Punktschweißgerät im Selbstbau

Diskutiere Punktschweißgerät im Selbstbau im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hi Leute, auf solche Ideen kommt man an langweiligen Sonntagen, die dann auch noch Feiertage sind 8) Irgendwie hatte ich schon immer die Idee...
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Dirk

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Hi Leute,

auf solche Ideen kommt man an langweiligen Sonntagen, die dann auch noch Feiertage sind 8)

Irgendwie hatte ich schon immer die Idee, ein eigenes Punktschweißgerät zu besitzen, hauptsächlich natürlich, um Akkuzellen miteinander zu verschweißen.

Hat das bisher schonmal jemand als Selbstbau realisiert?

Bisher scheinen mir nach grobem Überfliegen diese links am vielversprechendsten zu sein:
- Fremdes Forum Klick 1
- andere Selbstbau-Anleitung
- fremdes Forum Klick 2.

Problem daran sind mal wieder die zwei Herzen, die in einer Brust schlagen: einerseits so perfekt wie möglich, was das Arbeitsergebnis angeht, andererseits möglichst simpler Aufbau, ich möchte da keine Doktorarbeit draus machen.

Tipps, Ratschläge?
 
Dirk schrieb:
Irgendwie hatte ich schon immer die Idee, ein eigenes Punktschweißgerät zu besitzen, hauptsächlich natürlich, um Akkuzellen miteinander zu verschweißen.

Hat das bisher schonmal jemand als Selbstbau realisiert?
Ja, ich. Habe mich dabei an dem Thread aus dem Pedelec-Forum orientiert. Wobei ich eine Version ohne FETs, sondern nur mit Kupferstreifen als Kontakt genommen habe. Laden tu ich mit einem Labornetzteil auf 16V eingestellt, da kann man sich sogar noch die Lampe sparen, da strombegrenzt.

Ich hab nen "2F" Kondensator, der real irgendwas zwischen 0,6 und 0,8F Kapazität hat (hab das mal gemessen, Messwert aber vergessen). Da muss man dann schon mit der Spannung hochgehen. Ich würde 20V nehmen, wenn mein Labornetzteil so viel könnte.

Verschweissungen sind aber gut, habe 52 Stück 18650er Zellen verschweisst und werde sicher nochmal ca. 100 Stück zusammendengeln. Würde ich das öfter machen, tät ich wohl was anderes nehmen, für seltene Aktionen tuts das aber.

Achte auf Kabel guter Qualität (nur Kupfer), keine Starterkabel aus Alu mit Kupferbeschichtung, sonst ist der Innenwiderstand zu groß. Die waren bei mir die teuersten Teile, soweit ich mich entsinne.
 
Nabend. Die Seiten hab ich auch schon rauf und runter durch.
Da aber meine zu verarbeitende Menge nicht so groß ist würde ich die Variante mit dem dicken 1F Elko wie sie Megatrucker bei Youtube vorstellt bevorzugen.

Ich bin mir dabei aber sehr wohl im Klaren, dass besser leitende Zellenverbinder, wie Metabo sie in ihren Akkupacks verwendet, damit wahrscheinlich eher nicht verschweißt werden können.

PS

Edit: Ah, Breschdling hat so was schon mal gebaut!
Hast Du damit auch schon Kupfehaltige Verbinder verschweißt oder "nur" die Nickelverbinder?
 
powersupply schrieb:
Edit: Ah, Breschdling hat so was schon mal gebaut!
Hast Du damit auch schon Kupfehaltige Verbinder verschweißt oder "nur" die Nickelverbinder?
Nur die "Hilumin-Bänder", die praktische alle kommerziellen Akkuhersteller auch verwenden. Bei mir müssen da aber auch nie mehr als 5A pro Zelle durch, idR eher um die 1.5A.
 
Hier gibt es ja schon ein paar gute Vorschläge. Viel einfacher als die von Jürgi verlinkte Version kann es eigentlich nicht mehr werden. Die Variante mit dem mechanischen Schalter finde ich klasse, weil sie so schön simpel ist.

Mein ehemaliges Punktschweißgerät war ähnlich aufgebaut, hatte aber eine elektronische Auslösung über 6 parallel geschaltete Mosfets. Als Stromverteilerwiderstände waren 50mm lange Kabel mit 2,5 mm² Querschnitt zu den Mosfets verbaut. Der Widerstand von ein paar hundert µOhm sorgt dafür, dass sich die Mosfets den Strom halbwegs fair teilen. Jeder Mosfet konnte laut Datenblatt Pulsströme von knapp über 1.000 A schalten und mit 6 Stück parallel hatte ich nie Probleme.
Geladen wurde einfach über ein Labornetzteil, weil es vorhanden war. Aber eine Autobatterie mit einer Glühbirne als Vorwiderstand oder ein Netztrafo mit Gleichrichter und Glühbirne/Vorwiderstand funktionieren natürlich auch. Ein einstellbares Netzteil hat den Vorteil, dass man die Energiemenge anpassen kann.
Bilder habe ich leider nicht mehr, da ich es schon vor einigen Jahren verschenkt habe.
Verbaut waren 1,5 F bei 25 V, was ca. 470 J entspricht. Das hat problemlos gereicht. Bei den 0,2mm dicken Verbindern habe ich meist nur um die 200 J eingestellt (also die Spannung auf 16 V reduziert). Man könnte also die Kapazität sogar noch ein wenig verringern. Andererseits ist etwas Reserve ja auch schön.

Nicht sparen sollte man hingegen bei den Kabeln. Hier hatte ich im ersten Ansatz nur 6 mm² verwendet, was zu wenig war. Es ging zu viel Leistung verloren und die Schweißpunkte waren nicht belastbar. Mit einem 25 mm² Kabel klappte es dann.
Die Elektroden waren Rundmaterial aus Kupfer mit 10mm Durchmesser, die ich vorne auf 1 mm Durchmesser spitz zugefeilt habe. Hinten war ein Loch für das Anschlusskabel gebohrt, so dass es gerade eben rein gepasst hat. Anschließend wurde das ganze dann "sanft" im Schraubstock gequetscht, bis das Kabel nicht wieder raus wollte.

Die Bauzeit ohne Gehäuse war gut ein Wochenende. Mit mechanischem statt elektronischem Schalter dürfte sich der Aufwand auf einen Nachmittag beschränken. Aber wenn man den Schalter dann als Fußschalter verwenden will, werden die Kabel sehr lang und man braucht vielleicht noch größere Querschnitte. In sofern würde ich wohl bei einem Neubau wieder Mosfets oder Thyristoren zum Schalten verwenden.

Wie schon im anderen Thread erwähnt ist es bei den Hiluminbändern sinnvoll, H-förmige Bänder zu verwenden, oder falls man Bandmaterial von der Rolle verwendet diese entsprechend einzuschneiden.
Dadurch zwingt man den Strom, den weg durch den Schweißpunkt zu wählen und nicht die Abkürzung durch das Hiluminband.
Anbei eine hochwertige Skizze. Rot markiert sind die Punktschweißungen. Ja, die eine Batteriezelle ist etwas größer und leicht oval gestaucht. Freihand mit Paint... :wink:
 

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Hier geht das Thema auch mal jemand an.
 
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