Jäckle Inverter Schweißgerät defekt

Diskutiere Jäckle Inverter Schweißgerät defekt im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, Nachdem ich schon ein paar Schutzgas Schweißgeräte wiederbelebt habe, wollte ich mich einmal an einem Inverter versuchen. Leider...
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Jürgi

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Hallo zusammen,
Nachdem ich schon ein paar Schutzgas Schweißgeräte wiederbelebt habe, wollte ich mich einmal an einem Inverter versuchen. Leider komme ich sehr schnell an meine elektrischen Grenzen. Der Inverter ist mir für kleines Geld zugelaufen, da konnte ich nicht nein sagen....
Das Gerät macht gar nix. Kein Lüfter, kein Display.
Die 230V AC kommen ins Gerät rein. Dann kommt ein Gleichrichter. Daraus kommen 212 Volt DC. Weiter bin ich noch nicht gekommen.
Das Gerät ist ziemlich unübersichtlich.
Optisch war alles in Ordnung. Keine Brandstellen oder Überhitzung. Habe versucht vorsorglich ein paar Lötstellen nachzulöten, aber die Platine hat einen zähen Lack drauf.
Wo kann ich weiter messen? Ich bin für jede Art von Tipps dankbar.

Gruß Jürgen
 

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212VDC bedeutet, dass die Kondensatoren nicht geladen werden.
Es ist also mindestens der Vorladewiderstand defekt...evtl Kurzschluss der Transistoren.
Das Innenleben ist wohl ein "Bester 160i-ST"
Bester stammt aus Polen, dieTechnik wohl aus China. Bester gehört inzwischen zu Lincoln Electric.

Schaltpläne habe ich leider keine dazu.
DoMi
160ia.jpg

160ib.jpg
 
Hallo

Gestern am Handy erkannte ich das Ganze nicht korrekt, da derzeit die Bildansicht spackt. :evil:

Ja, die 210V sind seltsam. Selbst wenn Du nur eine der beiden in Serie geschaltenen Kondensatorbänke gemessen hast. Wenn eine PFC-Stufe vorhanden wäre könnte das noch sein. Aber laut Blockschaltbild und den vorhandenen Bauteilen zufolge ist in dem Gerät sicher keine vorhanden.
Du müsstest über den Kondensatoren ca 160V bzw 320V messen können.
Und Vorsicht! Die Kondensatoren beißen noch einige Zeit nach dem Abschalten!

In deinem Gerät ist auch noch ein Hilfsnetzteil vorhanden. Der kleine Trafo in der Mitte oben.
Die beiden blauen 220µF Elkos rechts davon sind die Pufferelkos dazu. An denen kannst Du vermutlich eine duale Spannung messen, sofern das Netzteil läuft.

PS
 
Hallo Domi,

danke für den Beitrag.
Mein Gerät entspricht vom Schaltplan her dem 130A Gerät.
Das Relais ist bei meinem Gerät auf der DC Seite nach dem Gleichrichter.
Da das Relais nicht anzieht, wollte ich die Kontakte mit einem Schraubendreher kurz mal überbrücken. Das hat laut geknallt und den LS geworfen. Sonst scheint nichts passiert zu sein. Es bleibt bei den 212 Volt DC nach dem Gleichrichter.
Es könnte gut sein, dass der Widerstand zum Laden der Kondensatoren das Laden verhindert. Wo finde ich den Widerstand und welchen Wert müsste der haben?

Gruß
Jürgen
 

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Der Vorladewiderstand überbrückt die Relaiskontakte und hat z.B. 22 Ohm 11W
Es kann auch ein PTC-Widerstand sein.

Du kannst die Relaiskontakte testweise auf der Lötseite der Platine mit so einem Widerstand überbrücken. Beim Einschalten des Gerätes laden sich dann entweder die Elkos auf 320V DC auf, oder der Widerstand löst sich in Rauch auf.

Je nachdem was passiert, geht die Suche dann in unterschiedlicher Richtung weiter.

DoMi
 
Ich weis nicht.
Die 210V und die in Serie geschalteten Elkos sprechen stark für die 160A Variante in Domis Prinzipschaltbild. Bei dir sind zwar vier Transistoren verbaut von denen durchaus auch je zwei parallelgeschaltet sein können.
Ich denke, dass ein Zweig der Halbbrücke einen Schuß hat und es deshalb auch Batscht wenn volle Leistung kommt. Es ist auch durchaus möglich, dass die 210V nur ein "Messfehler" ist.

PS
 
Also ich komme mit dem Layout nicht zurecht :?
Ich finde das Relais und den Anlaufwiderstand nicht.
Auf Domis Bild kommt recht die Netzversorgung rein.Dann kommen X2 Kondie und Netzdrossel, anschließend noch ein X2-Kondensator und dann gehts, über die mit Glasseideschlauch isolierten Leitungen schon zum Gleichrichter weg der auf dem Kühlkörper platziert ist... Der dicke Boppel an der Leitung zum Gleichrichter dürfte noch eine zusätzliche Gleichtaktdrossel sein(mit Draht umwickelter Ferritkern)
Weiters gehts von den Lötanschlüssen der Leitungen zum Gleichrichter per Leiterbahn auch zum Gleichrichter des Hilfsnetzteiles und von da zu dessen (450V)Elko.
Der kleine Trafo auf der linken Seite dürfte der Ansteuerübertrager für die Leistungstransistoren sein.

PS
 
Das hier ist das Vorladerelais
Wo der Widerstand sitzt, habe ich noch nicht untersucht.
DoMi
edit: rot ist der PTC
160ic.jpg
 
Hallo,
hier noch ein Bild, wo das Relais sitzt. Bei mir sieht es etwas anders aus als bei Domis Bilder.
Parallel zu den Relaiskontakten sitzt ein grüner PTC mit der Aufschrift XY

Das mit dem 11W Widerstand wollte ich probieren, aber ich habe nur 2x 2,4 Ohm in der 11W Ausführung.
 

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2x 2,4 in Reihe wird auch gehen.
DoMi
 
Klemm mal den Lüfter ab.!
Wenn der nen Kurzen hat, läuft das Netzteil nicht an, und nihts geht.
Als nächstes wird dann der PTC heiss.

DoMi
 
powersupply schrieb:
Und Vorsicht! Die Kondensatoren beißen noch einige Zeit nach dem Abschalten!

Mal ne "Off-Topic-Frage" hierzu.... Wie lange sollte man da eigentlich in etwa warten, bis man an solchen Netzelkos (hatte das auch auch beim Inverterteil der Query 350i) wieder gefahrlos rumfriemeln kann? Im Netz finden sich da u.a. auch Aussagen, dass die Kondis auch noch nach Monaten (das glaub ich eher nicht) lebensgefährliche Spannungen in sich tragen.

Danke u. Gruß!

Andre
 
Es gibt eine Vorschrift, dass Kondensatoren innerhalb von ?? Minuten nach dem Ausschalten entladen sein müssen.

Das Entladen findet z.B. durch den Stromverbrauch des Netzteils statt.
Wenn da ein Defekt vorliegt, kannst du im ungünstigsten Fall noch nach WOCHEN richtig eine geballert kriegen.
Folienkondensatoren halten die Ladung u.U. noch länger, aber haben meist nicht so große Kapazitäten.

An Elkos mit hohen Spannungen messe ich GENERELL erstmal nach, bevor ich die anfasse.
DoMi
 
DomiAleman schrieb:
Wenn da ein Defekt vorliegt, kannst du im ungünstigsten Fall noch nach WOCHEN richtig eine geballert kriegen.

:shock: Krass, hätte ich nicht geglaubt. Dank dir DoMi für die fixe Antwort.

LG!

Andre
 
Jürgi schrieb:
Hallo,
hier noch ein Bild, wo das Relais sitzt. Bei mir sieht es etwas anders aus als bei Domis Bilder.
Parallel zu den Relaiskontakten sitzt ein grüner PTC mit der Aufschrift XY

Das mit dem 11W Widerstand wollte ich probieren, aber ich habe nur 2x 2,4 Ohm in der 11W Ausführung.

Hallo Jürgi
Plus vom GL kann laut Schemata nicht am Relais anliegen. Sollte es praktischer Weise auch nicht, denn die Schaltleistung solcher Relais bei hoher Gleichspannung und hohem Strom ist nicht gegeben.
Am Relais MUSS demzufolge einer der Wechselspannungsanschlüsse anliegen während der andere Relaisanschluß zu einem Wechselspannungsanschluß am Gleichtichter geführt ist.
Der Plus des Gleichrichters kommt dann wieder DIREKT an den Elkos an.
Da Du mir die Elkos noch nicht gezeigt hast kann ich dir auch nicht sagen auf welcher Seite.
Ich vermute aber mal, dass es auf der Oberseite der Platine eine größere Fläche gibt welche mit den freigestellten Kontakten der unteren Elkoreihe und den rechten IGBTs verbunden ist :glaskugel:

PS
 
Hi,
Laut dem Blockschema auf der letzten Seite geht doch auch plus vom GL über das Relais zu den Kondensatoren.
Bei meinem Gerät scheint das auch so zu sein. Ich schaue aber nochmal nach.
Ich gehe davon aus, dass das Relais erst schaltet, wenn die Kondensatoren über den PTC geladen sind, damit es nicht verbrennt.
Die Platine hat auf beiden Seiten Leiterbahnen. Auf der hinteren Seite sieht man aber kaum hin.
Am 230V Anschluss ist noch eine Spule oder Drossel vorgeschaltet. Das ist aber nicht funktionsrelevant, oder?
Lüfter war schon abgeklemmt. Bringt nix.
Ich werde das mit den 11W Widerständen zum Laden der Kondensatoren testen, sobald ich dazu komme.
Gruß Jürgen
 

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Moin
Ich sehe auf dem Bild keinen "Plus".
Da ist nur ein dicker roter Draht dessen Startpunkt nicht bekannt ist.

Edith meint: OK,doch. Auf dem zweiten Bild, wenn man reinzoomt sieht man die Beschriftung DC+ :shock:

PS
 
Jürgi schrieb:
Hi,
Laut dem Blockschema auf der letzten Seite geht doch auch plus vom GL über das Relais zu den Kondensatoren.
Bei dem 160er in Domis Plan wird die Versorgung des Relais aus der Netzspannung gewonnen.
Bei den beiden anderen Geräten aus einer 24V Versorgung.
Es ist natürlich durchaus möglich, dass dein Gerät einen anderen Konstruktionsstand hat.

Bei meinem Gerät scheint das auch so zu sein. Ich schaue aber nochmal nach.
Ich gehe davon aus, dass das Relais erst schaltet, wenn die Kondensatoren über den PTC geladen sind, damit es nicht verbrennt
.
Bei der 24V Variante muss eine extra Steuerung vorhanden sein die die Spannung an den Elkos misst und das Relais zuschaltet.
Es könnte aber auch rein über das Vorhandensein einer Hilfsspannung realisiert sein :glaskugel:
Genaueres gibt das Blockschaltbild leider nicht her.

Die Platine hat auf beiden Seiten Leiterbahnen. Auf der hinteren Seite sieht man aber kaum hin.
Am 230V Anschluss ist noch eine Spule oder Drossel vorgeschaltet. Das ist aber nicht funktionsrelevant, oder?
Die Drossel im Schrumpfschlauch ist nur eine weitere Maßnahme zum Unterdrücken von Störungen.

PS
 
Ja, mein Gerät ist etwas anders aufgebaut als das 160er von Domis Unterlage. Mein Gerät gleicht eher dem 130er Schaltplan.
Das Relais hat 24V. Auf der Platine oben Mitte und links sind ja noch 2 Schaltnetzteile zu erkennen. Die erzeugen sicherlich die Hilfsspannung für Steuerung, Relais, Lüfter... Genau bin ich noch nicht durchgestiegen.

Startpunkt für das rote Kabel am Relais ist der GL auf der Oberseite des Geräts.

Mit der Drossel meinte ich die Spule auf dem Bild, die noch im Blechgehäuse steckt.

Gruß Jürgen
 
Thema: Jäckle Inverter Schweißgerät defekt

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