PKW Edelstahl-Auspuff mit MIG/MAG Gerät schweissen

Diskutiere PKW Edelstahl-Auspuff mit MIG/MAG Gerät schweissen im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Servus, ich will/muss mir für einen Motorumbau einen Auspuss oder besser das Hosenrohr (also vom Turbo zum Endtopf) selber herstellen weil es das...
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Johannes D

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Servus,

ich will/muss mir für einen Motorumbau einen Auspuss oder besser
das Hosenrohr (also vom Turbo zum Endtopf) selber herstellen weil
es das Teil so nicht fertig zu kaufen gibt (hab nix gefunden) (1Z TDI
in einen VW T3).
Den Endtopf und das für den Original Motor passende Hosenrohr
gäbe es zu humanen Preisen in Edelstahlqualität zu kaufen.

Ich hab ein erfi Ergoline 200 (also ein 400 Volt Gerät mit 200 A Max
und verzahtem 2-Rollen-Antrieb). Gewöhnlichen Auspuff hab ich damit
schon ein paar mal repariert und das hat auch länger als ein paar Wochen
gehalten (also ist noch nicht so sehr lange her das ich sagen könnte
X Jahre).

Ist es als Ambitionierter Bastler möglich mit dieser Ausrüstung
das Hosenrohr brauchbar in Edelstahl zusammenzubraten oder
lieber aus "normalem" Stahl anfertigen und am besten gleich ne
Lehre ums in X Jahren einfacher neu machen zu können?

viele Grüße

Johannes D.
 
Spontan ist mir dafür WIG symphatischer, aber warum ned?
Schlauchpaket auf Teflonseele umrüsten und los.

Rohre innen nach Möglichkeit formieren oder hinterher blankschrubben.
 
Ich habe seinerzeit mit einem wesentlich einfacheren Mig-Gerät ein Anschlußstück vom Fächerkrümmer zum Kat geschweißt, alles Edelstahl.
Das hält seit nunmehr fast 18 Jahren einwandfrei...
 
Schließe mich Chevyman an, habe schon diverse Auspuffs MIG geschweisst und da gibt es keine Probleme. Formieren ist natürlich immer OK aber nicht so extrem zwingend denn bevor da was an den Nähten&Umgebung passiert ist ohnehin etwas anderes am Auspuff wieder defekt das nicht Edelstahl ist.
WIG geht auch natürlich, ist persönliche Präferenz.

grüße
 
Servus,

danke für die Antworten!

Edelstahl-Schweissdraht und ne saubere Seele fürs Schlauchpaket
ist klar (und kostet ja auch net die Welt) aber wie schaut es beim
Gas aus? Kann ich da "einfach" das Mischgas Argon/CO2 nehmen?
Weis jetzt aus dem Kopf grad gar net welches Genau ich da hab ich
meine 82/18 so die die 08/15 Mischung halt :wink:.

viele Grüße

Johannes D.
 
@malocher

Danke für den Link! Ich hatte "irgendwo" gelesen das reines Argon
auch nicht so der Hit wäre, war aber "irgendein" Forenbeitrag.
Werd mal bei meinem Gashändler nachfragen ob die die Mischgasflasche
gegen eine Argon und dann wieder andersherum tauschen könnte, würde mich zwar zwei mal Füllung kosten wäre aber wohl immer noch
günster als ne extra Flasche anzuschaffen.

Könnte ich "zur not" dann auch mit reinem Argon "normalen" Stahl
schweissen, oder ginge das nicht?

viele Grüße

Johannes D.
 
EDIT: mit "zur Not" meine ich Reperaturschweissungen im Karosseriebereich an nicht tragenden Teilen.
 
wäre aber wohl immer noch günster als ne extra Flasche anzuschaffen.
Wenn denn nicht zu oft gebraucht wird, dürfte eine 10 L.Flasche ausreichend sein. Die gibts im Netz mit Mischgas oder Argon für 99.00€. Da kommt die Tauscherei von einem aufs andere Gas wohl kaum günstiger.
eBay-Link
 
Meine Nachbar hat sich beim Schweissfachhändler beraten lassen und da wurde ihm für MIG V2A eine Mischung aus 98% Argon und 2% Co2 empfohlen.

Reines Argon ist zwar nicht ganz so perfekt für V2A, könntest du aber auch für Alu verwenden. Für normalen Stahl ist das aber nichts.
 
Servus,

stimmt auch wieder, knapp 100 EUR ist jetzt nicht weit von zwei mal
"sinnlos" tauschen weg (zumal mir beim zwei mal Tauschen ja auch
nicht verbrauchtes Gas verloren geht).

Alu-Schweissen ist ja noch mal ne ganz andere Liga. Mit einem normalen MIG/MAG Gerät braucht man da schon recht viel Erfahrung
was ich hier im Forum so gelesen habe. Aktuell habe ich da auch
keinen Einsatzzweck, ich bastel vorwiegend an PKW / Landmaschinen,
da hatte ich bisher noch nie die Notwendigkeit ALU zu schweissen,
aber wer weist.

Ist 98% Argon mit 2% CO2 signifikant besser für V2A? Dann würde
ich auf jeden fall das wählen. Ist der Unterschied nicht so groß (immer
bedenken ich bin nur Hobby-Schweisser :wink: ) würde ich eher zu
reinem Argon tendieren und hätte dann mehr Möglichkeiten.

lg

Johannes D.
 
Mit 2% CO2 haste halt bisl mehr Einbrand, solang du das nicht so häufig brauchst dass sich ne extra Flasche rechtfertigt tuts Reinargon auch, vor allem im Privatgebrauch.
Es ist immer noch n Auspuff, und von der Materialstärke her kannste den "fehlenden" Einbrand locker durch mehr Lestung kompensieren
 
Nimm dir am besten vorher ein paar Stücke zum Probieren und Einstellen des Gerätes her.

Habe vor einiger Zeit mal ein paar Grillroste mit meinem MIG gebaut, V2A ist schon ein ganz schöner Teufel. :twisted:
Du musst mit (mehr oder weniger starken) Verwerfungen durch Wärmeinwirkung rechnen und es hat (bei mir zumindest) doch einige Zeit gebraucht, bis man auch einigermaßen "vergleichbare"/brauchbare Nähte zum normalen Stahlschweißen hinbekommen hat.

Aber es geht!
 
Ist das mit dem "bissl mehr Einbrand" eine valide Aussage? Ich würde auch gerne ein bisschen was mit Edelstahl und Alu machen, habe aber eigentlich keinen Bock auf drei Flaschen. Sind die Nähte mit Reinargon auf Edelstahl haltbar, oder letztlich nur Flickwerk?
 
CrNi:
Wenns nicht gerade Dünnblech ist merkt man das bei gleicher Geräteeinstellung schon, im Kurzlichtbogen ist das unter Rein-Argon schon machbar, aber extrem anfällig für Bindefehler, falls nicht alle Parameter 100% zusammenpassen. Das fängt damit an, dass der Bereich bei dem sich ein einigermaßen stabiler Kurzlichbogen einstellen lässt sehr eng ist und hört bei der Schweißgeschwindigkeit auf (instabiler Lichtbogen auf vorlaufendem Schweißgut = autsch)
Im Zweifel lieber mit mehr Saft arbeiten.
Ich verwende im mittleren Dickenbereich good old Electrodos, da ich persönlich auch keine Dritte Flasche rumziehen will und außerdem die Nacharbeit deutlich weniger ist (Naht "verbrennt" wegen Schlacke nicht)
Ab ner gewissen Materialstärke kann man beim Einbrand mit nem Sprühlichtbogen nachhelfen :twisted: :feuer: .

Alu: Läuft ja sowieso nur unter Argon/Inertgasen (wenn dann kommen Heliumgemische in Frage, aber teuer), da erübrigt sich das mit dem CO2 Anteil

Tante Edith war mit meiner Grammatik unzufrieden :wink:
 
Heißt das auf gut Deutsch, dass der Dünnblechbereich unter Argon geht?

Elektrode für dickeres Blech ist kein Problem, das habe inzwischen auch raus :crazy:
 
Ja, wobei das Einstellen des Kurzlichtbogens etwas fiselig sein kann,
oder dickeres dann halt im Sprühlichtbogen, wenns das Bauteil hergibt
 
Hallo zusammen,

in der Hinsicht Cr-Ni mit MAG ohne zusätzliche Gasflasche ist mir ne weitere Alternative über den Weg gelaufen:
Die meisten schlackebildenden Fülldrähte sind darauf ausgelegt dass sie unter dem ganz normalen C18-Mischgas verarbeitet werden können.

Vorteile:
+ eben mit dem Standardgas verwendbar
+ Nähte verzundern nicht
+ Kein "Kompromiss" bei Einbrand und Bindefehlergefahr verglichen mit reinem Argon
+ Keine Einschränkung bzgl. Korrosionsbeständigkeit verglichen mit "Kompromiss" Massivdraht und C18-Gas
(+ hohe Abschmelzleistungen möglich, allerdings inwiefern das im Privatbereich ne Polle spielt :kp: )

Nachteile:
- Neu ist das Zeug schweineteuer (Kilopreis je nach Legierung 30-60 € ), bezahlbar bleibts nur wenn man mit Glück was aus der Bucht fischen kann
- Für Dünnblech weniger geeignet, die Drähte brauchen nen Sprühlichtbogen oder zumindest nen einigermaßen sauberen Übergangslichtbogen

Und nein, das ist kein Verkaufsgespräch :crazy:

 
Thema: PKW Edelstahl-Auspuff mit MIG/MAG Gerät schweissen

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