Welche preiswerte Lötstation ist zu empfehlen?

Diskutiere Welche preiswerte Lötstation ist zu empfehlen? im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Guten Tag, ich habe in der Vergangenheit immer mit einem Butan Lötkolben gearbeitet da ich oftmals auch unterwegs mal eben Kabel zusammenlöten...
N

Nonameguzzi

Registriert
23.04.2021
Beiträge
82
Wohnort/Region
CW
Guten Tag,

ich habe in der Vergangenheit immer mit einem Butan Lötkolben gearbeitet da ich oftmals auch unterwegs mal eben Kabel zusammenlöten muss.

Allerdings habe ich mich in letzter zeit auch mal in Platinen Reparaturen probiert, einfach "nur" das neu anbringen von Kalten Lötpunkten, einfaches ersetzten von defekten Kondensatoren/Dioden usw...

Allerdings waren die Ergebnisse wie zu erwarten sehr schlecht ein Gasbefeuerter Lötkolben ist einfach zu grob für solche Arbeiten.

Also suche ich jetzt nach einer Lötstation.... ich denke grade für Platinenarbeiten sollte man die Temperatur schon halbwegs gut einstellen können daher wird es wohl eher eine Digitale Lötstation.

Ebenso brauche ich etwas mit Auswechselbaren Spitzen und einem halbwegs anständigen Sortiment an Ersatz Spitzen grade sehr feine wären mir recht selbst die 1,4mm Sprite meines Lötkolbens ist doch recht grob ;D

Die beiden Anforderungen kombiniert werden mich wohl zu einem Markenhersteller treiben....

Im Preisbereich ca 90€ finden sich ja Solche Digitalen Lötkolben "TS100" wo ich jetzt nicht glaube das die Ersatzteilversorgung gut ist daher ist ein Schritt zu den Namenhaften Herstellern wohl angebracht.

Für ca 150€ finden sich die Ersa i-CON Pico mit etwas zubehör ( https://www.ersa-shop.com/ersa-icon...-lötstation-zeitstandby-lötdraht-p-13864.html )
Für quasi den gleichen Preis gibt es auch die ERSA RDS80 ( https://www.ersa-shop.com/ersa-icon...-lötstation-zeitstandby-lötdraht-p-13864.html )

Das sind jetzt 2 Gleich Teure 80W Stationen vom gleichen Hersteller.... was ist da eher zu empfehlen?

Und um die Sache noch Komplizierter zu machen.... lohnen sich ca 10€ Aufpreis für eine Weller WE1010 ( https://www.weller-tools.com/profes...hnik/Loetstationen/Loetstationen/Sets/WE+1010 ) ?

Gebrauchtkauf von den Stationen lohnt sich auf eBay und co wohl kaum die gehen quasi zu den hier gelisteten Preisen weg, daher würden mich die ca 150€ nicht wirklich stören wenn ich die auf eBay nach paar Jahren noch für 120 weg bekomme ist das okay^^
 
Platinen reparieren ist ein weites Feld.
Sag mal etwas zur Baugröße und Bauform der Bauteile.
Geht es um klassische bedrahtete Widerstände und Dioden (also THT-Bauteile) oder auch um SMD-Bauteile und wenn ja bis zu welcher Baugröße?
Müssen auch größere Leistungsbauteile gelötet werden (z.B. Leistungswiderstände)?
Für THT-Bauteile mit ein- oder zweilagigen Platinen ohne große Masseflächen wirst du mit den meisten Lötstationen auskommen, da die Lötstelle nicht allzu viel Wärme abführen kann.
Wenn es um mehrlagige Platinen mit vielen großen Kupferflächen geht von der kleine SMD-Bauteile entlötet werden geht, trennt sich die Spreu vom Weizen.

Die i-CON Pico ist auch für feine Arbeiten schon eine recht brauchbare Station. Ich habe damit vor einigen Jahren mal ein paar Mal gearbeitet. Die Aufheizzeit ist gut, bei größeren Lötstellen schiebt sie relativ schnell Wärme nach.
Sie ist nicht ESD-sicher. Das ist Privatleuten wohl egal, außer es sollen ESD-empfindliche Bauteile gelötet werden (z.B. Laserdioden oder sehr alte ICs ohne integrierte Schutzdioden).
Es gibt eine große Spitzenauswahl und die Preise sind soweit ok. Wenn ich das richtig im Kopf habe, greift die Überwurfmutter zur Befestigung der Lötspitzen auf ein Kunststoffgewinde. Das ist eine Schwachstelle und könnte im Laufe der Zeit kaputt gehen.

Die RDS80 ist schlechter als die Pico und technisch deutlich älter. Der Kolben ist unhandlicher, der Wärmeübergang vom Heizelement zur Spitze ist langsamer. Das macht sie preislich unattraktiv im Vergleich zur Pico.
Und sie nutzt Lötspitzen der Serie 832. Die hat Ersa vor einiger Zeit anscheinend bezüglich der Fertigungskosten optimiert, d.h. sie sind jetzt unbrauchbar. Man beachte vor allem das Bild in der Mitte des Threads mit den drei Lötspitzen. Ob die Lötspitzen noch immer so schlecht sind (ist ja schon ein paar Jahre her) oder ob Ersa da zurückgerudert ist oder den Fertigungsprozess noch besser in den Griff bekommen hat, weiß ich nicht.

Die Weller WE1010 Station hatte ich noch nicht in den Händen, aber nach dem was ich so gehört habe, ist sie schon recht günstig gebaut.
Der Lötkolben ist relativ lang (Abstand Griffposition zur Lötspitze). Das erschwert Löten von sehr feinen SMD-Bauteilen, da man nicht so präzise arbeiten kann wie mit einem kürzeren Kolben. Für normale Lötstellen ist das aber kein echtes Problem.

Alle drei Stationen sind das Einstiegssegment der Markenhersteller, mit denen ein paar Leute davon abgehalten werden sollen, ganz billigen No-Name Kram zu kaufen.
Schlecht sind die Stationen deswegen nicht, aber sie sind bezüglich Robustheit nicht mit den übrigen Produkten von Weller und Ersa zu vergleichen.
Wenn deine Referenz aber ein Gaslötkolben ist, sind vermutlich alle Lötstationen ein Schritt nach Vorne. :wink:

Als weiteren Kandidaten würde ich noch die Hakko FX-888D nennen. Ja, die sieht aus wie Spielzeug, aber das ist grundsolide Technik - zumindest sind mir bislang keine echten Schwachstellen aufgefallen. Die Station ist vergleichsweise günstig.
Die Anheizzeiten sind länger als bei der Pico. Die Temperaturverstellung ist ungefähr so komfortabel wie das Programmieren einer 20 Jahre alten digitalen Zeitschaltuhr, die nur eine einzeilige Siebensegmentanzeige aber dafür acht Menüebenen hat. Solange man nur die voreingestellen Temperaturen nutzt, geht es aber. (Das Handbuch muss man aber trotzdem lesen). :mrgreen:
Die Station steht seit ein paar Jahren bei mir zu Hause und ich bin grundsätzlich zufrieden. Der Lötkolben ist nicht ganz so ergonomisch wie bei der Pico, aber meines Erachtens robuster gebaut.
Allerdings ist Hakko hier nicht sonderlich verbreitet. Man bekommt die Lötspitzen also nicht in jedem Shop.
Das Preis/Leistungs-Verhältnis ist für allgemeine Arbeiten aber gut.
Wenn feine Arbeiten im Vordergrund stehen, empfehle ich eher die Pico.

Falls günstige Chinastationen ins Auge gefasst werden: Da habe ich keine Erfahrung, welche gut und günstig ist.
Aber als Tipp kann ich sagen: Elektronik werden die Chinesen gut hinbekommen. Das entscheidende Kriterium ist die mechanische Qualität des Lötkolbens (Wärmeübergang vom Heizelement zur Spitze, Haptik, Robustheit, Temperatur der Griffzone nach einigen Minuten). Darauf würde ich also achten.
 
Ähm.... Bauteile welche ich Löte sind zu Reglerplatinen von alten Notstromaggregate also Typische Elektrobausatz Dioden, Widerstände usw...
Aber ich hab letztens zb auch sowas fabriziert mit einem Gaslötkolben.
20220114_135549.jpg

Hatte zwar ne feine Spitze aber nicht Fein genug... Das war eher wildes drauf Rum stochern als sonst was.

Mir passiert es eher selten das ich Dicke Kabel in Kabelschuhe einlösen muss uns sowas mach ich im Zweifel mit nem Heisluftföhn oder einem Brenner....
 
Ok, also viel THT und ab und zu ein wenig einfache SMD-Technik.
Das geht mit beiden Stationen Ersa Pico und Hakko FX-888D problemlos.

Die Pico ist technisch etwas besser (Aufheizzeit, Wärmeübergang vom Heizelement zur Spitze), der Kolben der Hakko ist geringfügig robuster.
Falsch machst du mit beiden Stationen nichts. Wenn dich der Preisunterschied zwischen den beiden Stationen nicht stört, greif ruhig zur Ersa. Die Ersatzteilbeschaffung ist da (in Deutschland) einfacher. Hakko ist zwar auch eine weltweit bekannte Marke, aber hierzulande irgendwie wenig verbreitet.

Die Weller WE 1010 kenne ich nicht gut genug, um sie zu empfehlen und die Ersa RDS80 finde ich schlechter als die übrigen Kandidaten.

Denk dran, dir eine geeignete Auswahl an Spitzen mitzubestellen. Ein klassischer Anfängerfehler ist es, die Lötspitzen zu fein zu wählen. Die Lötspitze soll durch thermische Masse Wärme speichern und zudem sehr schnell Wärme vom Heizelement zur Lötstelle transportieren. Dazu sollte man die Lötspitze immer so dick wie möglich wählen. Tu dir also selbst den Gefallen und nimm nicht die 0,1 mm Nadelspitze - sonst bist du trotz neuer Lötstation unzufrieden.
 
Ja ich denke ne 0,4mm ,ne 1.0mm und noch 2 oder 3 andere in Meißel und Bleistift Form werden wohl meine Grundausstattung....
Die Preise gehen ja noch halbwegs klar mit etwas unter 10€ pro "normale" Spitze...

Wird dann wohl die Ersa Pico.
 
Bei den Lötstationen war ich immer bei Weller, die haben einfach immer zuverlässig funktioniert. Gerade die alten mit den magnetischen Spitzen waren durchweg gut. Heute bin ich bei Hochfrequenz Induktiv geheizten Lötspitzen mit automatische Slave-Funktion, wenn sie im Halter stecken sehr angetan. Ich selber arbeite mit einer JBC. Empfehlen würde ich zu einer TOOLCRAFT ST-100 HF. Das Arbeiten mit HF-Technik mag ich nicht mehr missen: Kurze Aufheizzeit 3Sek. und sofortiger Leistungsnachschub, wenn man ihn braucht.
 
Auf der Arbeit ist ein Teil der Arbeitsplätze schon mit JBC ausgestattet und es werden laufend mehr. Die sind technisch schon absolut spitze. Dass ich sie nicht erwähnt habe, liegt am stolzen Preis, der bei ~300 € für die kleinste Station beginnt. Aber es stimmt: Wer JBC kennt, will keine Station mehr von Ersa oder Weller haben.

Die Station von Toolcraft kenne ich noch nicht. Und wenn ich mir die Bewertungen so ansehe, verspüre ich auch keinen akuten Bedarf...
Hast du die Station schon mal selbst genutzt?
 
Bei den Toolcraft habe ich gerade keine schlimmen Rezensionen gefunden. Besser als eine 50€ Westfalia wird sie schon sein.
 
Dev schrieb:
Und wenn ich mir die Bewertungen so ansehe, verspüre ich auch keinen akuten Bedarf...
Die findet man bei der genannten Ersa oder Weller (leider) auch. Ich möchte selbst demnächst upgraden und schwanke zischen Hakko und der Toolcraft ... :kp: Aktuell habe ich eine ZD-931, die lötet auch, aber etwas besser, ergonomischer wäre nicht verkehrt ...
 
Ok, nach langem Hin und Her, vergleichen, überlegen, blah fasel, Kassensturz, etc. ist es die Ersa I-Con-nano geworden.
Im Vergleich zu der bisherigen ZD-931 schon echt gut. Heizt schneller, wesentlich kompakter, Löt-Bleistift anstatt Löt-Wachsmalkreide, gutes., schlankes Kabel, netter Ablageständer, konfigurierbar (in Grenzen).

Was (ich) damit besser kann, wird man sehen, Probelöt steht noch aus ...

DSC02186_ergebnis.pngDSC02185_ergebnis.png
 

Anhänge

  • DSC02184_ergebnis.png
    DSC02184_ergebnis.png
    1,9 MB · Aufrufe: 231
Ich habe die Ersa RDS80 in der Werkstatt, hat ein etwas steifes Kabel aber ansonsten ziemlich brauchbar.
 
Statt eines Hersteller- / Modell-orientierten Ansatzes würde ich eher praxisorientierter herangehen und danach eine passende Lötstation auswählen:

Lötstellen sind durch ihre Größe, damit ihre Wärmekapazität und das zu verwendende Lot gekennzeichnet. Lötkolben und Lötspitze müssen in die Lötstelle in angemessen kurzer Zeit genug Wärme einbringen, um das Lot, Zinn verbleit bei ca. 180° bis 200°, bleifrei bei 200° - 240° sicher zu schmelzen.

Die elektrische Leistung des Lötkolbens / Station gibt vor, welche Spitzengröße noch so nachgeheizt werden kann, das die kontinuierlich in die Lötstelle fließende Wärme nachgeschoben werden kann.

Kleine SMD-Lötstellen oder THT-Standardbauteile lassen sich mit (Maximal)-Leistungen von 50 - 80W sicher löten, Spitzen bis zu 3mm sind da möglich. Kleine, feine Spitzen brauchen wesentlich weniger Leistung, kleben aber dann an größeren Lötstellen, weil sie dort stärker auskühlen als Wärme nachkommt.

Will man universell löten, kommt man daher an einer geregelten Station mit einem Kolben mit auswechselbaren Spitzen nicht vorbei.

Ob diese nun von E***, J** oder W***** stammt, Digitalanzeige, Curieschalter oder Thermoelement aufweist, spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Viel wichtiger ist vielmehr die Verfügbarkeit von Ersatzteilen: Lötspitzen und Heizelemente sind Verschleißteile und sollten lange verfügbar sein. Werkzeug hat bei guter Behandlung üblichweise Lebensdauern von einigen Dekaden, Produkte wie die bekannte chin. ZD-931 sollten da mit Vorsicht gesehen werden.

Randwerte wie die Aufheizzeit sind zweitrangig, man heizt i.d.R. einmal auf, um dann ggf. viele Lötstellen zu erledigen, da spielen Sekundenunterschiede beim Anheizen keine Rolle.


Gruß... Bert
 
maschinist schrieb:
Kleine SMD-Lötstellen oder THT-Standardbauteile lassen sich mit (Maximal)-Leistungen von 50 - 80W sicher löten, Spitzen bis zu 3mm sind da möglich.
Grundsätzlich sind deine Ideen zu dem Thema schon ok, aber bei 50 bis 80 W kann man deutlich größere Spitzen als 3mm benutzen. In Lötpinzetten in dem Leistungsbereich nutze ich regelmäßig Flachspitzen bis 10 mm breite, um zweireihige SMD-Bauteile (überwiegend SO und TSSOP) auszulöten.
Auch für den normalen Lötkolben habe ich Meißelspitzen bis etwa 5 mm im Einsatz, weil das bei großen Masseflächen bei mehrlagigen Platinen einen Unterschied macht.

Ob diese nun von E***, J** oder W***** stammt, Digitalanzeige, Curieschalter oder Thermoelement aufweist, spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Naja, wer mal abwechselnd mit einer Weller Magnatsat und einer JBC lötet, wird das nicht unterschreiben wollen.
Bei der Lebensdauer gebe ich dir aber Recht. Das sieht man auch daran, dass bei uns wirklich noch alte Weller Magnastat und Weller WS 51 stehen, die bestimmt mehr als 20 Jahre alt sind. Wohlgemerkt nicht mehr an den Arbeitsplätzen wo viel gelötet wird, aber für den gelegentlichen Einsatz sind die durchaus noch ok.
Markennamen darfst du übrigens bedenkenlos ausschreiben.

Randwerte wie die Aufheizzeit sind zweitrangig, man heizt i.d.R. einmal auf, um dann ggf. viele Lötstellen zu erledigen, da spielen Sekundenunterschiede beim Anheizen keine Rolle.
Bei modernen Lötstationen stimmt das nicht mehr. Da wird der Kolben immer in der Temperatur heruntergefahren, sobald er in die Ablage gelegt wird. Das erhöht die Lebensdauer der Lötspitze beträchtlich.
Bei JBC nehme ich den Lötkolben aus der Ablage, führe ihn zur Lötstelle und bis ich angekommen bin, ist der Kolben wieder auf Löttemperatur. Das dauert nämlich nur zwei Sekunden.
Das geht bei indirekt beheizten Spitzen nicht. Deswegen müssen die dauerhaft durchheizen.
Der Zeitunterschied ist beachtlich: Häufig sitze ich beim Reparieren von Baugruppen zwei Stunden davor, löte mal ein Kabel an, tausche mal ein Bauteil, aber vor allem wird viel gemessen und nachgedacht. In den zwei Stunden setze ich vielleicht 10 bis 20 Lötstellen und brauche dafür wenige Minuten. Die restliche Zeit ist der Lötkolben auf Standby und die Spitze altert nicht.
Das ist auch nett, wenn man mal vergessen hat, die Lötstation auszuschalten. Nach einem Wochenende kann man bei dauerbeheizten Kolben meist die Spitze entsorgen. Bei stationen mit Temperaturabsenkung passiert nichts.
 
Dev schrieb:
Das ist auch nett, wenn man mal vergessen hat, die Lötstation auszuschalten. Nach einem Wochenende kann man bei dauerbeheizten Kolben meist die Spitze entsorgen. Bei stationen mit Temperaturabsenkung passiert nichts.

Das kann ich jetzt bei meinem Magnastat nicht unterschreiben. Der hat schon so manches Wochenende die Spitze auf Temperatur gehalten. :oops:

Das mit dem Schnellen Aufheizen ist natürlich ein gewichtiges Argument. Drr Weller muss den ganzen Tag durchheizen während der JBC darauf wartet zum Einsatz zu kommen. Wie ist das da mit den starken Temperaturwechseln? Das geht doch auch aufs Material.

PS
 
Da schliess ich mich Powersupply an, verkürzen die ständigen Temperaturzyklen die Lebensdauer des Heizelements nicht wesentlich?

Beim Magnastat hört man das klicken und es schaltet auch dank der Schalthysterese weitaus weniger als bei jeder Entnahme von der Halterung.

Zugebenerweise setze ich die Lötstation nicht so oft ein, habe eine uralte Weller, die immer noch gut funktionert. Irgendwo ist glaub noch eine einstellbare Ersa, jedoch kaum je eingesetzt. Muss im Gegensatz zu Experten wie PS keine anspruchsvolle Arbeiten erledigen. Am häufigsten noch Steckerkontakte, die Konfektionierung von gelöteten Steckverbindern mag ich allerdings ganz und gar nicht, bin dazu auch nicht begabt. Nett ist wenn man bei einem hochpoligen MIL-Steckverbinder vergessen hat, beim 2. Stecker vorher den hinteren Gehäuseteil auf das Kabel zu schieben!!!!
 
Senkblei schrieb:
Da schliess ich mich Powersupply an, verkürzen die ständigen Temperaturzyklen die Lebensdauer des Heizelements nicht wesentlich?
Bei modernen Lötstationen mit direkt beheizten Spitzen ist das kein relevanter Faktor.
Bei JBC: Das Heizelement ist Teil der Lötspitze. Die Spitzen halten zwar lange, aber irgendwann müssen sie mal getauscht werden. Bei uns ist übrigens bei fünf im Einsatz befindlichen Lötstationen meines Wissens noch keine Lötspitze wegen eines defekten Heizelements aussortiert worden.
Bei Weller (RT-Serie): Das Heizelement steckt ebenfalls direkt in der austauschbaren Lötspitze. Allerdings habe ich mit der RT-Serie nur wenig Erfahrung. Kritik über defekte Heizelemente ist mir aber auch keine bekannt.
Bei Hakko (FX-100): Welches Heizelement? :mrgreen:
(Die Lötspitze wird mit HF-Leistung bei 13,56 MHz induktiv erwärmt.)

Wesentlich schlimmer als das Aufheizen in zwei Sekunden ist das schlagartige Abkühlen der Lötspitze beim Reinigen an einem nassen Schwamm. Damit erzeugt man deutlich schnellere Temperaturänderungen.
Deswegen sollte der Schwamm nicht nass sein, sondern nur leicht feucht. Am besten ist es, wenn man den Schwamm kurz vor der Anwendung durch ein Knäuel Messingwolle ersetzt. :wink:
 
Danke für deine ausführliche Antwort.

Wie erwähnt erledige ich nahezu keine Arbeiten mehr auf Board Level, und insbes. hatte ich nie den Mut, mich mit SMD auseinanderzusetzen. In der Jugend las ich noch Elektor, die Prints waren da noch für klassische Komponenten (weiss nicht wie bekannte Elektor in DE ist/war).

Mittlerweile erledige ich bzgl. Löten nur noch wenige Reparaturen wenn es nicht anders geht (u.a. Steckverbinder, PCB-Anschlüsse, usw.) und dann noch meist privat. In der Industrie werden immer weniger Boards intern repariert.

Kann mich an Zeiten erinnern wo man noch komplette Motorola 68000-basierte Steuerungsboards von Null aus in-house entwickelte, inkl. Firmware, und die auch noch reparierte. Und da waren noch die unbezahlbaren Doppeleuroparkarten VME-Bus Systeme... Null Computerviren, superstabil, da man seriös programmierte. Dann kam irgendwann mal DOS (war noch OK), dann mit Windows (nicht under DOS) ging die Hölle los. Die ganze Virenproblematik und all die Sicherheitslücken hat man nur der krassen Inkompetenz der Microsoft-Programmierer zu verdanken.

SMD austauchen überlasse ich den Spezialisten.

Bzgl. Weller Magnastat Lötstation bin ich erstaunt, dass das Heizelement immer noch i.O. ist (stammt aus meiner Jugend).
 
Mal eine Frage an die Besitzer von Ersa und Weller Stationen, vielleicht hat ja jemand beide im Einsatz:
Welcher der Lötkolben: Ersa i-Tool 150W bzw. Weller WSP80 hat das flexiblere Kabel?
Letzteren habe ich im Einsatz, fände aber ein paar Watt mehr beim Masseflächen Löten an Cs doch noch brauchbarer. Aber steifer als das sehr flexible Weller Kabel dürfte es auch nicht sein...
Gruß, BK
 
Thema: Welche preiswerte Lötstation ist zu empfehlen?
Zurück
Oben