E-Motor schafft es nicht, den Verdichter bis zum max. Druck anzutreiben

Diskutiere E-Motor schafft es nicht, den Verdichter bis zum max. Druck anzutreiben im Forum Druckluft-Technik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Moin Allerseits, Habe kürzlich einen gebrauchten Kompressor mit kaputtem E-Motor gekauft: Schneider Universal 500-50 D Ansaugleistung: 500 l/min...
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FWKai

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Moin Allerseits,

Habe kürzlich einen gebrauchten Kompressor mit kaputtem E-Motor gekauft:
Schneider Universal 500-50 D
Ansaugleistung: 500 l/min
Spannung: 400V (Sternschaltung)
Motorleistung: 3,0 kW
Motordrehzahl: 2800 U/min
Verdichter: Aircraft MK 113
Verdichterdrehzahl: 1240 U/min
Max. Druck: 10bar

Verdichter lässt sich einwandfrei durchdrehen.
Explosionszeichnungen befinden sich hier:
https://www.wzservice.de/query.php?cp_sid=303749658652aa6&cp_tpl=map.html&cp_pid=1013391
https://www.wzservice.de/query.php?cp_sid=303749658652aa6&cp_tpl=map.html&cp_pid=1013391

Schön, gebrauchten E-Motor aufgetrieben,: 400V/3,0 kW/2800 U/min. Eine Motorgrösse mehr (ML100 statt ML90), ungefähr 15 kg schwerer und für Dreiecksschaltung, also perfekt um ein höheres Drehmoment und eine bessere Dauerlauffestigkeit als vorher zu erhalten, dachte ich. Lief im Leerlauf ohne Probleme/komische Geräusche.

E-Motor eingebaut (Dreiecksschaltung) und angeworfen. Der Kompressor lief zügig los, quälte sich dann immer mehr und starb dann ab. Der Druck im Tank war zu der Zeit nicht mehr als 5 Bar.
Druck im Tank abgelassen und wieder gestartet, das ganze Spiel lief genauso wieder ab.

Nun ist die Frage weshalb der E-Motor es nicht schafft den Verdichter bis zum max. Druck anzutreiben. Zwei mögliche Ursachen habe ich im Auge:
1. Es stellt sich heraus, dass die Motor-Keilriemenscheibe 170 mm Durchmesser statt original 132 mm ist (gleich aussehen tun sie, was die Verwechslung erklären kann). Das bedeutet, das das geforderte Drehmoment 29 % höher ausfällen sollte, um den Verdichter anzutreiben. Macht Sinn und kann erklären, warum der vorige Motor gestorben ist. Nur: Wenn der Motor es jetzt nur bis 5 Bar schaft, müsste sie dann um 10 Bar zu erreichen, nicht mindestens um die 100 % mehr Drehmoment erzeugen können? Ist der Widerstand eines Verdichters proportional zum momentanen Arbeitsdruck?
2. Bei dem neuen Motor war ich schockiert, wie dünn die Litze der Wicklungen waren: Kupferdurchmesser vielleicht maximal 1 mm, eher weniger, im Gegensatz zum alten Motor, wo es mindestens 1,5 mm waren. Kann das so stimmen? Oder ist der Motor vielleicht mal umgewickelt worden?
3. Können Ventilplatten oder Rückschlagventile eventuell den Durchfluss blockieren?

Danke erstmal für’s Mitdenken.

Ciao, Kai
 
Welche Spannungen in Volt sind auf dem Typenschild eingeprägt?
230/ 400 oder 400/ 690 ?
 
Beachte Sulzknies Frage und/oder zeige einfach das Typenschild.(Bild hier hochladen)

Kann es vielleicht sein, dass die Motordrehzahl zu groß ist und der alte Motor einer mit nur 1450U/min war? Dann hätte dein Kompressor nun die doppelte Lieferleistung, dürfte aber nur bis 4 oder 5 Bar betrieben werden.
-Wenn man den wegen der zu großen Drehzahl den größeren Verschleiß außer Acht lässt.

PS
 
Alter motor: 3 kW, 230 V Dreieck/ 400 V Stern, 2800 Upm.
Original gab es eine Scheibe 310 mm am Verdichter und 132 mm am Motor, das ergibt dann Motordrehzahl: 2800 U/min und
Verdichterdrehzahl: 1240 U/min, wie in den Daten oben.
 
Typenschild vom alten Motor:
 

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    Alter Motor 2.jpg
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Typenschild vom neuen Motor:
 

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    Neuer Motor 1.jpg
    116,5 KB · Aufrufe: 165
Bleibt dann noch ob nicht der Vorgänger die Anschlüsse im Klemmbrett geändert hat.
Das würde ich dann als nächstes durchmessen..
 
Ich habe den neuen Motor am dem Motor beiliegenden Klemmbrett in Dreieck Schaltung angeschlossen, der Motor soll laut Typenschild im Dreieck geschaltet werden, ich sehe da nicht direkt Fehlerpotential.
 
Wenn ich L1, L2 und L3 falsch angeschlossen, würde der Motor falsch herum laufen, sonst gibt es da keine Fehler Möglichkeit, oder?
 
FWKai schrieb:
Wenn ich L1, L2 und L3 falsch angeschlossen, würde der Motor falsch herum laufen,

Und auch dann wäre es weitgehend Wurscht.

sonst gibt es da keine Fehler Möglichkeit, oder?
Das wird so allmählich eng für den Verdichter um ihn ausschließen zu können. :glaskugel:

Vielleicht ist ja auch eines oder beide Pleuellager hinüber und erst bei Gegendruck läuft der richtig schwer. :glaskugel:

PS
 
Du bringst mich auf einen weiteren Gedanken:
Mit dem Neutralleiter an Stelle einer Phase läuft der Motor bei wenig Kraftbedarf Sicher an.
Verhungert aber mit zunehmendem Gegendruck des Verdichters.

PS
 
OK, das ist schon mal ein Ansatz. Ich öffne den Stecker mal und folge die Adern zu dem Motor. Steckdose kann ich ausschliessen, die wurde vom Elektriker geprüft und auch von den Dachdeckern ohne Beanstandungen benutzt. Aber mit dem Neutralleiter an Stelle einer Phase sollte der Motor doch ziemlich heftig brummen, oder?

Falls es nichts bringt, habe ich die Bestellung einer neuen 132 mm Keiriemenscheibe in den Startlöchern stehen, damit die Originalübersetzung für den Motor wiederhergestellt wird.
 
Au Weia!
FWKai schrieb:
Falls es nichts bringt, habe ich die Bestellung einer neuen 132 mm Keiriemenscheibe in den Startlöchern stehen, damit die Originalübersetzung für den Motor wiederhergestellt wird.
Das mit der 170er Riemenscheibe anstelle der 132er hatte ich ganz übersehen. :?
Das entspricht ja 30% mehr Drehzahl und damit auch 30% mehr erforderliche Motorleistung!
Du kannst auch davon ausgehen, dass dem original Motor bei weniger als Maximaldruck bereits die 3kW abverlangt worden waren.

FWKai schrieb:
Aber mit dem Neutralleiter an Stelle einer Phase sollte der Motor doch ziemlich heftig brummen, oder?

Ansonst merkt man das ohne Last nicht wirklich wenn eine Phase und der Neutralleiter vertauscht sind. Wenn der Kompressor mitrödelt hörst Du sowieso nichts anderes mehr als das Töfftöff.
Ob eine Vertauschung vorliegt kann man ja ganz einfach am Motorklemmbrett nachmessen. Da reicht ein Duspol.

PS
 
Hast du einen Zangenamperemeter? Damit könntest du bei laufendem Motor die 3 Phasen messen. Der Strom muss bei allen 3 etwa gleich sein.
 
Zangenamperemeter Habe ich leider nicht, wäre ab und zu ganz nützlich. Duspol ja, werde morgen mal messen.
 
powersupply schrieb:
Au Weia!
Das mit der 170er Riemenscheibe anstelle der 132er hatte ich ganz übersehen. :?
Das entspricht ja 30% mehr Drehzahl und damit auch 30% mehr erforderliche Motorleistung!
Du kannst auch davon ausgehen, dass dem original Motor bei weniger als Maximaldruck bereits die 3kW abverlangt worden waren.

Na ja, letzendlich war es eine SPA 160, habe ich jetzt gesehen (hatte den Aussendurchmesser 170 mm gemessen), also SPA132 gegenüber SPA160.

Ich habe mal mit der Grafik eines Wabco-Kompressors rumgespielt und das da eingegeben (s. Anhang, rechte Grafik). __Aanzuigvolume vs. druk. vs. Vermogen.jpg Hat zwar nicht dieselbe Kennwerte, aber für’s Prinzip sollte es reichen.

Mein Motor gab mit der jetzigen SPA160-Scheibe (blau) bei ca. 5 Bar auf. Mit der richtigen SPA132-Scheibe (grün) hätte sie den Verdichter mit 21 % geringerer Drehzahl angetrieben. Man sieht, dass der Verdichter dann mit derselben Leistung mehr als 10 Bar erzeugen kann.
Sprich, der Motor braucht mit der SPA132-Scheibe weniger Leistung um 10 Bar zu erzeugen, als sie mit der SPA160-Scheibe braucht um 5 Bar zu erzeugen.
Um mit der SPA160-Scheibe 10 Bar zu erreichen, bräuchte es etwa (4126/3539) x 3 kW = 3,5 kW.

Das bedeutet, der Motor sollte mit der SPA132-Scheibe die 10 Bar theoretisch schaffen, aber das wäre auch wieder kurz vor dem Abwürgen. Das kann so wohl nicht Sinn der Sache sein. Ich werde also den elektrischen Anschluss trotzdem überprüfen.
 
Ob 3kW oder 3,5kW. Damit kannst Du keinen korrekt angeschlossenen und funktionierenden 3kW Motor abwürgen! Die Überlastgrenze liegt weit höher. Bei einem Drehstrommotor redet man vom 1,5 bis 2-Fachen Kippmoment. Kurzzeitig ist das kein Problem.
In deinem ersten Diagramm hast Du wohl die errechneten Leistungswerte falsch herum eingetragen. :crazy:

PS
 
Nee, im ersten Diagramm geht es um die Förderleistung, nicht die elektrische Leistung.
Ich warte mal mit dem messen, macht bei minus Zehn keinen Spaß.
 
Thema: E-Motor schafft es nicht, den Verdichter bis zum max. Druck anzutreiben

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