Merkle TIG 200 ACDC Defekt

Diskutiere Merkle TIG 200 ACDC Defekt im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Liebe Forengemeinde, ich bin schon länger stiller Mitleser und lese besonders gern die Threads über Schweißgerätereparaturen. Wie es der Zufall...
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Drehmomentapostel

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Liebe Forengemeinde, ich bin schon länger stiller Mitleser und lese besonders gern die Threads über Schweißgerätereparaturen.
Wie es der Zufall wollte bekam ich von einem Bekannten ein Merkle TIG 200ACDC, welches wie der Betreff verrät defekt ist.
Das Gerät zündet mit HF, und schweißt kurz, dann bricht der Lichtbogen ein und es schweißt nur mit sehr wenig Leistung. Für mich sieht es so aus, als ob ein dicker Kondensator geladen wird, man kurz mit dieser Energie schweißen kann, und der Kondensator dann nicht mehr geladen werden kann. Mit Elektro- und Schweißtechnik kenne ich mich ganz gut aus, allerdings war ich bisher immer so in Richtung größerer Trafogeräte 7nterwegs, solch Inverter ist für mich Neuland.
Könnte eventuell ein Vorladewiderstand defekt sein?
Oder ist das Unsinn?

Würde mich über eure Hilfe freuen.
Ich hoffe besonders auf DoMi (der meines Wissens leider im Urlaub ist), und auf PS, die Beiden haben ja bisher alles wieder hinbekommen.
 
Moin.. evtl. Vorladerelais defekt. Kondensatorspannung im Fehlerfall mal messen.
DoMi
 
Die Geräte haben im Primärkreis, zwischen Zerhacker und Übertrager meist einen Stromwandler bei dem primärseitig nur ein Draht hindurchgeführt ist. Auf dessen Sekundärseite ist parallel zur Wicklung ein Bürdenwiderstand angeschlossen wenn der unterbricht(kalte Lötstelle?) Nimmt das Gerät den Strom zurück.

PS
 
Ich werde das Gerätdie Tage mal holen, dann gibts endlich auch mal Bilder. Wenn da nur nicht die Heuernte wäre...
Aber wie dem auch sei, ich hoffe das ich das Gerät mit eurer Hilfe wieder hinbekomme.
 
Heute endlich Zeit gehabt das Gerät zu holen.
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20200729_001301.jpg
Zuhause angekommen, den 16A Stecker in die Steckdose, Hauptschalter auf DC, nix passiert. Zum Sicherungskasten gegangen- L1 und L2 raus. Als ich die Automaten wieder reindrücken wollte, flogen diese mit einem Knall und einem Sichtbaren Blitz wieder raus.
Liegt denke ich an hohem Einschaltstrom. Deshalb wird auf dem Typenschild auch eine Absicherung von 25A empfohlen. Wenn man die Sicherungen nur langsam genug reindrückt oder den Hauptschalter ganz langsam umdreht läuft es an. Dann Gas angeschlossen und probiert WIG zu schweißen. Klappt! Allerdings nicht wie mir beschrieben wurde (und wie ich es hier veröffentlichte) das es stark nach dem Zünden schweißt und dann einbricht.
In Wirklichkeit: (also von mir beobachtet und nicht das mir erzählte)
Zündet und schweißt ganz normal, nur halt mit sehr wenig Stromstärke. Werde die Tage mal mit dem Zangenamperemeter mal messen mit wie viel.
Am Poti für den Schweißstrom kann man drehen wie man will, passiert nix.
Gasnachlauf funktioniert.
Im AC Betrieb sieht man die Funken der HF überspringen, allerdings zündet nix.

Gerät geöffnet. Laut Sichtprüfung nix auffälliges, bis auf 2 ziemlich verkokelte Widerstände. Diese wurden nach 3min Betriebszeit und ca 30s schweißen fühlbar warm.
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Frage: Da man ja das Verhältnis von negativer und positiver Halbwelle ändern kann, wird man vermutlich nicht wie bei meinem Messer Griesheim uniwig GW 350 einfach mit der Netzfrequenz schweißen, sondern vermutlich mit 2 Gleichrichtern, die eventuell mittels zweier Thyristoren oder so immer im Wechsel betrieben werden?
Hatte ich mal gelesen. Kann natürlich auch Quatsch sein.

Kann es sein das diese Halbleiter hinüber sind und daher nix geht?
 
Könnte man eventuell das Poti für den Schweißstrom mal abklemmen und dann probieren?

Außerdem frage ich mich, weshalb man dort 9mm Dinseanschlüsse verbaut hat.
Da ich überall 13mm habe, möchte ich diese Buchsen tauschen. Spricht da etwas dagegen?

Macht es Sinn den Brenner zu tauschen?
Habe nämlich überall Binzel Brenner mit den gleichen Verschleißteilen, und würde gern diese vorhandenen Teile nutzen. Entweder ich nehme einen SR26 gasgekühlt, welchen ich schon am kleinen WIG habe, pder einen SR18 Wassergekühlt, so einen habe ich al Uniwig. Dann bräuchte ich allerdings noch einen Wasserkühler.
 
Moin
Viele Bilder sind immer gut, :top:
Ich vermisse aber den Kühlkörper mit dem gesteuerten Gleichrichter.

Drehmomentapostel schrieb:
Könnte man eventuell das Poti für den Schweißstrom mal abklemmen und dann probieren?
Dad wäre wie wenn Du beim Auto zum Probieren ob das Getriebe defekt ist den Ganghebel abschraubst. :crazy:

Drehmomentapostel schrieb:
Da ich überall 13mm habe, möchte ich diese Buchsen tauschen. Spricht da etwas dagegen?
Im Prinzip nicht. Ich weis nur nicht ob der Einbauraum für die größer benötigten Bohrungen und die evtl größere Tiefe ausreicht. Möglivherweise sind an den großen Dinsebuchsen auch 10er Schrauben dran und deine Kabelschuhe sind nur für M8 vorgesehen.

Bei der sekundären Schaltung der beiden Trafos erwarte ich eine Mittelpunktschaltung mit vier Thyristoren als gesteuerten Gleichrichter. :glaskugel:
Da könnte ein Zweig defekt sein.
Vielleicht hat ja auch jeder der Trafos eine eigene Sicherung und eine ist defekt. :glaskugel:

PS
 
Dann muss ich wohl noch mehr Bilder machen. Die Sicherungen werde ich alle mal durchmessen, gestern war's mir zu spät.
 
Anbei noch ein paar Bilder. Die Sicherungen habe ich natürlich vergessen :crazy:
Da kümmere ich mich heute Abend drum.

Also, lasst die Glaskugel sprechen! :glaskugel:
20200729_114712.jpg20200729_114607.jpgIMG-20200729-WA0006.jpg
IMG-20200729-WA0007.jpg

Das müsste das gesuchte Teil sein. Mehr ist da sonst nicht.
 
Da dürfte eines der Thyristormodule sein.
Was man aber auch viel besser sieht ist, dass die Wicklung unter dem Abstehenden Klebeband nicht mehr gesund aussieht. Eher schon verbrannt. :?

PS
 
Habe gerade den Fehler gefunden!
20200729_215404.jpg
Ich hoffe nur, das nicht noch mehr Schaden genommen hat.
Es ist das Kabel welches zum +Anschluss führt. Könnte durch z.B. eine festgebackene Elektrode geschmolzen sein.
 
Das wäre ja wohl zu einfach!
Herzlichen Glühstrumpf zur erfolgreichen Reparatur falls es das war.
Viel Platz für eine größere Dinse-Buxe sehe ich da allerdings nicht.

PS
 
Servus,
evtl. sind solche Adapter eine Überlegung wert:
eBay-Link
eBay-Link

(Nur mal auf die Schnelle gegoogelt, gibt evtl. bessere Angebote)
 
Das Gerät schweißt wieder!
Es lag tatsächlich nur an dem weggekokelten kabel. Und deswegen hat sich der Vorbesitzer ein neues Merkle WIG gekauft...
Anbei ein paar Fotos der Reparatur. Das mache ich noch ordentlich, wenn ich die 13er Dinsebuchsen da rein baue und den ollen Zentralanschluss entferne.
Der gibt nämlich auch Masse aufs Gehäuse.
Und als sich das +Kabel, was zur +Buchse führte, am Gehäuse durchgescheuert hatte, qualmte das Gerät ab.
Was mich nur wundert, das Trafo und Leistungselektronik anscheinend nix abbekommen haben.

IMG-20200731-WA0002.jpgIMG-20200731-WA0003.jpgIMG-20200731-WA0000.jpg


20200731_004103.jpg

Bei Interesse berichte ich noch vom Dinsebuchsen- Umbau und probiere dann auch mal Alu zu schweißen.
 
Das war zu einfach.
Passiert aber gerne bei Geraten, die auf Montage eingesetzt werden - also die Kabel öfters mal ab, und wieder an-montiert werden. Pass bei Deiner Montage der neuen Verschraubungen auf die Verdreh-sicherheit auf - nur Kraftschluss reicht da nicht.
Ideal wären 2 Kabeldurchführungen, und lose Dinse Verbinder - sieht nicht toll aus - ist aber sicherer.
 
So, habe wie angekündigt mal alle meine Geräte auf einen Brenneranschluss umgerüstet.
Am MG Uniwig hatte ich schon alles so wie ich's wollte umgebaut. Hier ein paar Bilder.
20200718_170755.jpg20200718_182725.jpg
20200718_170818.jpg
Nun aber zum Merkle: Den alten Zentralanschluss habe ich entfernt und in das zufälligerweise passende Loch eine 13mm Dinsebuchse eingebaut. Nur die 3 Löcher müssten noch zu. Links daneben habe ich eine Durchführung und eine DN5 Schnellkupplung fürs Gas. Die beiden 9mm Dinsebuchsen wurden ebenfalls durch 13er ersetzt. Dann habe ich noch die 3pol Tuchelbuchse durch eine 5er getauscht.
Natürlich von alledem keine Bilder gemacht :crazy:
Aber hier das Ergebnis:
20200804_155404.jpg

Bei Bedarf würde ich Bilder vom Innenleben nachreichen.

Ähnliches habe ich dann noch an meinem kleinen Alfa In Inverter gemacht, da war aber nur die Steuerbuchse fällig. Der Rest passte bereits.

Danach konnte ich endlich mal mit dem Merkle Alu schweißen. Das geht echt traumhaft gut! :D

Bilder reiche ich morgen nach. Aber dank einstellbarer Halbwellenverschiebung geht das echt Sahne!
Hatte es nur erst mit einer grünen Nadel versucht...
Die verträgt die Rechteckwelle natürlich garnicht.
Explodierte...
Dann eine schwarze rein:
Top! Die bleibt sogar spitz!

Nun kann ich sogar einen gasgekühlten Brenner am Uniwig betreiben. Man muss im Tuchelstecker dazu nur eine Brücke von Pin 4-5 setzen, dann wird die Wasserpumpe abgeschalten und der Wassermangelschalter überbrückt.

Guten Abend.
 
Thema: Merkle TIG 200 ACDC Defekt

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