DDR-Kompressor überholen

Diskutiere DDR-Kompressor überholen im Forum Druckluft-Technik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo zusammen, ich habe einen älteren DDR-Kompressor (VEB?) bekommen, welchen ich gerne warten möchte. Er funktioniert noch allerdings sind da...
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merti_berg

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Hallo zusammen,

ich habe einen älteren DDR-Kompressor (VEB?) bekommen, welchen ich gerne warten möchte. Er funktioniert noch allerdings sind da ein paar Sachen wo ich eure Hilfe benötige. Bilder im Anhang

1.)
Der Ölmessstab ist komplett trocken, auf der Beschreibung steht man sollte V75 oder V115 Öl benutzen, allerdings finde ich dazu kaum/gar nichts mehr. Was nehme ich als Alternative? Normales Motorenöl?

2.)
Am Druckschalter liegt ein loses, blaues Kabel, ich kann allerdings nicht zuordnen wo dieses angeschlossen wird, da jeder Kontakt schon belegt ist. Siehe Bild. Der Kompressor wird mit Starkstrom betrieben.

3.)
Wie finde ich heraus welche Gewinde dort verbaut worden? z.B. am Manometer. Hab mal grob gemessen, Außendurchmesser waren 19,5mm und Flankenabstand 1mm. Wäre ja Feingewinde M20x1. Ist sowas üblich?
Zum Teil lese ich auch viel das Zoll-Rohrgewinde im Druckluftbereich verbaut wird.

4.)
Kann mir jemand erklären wie ich den Druckbereich am Druckschalter einstelle? Siehe Bild.


Gruß
 

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Hallo,

zu 1), ich würde sagen Motorenöl ist besser als garnichts, aber obs die 100%ige Lösung ist da kennen sich andere hier besser aus.

zu 2), Ist ok so, ein reiner Drehstrommotor braucht nur die 3 Außenleiter und PE, deine Zuleitung ist halt ein 5 adriges Kabel bei dem zusätzlich der Neutralleiter mitgeführt ist. Es empfiehlt sich aber entweder die blaue Ader abzuschneiden oder zumindest das Ende zu isolieren, damit es keine ungeplanten "Special-Effects" gibt

zu 3), ja gebäuchlich sind Rohrgewinde aber auch Feingewinde, bei den Rohrgewinden wären aber alle in der Größenordnung 20 mm gröber als das was du gemessen hast Tabelle,
letzte Gewissheit würde eine Gewindelehre bringen

zu 4), wenn du dann Öl hast, den Kompressor bis zum gewünschten Ausschaltdruck (unterhalb zul. Behälterdruck und Abblasdruck Sicherheitsventil) hochlaufen lassen und über einen separaten Hauptschalter falls vorhanden oder ausnahmsweise mithilfe des Netzsteckers abschalten. Dann die oberen Muttern an der Großen "Federsäule" so verstellen bis der Schalter aufmacht (welche Richtung kann ich spontan leider nicht sagen). Wenn er garnicht soweit hochläuft wie geplant dann vorher erstmal so verstellen dass er auf alle Fälle weit genug hochläuft.
Als zweiten Schritt den Druck im Behälter ablassen, bis zum gewünschten (Wieder)einschaltdruck. Hier dann die kleine "Federsäule" verstellen bis der Schalter wieder schließt, falls er hier schon zu früh zugeschaltet hat erstmal so einstellen dass er wieder aufmacht und noch ein gutes Stück in die gleiche Richtung weiter, dann wieder zurückdrehen bis er schließt.
 
Hallo

1) Zustimm
2) Auch im Stecker kontrollieren, dass der Blaue nicht angeschlossen ist. Der Drehstrommotor läuft, wie schon geschrieben, ausschließlich mit 3 Phasen.
3) Hätte zwar befürchtet, dass sich die DDR Macher eher am sozialistischen Bruder als am imperialistischen Klassenfeind orientiert hätten, aber beim Rohrgewinde gibts oder gabs wohl auch "Drüben" nix anderes als bei uns.
4) An der großen Mutter die Feder weiter vorspannen erhöht den Druck. Die Kleine dürfte die Hysterese verstellen.

PS
 
Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.

Es gibt ja auch spezielles Verdichter/Kompressoröl. Ich werd vielleicht mal beim örtlichen Teilehändler nachfragen ob der mir was empfehlen kann.

Dann habe ich mit einer Gewindelehre die Steigung nachgemessen, diese beträgt bei allen 1,5. Das sollte dann ja alles Feingewinde sein. Ich werd mir einfach mal eine M22x1,5 Schraube besorgen und schauen obs beim Manometer passt.
 
Moin,

für Kompressoren gibt es spezielles Öl, da du hier mehr mit Wasser klar kommen musst:
https://www.liqui-moly.eu/liquimoly/produktdb.nsf/id/de_1187.html?Opendocument&land=CH

Ich habe eine VEB Punktschweißmaschine hier stehen und ein Nippel für die Wasserkühlung ist abgebrochen -> Hier ist es kein Standardgewinde!!! Das kann/muss man dann nachschneiden oder gute Kontakte haben....

Ansonsten bekommt man die DDR Sachen nicht kaputt solange man versteht was die sich dabei gedacht haben :crazy:

MfG
 
Nur mal so aus der techn. Beschreibung zu diesem Öl:
Einsatzgebiet
Für Druckluftkompressoren die einen Schmierstoff
dieser Spezifikation
fordern
.und sonst ? SAE 5W 40
 
@Öl: Meiner läuft seit Jahren mit 15W40 .... Im Winter würde er wohl mit einem dünneren Öl besser anlaufen... aber da brauch ich den kaum
 
H. Gürth schrieb:
Nur mal so aus der techn. Beschreibung zu diesem Öl:
Einsatzgebiet
Für Druckluftkompressoren die einen Schmierstoff
dieser Spezifikation
fordern
.und sonst ? SAE 5W 40

Für Kolben- oder Schraubenkompressoren sollte man schon verschiedene Öle nehmen und der Membrankompressor ist wieder was anderes...

Das Zeug von Liquid Molly kippen die hier auf alle Kolbenkompressoren und bis jetzt wohl keine Probleme damit gehabt.

Die Aufgaben von Öl im Kolbenkompressor ist

– Schmierung von Maschinenteilen
– Abdichtung der Lufträume
Gute Demulgierbarkeit
Luft und Gase enthalten Feuchtigkeit. Durch Kompression erhöht sich die Gefahr eines Wassereintrags ins Öl. Das Öl muss in der Lage sein, Wasser schnell und sicher abzuscheiden.
Geringe Oxidations- und Verkokungsneigung
Durch Verdichtung erhöht sich die Lufttemperatur. Auch bei Temperaturen über 150° C darf das Öl nicht oxidieren oder Ablagerungen bilden. Koksartige Ablagerungen an Ventilen begünstigen die Entstehung von Bränden.
Niedrige Löslichkeit des Gases
Wenn komprimierte Luft oder Gas im Öl in Lösung bleiben, sinkt das Lasttragevermögen und die Schmierfähigkeit.
Gutes Dichtungsvermögen
Die Einhaltung der Viskosität ist eine Vorrausetzung für die Funktion.
 
Kennen sich leider nicht mit alten DDR-Schweißgeräten aus
Wie jetzt ? Mit dem Kompressor kann man auch Schweissen ?
Oder gab es in der DDR Schweissgeräte welche auch Druckluft erzeugten :glaskugel:
 
Ich benutze auch das LM Kompressoröl für meinen Kolbenkompressor. Der Kompressor läuft auch im Winter super an. Bislang keine Beschwerden damit gehabt. Normales Motoröl geht natürlich auch aber ich gehe da lieber auf Nummer sicher.
Muss jeder selbst wissen was er seinen Kompressor gönnt.
Grüße
 
tomtim schrieb:
merti_berg schrieb:
Außendurchmesser waren 19,5mm und Flankenabstand 1mm. Wäre ja Feingewinde M20x1. Ist sowas üblich?
merti_berg schrieb:
Dann habe ich mit einer Gewindelehre die Steigung nachgemessen, diese beträgt bei allen 1,5
M20x1,5 gibts auch


Bei meinem ursprünglichen Post habe ich den Flankenabstand nur mit einem ungenauen Messschieber gemessen, beim zweiten mal mit einer Gewindelehre. Also rictig ist 1,5 und nicht 1 wie anfänglich beschrieben.



War heute mal beim lokalen Teilehändler, die konnten mir auch nicht weiterhelfen bzgl. Öl. Ich werde einfach das Liqui Moly nehmen, besser als gar keins.
 
Falls du noch ein Manometer mit VEB-Spezialgewinde suchst, ich hätte noch eins bis 60kp/cm²
 
Thema: DDR-Kompressor überholen

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