Rowatec MM_260

Diskutiere Rowatec MM_260 im Forum Schweißtechnik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, Ich bin neu hier und habe noch keine Erfahrung im Schweißen. Interessiert hat mich das schon lange aber die ich habe mich immer...
Ich konnte jetzt nicht genau herauslesen wo genau die Frage mit dem umpolen entstanden ist...

Reine Trafogeräte die Wechselschweißstrom abgeben, brauchst/kannst du natürlich nicht umpolen. Interessant wirde es bei Schweißgleichrichtern oder Invertern die Gleichstrom abgeben.

In den allermeisten Fällen schweißt du mit der Elektrode am - Pol und der Masseklemme am + Pol (Physikalische Stromrichtung, entsprechend der Elektronenbewegung)... Es gibt jedoch bestimmte Elektroden z.B. Reinbasische Elektroden oder auch bestimmte Fülldrähte, die nur am + Pol verschweißt werden können, denn da wird vereinfacht gesagt der Lichtbogen/das Schmelzbad wärmer.

Auch beim WIG Gerät könnte man theoretisch mit Gleichstrom Alu schweißen (Wechselstrom nimmt man idr. deshalb weil dieser in der Lage ist die auf dem Alu gebildete Oxidschicht aufzubrechen), wenn man die Elektrode am Pluspol anklemmt, das geht jedoch nur in einem kleinen Leistungsbereich für dünne Bleche, weil man sonst sehr schnell die Elektrode überlastet... Des ist aber alles nur so ne Notlösung...

Es gäbe auch die Möglichkeit eine gewisse Argon / Helium Mischung zu verwenden um damit Alu mit Gleichstrom zu schweißen, der User Chamisso, Frank Rieg hier ausm Forum hat da schon Erfahrungen und hat das auch in seinem Buch, welches übrigens auch empfehlenswert ist und vor allem locker geschrieben ist, beschrieben: Das genannte Produkt bei Amazon

Ich hab mal versucht ne Flasche von besagtem Gas aufzutreiben, war aber fast ein Ding der unmöglichkeit... der Einzige Gaslieferant der da hätte liefern können war so teuer, dass ich bald ne Wechselstrom WIG Anlage dafür bekommen hätte. :wink:


Könnte mir vorstellen, dass es nervt diese ganzen Anfängerfragen vermutlich immer wieder zu beantworten. Super, dass ihr so nachsichtig und geduldig seid.
Das hier ist offenbar ein tolles Forum mit super Leuten - bin sehr froh, dass ich hier gelandt bin.

Nein, gar nicht! Erstens haben wir alle mal mit der Marterie angefangen und zweitens beantworte ich lieber die 100te Anfängerfrage von jemandem der sich interessiert, in der Lage ist ganze Sätze mit Punkt und Komma zu schreiben und sich auch nachdem Fragen beantwortet wurden zurückmeldet und sich bedankt.. So funktioniert das miteinander! :top:
 
Hallo Hardy,
Wenn Du Dein Schutzgas Schweißgerät verwendest wofür es gebaut ist, brauchst Du nichts umpolen.
Also Stahl mit 18% Mischgas schweißen. Das Gerät schweißt mit Gleichstrom. Dein Brenner ist dann am Pluspol, die Masseklemme am Minuspol. Bei WIG und Elektrode ist es genau anders herum.

Man kann auch ohne Gas mit Fülldraht schweißen. Dann ist im Draht ein Flussmittel eingebettet, das eine ähnliche Funktion wie das Schutzgas entwickeln soll. Für Fülldraht sollte das Gerät umgepolt werden. Ob das bei Deinem Gerät überhaupt so einfach geht, weiß ich nicht. Wahrscheinlich eher nicht.

Das Thema Alu schweißen solltest Du Dir aus dem Kopf schlagen. Dafür sollte man einen verzahnten 4-Rollen Drahtvorschub, andere Vorschubrollen, reines Argon als Gas und ein Schlauchpaket mit Teflonseele haben. Der Umbau ist um ein vielfaches teurer als Dein ganzes Gerät.

Gruß
Jürgen
 
Entschildgt bitte - ich war stark eingespannt die letzten Tage...
Vielen Dank für eure Antworten :D
 
Über Helium und Mischgase damit hab ich auch schon gelesen und dass dies teuer ist.

Zum Gas hätte ich da auch nochmal eine Frage:
Man unterscheidet ja soweit ich es bisher gelesen habe „aktive“ und „inerte“ Schutzgase. Im einfachen Fall sind das verschiedene Mischungsverhältnisse zwischen Argon als inaktiver und CO2 als aktiver Bestandteil. Gelesen habe ich über verschiedene Mischungsverhältnisse von fast 0% bis 18% CO2 mit Argon. Das Gemisch hat erhebliche Auswirkungen auf die Qualität der Verbindung. Auch reines CO2 scheint manchmal zur Anwendung zu kommen.

Meine Frage: Kann man sich nicht einfach eine Argon 4.6 und eine kleiner CO2-Flasche nebeneinander stellen und bei beiden separat den Durchfluss einstellen (z.B. 8 l/min Argon + 2l/min CO2 und sich das Gas selbst mischen? Dann könnte man je nach Material sein Gemisch selbst einstellen... oder geht das nicht?

Vielleicht braucht man noch ein oder zwei Rückschlagventile...
 
Das klingt ungewöhnlich.
Normalerweise nimmt man für dein Gerät die Gasflasche mit 18%. Das ist Standard und überall zu bekommen.
 
Warum sollte man auch? Wenn ich eh 2 Flaschen brauch, dann hol ich mir doch gleich eine 18/82er fürs MAG schweißen (Bis auf wenige spezielle Anwendungen, die aber für unsereins vermutlich eh nie in Betracht kommen, ist dies des Gas des für so gut wie alles was Baustahl ist funktioniert und auch in dem Mischungsverhältniss an jeder Ecke verfügbar ist) und für Edelstähle und Alu eine reine Argon 4.6er Flasche... alles andere ist doch nur unnötig kompliziert und haut außerdem bestimmt eh nicht gescheit hin... :P

Das Thema Alu schweißen solltest Du Dir aus dem Kopf schlagen. Dafür sollte man einen verzahnten 4-Rollen Drahtvorschub, andere Vorschubrollen, reines Argon als Gas und ein Schlauchpaket mit Teflonseele haben. Der Umbau ist um ein vielfaches teurer als Dein ganzes Gerät.

Würde ich so jetzt nichtmal sagen... Im THW haben wir früher in Ermangelung eines AC/DC Wig Gerätes mit einem einfachen 170A MIG/MAG Gerät Alu Bleche so bis ca. 4mm Materialstärke für zweckmäßige Kisten und Halterungen geschweißt. Des hatte auch nur einen total einfachen Vorschub, keine Vorschubrollen für Alu und ich glaube nicht mal eine Teflonseele im Schlauchpaket... des war keine besondere Freude zum arbeiten, hat aber funktioniert.

Ich selbst habe mit meinem Lorch M222 mit unverzahntem 2-Rollen Vorschub öfters Alu verarbeitet... auch so bis zu 5 oder 6mm... Habe mir jedoch Vorschubrollen für Alu sowie ein extra Schlauchpaket mit Teflonseele besorgt... des ging ganz passabel, man musste halt drauf achten, dass des Schlauchpaket schön ausliegt usw...

Ich möchte jetzt nicht sagen, dass Jürgi unrecht hat, vor allem ein gescheiter Vorschub ist das A und O... Alu ist ohnehin etwas schwieriger in der Handhabung und wenn man dann auch noch mit nur zweitklassiger Ausrüstung arbeitet, dann wirds nicht leichter... für unsere Zwecke hat es jedoch immer hinreichend gut funktioniert... Ist halt natürlich nix, wenn man in die Produktion von Aluleitern einsteigen will und es bedarf natürlich etwas mehr Übung, bis erste vorzeigbare Ergenisse erzielt werden... Je besser des Gerät, desto einfacher wird es :wink:
 
Sooo - ich habe mein Gerät gestern abgeholt und gleich mal reingeschaut. Ausprobieren konnte ich es leider noch nicht. Zum einen fehlt mir noch einiges an Zubehör und zum anderen weiß ich noch nicht genau, worauf ich achten muss, welche Parameter ich wo zu welchem Zweck einstellen muss.

Ich versuche mal ein paar Bilder anzuhängen.

Ich finde ich habe richtig Glück gehabt - das Gerät sieht sehr wenig gebraucht aus - fas als hätte es nach der Produktion nur irgendwo gestanden und etwas Staub angesetzt. Ich bin begeistert :D

Was meint ihr?

Jetzt brauche ich noch eine Bedienungsanleitung - leider war keine dabei.
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Weiß jemand, wie ich das Alter herausbekommen?
Die Seriennummer (ist auf vielen Teilen angebracht) lautet 91239009.
Könnte es sein, dass das Gerät 1991 produziert wurde?
27 Jhare kann ich fast nicht glauben...
 
Moin

Schau mal auf der Platine. Da ist sicherlich mindestens ein oder mehrere ICs drauf.
Die haben neben der Typenbezeichnung meist auch einen vierstelligen Datecode aufgedruckt.
Auch die an den Kühlkörpern angebrachten Bauteile sind Kandidaten für Datecodes.

PS
 
Bitte mal ein Bild des kompletten Bedienpanels schicken, dann bekommen wir das schon hin.
Hast du Schlauchpaket, Massekabel und passende Strom- und Gasdüsen? Hast du schon eine Rolle Draht?

Welche Vorschubrollen befinden sich im Vorschub? Die kannst mal rausnehmen und schauen was da je Seite eingeschlagen ist... meistens sind es Rollen für 0.8 und 1.0er Draht, bei Merkle gibts aber z.B. auch 0.8mm und 1.6mm sowie Rollen für 1.0mm und 1.2mm Drahtelektroden.

Obacht! Bei deinem Gerät scheint kein Korbspulenadapter dabei zu sein, also am besten erstmal eine Dornspule kaufen.

Wenn du Draht kaufst, bis du wohl am Anfang mit einem 0.8mm G3Si1 gut beraten, damit kann man das allermeiste bewerkstelligen.... Investiere aber die paar Euro mehr in einen Markendraht wie z.B. einen Böhler EMK 6 oder vergleichbare aus dem Hause ISAF oder Oerlikon.
 
Ich erlaube mir mal das Bild von der ersten Seite zu kopieren, die Qualität ist dort aber besser :ducken:
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Oben:
- Drahtvorschub
- Auswahl 2 Takt oder 4 Takt beim normalen schweißen

Mitte:
- Drossel
- Auswahl Intervall/Punkten/normales schweißen
- Rückbrandzeit
- Grobstufe

Unten:
- Pausenzeit
- Punktzeit
- Feinstufe

Ganz unten: Anschluss Massekabel und Hauptschalter
 
Ausgezeichnet - danke Timo.
Was stellt man mit der Drossel ein und wie geht man dabei vor?
 
Die Drossel glättet den Schweißstrom.
Warum das einstellbar ist, verstehe ich auch nicht. Ich hatte mal ein Röwac Gerät, das hatte dafür auch einen Regler. Allerdings habe ich da keine Unterschiede bemerkt, egal wie der Schalter stand. Vielleicht ist das auch für besondere Anwendungen, die man eh nicht braucht.

Am Besten Du testest das Gerät und gibst Rückmeldung, ob bei verschiedenen Drossel-Einstellungen sich beim schweißen etwas ändert.

Gruß
Jürgen
 
Jürgi schrieb:
Die Drossel glättet den Schweißstrom.
Warum das einstellbar ist, verstehe ich auch nicht.

Ich versuchs mal zu erklären. :popcorn:
Eine Drossel ist zunächst einmal ein magnetischer Speicher und ein elektrischer Widerstand der sich aus zwei Komponenten zusammensetzt. Zum Einen existiert der ohmsche Widerstand der Wicklung und zum Anderen ein induktiver Anteil der durch den sich ändernden Strom einstellt.
Dieser zweite Widerstand wird hier ausgenutzt. Dieser entsteht wenn an einer Induktivität bzw Drossel eine Spannung angelegt wird. Dann entsteht zunächst einmal ein Magnetfeld in der Wicklung welches den Kern zu magnetisieren beginnt. Solange der Kern noch nicht vollständig magnetisiert ist und sich der Fluß darin ändert ist der induktive Widerstandsanteil der Drossel aktiv und die effektive Spannung sowie der Stromfluß am Schweißdraht werden begrenzt.
Das bewirkt einen gleichmäßigeren Stromfluß und lässt die Stromspitzen, wenn der Schweißdraht nach dem Abtropfen wieder vorrückt und der Lichtbogen kürzer wird nicht übermäßig ansteigen.
Genauso wie der zeitliche Ablauf sich mit unterschiedlicher Drahtgeschwindigkeit ändert muss im Idealfall dementsprechend die Drosselwirkung angepasst werden. Schneller Vorschub geringe Drosselwirkung, langsamer Vorschub hohe Drosselwirkung(Induktivität).

PS
 
Hallo Schlorg,

wollte noch kurz auf Deine Fragen Antworten.
Ich habe quasi noch nichts an Zubehör.

Bei dem Gerät war ein altes Schlauchpacket in einem mäßigen Zustand. Dabei war noch einen unbenutzte Bowden-Seele. Komisch finde ich, dass die Stromdüse einen Innendurchmesser von 0,3mm hat...
Drahtvorschub verzahnt, 4 Rollen, Wenderollen 0,8 und 1,0mm.
Ich habe kein Massekabel, keinen Draht, keine Flasche, keine Haube, keine Handschuhe, ...
Ich brauche quasi alles.

Nach Draht gemäß Deiner Empfehlung werde ich mal schauen.

Was brauche ich denn an Düsen etc.
 
Die Steuerung ist von Ende 1990, das Gerät also offenbar doch von 1991 also 27 Jahre alt. Sieht echt fast völlig unbenutzt aus.
 

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