Gewindestangen auf- / einschweißen

Diskutiere Gewindestangen auf- / einschweißen im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, ich habe in nächster Zeit einige Basteleien vor, wo ich Gewindestangen M6 bis M10 (Edelstahl) mit Baustahl 2 bis 3 mm...
D_Mon

D_Mon

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Hallo zusammen,

ich habe in nächster Zeit einige Basteleien vor, wo ich Gewindestangen M6 bis M10 (Edelstahl) mit Baustahl 2 bis 3 mm (vielleicht auch mal 4 bis 5 mm) verschweißen muss. Es geht um Platten und Rohre. Ich kann WIG und E-Hand verwenden, würde aber WIG bevorzugen. Die Möglichkeit Gewinde zu schneiden habe ich auch.

Wie geht man da am Besten vor (Schweißstrom, Zusatz, Verzug etc.).
Ich hab mir gedacht, dass es (zumindest bei Platten) vielleicht sinnvoll sein könnte, Gewinde zu schneiden, die Stangen einzuschrauben und von der Rückseite zu verschweißen.
Worauf. muss man besonders achten?
Bin für alle Tipps offen.

Gruß
D.Mon
 
Lässt sich eine Schwarz/Weiß Verbindung nicht vermeiden? Es gibt normale Gewindestangen aus Stahl auch unverzinkt... die sind extra dafür angeschweißt zu werden.

Ohne jetzt nähere Details zu kennen hätte ich gesagt, dass sich die Gewindestangen auch einfach stumpf auf die Platten aufsetzen, anheften und dann vorsichtig ringsrum anschweißen lassen... Gerade bei kleineren Durchmessern wie M6 gehts allerdings schnell dass man zu viel Wärme drin hat, aber des Grundmaterial noch nedmal ganz toll aufgeschmolzen ist.

Werkstücke zu durchbohren und Gewinde reinzuschneiden ist sicherlich kein Fehler. Wennst des Gewinde gerade reinbekommst, schauen halt dann die Gewindestangen auch senkrecht aus der Platte raus. Evtl. reichts aber auch schon einfach nur ein paar Löcher mit 6mm zu bohren, des Stangerl durchzustecken, von unten zuschweißen und dann die "Kehlnaht" machen.
 
Ich weiß zwar nicht, worum es genau geht, aber vielleicht wäre es eine Option ne Mutter aufzuschweißen.
 
Als Schweißdraht würde ich dann ebenfalls Edelstahl nehmen. Passend zum Material der Gewindestange.
Z.B. 1.4337 oder 1.4316
Kehlnähte von unterschiedlich dicken Materialien sind knifflig. Wenn du von hinten schweißen kannst, wird es immer irgendwie halten.

Gruß
 
Danke für Euer Feedback,

Schwarz/Weiß-Verbidnung deshalb, weil die Stahlteile lackiert werden sollen und das Gewinde sonst nicht gorrosionsgeschützt wäre. Stumpf aufsetzen habe ich versucht, hat aber nicht recht geklappt. Dabei habe ich einen Magneten angeschmolzen und gut gehalten hat es auch nicht. Ich bin allerdings auch nich kein wirklich geübter Schweißer :oops:.

Eine Mutter aufzuschweißen ist keine Option. Außerdem möchte ich anhand solcher Aufgaben meine Kenntnisse und Fähigkeiten ausbauen.

Beim ersten Versuch hatte ich "normalen" Schweißzusatz genommen, was natürlich blöd war. Ich habe sogar mit E-Hand versucht, habe aber nur 0815 Elektroden im Haus und das Ergebnis war mehr als bescheiden.

Demnächst werde ich es noch mir Edelstahl-Schweißzusatz 1.4316 versuchen. Den genauen Werkstoff der Gewindestangen kenne ich nicht (am Ende sind die nur verzinkt, weil es gar so gespritzt hat.).

Gruß
D.Mon
 
D_Mon schrieb:
Demnächst werde ich es noch mir Edelstahl-Schweißzusatz 1.4316 versuchen. Den genauen Werkstoff der Gewindestangen kenne ich nicht (am Ende sind die nur verzinkt, weil es gar so gespritzt hat.).

Hi

Die preiswerten verzinkten 8.8er Gewindestangen sind oft nicht zum Verschweißen geeignet!
Wir haben daher im Geschäft auch 5.6er die extra als verschweißbar gekennzeichnet sind. Woran das jetzt liegt weis ich auch nicht.

PS
 
Evtl. wäre es wirklich einfacher verzinkte Gewindestangen zu verwenden. Die kosten fast nix.

Zink und WIG ist allerdings schon problematisch ist. Du müsstest eben gucken, dass das letzte zu verschweißende Stück deines Gewindeganges kein Zink mehr aufweist, was aber bspw. mit der Fächerscheibe schnell erledigst ist (einfach ein kleines Stück konisch anschleifen, sodass trotzdem noch genug Fleisch fürs Gewinde vorhanden ist).

Stell mal ein, zwei Bilder von den Gewindestangen ein. Man sieht das i.d.R. auf Anhieb, ob das verzinkte Gewindestangen oder welche aus Edelstahl sind.

Gruß!
 
Ich hab schon die Gewindestangen aus Schwarzstahl gemeint! Daher auch die Angaben mit den Festigkeiten.
Die aus Edelstahl sind blank und deulich dunkler als die verzinkten Schwarzstahlstangen.
Jetzt fällts mir ein. Die mit der gelben Farbmarkierung sind die die NICHT schweißbar sein sollen.
Kann ja nächste Woche mal mit einem Bild dienen. Es sind im Normalfall alle drei Varianten vorrätig.

PS
 
powersupply schrieb:
Ich hab schon die Gewindestangen aus Schwarzstahl gemeint!

Hatte mich mit dem Bild eigentlich auf das hier:

D_Mon schrieb:
Den genauen Werkstoff der Gewindestangen kenne ich nicht (am Ende sind die nur verzinkt, weil es gar so gespritzt hat.).

bzw. auf den TE bezogen. Sorry, falls da was falsch rüberkam.
 
Servus,

Kehlnaht geht bei den vergleichsweise kleinen Gewindestängchen schwierig, ich würde ein Loch Bohren und von der Rückseite schweißen, bei den etwas dickeren Platten mit 5..6 mm (wobei das ja auch noch nicht die Welt ist) könnte man das Loch auch von der Rückseite her noch ansenken damit ein bisschen Nahtdicke zusammen kommt.
Ein, ich sag mal "ansatzmäßiges" Gewinde (nen halben mm kleiner als Nennmaß bohren) kann beim Ausrichten helfen.
Der genannte 1.4316 ist eigentlich kein Schwarz-Weiß-Zusatz, wär für geringbelastete, untergeordnete Verbindungen vertretbar, wenn auch nicht ideal.
Der ebenfalls genannte 1.4337 ist dagegen ein Schwarz-Weiß-Zusatz (Legierungstyp 29 9), alternativ wären auch 23 12 oder 18 8 Mn6 möglich.

Die mit der gelben Farbmarkierung
Das ist die Kennzeichnung für Festigkeitsklasse 8.8, explizit schweißgeeignet sind die verzinkten eigentlich nur bis Klasse 4.6/4.8, klar wird in der Praxis dann auch bis 8.8 geschweißt, das ist so naja/bedingt, weil das eigentlich auch schon Vergütungsstähle sind.
 
tomtim schrieb:
Servus,

Kehlnaht geht bei den vergleichsweise kleinen Gewindestängchen schwierig, ich würde ein Loch Bohren und von der Rückseite schweißen, bei den etwas dickeren Platten mit 5..6 mm (wobei das ja auch noch nicht die Welt ist) könnte man das Loch auch von der Rückseite her noch ansenken damit ein bisschen Nahtdicke zusammen kommt.
Hi

Das würde ich absolut empfehlen!
Bei uns hatte eine Maschinenbaufirma M30 Schrauben an der Rückseite einer 30mm Platte in der Bohrung mit einer Kehlnaht eingeschweißt. Das hatte nicht gehalten und ist, zum Glück ohne Folgeschaden gebrochen. :shock:
Daran, und drei weiteren Schrauben, ist ein mit Seiltrommeln 1,5t schwerer Hubmotor angebracht.
Gut bei den Gewindestängchen um die es hier geht dürfte der Ansatz mit Kehlnaht ausreichend sein. :allesgut:

PS
 
Danke für die Tipps.
Es waren tatsächlich verzinkte Gewindestangen.
Ich werde mal die Empfehlung mit Abschleifen der Zinkschicht versuchen.
Wenn das nicht klappt, besorge ich mir Edelstahlgewindestäbe.

Gruß
D.Mon
 
Wenns mit WIG wirklich nix wird, dann schweiß das Zeug einfach E-Hand. Das geht auf jeden Fall.
 
AndreB schrieb:
Wenns mit WIG wirklich nix wird, dann schweiß das Zeug einfach E-Hand. Das geht auf jeden Fall.

Meine Erfahrung mit mit verzinkten Sachen und WIG ist da auch eher schlecht.
Gerade leztens mussten verzinkte Langmuttern in schwarzes/blankes Quadratrohr. Alles Zink mechanisch zu enfernen ist schon sehr mühsam. Chemisch habe ich noch nicht probiert.

Da packe ich dann eher den E-Hand Elektrodenhalter aus und lass das verzinkte Zeug wie es ist.
Also Luft anhalten und :weld:
Nur zur Sicherheit: Achtung, sehr giftig, auf eigene Verantwortung.


Gruß
 
Thema: Gewindestangen auf- / einschweißen

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