Das schwarze Relais steuert das separat verbaute Schütz an. Das Relais oben in der Mitte zieht an, wenn ich den Taster am Brenner drücke. Brauchst Du noch mehr?
Vieeeelen Dank im Voraus!! :thx:
VG Henry
 
Henry01 schrieb:
Ich verstehe immer noch nicht, was sich in einem Transistor, der einen Arbeitsbereich laut Datenblatt von -65 bis 200°C haben soll, bei Abkühlung ändert, um dieses Phänomen hervorzurufen.
Es kann grundsätzlich zwei Gründe geben, warum das Gerät bei Kühlung an der Stelle funktioniert.

1. Ein Haarriss in einer Lötstelle oder einer Leiterbahn direkt neben dem Transistor. Dann reicht die thermische Ausdehung gerne aus, den Kontakt zu unterbrechen.

2. Sehr grenzwertige Ansteuerung des Transistors. Er funktioniert zwar in einem weiten Temperaturbereich, aber seine techischen Eigenschaften verschieben sich. Bei steigenden Temperaturen sinkt U_BE z.B. um ca. 2 mV pro Grad. Ich habe mir die Schaltung nicht angesehen, aber wenn der Basisstrom grenzwertig ist, weil z.B. ein Vorwiderstand einen Defekt aufweist, kann die Temperatur den entscheidenden Einfluss beisteuern, dass es gar nicht mehr geht.
 
Henry01 schrieb:
Super, vielen vielen Dank! Aber bitte nicht während Deiner Nachtruhe (außer Du hast nichts besseres zu tun :wink:).

Keine Angst.
Ich habe keine "Nachtruhe".
Die ist bei mir tagsüber. :mrgreen:
Morgen, wenn Du aufstehst, habe ich schon den Donnerstag fertig.

PS
 
Die Bilder sind schon mal prima geworden. :top:
Da ist schon deutlich Schlechteres dagewesen.
Jetzt noch die "Namen" der anderen, etwas großeren Transistoren.

PS
 
Guten Morgen,

hatte ich schon geschrieben - das sind 2N1893 Bipolartransistoren NPN.
 
Moin hatte ich übersehen

2n1893.png

PS
 
Hallo,
konntest Du evt. schon etwas herausfinden?
VG Henry
 
Danke an Alle, die etwas zur Problemlösung beigetragen haben. Da die Hilfe aber leider einfach aufgehört hat (trotz netter PN´s) und ich mein Schweißgerät dringend brauche, habe ich mich dazu entschlossen, die Platine zur Reparatur einzusenden. Die Firma Variamp Schweißtechnik ist sehr kompetent und hat die Platine innerhalb einer Woche repariert. Kann ich nur empfehlen (sehr nette Mitarbeiter!)!
Es wurden (zusätzlich zu den von mir getauschten Teilen) noch drei von den eckigen Widerständen getauscht. Jetzt funktioniert es wieder einwandfrei - und das für weniger als 50 Euro! Die meisten Platinenreparaturen liegen laut der Firma so bei 105-135 €..

VG Henry
 

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