Plasmaschneider defekt

Diskutiere Plasmaschneider defekt im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, mein Plasmaschneider Soudoplasma Cut 2003 ist leider defekt. Ich hoffe Ihr könnt mir ein paar Tips geben wie ich den Fehler eingrenzen...
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leienbach

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Hallo,

mein Plasmaschneider Soudoplasma Cut 2003 ist leider defekt.
Ich hoffe Ihr könnt mir ein paar Tips geben wie ich den Fehler eingrenzen kann.
Ich füge noch ein paar Bilder hinzu auf denen man das Innenleben sehen kann.

Fehler:
Beim Einschalten läuft der Plasmaschneider erstmal normal an.
Der Schneider hat kein Potentiometer und auch kein Schalter an der Düse.
Wenn die Elektrode das Werkstück berührt (Erdklammer angeschlossen) passieren verschiedene Sachen:
Möglichkeit 1: Nichts
Möglichkeit 2: Es Funkt kurz auf. Danach passiert nichts
Möglichkeit 3: Das Schütz mit den 3 Phasen schaltet unkontrolliert auf und zu (Sehr schnell; ca.5 mal pro Sekunde)

Was ich bis jetzt probiert habe:
1. Alle Kontakte mit Drahtbürste und Kontaktspray gereinigt
2. Erde vermessen (Widerstand zwischen Verschraubung im Gerät und Klammer ca. 3 Ohm)
3. Schlauchpaket vermessen (Widerstand zwischen Verschraubung und Düse auch ca. 3 Ohm)
4. Die komplette Düse ausgetauscht
5. Druckluft wurde von 3-8 bar alles ausprobiert

Meine Vermutung:
Die Maschine riecht an keiner Stelle verbrannt und macht sonst auch einen soliden Eindruck. Aufgrund der kurzen Zündvorgänge und des unkontrollierten Schalten des Schützes vermute ich einen Fehler in der Regelung der Stromstärke. Vielleicht reagiert diese zu empfindlich und schlatet bei dem ersten Kontakt ab.
Leider habe ich keine Ahnung wie dieser Regelmachanismus aussieht und die Platine ist in einem Block eingegossen.

Habt Ihr noch Ideen oder Tips woran es liegt, bzw. was ich noch probieren kann/soll?
Bei Bedarf mache ich gern noch ein Video von einem Schneidversuch.

MfG Matthias L.
 

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Moin..
Das Gerät kannst du einäschern, weil es für diesen Brenner keine Verschleißteile mehr gibt.

Die Fehlerursache ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Brennerbestückung..für den PSB30-31 gab es einen unüberschaubaren Wust an unterschiedlichen Düsen, Elektroden, Isolatoren, Düsenhaltern etc. etc. welche nur in der richtigen Kombination halbwegs vernünftig funktionieren.

Die Chance, dass du jemanden findest, der dir die RICHTIGEN Teile noch liegen hat, geht gegen NULL.

Es gibt auch keinen anderen Brenner, der geeignet wäre. Außer vll. der Unitorch EL60..aber der ist zu teuer.

DoMi
 
Hallo,

ich habe 2 original-Brenner und einige Ersatz-Verschleißteile.
Die Brenner erzeugen genau den gleichen Fehler.
Kann es dann wirklich an den Brenner liegen?
Kann ich das irgendwie testen?
 
Moin..
Das kann eigentlich nur jemand testen, der sich mit Geräten auskennt, die diesen Brenner verwenden.
Die Elektroden gab es in 4-5 Längenabstufungen, die Düsen mit verschiedenen Bohrungsdurchmessern. Den Isolator mit und ohne Aussparung für eine Druckfeder..außerdem mehrere verschiedene Düsehnalter etc.
Beim Nachkaufen hat man durch Unwissenheit der Verkäufer praktisch IMMER falsche Teile bekommen.
Fehler, die ich bei Geräten dieser Art beseitigt habe, lagen nahezu immer nur an der Brennerbestückung, speziell auch mit den von dir beschriebenen Symptomen.

Mach mal Fotos von dem was du hast, dann kann ich VIELLEICHT etwas herausfinden, das zusammen gehört

DoMi
 
Bei diesen Geräten ist der Ablauf meist wie folgt bzw. ähnlich:

An der Elektrode liegt eine Fühlerspannung von ca. 12V an, evtl muss dafür der Taster gedrückt werden.

Die Düse wird durch eine Feder nach vorne gedrückt, und berührt NICHT die Elektrode.
Die Feder ist leitend mit der Elektrode verbunden, nicht aber mit der Düse.
Die Masseleitung ist am Werkstück angeschlossen.

Die Düse wird vom Bediener auf das Werkstück gedrückt, dadurch verschiebt sich die Düse nach hinten und berührt die Elektrode.
Es entsteht ein sehr geringer Stromfluss von der Elektrode über die Düse zum Werkstück. Dieser wird von der Elektronik erkannt, und die schaltet dann das Schütz ein.

Es fließt jetzt ein ziemlich großer Strom von der Elektrode über die Düse zum Werkstück.


Der große Stromfluß wird erkannt, und die Elektronik schaltet die Druckluft ein.
Diese strömt in den Raum zwischen Düse und Elektrode und trennt diese beiden wieder voneinander. Es entsteht ein Abrißfunken, zwischen Düse und Elektrode brennt ein Lichtbogen, und dieser wird durch den Luftdruck durch die Düsenbohrung als Plasmastrahl nach außen zum Werkstück geblasen.

Der Stromfluß geht jetzt von der Elektrode über die ionisierte Luft durch die Düsenbohrung zum Werkstück, und schneidet dort das Metall. So lange Strom fließt, läßt die Elektronik Luft und Hauptschütz eingeschaltet. Wenn der Lichtbogen abreißt weil das Werkstückende erreicht ist, oder weil der Taster losgelassen wird, dann schaltet die Elektronik die Luft mund das Hauptschütz wieder aus.

Man kann folgendes testen:
Der Brenner wird nur mit der Elektrode bestückt, Düse und der ganze Rest fehlt.

Jetzt drückt man den Taster und berührt mit der Elektrode direkt das Werkstück (Schutzbrille).
Luft beginnt zu strömen.
Wenn man die Elektrode dann wieder leicht vom Werkstück abhebt, muss das Schütz anziehen und ein Lichtbogen zünden.
(vorsicht, hohe Spannung!)
Wenn das funktioniert, ist das Gerät mit großer Wahrscheinlichkeit in Ordnung.

DoMi
 
Hallo,

ich habe mal ein paar Bilder von der Düse gemacht.

Noch ein paar Infos:
Bei ca. 4Bar +-0,1bar fängt der Plasmaschneider an zu klappern.
Es hört sich wie das Schütz an)
Bei weniger Druckluft passiert nichts.
Bei ca. 4,5 bar scheint ein guter Arbeitsbereich zu sein.

Ich hatte beim Testen einmalig wieder ein Lichbogen für wenige Sekunden.

Der Test mit der Blanken Elektrode ergab die gleichen Ergebnisse wie mit den anderen Teilen der Düse (Feder,Frontabdeckung und Kermaikteilen). Es funkte kurz und klapperte. (Wie im Video)

Das Video lade ich getrennt hoch.

Gruß Matthias
 

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Die Qualität ist leider schlecht wegen der kleinen Dateigröße.
(Oder ich hab keine Ahnung wie man das ordentlich komprimiert ^^)
 

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Moin..
Das Flattern des Schützes ist so nicht normal.
WANN GENAU öffnet das Magnetventil? Es könnte sein, dass im Moment des Öffnens der Druck leicht absinkt, und dass dadurch der Druckwächter kurzzeitig abschaltet...den Druckwächter könntest du testweise mal überbrücken. (2x Flachstecker)

DoMi
 
Hallo,

erstmal entschuldigung für die späte Rückmeldung.

Ich habe gestern endlich den Plasmaschneider mit überbrücktem Druckwächter ausprobiert.
(Einfach die Flachstecker vom Druckwächter abgenommen und zusammengesteckt)

Der Plasmaschneider funkt immer wenn man das Metall berührt und die Feder eindrückt (So dass die Elektrode kontakt mit dem Werkstück hat.
Das kurze Auffunken hinterlässt auch ein kleines Loch.
Wenn man den Plasmaschneider unter einem bestimmten Winkel auf das Werkstück setzt und dann von dem Werkstück entfernt (ca. bei 50% Federweg brennt der Lichtbogen weiter)
Der Winkel und der Abstand müssen jedoch so genau sein, dass an ein schneiden nicht zu denken ist.
Ich habe jedesmal schon ca. 10-20 Versuche gebraucht um die Position mit dem brennenden Lichtbogen wiederzufinden.

Liegt es damit wirklich nur an der Düsenbestückung?

Mal eine andere Frage. Ich habe das Gerät aus einer Werkstattauflösung. (Eigentlich wollte ich nur eine Drehbank kaufen, wurde dann aber schwach und hab noch ein paar andere Sachen gekauft :D)
Handelt es sich bei meinem Gerät um ein hochwertigen Plasmaschneider? Über die Firma Soudoplasma konnte ich fast nichts finden.

Gruß Matthias
 
Moin..
Das Rattern des Schützes ist jetzt also weg?
Dann splltest du noch mit dem Luftdruck experimentieren. Zu hoher Luftdruck bläst den Lichtbogen aus, zu niedriger führt zu Sekundärlichtbögen die die Düse schnell beschädigen.

Hört sich aber so an, als ob es jetzt tatsächlich Bestückungssache ist.

Auch wenn das Gerät mal voll funktioniert: Richtig toll ist und war es, so wie alle anderen Geräte mit dem PSB30 Brenner, nicht.

Spätestens wenn die Verschleißteile alle sind, ist Schluss. WENN du das mal irgendwie ans laufen bekommst, solltest du es schnell verkaufen.

DoMi
 
leienbach schrieb:
Hallo,

....
Der Plasmaschneider funkt immer wenn man das Metall berührt und die Feder eindrückt (So dass die Elektrode kontakt mit dem Werkstück hat.
Das kurze Auffunken hinterlässt auch ein kleines Loch....

Lass mal die Feder weg.
Der Luftdruck kann normalerweise deren Aufgabe übernehmen.

Und mache die Zündversuche an der Werkstück-Kante, so dass der entstehende Plasmastrahl zwar das Werkstück berührt, aber trotzdm frei am Werkstück vorbei kann.

DoMi
 
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