WIG Anfänger-Gerät - sehr gelegentlicher Einsatz?

Diskutiere WIG Anfänger-Gerät - sehr gelegentlicher Einsatz? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, vor ein paar Wochen stand ich mal ganz ganz kurz an einen WIG-Schweißgerät - irgendwas altes sehr Großes (könnte Rehm etc. gewesen sein)...
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Hallo,

vor ein paar Wochen stand ich mal ganz ganz kurz an einen WIG-Schweißgerät - irgendwas altes sehr Großes (könnte Rehm etc. gewesen sein) ohne große Einstellmöglichkeiten (Puls etc.)

Ich muss sagen ich fand es toll, gar nicht so schwer Edelstahlrohr sauber zu verarbeiten und rumspritzen tut auch nix.

Spiele daher mir dem Gedanken mir ein kleines Gerät für gelegentliche, saubere Schweißereien an dünnerem Material (Rohre etc.) zu holen.

AC+DC dürfte sich nicht rechnen, musste noch nie UNBEDINGT Aluminium schweißen.
Integrierter Plasmaschneider hätte mich zwar gereizt, ist aber wohl so nach dem, was man so liest, unpraktikabel.
Also läuft es letztendlich auf etwas ganz Einfaches mit oder ohne Puls in der ~200A ~60%ED - Klasse raus.

Unter den Hobbyisten scheint Stahlwerk ja nun gar nicht so unbeliebt zu sein. Jemand anders, ein Youtuber mit ein paar Anleitungsvideos, kann wiederum die tatsächlich noch billigeren Importe von HST Sicherheit ( http://stores.ebay.de/hst-sicherheit?_trksid=p2047675.l2563 ) empfehlen.

Sind ja nun beides Chinaböller. Oder ist vielleicht bei einem Preis von sagen wir mal bis 300,- Euro empfehlenswerter ein älteres, gebrauchtes Markengerät zu holen (insofern in der Preisklasse überhaupt zu bekommen)?

Achso, für alle Fälle finde ich Transportabilität & 230V-Anschluss nicht so verkehrt.

Danke
Chris
 
Alte Gebrauchte brauchen meist 400V Stromanschluss, der ist ja nicht unbedingt vorhanden.
Sofern sich überhaupt ein Unterschied bemerkbar machen sollte, ist der bei einem nicht gewerblichen Schweißer nicht praxisrelevant.
Da du vermutlich eher selten und hobbymäßig schweißt, verzichte auf das klobige Ding.

Kauf irgendeinen Chinesen, die nehmen sich da alle nicht viel.
Überprüfe bei Ankunft des Gerätes ob jeder Regler das tut was er soll.
Und auch ob die Zeiten eingehalten werden.
Bspw. ob die Gasnachströmzeit sekundengenau regelbar ist usw.

Außerdem würde ich testen ob die Maschine das Gas hält, sprich bei aufgedrehter Argonflasche kein Druck verloren geht.
Das ist wichtig, weil du es sonst erst lernst, wenn die Flasche über Nacht leer ist! Das sind dann mal eben 80€ Lehrgeld - je nach Flaschengröße.

Sollte die Maschine das Gas nicht halten, finde ich das persönlich nicht so schlimm, ist bei meinem Billiggerät auch so.
Hatte ich letztens auch bei einem Kemppi. (altes Baustellengerät)
Das muss aber jeder selber wissen.

Außerdem sollte das Schlauchpaket nicht superbillig sein, also keines wo der Gashahn am Brenner aufgedreht wird.

Wenns also fehlerfrei funktionstüchtig ist, sollte auch ein sehr günstiges Gerät für deine Anwendungen absolut ausreichen.
 
Dann werde ich wahrscheinlich wahrscheinlich in richtung China-Gerät schauen.

Eine Frage zum Gas:

Habe noch eine inzwischen fast leere 82% Argon / 18% CO2 - Flasche nebst MIG/MAG-Gerät, dass ich ebenfalls nur selten verwende, da.
Da eine zweite Großflasche bald schon in Richtung des Preises für einen Chinainverter geht wollte ich mal wissen, ob es nicht ein einziges Gas / Gasgemisch für beide Geräte tun würde.

MIG/MAG ist für Stahl da (KFZ Punkten, gröbere Nähte), WIG soll für Stahl und Edelstahl verwendet werden.

Danke
Chris
 
Argon kannst für beide Verfahren nehmen.

Dann würde dein MAG Gerät zum MIG Gerät werden :mrgreen:

MAG = MetallAktivGas(Schweißen)
MIG = MetallInertGas(Schweißen)

Bei MIG mit reinem Argon als inertem Gas schweißt du Aluminium und bedingt auch Edelstahl, jedenfalls keinen Stahl.
Oder vielleicht noch Dünnbleche aus Stahl, da kein Einbrand.

C18 für WIG funktioniert nicht.
Ein Mischgas für beide gibt es nicht.

Wenn du so selten schweißt und vermutlich auch keine Bauteile jenseits von 10mm Materialstärke, kannst du eigentlich alles mit WIG schweißen.
Der Hauptgrund für MAG ist doch in der Regel Wirtschaftlichkeit.

Hier gibts auch nochmal eine Erklärung auf professioneller Ebene.
 
Prinzipiell hast du recht, dass ich es ja nicht eilige habe oder es nicht so sehr um die Kosten geht.

Käme mir auch sehr entgegen, das MIG/MAG-Gerät ist einfach nur unhandlich und hat einen miserablen Drahtvorschub.

Die Tage steht aber wieder mal ein Schwellerblech an. Vielleicht liege ich völlig falsch aber ich meine aufgeschnappt zu haben, dass HF-Zündung und Fahrzeugelektronik nicht so ein tollle Kombination sein sollen.

Notfalls halte ich dann eben doch beide Gase vor. Habe die Preise von dem Baustoffhändler im Kopf gehabt, der meine Air Liquide Flasche tauschen würde - der ist aber einfach nur unverschämt teuer. Da sollte sich meinen Internetrechergen nach aber deutlich Günstigeres finden lassen.

Danke
Chris
 
Also bei ca 140€ incl. Lieferung für eine gefüllte 20l Flasche (egal ob Argon oder co2) ist mir der Preis für die 2. Flasche egal.
Habe meine danach beim Hornbach getauscht, preislich war das am interessantesten.
 
MSG schrieb:
Also bei ca 140€ incl. Lieferung für eine gefüllte 20l Flasche (egal ob Argon oder co2) ist mir der Preis für die 2. Flasche egal.
Habe meine danach beim Hornbach getauscht, preislich war das am interessantesten.

Hast du recht. Der Abzocker hier wollte etwa 220,- Euro für die 20L Leerflasche, 80,- Euro für die Füllung.

Hornbach habe ich leider nicht in der Nähe.

Wenn du eine Eigentumsflasche online kaufst ist die dann ungelabelt? D.h. kannst du dir dann zumindest im ersten Tausch einen beliebigen Gashändler raussuchen? Vermute aber im Tausch bekommt du dann eine Flasche dessen Vertragspartners, an die du dann gebunden bist, oder?

Achso, wo gibt's den erwähnten Kurs?

Danke
Chris
 
Hi Chris,

ich hatte beide bei

http://stores.ebay.de/tiptopmaker

Gekauft. Mittlerweile scheinen sie bei ca. 155€ incl Versand zu liegen. Schau bei dem alle angebotenen an, da gibt es unterschiedliche Preise. Lieferung war innerhalb weniger Tage.

Preislich waren bei mir alle Gas- und Schweißfachhändler indiskutabel bis sittenwidrig.

Beim toom Baumarkt hab ich schon gegeben neutrale Flaschen getauscht - Argon haben die aber nicht in 20l. Da hab ich jetzt in das Hornbach System getauscht, die Füllung kostet knapp 50€. Aktuelle Preise auf der Homepage.

LG, Mathias
 
Kommt hin, billiger habe ich es auch nicht gefunden. Aber immer noch OK ...

Der bietet ja Sets mit so Billigst-Druckminderern. Kann man so einen Druckminderer ohne Gefahr für sein Leben einsetzen?

Weiters habe ich folgende Chinakracher im Blick:

http://www.ebay.de/itm/HST-Schweisg...557862?hash=item418b46f666:g:204AAOSw7ThUcv3Z

http://www.stahlwerk-schweissgeraete.de/de/wig-200-puls-s/161-stahlwerk-dc-wig-200-puls-s.html

Die einen schwören auf das rund 100,- Euro billigere HST, bei manch anderem Gerät wurde HST aber auch schon ganz schön zerrissen.
Irgend ein Ratschlag zwecks Entscheidung?

Danke
Chris
 
Vorteile Stahlwerk:
Gasvorlauf regelbar
Gasnachlauf regelbar
hochwertigeres Schlauchpaket
Modernere Optik
ca. 16,5% leichter
bei 100%ED ca. 11A mehr
Eine Isolationsklasse höher
Fußpedal anschließbar
4-Takt Modus

Vorteile WSM:
110€/26,5% günstiger

Da schneidet das Stahlwerk besser ab, allerdings könntest du die 110€ auch in einen Automatikhelm oder Gas stecken - wenn nicht dieser letzte Punkt beim WSM Gerät wäre:

Dort steht:
"Vorteil dieses Gerätes ist: Gasnachströmzeit und Stromabsenkung bei Beendigung des Schweißens individuell einstellbar."

an anderer Stelle steht:

"Gasmagnetventil: Erst beim drücken des Brenners öffnet es sich und schließt sobald der Schweißvorgang beendet ist."

Es ist schlicht kein Schalter zur Regulierung der Gasnachströmzeit zu sehen und wenn der "Fall Time" Schalter gemeint ist, dann fehlt die Stromabsenkung.

Wenn ich nun einen hohen Strom mit einer zu dünnen Wolframelektrode schweiße glüht die Nadel auch länger, d.h. die Nachströmzeit muss angepasst werden.
Andersrum kann man bei Heftarbeiten Gas sparen.

Irgendwas stimmt nicht in der Artikelbeschreibung.

Das ist für mich ein K.O.-Kriterium und ich würde deswegen ganz klar vom WSM abraten...
 
Wenn es ein Chinagerät werden muss, dann ganz klar das Stahlwerk :wink:
 
Zur Korrektur meines vorigen Beitrags.
Im Video habe ich nun die Funktionsweise der Gasnachströmzeit erfahren.

Das Gas strömt nur solange der Lichtbogen brennt, man muss die Nadel demnach immer mit der Stromabsenkung "runterkühlen", das finde ich schlecht gelöst und gerade für Heftarbeiten ungeeignet.

Unterm Strich bedeutet das:
Das WSM verbraucht mehr Gas als das Stahlwerk und wird darüberhinaus nicht immer optimal vor Oxidation der Nadel schützen, wenn man die Stromabsenkung nicht ständig dem Schweißstrom korrekt anpasst.
Das ist nicht anfängerfreundlich.

Auch wenn ich selbst gerne pragmatische Kaufentscheidungen treffe:
Dieses umständliche Gasmanagement und der fehlende 4-Takt Modus wären mir das gesparte Geld nicht wert.
 
Auf Nachfrage beim Hersteller habe ich folgende Antwort erhalten:

Es gibt nur einen 2-Takt Modus.
Mit dem Regler "Fall Time" wird die Gasnachströmzeit eingestellt.
Mit dem Regler "Valley Current" wird die Stromabsenkung eingestellt.
 
Regen schrieb:
..
Das Gas strömt nur solange der Lichtbogen brennt, man muss die Nadel demnach immer mit der Stromabsenkung "runterkühlen", ..

Das glaube ich nicht. Das hat bestimmt jemand geschrieben, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat,

DoMi
 
Das hatte niemand geschrieben, sondern ich hatte es aus dem, was im Video gesagt wurde geschlossen.
Das ist auch gar nicht soo abwegig bei Chinaware.
Es kommt teilweise vor das Regler innerhalb des Gerätes vertauscht werden oder die Strömungs/Absenkzeiten überhaupt nicht stimmen.
Ich hatte selbst schon so ein Gerät vor mir.
Das hat sich aber in meinem letzten Post aufgeklärt.
Das Gerät ist somit kaufbar, wenn man auf den 4Takt-Modus verzichten kann.
 
Ohne 4-Takt-Modus WIG schweissen, das würde ich nicht empfehlen.
Bei MAG kann man gegebenenfalls drauf verzichten (da schweisse ich eigentlich nur 2-Takt, da keine kilometerlangen Nähte anfallen), aber beim WIG schweissen ist das einfach nur eine zusätzliche Anstrengung, gerade für einen Anfänger.
Dass es überhaupt WIG-Inverter mit lediglich einem 2-Takt-Modus gibt... :roll:
 
Das sind so Sachen ...

Einer sagt man braucht 4-Takt-Modus wäre unnötiger Luxus, hier hört man es wäre schon deutlich angenehmer, genauso gestalten sich die Meinungen zu Puls oder nicht Puls.

Da kommen wir langsam in den Breich der Preisunterschiede (HST-Gerät ohne Puls bis Stahlwerk-Gerät mit Puls), für den man sich auch noch anderers nützliches Werkzeug kaufen könnte. Könnte einen Kleinen Schweißtisch gebrauchen, einen Doppel-Schleifbock, im Holzbereich eine Oberfräse mal ganz zu schweigen von einer vernünftigen Flachdübelfräse und so vieles mehr :D

Jedenfalls habe ich in Erfahrung gebraucht, dass in 1-2 Wochen ein neues HST-Gerät mit 4-Takt-Modus reinkommen soll.

Solange schlafe ich nochmal drüber und schau mal was preislich bei dem neuen HST-Gerät bei rauskommt.

Danke
Chris
 
Also ich weiss nicht ...

Bei HST habe ich online bis jetzt noch keine neues Gerät gefunden, erreichen konnte ich den Herren auch nicht mehr. Auf der Handynummer sind immer "alle Mitarbeiter im Gespräch".
Witzig ...

Stahlwerk - naja - Promotete Facebookseite mit dem letzten Beitrag von Sommer 2015 und doch vereinzelte Berichte, dass es nach Mehrfachschäden am Gerät in der Garantiezeit dann doch Probleme gab stimmen auch nicht allzu positiv.
Klar, kann immer mal voll in die Hose gehen, darf aber nicht bei Firmen, die sich als in ihrem Segment "China-Geräte" als Premium präsentieren und dafür ja auch gleich ein paar Euro mehr aufrufen.

Kann jemand noch Alternativen in dem Preissegment empfehlen?

Danke
Chris
 
Thema: WIG Anfänger-Gerät - sehr gelegentlicher Einsatz?

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