Stärkstes MIG/MAG-Schweißgerät für Schuko-Steckdosen

Diskutiere Stärkstes MIG/MAG-Schweißgerät für Schuko-Steckdosen im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, wollte nur mal kurz fragen, welches das stärkste euch bekannte Schweißgerät ist, das man noch geradeso legal und VDE-Konform an...
Der Wirkungsgrad ist nicht höher, das wäre zu schön.

Der Leistungsfaktor ist höher.

Der Leistungsfaktor gibt das Verhältnis zwischen Bild- und Wirkleistung.
Beides zusammen ist die Scheinleistung.
Die Wirkleistung ist die Leistung die Arbeit verrichtet (Lichtbogen beim Schweißen)
Die Blindleistung ist Leistung, die
-ein Trafo im Kern speichert (induktive Last)
-ein Motor speichert (induktive Last)
-ein Kondensator speichert (kapazitive Last)

Diese gespeicherte Energie muss ja, wenn die Wechselspannung die Polung ändert, wieder zurück ins Netz.
Dadurch fließt ein sog. Blindstrom der die Leitungen belastet.
In der Industrie gibt es extra Blindleistungskompensationsanlagen, die den meist induktiven Leistungsfaktor durch Kondensatoren (induktive Blindleistung und kapazitive Blindleistung gleichen sich aus) kompensieren.
Der Netzbetreiber lässt sich die durch Blindströme entstehende Leitungsbelastung nämlich bezahlen.
Für den Privatanwender unwichtig, der normale Drehstromzähler kann den Blindstrom nicht "sehen"

Bei großen Schweißgeräten gibt es oft neben den Glättungskindensatoren große Kompensationskondensatoren.
 
In seltenen Fällen werden sogar aktive Filter eingesetzt, mit denen kann man in gewissen Grenzen auch nicht lineare Lasten "kompensieren". Wäre bedingt auch mit bidirektionalen Active Frontend IGBT Invertern möglich (z.B. rückspeisefähige FU mit Active Frontend), wobei diese nicht dazu optimiert werden (cos phi kann man dennoch kompensieren auch ohne DC-Zwischenkreislast wie motorseitigen Inverter).
 
Wenn ich meinen Multiplus 2 5000 Wechselrichter nicht überlasten will, dürfte das Schweißgerät nicht über 4000 Watt oder 5000 VA ziehen. Wenn ein hypothetisches Inverterschweißgerät mit PFC also sagen wir mal 80% Wirkungsgrad hätte, dann wären das 3200 Watt. Also 150 A bei sagen wir 20V müsste dann ja gehen. Würde mir meistens (>95%) auch ausreichen.
 
Hallo

Um noch einmal etwas zum Thema PFC zu ergänzen ein Beitrag mit einem selbst gemalten Bildchen.
Zum Einen ist der Gedanke hinter der Leistungsfaktorkorrektur dass der Stromfluß sich genau mit der Phasenlage der Spannung und nicht versetzt davon entwickelt.
Der zweite "störende" Faktor der durch die aktive PFC unterbunden werden soll ist, dass der Stromfluß nur für einen Bruchteil der Sinushalbwelle erfolgt. Dies ist nämlich auch der Grund warum Generatoren, wie übrigens auch Ortsnetztrafos, durch den massiven Einsatz von nicht PFC-korrigierten Netzteilen bzw Schweißgeräten überlastet werden können obwohl in der über die Zeit im Mittelwert derselbe Strom fließt wie mit PFC.
Zur Verdeutlichung kannst Du dir ungefähr die jeweligen Flächen als Maßstab herannehmen. Die rote Kurve soll den Strom, die graue Kurve die Spannung darstellen.
20210504_162538.jpg

Im oberen Diagramm ist es dargestellt wenn keine PFC vorhanden ist. Unten ist dargestellt, dass exakt im Verlauf der Sinuskurve immer kleine Strompulse vorhanden sind welche aber nur unwesentlich über eine reine sinusförmige Kurve hinausgehen.
Ob da bei dem Spitzenwert dann 20 anstelle 10A oder gar 30 - 40A stehen kann ich so einfach gar nicht sagen. Jedenfalls erwärmt so eine Spitze mit 20A einen Leiter mit der vierfachen, bei 30A gar mit der 9-fachen Wärmeenergie wie wenn die Stromaufnahme mit 10A sinusförmig ist.
In Summe über die Zeit eben wesentlich mehr.
Auch dein Wechselrichter wird wegen eben dieser Stromspitzen sehr schnell schlappmachen und das Abwürgen eines Generators ist auch mit darin begründet.

PS
 
Thema: Stärkstes MIG/MAG-Schweißgerät für Schuko-Steckdosen

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