Welche Gewindedichtung am Druckluftkompressor verwenden?

Diskutiere Welche Gewindedichtung am Druckluftkompressor verwenden? im Forum Druckluft-Technik im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich habe jetzt eine zeitlang nach dem Begriff "Gewindedichtung" hier im Forum gesucht und gegoogelt. Je länger ich gelesen habe umso...
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Micron

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Hallo,

ich habe jetzt eine zeitlang nach dem Begriff "Gewindedichtung" hier im Forum gesucht und gegoogelt. Je länger ich gelesen habe umso unsicher bin ich geworden. Die einen reden von Kleber obwohl Gewinddichtung drauf steht, und die anderen raten ganz von Gewindedichtungen in flüssiger Form ab.

Ich möchte mit der richtigen Gewindedichtung direkt an meinem Kompressor eine Druckluftminderereinheit wieder dicht bekommen. Dazu gehören auch die Schellkupplungen und Absperrhähne.

Ich habe folgende Gewindedichtungen gefunden und frage mich welche ist am besten für meine Anwendung (8 Bar Kompressor mit 50L Tank) geeignet? Gerne nehme ich auch noch andere Tipps entgegen. Hanf oder Dichtband möchte ich nicht verwenden, da genau das meine alte (billige) gepresste Halterung des Druckminderers aufgesprengt hat! Nur eine Kleinigkeit zu weit gedreht und es war passiert.

LOXEAL 53-14
LOXEAL 18-10
LOCTITE®577
LOCTITE®242

Ich möchte die Gewinde dicht bekommen aber auch bei Bedarf wieder mal aufdrehen können.

Herzliche Grüße
Markus
 
Das Problem mit dem "Aufsprengen" kommt auch daher weil es zylindrische und konische Zollverschraubungen gibt. In der Drucklufttechnik verwendet man heute üblicherweise zylindrische Verschraubungen. Alternativ zu Teflonband und Kleber kann man dann auch Dichtringe verwenden, ist beim Anziehen der Verschraubung aber eingeschränkt (Winkel). Wie auch bei konischen Verschraubungen mit Hanf oder Teflonband.

Es gehört einfach etwas Gefühl dazu wie viel Band man rumwickeln und wie stark man anziehen darf.
Aber selbst mit Jahrelanger Erfahrung kanns mal schiefgehen.
Und wer gar kein Gefühl hat bekommt jede Verschraubung kaputt, egal ob da mit Dichtring, Teflon oder Kleber gearbeitet wird.


Ich verwende auch keine Flüssigdichtung, es sei denn der Hersteller hats schon draufgeschmiert. Hauptgrund ist die Haltbarkeit in Form von Verfallsdatum. Deswegen nur Hanf oder Teflon.


mfg JAU

P.S. Das Anschlussgewinde am Kessel deines Kompressors ist vermutlich konisch. Nur so nebenbei...
 
Vielen dank für die neuen Infos.

Als ich die Teile wie Manometer und Schnellkupplungen von dem alten Druckminderer demontiert habe, ist mir aufgefallen, dass der Hersteller irgend eine braune Substanz zum dichten verwendet hat. Das ist auf keinen Fall ein Teflon- bzw. Dichtband oder Hanf gewesen.
Also verwendet der Hersteller doch auch irgend ein Kleber bzw. Dichtmittel. Kannst Du mir sagen welche Mittel die/der Hersteller da verwenden?

Mit dem Gefühl da geb ich Dir Recht :)
Den ersten Absperrhahn hatte ich erfolgreich und dicht anmontiert. Den zweiten hat mein Vater besorgt und ohne mein dabeisein montiert. Dabei ist das Rohr gerissen. Mein Vater war vor langer Zeit ein Gas- Wasserinstallateur der alten Schule und ich denke er hat aus alter gewohnheit etwas zu fest gedreht :wink: Er hat danach mit schlechtem Gewissen gemeint er rührt das Teil jetzt nicht mehr an... :D
Ich werde ihm jetzt mal sagen, dass das auch alten Hasen noch passiert, das wird ihn wieder beruhigen.

Gruß
Markus
 
Micron schrieb:
Als ich die Teile wie Manometer und Schnellkupplungen von dem alten Druckminderer demontiert habe, ist mir aufgefallen, dass der Hersteller irgend eine braune Substanz zum dichten verwendet hat.

Das würde mich auch mal interessieren, was das genau für ein Dichtungsmittel ist. Das ist mir nämlich auch an den Gewinden von den Kupplungen bei mir aufgefallen. Das Zeug am Gewinde ist dünn aufgetragen, rot-braun und trocken. Das Zusammenschrauben geht dadurch relativ stramm und dichtet auch super ab.

Ist das so ne Art Teflon?

Gruß
 
Ich habe gestern alles zusammengebaut und zum dichten der Gewinde das Mittel LOCTITE 542 verwendet. Heute Nachmittag habe ich den Kompressor laufen lassen und bis vor 5 Min. war noch alles dicht. Ich denke das Mittel hat geholfen.

Übrigends, ich hatte bei Scheppach mal direkt angerufen und mir wurde gesagt dass sie zum dichten Teflonband verwenden. Aber nach Teflon sah das bei mir am Kompressor nicht fabrikseitig aus.
 
Bei Scheppach werden die Teile sicher auch nur repariert. Zusammengeschustert werden die woanders.

Was die microverkapselten Schrauben angeht: Die Funktioniert nur einmal. Hat man die Verbindung mal gelöst muss neues Dichtmittel (oder Schraubensicherung, je nachdem welche Funktion erfüllt werden soll) drauf.


mfg JAU
 
Nach Studium des Datenblattes verwende ich jetzt Loctite 55 für Gewindedichtungen.

Dicht bis 69 MPa...
Wenn ich richtig umgerechnet habe, dann wären das 690 bar!

Warum ich das verwende? An meinem Kompressor aus dem Jahr 2008 sind 3 "Klebedichtungen" undicht gewesen. Ein User hier schrieb etwas von "losvibrieren" und dem o.g. Gewindedichtfaden. Den einmal benutzt und - nix anderes mehr!

Gruß Teckel
 
Statt Vibrationen würde ich da eher Montagefehler tippen. Bei solchen Mitteln sollen die Gewinde sauber sein. Öl- oder Fettschmutz können die Verbindung beeinträchtigen.


mfg JAU
 
J-A-U schrieb:
Bei Scheppach werden die Teile sicher auch nur repariert. Zusammengeschustert werden die woanders.

Ich habe gestern eine Info erhalten, dass bei der ersten Montage solcher Anlagen gerne flüssige Dichtmittel bzw. Kleber verwendet wird, da man da bzgl. Garantiebestimmungen eine demontage eines Teils durch den Käufer nachweisen bzw. erkennen kann.
Das würde evtl. erklären weshalb Scheppach am Telefon sagt sie würden Teflonband verwenden.
 
Micron schrieb:
Ich habe gestern eine Info erhalten, dass bei der ersten Montage solcher Anlagen gerne flüssige Dichtmittel bzw. Kleber verwendet wird, da man da bzgl. Garantiebestimmungen eine demontage eines Teils durch den Käufer nachweisen bzw. erkennen kann.
Ich denke, daß es in erster Linie verwendet wird weil es schnell geht und kurzfristig erst einmal dicht ist.
Wenn die Teile dann etwas rumvibrieren dann reißt irgendwann der harte Kleber und das ganze ist nicht mehr dicht. Hatten wir übrigens auch schon an unserer Gartenpumpe...

In dem Thread hatte Teckel das gleiche Problem mit den geklebten Verbindungen .....

Auf Dauer finde ich nach wie vor Loctite 55 / Tangit am Besten, bisher war da alles dicht - egal ob Druckluft, Wasser od Heizungsinstallation. Die Verarbeitung geht deutlich schneller als bei Hanf/Fermit und ist im Gegensatz zu Teflonband justierbar.
 
MSG schrieb:
Auf Dauer finde ich nach wie vor Loctite 55 / Tangit am Besten, bisher war da alles dicht - egal ob Druckluft, Wasser od Heizungsinstallation.

Ich hatte mich ganz geziehlt für das Flüssigdichtmittel in meinem konkreten Fall entschieden, da mir die gepresste Halterung des Druckminderers, und da speziell die Gewinde, nicht sehr stabil aussehen. Da reicht vermutlich ein geringer Druck beim eindrehen im Gewinde und schon platzt das Teil wieder auf.
Wäre die Halterung aus einem Guss, dann hätte ich mich auch für Loctite 55 entschieden :wink:
 
Micron schrieb:
Ich habe gestern alles zusammengebaut und zum dichten der Gewinde das Mittel LOCTITE 542 verwendet. Heute Nachmittag habe ich den Kompressor laufen lassen und bis vor 5 Min. war noch alles dicht. Ich denke das Mittel hat geholfen.

Übrigends, ich hatte bei Scheppach mal direkt angerufen und mir wurde gesagt dass sie zum dichten Teflonband verwenden. Aber nach Teflon sah das bei mir am Kompressor nicht fabrikseitig aus.

Danke Micro, für Deine Informationen.

Ich habe momentan exakt das gleiche Problem und bei mir ist es genauso mit der Dichtmasse. Habe mir jetzt auch Loctite 542 geordert. Den Verteiler gab es Gott sei Dank noch sehr günstig beim Zulieferer, was ich bei einem ALDI-Produkt, das ich vor 16 Jahren gekauft habe, nicht erwartete.

Danke nochmals für Deinen Hinweis.

Gruss

Lupo
 
Ich bin von diesen Wundermittelchen inzwischen wieder weg und mach alles nur noch mir Hanf, damit habe ich bisher noch alles dicht bekommen (Gas, Wasser, Druckluft). Ist natürlich etwas aufwändiger, weil das Gewinde erst mal mit der Eisensäge aufgeraut werden muss. Weiterer Vorteil: es ist auch für Gas und Trinkwasser zugelassen.
 
Wie verwenden im Betrieb bei Druckluft dieses Dichtungsmittel LOCTITE® 567™ bei Druckluft.
 
Thema: Welche Gewindedichtung am Druckluftkompressor verwenden?

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