Unbekanntes antikes Werkzeug

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Room 429

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Weiss jemand, was das für ein Werkzeug sein könnte? Es ist uralt, handgeschmiedet, überall ca 5mm dick und ist an den Seiten mit den Pfeilen geschliffen. Als Heppe, Sichel, Axt oder ähnliches ist es nicht brauchbar, und ich habe noch nie auch nur etwas ähnliches gesehen. Wer kann mir weiterhelfen?
 
Dachdecker, Werkzeug für Reetdach? :kp:
Wobei, in der Schweiz eher nicht.

PS
 
Dachdecker könnte sein, dann aber möglicherweise aus dem Bereich Leiendeckerei um die Leien in Form zu bringen. Für alle, die mit dem Begriff Leien nichts anfangen können, dass sind Schieferplatten, der Dachdecker, der standardmäßig mit sowas deckt(e), heißt (hieß) Leiendecker.
 
Wozu ist dabei die geschärfte Innenkante?

PS
 
Schaus dir hier an (Minute 1:15):



Geschärfte Finne (?) beim modernen Schieferhammer. Kann sein, dass die Breite Seite für die Bearbeitung der Außenkante da ist. Ist auch möglich, dass die lange Finne (?) dazu da ist, Schieferblöcke in Leien (bzw Schindeln) aufzuspalten. Geht ziemlich einfach, braucht man teilweise nur ganz wenig Kraft zu.

Wobei jetzt auch noch fraglich ist, wo der TE das Werkzeug gefunden hat und ob es in der Gegend überhaupt Schieferbrüche / -dächer gibt.
 
Den Schieferhammer in dem Video kenne ich.
Allerdings ist der Griff des angefragte Werkzeugs doch eher oder auch insbesondere für Arbeiten die auf Zug basieren gestaltet.
Das sind ja Bewegungen die beim Schieferhammer eher nicht vorkommen. :kp:

PS
 
powersupply schrieb:
Dachdecker, Werkzeug für Reetdach? :kp:
Wobei, in der Schweiz eher nicht.
Bevor Schindeln üblich wurden gabs Strohdächer im Schwarzwald, in Südtirol und glaub auch am Bodensee. Also wäre fast schon überraschend wenns bei Basel nie welche gegeben hat.
Werkzeug das in die Richtung geht ist hier zu sehen: https://www.reetdach-berlin.de/reetdachdeckung/

Finde ich zumindest plausibler als eine Verwendung als Schieferhammer.


mfg JAU
 
Das mit dem Schieferhammer glaube ich nicht, dafür ist es zu schwer und klobig (nicht wie das im Video). Ausserdem gibt es in der Schweiz eher in den Bergen Schieferdächer, nicht im Flachland. Aber ein Freund, der Dachdecker war, vermutete auch etwas in Richtung Schindelbearbeitung, hat aber auch nie sowas gesehen.
Das mit dem Zugwerkzeug muss stimmen, der Griff ist beim Knauf für die Ewigkeit festgeschmiedet und nicht bloss aufgesteckt wie bei den meisten alten Werkzeugen. Die Hauptbewegung muss also wohl ein Ziehen der geschärften Seite sein, kein Schlagen oder so, dafür ist die Hand zu nahe beim Werkzeug!
 
J-A-U schrieb:
powersupply schrieb:
Dachdecker, Werkzeug für Reetdach? :kp:
Wobei, in der Schweiz eher nicht.
Bevor Schindeln üblich wurden gabs Strohdächer im Schwarzwald, in Südtirol und glaub auch am Bodensee. Also wäre fast schon überraschend wenns bei Basel nie welche gegeben hat.
Werkzeug das in die Richtung geht ist hier zu sehen: https://www.reetdach-berlin.de/reetdachdeckung/

Finde ich zumindest plausibler als eine Verwendung als Schieferhammer.


mfg JAU

Und von Reetdächern habe ich in der Schweiz noch nie gehört. Im Flachland gabs Strohdächer, in den Bergen Schiefer, Blech oder Schindeln.
Aber die Klinge so nahe bei der Hand gibt für mich am wenigsten Sinn. Auch, dass es nirgends breiter ist, um Schlagen zu können oder so. Und die grosse gebogene Klinge scheint deutlich mehr gebraucht zu sein als die kleine gerade Klinge am Ende!
 
Room 429 schrieb:
Und von Reetdächern habe ich in der Schweiz noch nie gehört. Im Flachland gabs Strohdächer,
Stroh ist dem Reet (Schilf) in der Verarbeitung aber sehr ähnlich.
 
Ixh würde mal in einem Reginalen freilicht Museum o.ä. schauen ob die was wissen.
Da gibt es einige regionale eigenarten, die meist mit bestimmten Traditionen Verbunden, s.H. Reet oder falchsmacher etc..
Aus welchem Umfeld Stammt der Fund denn, ich kann mir vorstellen das man damit z.B. Quader des weichen Basler Buntsandsteins richten könnte etc..
 
Dirk schrieb:
Room 429 schrieb:
Und von Reetdächern habe ich in der Schweiz noch nie gehört. Im Flachland gabs Strohdächer,
Stroh ist dem Reet (Schilf) in der Verarbeitung aber sehr ähnlich.

Kann sein, aber ich finde kein ähnliches Werkzeug für diesen Zweck. Am seltsamsten ist, dass noch niemand je so was gesehen hat (auch ich nicht, und ich sammle Antikes und kenne viele alte Werkzeuge; auch im Internet habe ich nichts ähnliches gefunden), daher denke ich eher, dass es für eine weniger verbreitete Arbeit als für Dachdecker war.
 
Ich habs in Basel in einem Brockenhaus gefunden, aber das heisst nicht, dass es von hier sein muss. Die gebogene Klinge so nahe bei der Hand macht einfach keinen Sinn...
 
Meine erste Idee war ein Zugmesser, um kleine Stämme zu entasten. Aber solche Zugmesser haben seit jeher 2 Griffe, diese Version wäre fast schon eine Art Eigenbau. Selbst älteste Bauern oder Handwerker, die ich gefragt habe, haben noch nie ein solches Teil gesehen...
 
Room 429 schrieb:
Meine erste Idee war ein Zugmesser, um kleine Stämme zu entasten.
Die Zugmesser was du meinst wurden in allen möglichen Holzgewerken verwendet. Es taugt für so ziemlich alles, auch zum Entrinden oder ausputzen von frisch geschlagenem Holz.

Room 429 schrieb:
Aber solche Zugmesser haben seit jeher 2 Griffe,
Das spricht für besonders leichten Schnitt oder ein Werkstück das mit der anderen Hand gehalten werden muss. Bei der Lederverarbeitung nutzt man teilweise ziemlich "abgedrehte" Messer.


mfg JAU
 
Auf Leder bin ich auch gekommen, da gibt es ähnliche Werkzeuge, aber hab nix Vergleichbares gefunden. Ich habe wohl 1000e Bilder von alten Werkzeugen angeschaut (bis mir die Suchbegriffe ausgegangen sind), aber nix gefunden, das auch nur ähnlich wäre, mit dieser Klinge beim Griff...
 
Ein Zugmesser für 1 Hand, weil man die andere zum Festhalten braucht, würde Sinn machen. Und die kleine Klinge zum Abschlagen etwas dickerer Äste. Aber wieso kennt das dann keiner? Ein selbstgemachtes Einzelstück?
 
Dachte als erstes An schindenln, vielciht bei Formschindeln wie Bieberschwanz zum anpassen beim Verlegen?
 
Dachte ich auch und habe einen alten Schindler gefragt, aber auch der hat nie so ein Teil gesehen. Es muss etwas mit Ziehen zu tun haben, wegen dem festgeschmiedeten Griff mit Knauf.
 
Fast nicht zu glauben, aber KEINER kennt solch ein Werkzeug. Nicht mal ein regionales Handwerkermuseum oder gar das Historische Museum... Das Ähnlichste, das ich gefunden habe, ist eine alte Queraxt, wobei auch hier die Meisten anders aussehen...AXT01.jpg
 
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