Quadratrohr 2mm

Diskutiere Quadratrohr 2mm im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Schönen guten Tag, ich heisse Matthias und bin neu hier im Forum. Ich habe ein MMA/WIG Gerät. Ich möchte ein Gartentor aus Quadrahtrohren...
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Matthiasp

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Schönen guten Tag,

ich heisse Matthias und bin neu hier im Forum. Ich habe ein MMA/WIG Gerät.

Ich möchte ein Gartentor aus Quadrahtrohren 40x40x2 schweißen. Ich hab ein par Erfahrungen bereits gemacht allerdings nur mit MMA weil ich noch kein Gas habe.
Z.B eine Werkbank geschweißt aus L-Profilen oder ein Untertisch aus 40x4 beides mit GYS 2.5 RR Elektroden( mit welchen ich gut zurechtkam)

Nun möchte ich das oben genannte Tor schweißen. Aufgrund der geringeren Materialstärke wollte ich vorher hier mal nachfragen ob ich gut ein 2mm Stahl schweißen kann. Welche Elektroden soll ich nehmen? 1.6 oder 2.5? RR oder RC? Worin besteht eigentlich der Anwendungsunterschied zw. RR und RC?

Außerdem wollte ich noch grob nachfragen zum Verzug nach dem Schweißen. Meine Werkbank hatte sich etwas verzogen aber nicht dramatisch. Beim Tor soll das nicht passieren.
Ich möchte auf Gehrung und auf Stoß die Quadrahtrohre verschweißen. Bei einem 4-eckigen Rahmen, hefte ich alles zuerst und schweiße dann erst die Innenseite oder die Außenseite? Muss ich einen gewissen spalt zw. den Rohren lassen. Ich werde wohl etwas an Material verschwenden zum ausprobieren allerdings kann ich ja mal hier zuerst nach Erfahrungen erkundigen.

Grüße
Matthias
 
Hier mal ein Video zu diesem Thema. Ich hoffe, das hilft.

Gruß
D.Mon
 
Ein paar Hinweise aus eigener Amateur-Erfahrung:

2mm Quadratrohr kann man E-Hand auch als Anfänger mit etwas Übung schweissen.

Spalt (zum komplett durchschweissen) braucht man bei 2mm Stärke keinen. Kann man aber machen um z.B. nach den ersten Heftern noch etwas korrigieren zu können.
Ich habe mit den Elektroden geschweisst, die ich zum ollen Trafo dazubekommen habe, meist verschiedene Sorten RC in 2,5mm. RC soll ein zähflüssigeres. besser spaltüberbrückendes Schweissgut haben.

Bei stumpfen Eckverbindungen hat man ja durch den Eckradius des Rohres einen größeren Spalt. Am besten immer länger auf dem Radius bleiben und nur kurz auf das offene Ende des Rohres rüberziehen, das Ende fällt sonst durch.
Üben an Probestücken hilft die richtige Stromstärke zu finden.

Wegen Verzug:
Ausreichend Hefter.
Kehlnähte ziehen am meisten. Die Kehlnähte innen also zuletzt oder gar nicht schweißen.
Bei Gehrungen schweisse ich meist von innen nach außen. Das Ende der Schweißnaht zieht etwas mehr als der Anfang (würde in diesem Fall also die Ecke etwas öffnen).
Mangels Erfahrung überprüfe ich die Rechtwinkligkeit recht oft und passe die Schweißreihenfolge so an, daß der Rahmen wieder in die richtige Richtung gezogen wird.


Falls ich Unsinn geschrieben habe, bitte korrigieren. Man lernt ja gerne dazu. :wink:


Gruß
 
Ich würde mir überlegen ob man nicht lieber erstmal in eine 10 oder 20l Flasche Argon investiert und sich am WIG schweißen probiert.... Gerade bei einem ganzen Tor aus 2mm Rohren dürfte das ganze wesentlich entspannter ablaufen.

2mm Quadratrohr kann man E-Hand auch als Anfänger mit etwas Übung schweissen.

Ja, stimmt schon, aber ich würde auch mal behaupten, dass des auch für viel Frust sorgen kann und das Ergebniss ggf. mehr funktional als optisch ansprechend wird... Man kann sicherlich mal 2-3 Teile aus deartigem Material durchaus auch E-Hand schweißen kann... aber ein ganzes Gartentor aus 2mm Rohren würde ich nicht E-Hand schweißen wollen, was nicht heisst, dass des nicht möglich ist...

Natürlich bietet normaler Baustahl auch beim WIG Schweißen so seine Tücken, das meiste lässt sich mit guter Nahvorbereitung und stetigem zugeben von Schweißzusatz (WSG-2) in den Griff bekommen.

Wenn doch Elektroden:

RR Elektroden sind dick rutil umhüllt und ergeben eine sehr schöne, feinschuppige Schweißnaht mit mittlerer Festigkeit. Eignen sich auch sehr gut für einen Stumpfstoß, können aber bei Kehlnähten an T-Stößen ein eigenleben entwickeln...

RC Elektroden sind Rutil-zellulose umhüllt und werden auch oft als "Bauernelektroden" bezeichnet, weil die eigentlich für alles irgendwie gehen. Es sind sehr unkomplizierte Elektroden die auch schlechte Lagerbedingungen gut überstehen und eigentlich in allen Schweißpositionen anwendbar sind, sogar in Fallnähten, wenn mans mal wirklich brauchen würde. RC Elektroden sehen auch mal über Verschmutzungen durch Rost, Zink oder Farbe hinweg. Lassen sich manchmal nur wiederwillig zünden, sind dafür aber gerade in Kehlnähten gut verarbeitbar und lassen nur geringe Mengen an Schlacke zurück. Allerdings ergeben die Elektroden kein ganz so schönes Nahtbild und auch die mechanische Festigkeit ist nur so mittelmäßig.

Ich habe hier eine Packung 2.0mm RR Elektroden die ich immer für so dünnes Material zur Rate ziehe... Damit geht auch 2mm Material wenn man vorsichtig macht... Aber so richtig Freude machts eigentlich nie.... 1.6mm Elektroden hatte ich noch nie verwendet.




Egal welches Schweißverfahren... erstmal paar Übungsstücke aus den Reststücken anfertigen... dann siehst schon, wie es läuft und was besser geht.

Das was Rincewind zum Verzug geschrieben hat, kann man für beide Verfahren so übernehmen.


Wäre mal ganz interessant zu wissen wie des Tor aussehen soll... evtl. kannst ja mal ne einfach Skizze anfertigen.
 
Danke für die ausführlichen Antworten.

Die Ratschläge mit dem Verzug haben mir sehr geholfen und werde natürlich anwenden.
Ich habe mich für 40x40x3 entschieden, lieber gehe ich auf Nummer sicher und komme damit zurecht, als nacher 30 Meter Vierkantrohre zu besitzen die ich nicht verschweißen kann, beim nächsten Projekt traue ich mich an die 2mm dann ran. Erst 4, jetzt 3 und dann 2.
Ich habe mich gegen WIG entschieden weil ich erst E-Hand gut beherrschen möchte bevor ich mich auf eine neue Schweißtechnik stürze und dadurch meine erlernten Basics wieder verliere.

Hier das Bild das mich inspiriert hat:
 

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Hi
Hast Du bei der Entscheidung zu 40x3mm auch bedacht, dass das Gebilde um fast die Hälfte schwerer und preislich um 30 - 40% teurer?

PS
 
Klar.
Die 3mm sind ca 30 Euro teurer gegenüber den 2mm.
Aber ich hätte sowieso noch 2.0 Elektroden kaufen müssen bei 2mm, daher sind die Kosten eindeutig verkraftbar.
 
Hallo Matthias,

hast Du Lust zu berichten, was aus Deinem Projekt geworden ist?
Schön wären auch ein paar Bilder zum Ergebnis.

Gruß
D.Mon
 
Thema: Quadratrohr 2mm

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