Iskra 210 Mig-Mag 230/400V Kombigerät: Erfahrungen?

Diskutiere Iskra 210 Mig-Mag 230/400V Kombigerät: Erfahrungen? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, das genannte Gerät...
Hallo Paul,

ich kann es mir auch nicht erklären, aber ganz gleich welcher Teil des Duspols jeweils am entsprechenden Pin am IC LM324 anliegt, zwischen 4-11 und 11-GND (Platine) sind verschiedene Spannungen zu messen.

Zwischen Pin13 und 14 auf der Platine war definitiv eine Spannung messbar.
Kann es damit zusammenhängen, dass die Leuchtdiode vielleicht falsch rum angelötet ist?

Morgen früh gehe ich runter und prüfe noch mal die Polung der LED, der beiden nachträglich eingebauten Potis sowie die Spannungen insbesondere zwischen Pin 13-14 sowie zwischen 13-9 und 14-9.

Was kann ich mit dem Duspol bei der Durchgangsprüfung falsch machen? Ist das Ding vielleicht zu unpräzise?

Gruß,
Phil
 
Moin..

13 und 14 werden durch den Übertemperaturschalter DIREKT miteinander verbunden. Wenn zwischen den beiden eine Spannung messbar ist, dann ist der Temperaturschalter defekt, heiß, oder nicht angeschlossen. Die Ursache kann auch nicht an einer falsch gepolten LED, und nur schwer vorstellbar an einem unpräzisen Messgerät liegen. Von DUSPOL gibt es verschiedene Geräte, die ich alle nur von Elektrikerkollegen kenne, und die oft nur zum genaueren Schätzen geeignet sind,(was für elektrische Anlagen vollkommen ausreicht). Du solltest dir umgehend ein Multimeter zulegen.
Achte beim Kauf darauf, dass es einen akustischen Durchgangsprüfer hat der SOFORT piept, wenn man die Spitzen zusammenhält, (Es gibt tatsächlich welche, da mus man 1/2 Sekunde warten!) und achte außerdem darauf, dass es KEINE automatische Bereichswahl (Autorange) hat.
Es gibt viel Schrott. Wenn du was langlebiges preiswertes suchst, kannst du ein gebrauchtes METEX 3800 erwerben,

http://www.ebay.de/itm/Profi-METEX-Digital-Multimeter-M-3800-neuwertig-TOP-ANGEBOT-/221191264347

oder ein Voltcraft VC220
http://www.order.conrad.com/m/1000_1999/1200/1210/1214/121414_LB_00_FB.EPS.jpg

Das sind Geräte die bei uns im Betrieb am längsten durchgehalten haben...leider gibts die nicht mehr neu.

Paul
 
Hallo zusammen,

freudige Nachricht: die Steuerung funktioniert wieder! Ganz herzlichen Dank an Paul für die unermüdliche Fehlersuche! :bierchen: :thx: :thx:

Wir konnten das Problem auf die Pins 9,13 und 14 der Platine eingrenzen. Fehlmessungen kamen leider durch den Duspol zustande, der Spannungen unter 5V nicht mehr auflösen kann. Dank eines 8€ Multimeters von Brüder Mannesmann haben sich auch diese Ungereimtheiten geklärt.

Ursache des Fehlers war ein fehlerhaft vercrimpter Flachstecker, welcher den Pin 13 mit dem Thermoelement des Schweißtrafos verbinden sollte. Da kein Durchgang vorhanden war, hatte die Platine den Eindruck, dass der Überlastfall, d.h. ein getrennter Thermoschalter, vorliegen würde. Kabel neu abisoliert, neuen Flachstecker vercrimpt und fertig.

Warum allerdings die Überlast-LED nicht geleuchtet hat, kann ich nicht sagen. Vermutlich verpolt angelötet. Oder gebraten. :mrgreen:

Jedenfalls tut sich jetzt auf Knopfdruck was im Gerät.
Morgen setze ich den Rest zusammen und prüfen die weiteren Funktionen.

Gruß,
Phil
 
Junge, Junge, da hast du dir aber echt was vorgenommen mit deinem Gerät - die Nerven und den Plan dazu hätt ich absolut nicht.
 
Hallo zusammen,

mittlerweile funktioniert offenbar Alles so wie es sein soll. :top: :top: :thx:

Ich hatte schlußendlich das Problem, dass das Schütz angezogen hat, sich beim Loslassen des Brennertasters nicht gelöst hat. Erst bei einer Spannungsmessung an der Schützspule (mit Lastzuschaltung des Duspols) hat sich das Schütz gelöst.

Die Ursache waren zwei falsch dimensionierte Bauteile auf der Platine; 1 Kondensator und ein Widerstand. Ich hoffe ich gebe Pauls Aussagen halbwegs richtig wider, falls nicht bitte ich um Nachsicht und Entschuldigung... :mrgreen: :
Der Kondensator und Widerstand bilden zusammen einen Schutzkreis für die beiden Thyristoren, welche die Spannung für die Schützspule bzw. in der Originalkonfiguration für die Primärspule des Schweißtrafos schalten. Bei Abschaltung des Trafos treten erhebliche Spannungsspitzen auf, die so gedämpft werden. Mit dem Schütz sind diese Spannungsspitzen deutlich geringer, daher müssen die beiden Bauteile neu abgestimmt werden. R*C sollte dabei konstant bleiben. Statt 220nF und 330Ohm sind nun 100nF (großer, roter Kondensator) und 680 Ohm (grüner Widerstand) verbaut. Punktlandung. Habe zwar weitere Widerständen mitgenommen, aber nicht benötigt. :top:

DSC03409.JPG

Warum das Schütz aber genau angezogen blieb, obwohl der Oktokoppler kein Eingangssignal mehr bekam, weiß ich auch nicht. Paul, möchtest du nicht noch mal Erklärbär spielen? :D

Habe eben noch einmal die Leerlaufspannungen der einzelnen Stufen gemessen:
1) 21,4V
2) 22,4V
3) 23,7V
4) 26,8V
5) 29,8V
6) 34,2V

Angegeben ist das Gerät von 15,5V (30A) bis 24,5V (210A) unter Last. Was meint ihr? Dürfte passen, oder?

So sieht es jetzt aus:
DSC03408.JPG

Gruß,
Phil
 
Korrektur; wirkliche Leerlaufspannungen können das ja kaum sein, da ich ja bei betätigtem Brennertaster gemessen habe, aber eben ohne geschlossenen Stromkreis und damit ohne Last.
 
Ich habe hier eben einen Denkfehler gemacht und gedacht, dass sich diese auf den nicht betätigten Brenner und angeschlossenen Trafo bezieht - bei einer Schützschaltung geht's aber ja nicht ohne. :roll:

Den unsinnigen Post bitte einfach ignorieren. :D

Gruß,
Phil
 
Habe mein Gerät heute testen können - funktioniert einwandfrei. Subjektiv ist beim ersten kleinen Test die Spritzerneigung geringer und der Lichtbogen eine ecke konstanter als beim Testaufbau. :D
Ich bin jedenfalls heilfroh, dass die Sicherung nicht fliegt (bis Stufe 6 getestet) und alle Funktionen ordnungsgemäß arbeiten.

Herzlichen Dank an dieser Stelle noch einmal an Paul für die ganzen Mühen, das gute Zureden bei Problemchen und natürlich die Versorgung mit den Ersatzteilen. :top:

Morgen stehen 4 Halterungen für das Schutzgitter an meinem Kompressor an, die geschweißt werden wollen und die Reparatur eines Edelstahlauspuffs für einen Käfer - da bin ich besonders gespannt, weil ich noch nie mit reinem Argon gearbeitet habe.

Gruß,
Phil
 
RST Driver schrieb:
....da bin ich besonders gespannt, weil ich noch nie mit reinem Argon gearbeitet habe.

Na hoffentlich hast du nicht vor, mit deinem MIG-MAG Gerät und Argon 4.6 Edelstahl zu verschweißen. Da wäre Reinargon fehl am Platz.

Für WIG ist Reinargon allerdings richtig.

DoMi
 
Ich weiß, eigentlich nimmt man dafür ein aktives Mischgas, aber es sollte auch mit Argon machbar sein. Oder gibt das nix? :kp:

Gruß,
Phil
 
Falls du zwei Druckminderer und ein T-Stück hast, kannst du zum Argon etwas Mischgas zugeben. Das ist allemal besser als reines Argon. (schlechter Einbrand)

Paul
 
Genau, schlechter Einbrand, große Nahtüberhöhung, grobe Nahtzeichnung und es schweißt sich einfach nicht schön mit reinem Argon.
Würde mir auch etwas mit einem T-Stück zusammenbasteln und etwas! Mischgas zusätzlich zuführen.
Pass nur auf, dass der CO² Anteil in diesem GeMischgas 8) nicht zu groß wird, zu viel CO² mag Edelstahl auch nicht :?
 
Na toll, und ich habe mich über den Schnapper der 10L Argon Flasche gefreut; 75€ für eine frisch befüllte sind denke ich ok.

Kann ich den fehlenden Einbrand nicht durch höhere Spannung/höheren Strom ausgleichen?

Zwei Druckminderer habe ich leider nicht. Aber wenn ich die hätte, würde ich dann das passende Gemisch in Bezug auf den Druck bzw. die Durchflussmenge ermitteln, also beispielsweise 8 L/min bei der Argon Flasche einstellen und dazu 2 L/min bei der Mischgas-Flasche = 3,7% CO2 Anteil effektiv im Gemisch (ich habe keine Ahnung wie viel man tatsächlich haben sollte)?

Gruß,
Phil
 
Probier es einfach mal aus, dann kannst Du immernoch entscheiden, ob Du mit dem Ergebnis zufrieden bist.
Wie im anderen Thread schon beschrieben, nimmt das CO² dem Schmelzbad die Oberflächenspannung, daher verlaufen die Nähte schöner und werden flacher.
Der Einbrand ist auch besser, das hat was mit der Energieeinbringung zu tun, da der Lichtbogen durch den CO² Anteil (oder Helium) heißer wird.
Für dünnes Auspuffblech brauchts ja keinen extrem tiefen Einbrand und die Nahtüberhöhung kann man beischleifen :wink:
Denk aber auch an den richtigen Draht 8)

Wenns nicht klappt, trink vorher einen Schnapps, Weinbrand bringt Einbrand :mrgreen:
 
Janik schrieb:
Wenns nicht klappt, trink vorher einen Schnapps, Weinbrand bringt Einbrand :mrgreen:
Und wenn Du nicht mehr weiter weißt, hilft Klosterfrau Melissengeist..
 
Janik schrieb:
Denk aber auch an den richtigen Draht 8)

Spricht etwas gegen 1.4316?

Wobei ich mit dem G3Si1 sehr gute Erfahrungen gemacht habe - der brutzelt ja bekanntlich sogar Guss zusammen. :mrgreen:

Gruß,
Phil
 
1.4316 geht...

Im Argon sollten so ca. 2-3% CO2 oder auch O2 drin sein.

Paul
 
Vielleicht kann ich mich dazu durchringen doch noch in einen zweiten Druckminderer zu investieren.

Jedenfalls habe ich heute die letzte Feineinstellung vom Drahtvorschub vorgenommen, wobei V_min leider noch immer zu gering ist, um auch bei den kleinen Stufen Spannungs- und Drahtvorschubeinstellung absolut synchron justieren zu können. Dazu hätte ich wohl einen Trimmer-Poti mit höherem Widerstand einlöten müssen...
Zumindest im Bereich der Stufen 4,5 und 6 passt die entsprechende Drahtvorschub-Einstellung bei Verwendung von 0,8mm Draht aber ziemlich gut. Auch eine Form von Synergie... :mrgreen:

Jedenfalls schweißt sich das Gerät im Vergleich zum Original traumhaft. Wie ihr seht ist die Spritzerbildung sehr gering und das Schmelzbad für 3mm Stahl bei Kehlnähten ausreichend heiß und erlaubt schnelles Schweißen mit infolgedessen weniger Verzug.
Leider fehlt mir ein direkter Vergleich zu einem hochwertigen Gerät.
Ggf. werde ich noch eine zusätzliche Drossel in einen Kasten bauen, die ich bei Bedarf in Reihe schalten kann. Ist vielleicht bei Karosserieblech interessant.

Habe außerdem bei gleichen Einstellungen und gleicher Schweißgeschwindigkeit 82/18 Argon/CO2 mit Argon 4.6 verglichen (je 10 L/min, G3Si1, 3mm Baustahl S235):

DSC03413.JPG

DSC03414.JPG

DSC03415.JPG

Mit Argon muss ich noch etwas üben. Schweißt man gleichschnell, fehlt der Einbrand und die Naht sieht schlecht aus. Schweißt man signifikant langsamer, wird das Schmelzbar zu heiß und fällt durch.
Weniger Spannung, weniger Draht und langsamer schweißen dürfte aber zum Erfolg führen.

Gruß,
Phil

p.s.: Ich habe 3 Monate keinen Brenner in der Hand gehabt - entspricht "ruhig" ist meine Hand gewesen... :shock:
 
Thema: Iskra 210 Mig-Mag 230/400V Kombigerät: Erfahrungen?

Ähnliche Themen

Neueste Themen

Zurück
Oben