WIG Gerät gesucht

Diskutiere WIG Gerät gesucht im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo werte Freunde des Lichtbogens, es tut mir ja leid, aber ich muss die Cummnity wieder mal mit dem Thema Gerätesuche nerven. Nach vielem...
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Bitschubser

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Hallo werte Freunde des Lichtbogens,

es tut mir ja leid, aber ich muss die Cummnity wieder mal mit dem Thema Gerätesuche nerven. Nach vielem Lesen und Youtube Schauen komme ich im Moment nicht mehr allein weiter.

Als Neuling (ihr habt es sicher schon geahnt) möchte ich mir ein WIG Gerät in der 200A Klasse zulegen. Konkrete, dringende Schweißarbeiten habe ich bislang noch nicht. Ideen, wie ein Tischgestell oder ein Balkongänder sind aber vorhanden und die Ansprüche an die eigene Arbeit sind hoch. Ich suche daher
ein Gerät bei dem ich sicher sein kann, dass lausige Ergebnisse nicht am Gerät liegen sondern in meinem Unvermögen begründet sind.

Zu einem Gerät mit fernöstlichem Migrationshintergrund vom Kistenschieber meines kleinsten Misstrauens kann ich mich nicht so recht durchringen. Die sehen zwar hübsch aus und können für unter 1000,- sogar AC, aber es macht mich schon stutzig, das Vergleichbares aus DL bzw. EU zum 2-3 fachen Preis verkauft wird. Das kann doch nicht allein durch billigere Fertigung zu erklären sein?

Daher habe ich nun EWM, Rehm, Loch und Merkle auf dem Radar. Eine EWM Picotig 200 oder - mit Schmerzen - eine Tetrix 200 wären als Neugerät im Budget, alles Andere nur gebraucht. Und da fängt es schon an: z.B. eine Lorch T220 wird gebraucht in etwa zum Preis einer neuen Picotig 200 gehandelt. Abgesehen von 20A mehr Strom kann ich keine Unterschiede feststellen. Was macht die Lorch so teuer? Sie kostet neu gut das Doppelte einer EWM! Ist sie so viel besser oder ist nur die Marge größer?

Worauf sollte ich bei der Auswahl Wert legen? Einstellbare Werte für Gas Vor-/Nachlauf, Start-/Endstrom und Rampenzeiten setze ich mal als Standard voraus und die Einschaltdauer ist im Hobbybereich eher nachrangig. Aber welche Bedeutung hat

- der untere, minimale Stromwert? Zwischen 3 und 10A sind da im Angebot
- die maximalen Pulsfrequez ( 500Hz - 15kHz )?
- eine "Spot" Funktion, ist die zum Heften erstrebenswert?
- synergetisches Schweißen, was immer das sein mag?
- das Feature, das ich bislang übersehen habe?

Evtl. käme ich ja auch mit 180A oder gar 160A aus? Das würde weitere Modelle ermöglichen, die vielleicht an anderer Stelle bessere Werte haben.

Gruß

Thorsten
 
Willst Du auch AC schweißen / löten?
 
Alu schweißen würde ich gerne auch mal probieren, aber ich habe mich gedanklich davon verabschiedet. Die AC Geräte sind ja gerne nochmal deutlich teurer und das ist es mir nicht wert.
Alu verarbeite ich bestenfalls zu Gehäusen und da komme ich mit geschraubten Verbindungen aus. Ein Hartlot Set habe ich schon liegen, aber nocht nicht probiert.

Gruß

Thorsten
 
zu Deinen Fragen:

- je kleiner der Start/Endstrom, desto softer kannst Du den Schweißprozess beginnen; ist insbesondere bei filigranen Arbeiten und im Instandsetzungsbereich sehr wichtig
- Als Hobbyist wirst Du Pulsen jenseits der 50Hz nicht brauchen
- Als Hobbyist wirst Du SPOT nicht brauchen; Up- und Downslope auf 0 Sekunden, 2 Takt -> kurz drücken und fertig
- synergisches Schweißen: Gibts sowas im WIG Bereich?

Mit allen von Dir genannten Herstellern machst Du keinen Fehler; Merkle 201AC/DC und EWM Tetrix 230AC/DC hab ich selbst im Einsatz. Aber wenn es etwas preiswerter (gebraucht) sein soll, dann kann ich Castolin empfehlen CASTOTIG -> da steckt Fronius drunter; Eine hervorragende Maschine, sogar Cellulose tauglich!

z.B.: https://www.ebay.de/itm/Castolin-Ca...590889?hash=item3d71b37329:g:zXgAAOSwUVBbk8y5
 
Evtl. käme ich ja auch mit 180A oder gar 160A aus?
Wenn du beim DC-WIG die 180 oder auch 160 A wirklich zwangsweise brauchst, bist du auf alle Fälle bei der Materialstärke in nem Bereich bei dem E-Hand auch gut möglich ist. (Wenn du mit E-Hand nicht auf Kriegsfuß stehst)

das Feature, das ich bislang übersehen habe?
Die Möglichkeit ein Fußpedal anschließen zu können ist manchmal nicht verkehrt. Du musst ja jetzt nicht unbedingt gleich eins mitkaufen, aber man weiß ja nie... :D .

synergisches Schweißen: Gibts sowas im WIG Bereich?
Rehm hat was mit so ner Art Einstellassistenten, obs das braucht :kp:
 
Hallo,
Zu deiner Frage, wo die Unterschiede zu den Chinakracher liegen, kann ich vielleicht etwas beitragen.
Vor kurzem habe ich mir so einen China Böller gekauft.
https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre=https://www.ebay.de/ulk/itm/382386913925
Super TIG 200 ACDC
Das Gerät hatte viel zu wenig Leistung, aber nach der Reparatur durch den eBay Händler passt alles. Das Ding drückt tatsächlich die 200A laut meinem Zangenamperemeter.
Mit dem Gerät bin ich sehr zufrieden, erst Recht wenn man den Preis in Relation sieht. Ein Markengerät kostet das 5-fache.

Die Unterschiede sind im Aufbau der Geräte. Ich versuche das mit meinem laienhaften Halbwissen zu beschreiben. Die guten Geräte haben einen IGBT Transistor, über den der ganze Strom geht. Die Dinger sind verdammt teuer.
Die Chinaböller haben viele kleine, billige IGBT parallel geschaltet. Da kostet die Hardware also nur ein Bruchteil vom dem guten Teil im Markengerät.
Hinzu kommt, dass die Leiterbahn zu dünn ist. Die wird dann von chinesischer Hand mit dem Lötkolben mit Zinn verstärkt. Das ist natürlich nicht optimal, aber es funktioniert offensichtlich. Einem deutschen Elektro Ingenieur rollt es dabei bestimmt die Nägel auf.
Man muss einfach wissen was man will. Die deutschen Markengeräte sind top und nicht damit zu vergleichen. Die Lebenserwartung der billigen Geräte ist ungewiss. Deine Skepsis gegenüber diesen Geräten ist durchaus berechtigt.
Hier noch Bilder vom Innenleben meines Chinaböller.

Achja, von Teamwelder, einer EWM Tochterfirma gibt es noch ein interessantes ACDC Gerät mit 180A.

Gruß Jürgen
 

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Vielen Dank für Eure Antworten,

@nasenmann124:
50Hz reichen aus? Für Dünnbleche wird das Fastpulsen beworben, das könnte durchaus relevant werden. Die CastoTig ist interessant, sie liegt nur oberhalb der Schmerzgrenze. Ich werde mal lauern, ob sowas auch ohne AC angeboten wird.

@tomtim:
Mit E-Hand habe ich schon so mein Waterloo erlebt. In Keller steht ein Schweißtrafo aus der frühen Steinzeit. Der Überlieferung nach wurde der von Opas Azubi als Gesellenstück gebaut und eine gefühlte Tonne schwer. Mein alter Herr hat damit aber tolle Sachen wie Gartentore, Treppengeländer und Fenstergitter gebaut. Leider verstarb er, bevor er mich
in die Geheimnisse des Schweißen einweihen konnte. Ich bekomme kaum die Elektrode gezündet oder sie klebt. Und wenns doch mal klappt, zucke ich vor Schreck zurück. Mit einem modernen Gerät und frischen Elektroden werde ich es aber noch mal probieren.
Fußpedalanschluss ist ja weitgehend Standard, die Preise für die Dinger führen jedoch zu Schnappatmung. Ich habe aber gesehen, dass man preiswertere Pedale umbauen kann.

@Jürgen:
die einschlägigen Geräte aus Fernost habe ich mir natürlich angesehen. U.a das NTF hat Manfred Welding ja ausführlich vorgestellt. Vector Welding propagiert bei seinen Geräten drolligerweise das Pulsen mit 5000pps, die technischen Daten weisen aber nur 1-200Hz aus. Meine Mailanfrage, wie das zusammen passt blieb unbeantwortet -> Disqualifikation. Das Ampero225 von Welbach wäre mein Favorit aus China.
Man muss wohl akzeptieren, dass bei einem Defekt nach Ablauf der Garantie keine Hilfe vom Importeur zu erwarten ist. Man muss aber sicher auch berücksichtigen, dass eine kostenpflichtige Reparatur eines Markengerätes den Wert eines Chinageräts erreichen kann.
Die Teamwelder ist mir zu minimalistisch


In der Bucht schwimmt gerade ein Lorch T220 DC in augenscheinlich sehr gutem Zustand. Allerdings frage ich mich, warum ich ein gebrauchtes Lorch zum Preis einer EWM Picotig kaufen soll.
Der Schweißkompass (EWM) sitzt bei mir ums Eck, da würde ich gerne vor einer Entscheidung mal vorstellig werden und mir die Picotig zeigen lassen. Deren Bedienung finde ich etwas eigenwillig. Ja, ich oute mich: ich habe die Manuals aller interessanten Geräte gelesen, sofern ich ihrer habhaft werden konnte. Meist gibt es ein oder zwei Tasten mit denen man die einzelnen Schweißphasen anwählt. Eine LED zeigt an, wo man gerade ist und mit einem Drehknopf ändert man den Wert. Das ist simpel und intuitiv. EWM hat einige Einstellungen in ein "Expertenmenü" gelegt und kryptische Abkürzungen zeigen in der 7-Segment Anzeige an, wo man ist. Wenn man nicht täglich damit arbeitet, geht ohne Manual nebem dem Gerät vmtl. nichts. Nun ist ja aber EWM kein Anfänger, irgendwas werden die sich dabei schon gedacht haben.
Die Lorch gefällt mir schon ganz gut, aber ein Händler vor der Haustür ist nicht verkehrt. Leider endet die Auktion der Lorch in Kürze und ich schaffe es vorher nicht mir die EWM mal zeigen zu lassen. Nett an der Lorch ist, dass ich sie ohne großen Verlust wieder verkaufen könnte, falls ich fürs Schweißen doch zu blöd bin.

Gruß

Thorsten
 
Mit den Geräten der Markenhersteller macht man generell nix verkehrt. Die China WIG Geräte funktionieren bei DC problemlos. Unterschiede in der Lichtbogenqualität im Vergleich zu einem Markengerät merkst du als Laie nicht.
Bei AC trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Hauptsächlich das Zünden haben die Chinesen alle noch nicht richtig drauf. Aber auch da trennt sich bei den Markengeräten die Spreu vom Weizen.

Warum ist dir die Teamwelder 180 AC/DC zu minimalistisch? Für den Preis einer EWM Tetrix 200 DC bekommst du die Teamwelder als AC/DC Maschine. Die 20 Ampere Leistungsunterschied sind zu verschmerzen.
An der Teamwelder kannst du im Untermenü so ziemlich alles einstellen, man muss nur den Dreh raus haben.
In dem grauen Gehäuse steckt bewährte EWM Technik. Für mich ist das in dieser Preisklasse das AC/DC Gerät mit der besten Ausstattung.
Und das schreibe ich jetzt nicht nur, weil ich selbst eine habe :wink:
 
die Idee ist AC wegzulassen und stattdessen ein etwas feineres DC Gerät nehmen. Die vielen Optionen einer Tetrix werde ich vermutlich im Leben nicht brauchen. Muss man wirklich die Pulsanstiegs- und abfallzeiten einstellbar haben? Deshalb schiele ich auf die Picotig oder Vergleichbares als DC Version.
 
die Würfel sind gefallen: trotz meines moderaten Gebots habe ich den Zuschlag für die Lorch T220 DC bekommen. Nun habe ich die EWM doch nicht vorher in Augenschein genommen, aber ich konnte nicht widerstehen.
Vielen Dank für Eure Tipps.

Gruß

Thorsten
 
Gratulation!
Wir freuen uns auf deinen Erfahrungsbericht.
 
vielen Dank Jürgen,

der erste Schritt ist getan, nun geht es weiter mit der Beschaffung von Gas, Schutzausrüstung sowie Verbrauchs- und Verschleißmaterial. Außer einem Billighelm, bei dem die Batterien ausgelaufen sind, ist quasi nichts vorhanden.

Gruß

Thorsten
 
Guten Abend,

heute Abend war es nun endlich soweit, die Gasflasche als letztes fehlendes Teil stand in der Garage. Also nichts, wie ab in den Keller und mein neues Spielzeug ausprobieren.

Das Gerät sieht aus, wie aus dem Laden, nicht ein Kratzer. Nur Brenner und Schlauch haben ein paar unvermeidliche Gebrauchsspuren und lassen vermuten, dass es wirklich mal benutzt wurde.
Der Tuchelstecker für die Steuerung ist sehr widerborstig. Die Bajonetthülse dreht sich 360° um den Stecker, das macht es schwer die Kerbe in der Buchse zu treffen, zumal die Buchse auch noch etwas vertieft im Gehäuse eingelassen ist. Das ist mehr für Kinderhände. Ganz anders der Brenner, der ist irgendwie riesig, das habe ich bei Youtube nie so wahrgenommen. Frage: ist ein 26iger Brenner einfach so groß oder lohnt es, mal nach einem kleineren Brenner zu schauen. Ich bin Handteile einer Weller Lötstationen gewohnt. Noch 'ne Frage: die Stromanstieg und -abstiegszeit wird lt. handbuch in Prozent eingestellt. Hää, Prozent von was? Kann das jemand erläutern? Normal wird das in Sekunden eingestellt.

Ich habe die Einstellungen der Vorbesitzers gelassen und nur den Strom geändert. Ein 10mm Flacheisen 20x10cm musste als erstes Objekt herhalten. Beim ersten Zünden gabs ein Riesengespratzel und nach einer Sekunde steckten Nadel und Schweißzusatz in der erstarrenden Pfütze fest. Toll, soweit war ich seinerzeit mit Opas altem E-Hand Schweißtrafo auch schon. Dann hab ich es erst mal ohne Zusatz probiert und tiefe Krater produziert. Nach etwa 7 mal Nadel schleifen dämmerte mir, das da was nicht stimmen kann. Das sah auf Youtube doch ganz anders aus? Lektion #1: Gasflasche anschließen und Durchflussmenge einstellen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Darüber hinaus ist dem Ergebnis sehr förderlich das Ventil zum Gerät auch aufzudrehen, damit das Gas ein Chance bekommt bis zum Brenner vorzudringen! Ok, immerhin kann ich jetzt mit verbundenen Augen Nadeln anschleifen.

Mit Gas sah das dann schon viel besser aus und ich habe ein paar Linien gezogen und Schweißraupen probiert. Nicht schön, aber es wird. Der große Brenner ist nicht so recht führig, das dicke Schlauchpaket tut sein Übriges. Und das Zuführen des Zusatzes geht mir auch noch nicht von der Hand. Die Meterlänge gerät in Schwingung und nähert sich bedrohlich der Nadel. Ich muss noch mal genau schauen, wie Manfred und Igor das handhaben.

Lektion #2 des Abends: Ein Stahlklotz der genannten Größe kann in einer halben Stunde wilden Schweißens genug thermische Energie aufnehmen, um auch nach dem Aufräumen Schmerzen zuzufügen.

Fazit: Ein Naturtalent bin ich sicher nicht, aber ich bin zuversichtlich irgendwann annehmbare Ergbnisse erzielen zu können. Kein Vergleich zu dem Frust mit dem alten Schweißtrafo, den ich nun wohl der Verwertung zugeführen werde. Oder hat jemand Verwendung dafür? Echte Handarbeit, ein gefühlte Tonne schwer, vermutlich von Fred Feuerstein aus einem Stück gefeilt.

Gruß

Thorsten
 
:rotfl:
Schöner Bericht
Klasse geschrieben. :top:

PS
 
Bilder von Deinen Schweißkünsten wären sicher noch interessant :rotfl:

Ja, der 26er Brenner ist relativ groß. Auf der anderen Seite kann der Brenner für einen luftgekühlten Brenner relativ viel Leistung verarbeiten.
Du kannst jetzt entweder einen kleineren Brenner bzw. Schlauchpaket kaufen, oder du suchst nach den kurzen Stuby Gaslinsen. Das macht den Brenner deutlich handlicher.
 
Bitschubser schrieb:
...Vergleich zu dem Frust mit dem alten Schweißtrafo, den ich nun wohl der Verwertung zugeführen werde. Oder hat jemand Verwendung dafür? Echte Handarbeit, ein gefühlte Tonne schwer, vermutlich von Fred Feuerstein aus einem Stück gefeilt.

Stell ihn doch bei Kleinanzeigen rein. Irgendwer holt den schon. Zum Wegschmeißen ist er bestimmt zu schade.

Gruß!
 
Nicht selten ist in so einem Trafo Kupfer im Schrottwert von über 100,- Euro enthalten !
Du musst nur das Kupfer vom Eisenkern trennen und das kann Arbeit bedeuten.
 
Jürgen, Du willst meine Krater sehen? Nein, die sind mir einfach zu peinlich zum Vorzeigen. Stell Dir einen von Erosion geplgten Asteroiden vor. So wie in Armageddon. Ich habe die Löcher inzwischen gereinigt und wieder aufgefüllt. Optisch ganz gut, aber einen Ultraschalltest würde ich nicht bestehen. Schon heftg, selbst der 10mm Flachstahl hat sich durch die einseitige Braterei leicht verzogen.

Die kurzen Düsen sind heute eingetrudelt. Einer von diesen Sätzen aus China mit den Glasdüsen. Der erste Eindruck ist erst mal nicht schlecht: kurze Bauform und bessere Sicht. Für die kurze Kappe ist die Nadel trotz der zahlreichen Anschliffe noch zu lang.

Ich habe bei YouTube noch mal genauer hingeschaut. Der Brenner wird meist wie ein Bleistift gehalten und die Taste mit dem Zeigefinger bedient. Ich mochte es kaum glauben, aber damit geht auch der dicke 26iger Brenner besser zu führen. Das zerrende Schlauchpaket habe ich gebändigt, indem ich es aufgehängt habe. Sieht jetzt aus, wie ein Tropf im Krankenhaus. Allein die Zufuhr des Zusatzes klappt noch nicht recht. Ich rutsche mit den Handschuhen darauf rum, produziere aber keinen Vorschub.

Meine Übungsobjekte sind nun 1mm und 2mm Edelstahlbleche. Das 1mm Blech lässt sich ganz einfach in Lochblech verwandeln, ganz ohne bohren und gratfrei. Alternativ bin ich gut darin Wellblech daraus zu machen. Bei Gelegenheit werde ich mir mal CuSi3 Stäbe besorgen.

Das 2mm Blech geht inzwischen ganz gut. Das habe ich heute zum 3. Mal auseinandergeschnitten und ohne zusatz neu verschweißt. Die Naht sieht ganz ordentlich aus und der Verzug ist diesmal klein geblieben. Ich habe auch nur einmal anschleifen müssen. Erstmals habe ich dabei auch mal mit Puls gearbeitet. Oh ja, die Naht ist deutlich schmaler geworden.

Einige Stücken U-Profil 100x50mm habe ich noch gefunden mit denen ich mal Großartiges vorhatte, ich weiß nur nicht mehr was. Die habe ich nun mal sauber gemacht und angeschliffen, um sie mit einer doppelten V-Naht zu verbinden. Naja, mit dem Schliff wird es eher eine Doppel-Y-Naht. Ich hatte nicht bedacht, dass das U Profil von innen blöd zu schweißen ist, weil der Platz knapp ist. Aber das macht die Sache interessanter als Schweißraupen.

Mit welchen Durchmessern bei den Zusatzstäben arbeitet ihr so? Irgendwie komme ich mit dünnen Stäben besser klar, weil die schneller schmelzen, als ich Löcher produziere. Bei den Edelstahlblechen habe ich 1mm Stäbe verwendet. Zum Heften des U-Profils 1,6mm. Zum Auffüllen nehme ich sicher was Dickeres.
Es hat lange gebraucht bis ich dahinter gekommen bin, dass es nicht der Lichtbogen ist, der sporadisch heller wird, sondern der Helm offenbar Aussetzer hat. Den werde kurzfristig ersetzten müssen. M.W. will nun in seinen nächsten Videos Helme vorführen. Aber auch nur billige Chinahelme, selber verwendet er nach eigenem Bekunden ein Speedglas. Will mir das was sagen? Ich denke schon und tendiere zu einem Vegaview 2.5 oder Vergleichbarem. Insbesondere die Option bei den Markenhelmen eine Dioptrinlinse montieren zu können finde ich interessant. Hat damit jemand Erfahrungen?

Wenn Euch mein Geschreibsel nervt, lasst es mich bitte wissen. Ansonsten würde ich mich freuen, wenn ihr mich bei meinen ersten Schritten noch ein wenig begleitet.

Gruß

Thorsten
 
Hallo Thorsten,

mit der Dioptrinlinse hab ich zwar keine Erfahrung, aber der Vegaview ist ein ganz toller Schweißhelm, mit dem du sicher nix verkehrt machst. Ich selber hab leider nur nen älteren Optrel E684, durfte aber schon mal mit dem Vegaview schweißen und war begeistert. Ende des Jahres kommt bei mir ein neuer Helm her, wobei es entweder ein Vegaview 2.5 oder ein ESAB Sentinel A50 wird. Noch schöner wäre ein Optrel Panoramaxx, aber irgendwie is mir das schon verdammt viel Kohle für einen Schweißhelm.

Beim WIG-Schweißen lege ich das Schlauchpaket immer über die Schulter, was ganz gut funktioniert. Das mit der Deckenaufhängung dürfte aber auch ganz gut hinhauen, wobei man das schon des Öfteren gesehen hat.

An Zusätzen verwende ich hauptsächlich 1,6 und 2,4.

Die Videos vom M.W. sind nett gemacht, allerdings sehr chinal-/werbelastig. Genauso wie die Videos vom HDB-Schweißshop. Wenn man sich vier, fünf Videos vom M.W. reingezogen hat, dann wiederholt sich der Käse auch, wobei der immer wieder ne neue China-Maschine für noch weniger Kohle und noch mehr Features aus dem Hut zaubert. Viele interessante Videos zu sämtlichen Themengebieten rund um's Schweißen findest du bei ihm hier. Evtl. hast du den Kanal ja auch schon über das Forum hier gefunden.

Wegen deinen Bildern... Die kannste ruhig hochladen. Jeder hier (auch die Profis) haben irgendwann mal angefangen.

Und wegen deinem "Geschreibsel"... ich find's prima, dass du das Forum an deinen ersten Schritten teilhaben lässt und lese so was selbst immer gerne. Zudem sind solche Threads auch für jeden Anfänger was und oft kann man wegen den ehrlichen Schilderungen zu Erfolgen und Misserfolgen mehr lernen, als mit irgendwelchen werbefinanzierten Youtube-Videos, in denen es drum geht die 220-Euro-350-A-AC/DC-Anlage an den Mann zu bringen.

Das mit dem Lorch war btw eine sehr gute Entscheidung von dir.

Wenn du Fragen hast, dann immer gerne.

LG!

Andre
 
Hallo Andre,

hab Dank für Deine freundlichen Worte.
Die ersten Tests hat M.W. nun veröffentlich, das Ergebnis wenig überraschend. Es hilft nichts, man muss wohl doch die Zähne zusammenbeißen und tief in die Tasche langen. Die Schweißkraft Helme hatte ich mir noch mal angesehen, aber ich vermute, das sind auch nur etwas teurere Chinaware.

Den Panoramaxx bietet der Schweißkompass derzeit für 350,- an. Das ist dann auch nicht mehr so viel mehr, als wie für den Vegaview. Vielleicht ist das für Dich interessant? Mich stört an dem Helm, dass er mit Akku betrieben wird. Das ist für mich als Gelegenheitsschweißer unhandlich, mir reichen schon meine anderen selten benutzten Akkugeräte, die man ewig bei Laune halten muss und die dann doch immer leer sind, wenn man sie benutzen will. Beim Akkuschrauber musste ich gar neue Zellen implantieren, der war tiefentladen. Dennoch werde ich ihn mir natürlich mal ansehen, nicht auszuschließen, dass mich ein direkter Vergleich darüber hinwegsehen lässt.

Gruß

Thorsten
 
Thema: WIG Gerät gesucht

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