Massive Tischplatte bauen

Diskutiere Massive Tischplatte bauen im Forum Holzbearbeitung im Bereich Anwendungsforen - Guten morgen an euch, Sagt mal ich hab da eine Frage zum Tischplattenbau, vielleicht wisst ihr Rat. Der Tisch soll 1,60x90cm werden und 45-55mm...
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mgzr160

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Brandenburg
Guten morgen an euch,
Sagt mal ich hab da eine Frage zum Tischplattenbau, vielleicht wisst ihr Rat.
Der Tisch soll 1,60x90cm werden und 45-55mm dick.
Ist es jetzt sinnvoller viele kanteln zu verleimen oder wie erst angedacht vier Bohlen zu verleimen.?
Mir geht es da drum ob kammergetrocknete Bohlen noch "Schüsseln"?

Beim Holz hab ich die Wahl von
Fichte mit 30 Euro (kammergetrocknet)
Kiefer 60 Euro (1 Jahr trocken gelagert)
Eiche 90 Euro (Sägewerk 1jahr getrocknet)

Mit Eiche habe ich noch nie gearbeitet, bisher immer nur mit Fichte.
Der Tisch soll am Ende geschliffen und geölt werden um ihn resistent zu machen.
Wichtig ist aber erstmal ob Bohlen mit 20cm Breite oder kanteln mit z.b 8-12cm.

LG
Sascha
 
Hallo,
hast du einen Dicken/Abricht-Hobel?
Weil es empfielt sich schon das Holz vorher zuzurichten. Alternativ gienge auch mit Handhobel aber schwierig.
Ich persönlich würde das Eichenholz nehmen, weil es wiederstandsfähiger ist.
Wie man Verleimt ist auch eine Geschmackssache, am schnellsten geht sicherlich die Bohlen zu verleimen.

Andreas
 
Also einen handhobel habe ich, aber noch nie benutzt, glaube auch nicht das ich das damit hin bekomme.

LG
Sascha
 
Moin,

ich würde auch die Eiche nehmen. Weil ist ein sehr schönes Holz, deutlich strapazierfähiger als die Nadelhölzer und auch nicht sie aktiv, was schüsseln angeht.
Fichte finde ich für einen Tisch, wenn der auch genutzt wird zu weich.

Nur 1 Jahr Sägewerk, heißt in der Regel nicht trocken genug für die Weiterverarbeitung. Das Holz liegt im Freien, also nur Luftgetrocknet.
Das wirst Du noch einige Wochen im Haus lagern müssen, bis Du es verarbeiten kannst.

Arbeiten tut jedes Holz, egal wie getrocknet, nur je näher die aktuelle Holzfeuchte an der Endfeuchte im Wohnraum liegt, umso kleiner ist das Risiko, dass sich da noch allzuviel tut. Zudem kommt es noch auf die Lage der Jahresringe in den Brettern an. Sind die stehend, passsiert wenig, liegen sie, also wie bei den optisch besonders schönen Seitenbretter, bekommen die mehr oder weniger alle einen Bogen.
Entweder fängt man das konstruktiv ab oder macht die Lamellen eher schmal, damit es sich wenig auswirkt. Das ist dann optisch aber wieder nicht so schön, wie breite Bretter.
Bei Eiche, wenn die passend getrocknet ist, würde ich es wagen, breite Lamellen zu verwenden.

Sind die Eiche Bretter, bzw. auch die anderen schon abgerichtet und auf Dicke gehobelt? Weil ansonsten wird es ohne ADH schwer.
 
Die Sache ist die das wir uns seit zwei Jahren vornehmen einen massiven Tisch zu bauen und jetzt haben wir den Entschluss gefasst und wollen anfangen.
Sprich ich kann jetzt nicht noch ein Jahr warten bis es trocken ist.

Eiche ist auch mein Favorit, gerade weil ich es zu dem Kurs bekomme, meist gekostet das weit aus mehr.
Die andere Idee ist Kammergetrocknete Kiefer oder Fichte von Holz Possling, die könnte man sofort verarbeiten und Kosten eben nur ein Bruchteil.

Ich weiß auch nicht wo man abgelagerte Eiche zu guten Konditionen her bekommt, über all ist es frisch oder ein Jahr gelagert.
So bald es 10 Jahre gelagertes Holz ist, is der qm3 Preis bei 1500-2000 Euro und mir einfach zu teuer.
Da kann man sich dann schon einen fertigen Eiche oder Akazientisch von kaufen.

Alle Hölzer sind sägerau.!

Mfg
Sascha
 
Kammer getrocknete Eiche sollte jeder Holzhändler haben, aber wie Du schon sagst, Eiche ist dann teuer.
Aber ich versteh die Problematik. Wenn man mal sich entschieden hat, will man auch baldigst anfangen.

Wenn das Holz, egal welches noch sägerau ist, wie hast Du Dir dann die Verarbeitung gedacht? Es ist noch krumm, es ist noch rau, es ist ungleichmäßig dick.
 
Hallo,
sägerauhes Holz, kein Abricht-/Dickenhobel, Holz nicht trocken: das wird nichts, sorry.
Ich würde das Holz mind. 1 Jahr noch lagern, und dann das Holz in einer Schreinerei/Sägewerk abrichten (lassen).
Dann kann es was werden.

Andreas
 
Also es muss kein spiegelblanker oder extrem glatter Tisch sein, ein wenig Eigenleben ist nicht verkehrt und gewünscht.
Wichtig ist das er trotz Befestigung nicht "Schüsselt", er wird zwar von unten mit querhölzer verschraubt und mit den Kufen, aber ich habe Holz schon Schrauben abreißen sehen.

Für meiner Frau und mich stand fest es selber zu bauen um kostengünstig an einen Esstisch zu kommen, deswegen liegt das Budget bei 200 Euro, also die Kufen 100 Euro und die Platte max im fertigen Zustand 100 Euro.
Eine getrocknete Eichenplatte aus dem holzhandel in der Größe liegt am Ende bei 200 Euro.

Privat finden sich keine Eichenbohlen und wenn dann nur ein Jahr lagernt.
Deswegen war am Ende mein Gedanke wieder getrocknete Fichte zu nutzen oder aber trockene Kiefer probieren, das ist härter aber wie weit mich das harzige Holz behindert beim bearbeiten weiß ich nicht.
 
Hallo mgzr160,
ich finde das Thema sehr interessant, da ich so etwas ähnliches in 1-2Jahren umsetzen möchte.

Leider kann ich dir aktuell keine Tipps geben :crazy:
 
Hi,

ich hab das Gefühl, Du hast da falsche Vorstellungen.
Ein nur sägeraues Brett hat mehr wie "etwas Eigenleben". Daraus lässt sich nicht, mal eben ein ordentlicher Tisch bauen. Außer Höhenversätze von mehreren Millimetern sind egal.
Holz direkt vom Sägewerk, kann man nicht am nächsten Tag verbauen. Das muss getrocknet und gehobelt werden. Es ist halt so preisgünstig, weil es eben noch nicht fertig ist.

Massivholz arbeitet bei Luftfeuchteänderung immer, je nach Lage der Jahresringe bedeutet dies auch ein leichtes Schüsseln.
Das lässt sich nicht verhindern.
Frisch abgerichtet, ne Luftfeuchteänderung und das Brett hat ne andere Dimension und Form. Ist so, muss man mit leben und die Konstruktion dementsprechend wählen.
Fest verschrauben ist so ein Punkt, der geht z.B. nicht. Wenn dann mit Langlöchern, dass die Platte in der Breite arbeiten kann.

Ich will Dir das auf keinen Falll ausreden. Ein selbst gebautes Möbel ist immer was besonderes. Nur so einfach und schnell, wie Du Dir das mit dem Massivholz denkst, geht es nicht.
 
Wenn das Holz abgelagert ist und gehobelt wird, kann es doch trotzdem in ein paar Jahren Schüsseln oder?
Wie wäre denn euer vorgehen bei sagen wir mal Fichte oder Kiefer, das ist ja kammergetrocknet und lagert ja auch noch trocken im holzhandel.?

Eiche verwerfen ich einfach mal, zu teuer, als Laie ist schnell was versaut, eine Fichtenbohle kann man versauen, sind 10 Euro halt futsch.
Wichtig wäre dann erstmal Fichte oder Kiefer?
 
Wenn sich die Holzfeuchte durch klimatische Bedingungen ändert, arbeitet auch das Holz wieder, dann kann es auch schüsseln.
In der Praxis ist es so, dass in einer zentralgeheizten Wohnung (ohne Kamin), sich die Luftfeuchte und Temperatur nicht dramatisch ändert, von daher ist das Arbeiten, wenn das Holz VOR dem Abrichten auf Endfeuchte gebracht wurde gering. Kann aber trotzdem vorkommen.


"Fichte oder Kiefer?"
Hmm, Eiche!
Warum? Ganz klar, Du schreibst Esstisch. Der wird Tag aus, Tag ein, mehrmals benutzt. Kiefer ist recht weich, Fichte noch deutlich weicher, gerade wenn es sich um schnellgewachsenes Zeug aus dem Baumarkt handelt. Gebrauchsspuren sind schnell drin und die mit der Zeit nicht zu knapp.
Wenn das kein Problem ist OK, wenn der Tisch lange Zeit gut aussehen soll schon.
Ein Punkt ist auch, für was baust Du den Tisch? Als Experiment oder um viele Jahre Freude am selbst gebauten Tisch zu haben? Von daher stell ich die Frage in den Raum, ob es sinnvoll ist, so am Material zu sparen?

Die große Meinung ist ja, durch selbst bauen spart man Geld. Beim Eigenheim ist das so, bei einem Möbel eher nicht, wenn man es mit einem Teil von der Stange vergleicht. Palettenzeug oder OSB und Co. außen vor. Da ist Massenware immer billiger, Betonung liegt auf billig, der Preis steckt ja irgendwo. Nur da muss man halt nehmen, was im Angebot ist. Wenn es vom Design passt OK, möchte man eigene Vorstellungen umsetzen, bleibt in der Regel nur der Selbstbau und der kostet in der Regel Geld. Gutes Holz hat seinen Preis.
 
Na gut das leuchtet ein.

An sich habe ich bisher den Esstisch aus Glas und alle Möbel aus laminierten Presspanplatte.
Der Esstisch soll als erstes aus Massivholz werden, nach und nach wie es mir Spaß macht kommt noch eine Kommode und Schuhregal dazu.
Alles im industriallook gehalten, nichts elegantes oder hochwertiges.

Da am Haus viel Arbeit ist und ich das nebenbei mache, darf es auch nicht das Budget sprengen.
Der Tisch soll mit uns mit leben, deswegen möchte ich den auch nicht lackieren sondern ölen.
Wenn der nach 5 Jahre zerramelt aussieht wird er geschliffen und neu geölt oder nach 10 Jahre wieder ne neue Platte.

Meine Entscheidung dazu liegt auch da dran das man laminierte Möbel nicht farblich ändern kann, Echtholz kann man je nach Geschmack ändern.

Z.b bei hornbach, Baudielen 48mm x280mm x 4000mm, genau das was ich benötigen würde.
Kammergetrocknet und trocken gelagert.

Ich habe einfach Angst die Eiche zu versauen und dann ärgert man sich über das Geld.
 
Moin,

ich glaube vor diesem Hintergrund(-Erstlingswerk, eher der Spass am DIY als das handwerklich perfekte Ergebnis) würde ich Dir auch raten einen Tisch aus Kiefer zu bauen. Das ist einfacher zu beschaffen, zu bearbeiten und sieht bei durchdachter Bearbeitung auch schön aus. Wenn du sowieso einen Industrialook möchtest, ist Eiche ohnehin nicht erste Wahl.

Aber Abrichten musst du das Holz auf jeden Fall, sonst kannst du es nicht zu Leimholz verarbeiten.
 
Tendiere da.jetzt zu Fichte wegen dem extremen harzanteil in der Kiefer, aber wenn ihr meint ich muss auf alle Fälle Kiefer nehmen und das Harz ist nicht schlimm dann lass ich mich da drauf ein.

Probeleimungen habe ich schon gemacht, habe eine sehr genaue Handkreissäge mit Schiene und habe dann mit Zwingen verleimt, hält perfekt.
 
Hi

Angefixt durch diesen Thread kommt mir das Thema Tisch auch wieder in den Sinn. Wir haben schon mehrfach insgeheim Ausschau nach einem bei uns passenden Tisch gehalten und nichts gefunden was wirklich passt. Von der Form her. Unsere Platte hat die Maße 1,6m x 1m wobei die Enden rund sind, also wie ein runder Tisch bei dem ein 60 x 100cm Stück eingelegt ist. Der Neue muss wegen vorhandener Eckbank wieder die selben Maße haben.
Jetzt fällt mir eben, wie ich mich hier durchlese eben mein Tisch, an dem ich gerade sitze, wieder ein. Ich war auch schon beim teilweisen Selbstbau angekommen, wobei mir eine gänzlich fertiger Tisch oder auch nur fertige Tischplatte aus massiver Eiche momentan zu teuer kommt.
Nun spukt mir gerade spontan, auch aufgrund der Problematik des Verziehens Leimholz durch den Kopf wie es auch im industriellen Möbelbau verwendet wird. Käme das nicht auch für mgzr160 infrage?
Das gibt es ja auch stärker, verzieht sich eher nicht und sollte auch schon ausreichend getrocknet sein. :glaskugel:

PS
 
Naja um eine tolle Optik zu haben, is es mir eigentlich lieber wenn das leimholz breiter ist, 10-15cm.
Richtiges leimholz ist ja i.mer nur 5cm und da geht die Optik flöten.
Die Fichte Bohlen von hornbach sind 28cm breit, würde wenn dann drei nehmen oder vier und schmälern schneiden.
 
Hallo,
also Weichholz wie Fichte, Kiefer etc. geht für strapazierte Oberflächen schon mal gar nicht, den Zahn musst du dir ziehen, fertig. Dann noch die Sache mit dem Harz, das geht einfach nicht.

Man könnte mit einer herkömmlichen Leimholzplatte einen Tisch bauen, mit Querzargen unter der Platte verleimt bekommt man ihn auch eigentlich verwindungsfrei. Aber ein Hinkucker im Vgl. zu Massivholz wird das nicht.

Es gibt auf YouTube einige gute Videos von Tischbauten, suche dort man nach Tisch selber bauen oder z.B. nach Tischplatte herstellen - und auch auf Holzwerken gibt es viele eingestellte Tischprojekte die einem über Design und Material weiterhelfen: http://www.holzwerken.net/content/search?SearchText=Esstisch

Aber ein getrocknetes Holz das auf Maß und Winkel gehobelt wurde ist Grundvoraussetzung damit dein Tisch in einem Jahr nicht als Feuerholz enden wird.

Gruß Andreas
 
powersupply schrieb:
auch aufgrund der Problematik des Verziehens Leimholz durch den Kopf wie es auch im industriellen Möbelbau verwendet wird.

Hallo,

mal kurz zur Theorie hinter Leimholz, was das Schüsseln, etc. anbelangt.
Um ein solches über die komplette Breite der Platte zu minimieren, werden die Lamellen nach bestimmten Regeln angeordnet. Abwechselnd linke und rechte Seite nach oben oder Kern an Kern, Splint an Splint.
Die einzelnen Lamellen können dann zwar immer noch schüsseln, ist ja nach wie vor Massivholz, aber da die benachbarten immer um 180° gedreht sind, hebt sich das gegenseitig auf. Im Grunde wird die Platte dann zwar wellig, aber über die Breite betrachtet, bleibt sie gerade.
So das ist die Theorie. Bei industriell gefertigten Platten, wird weder darauf geachtet, noch großartig "nach Bild" sortiert. Also hat man weder besonders schönes Material, noch besonders gutes. Von daher kann es sein, dass man ne top gerade Platte bekommt oder auch nicht.
Wobei gute Qualität kostet auch bei Leimholz mehr Geld.
Keilgezinkte Platten sind eher günstig, weil dort vorallem Reste, welche für die besseren Qualitäten nix taugt oder zu kurz ist verarbeitet werden.

Wie dem auch sei, bei Massivholz, muss halt vor allem die Konstruktion passen, die verhindert ein Schüsseln.
Die Platte muss, womit auch mal immer, in der Breite gerade gehalten, trotzdem darf sie nicht am Arbeiten gehindert werden.

Was allerdings bei Leimholz ein Vorteil ist, gerade auch auf mgzr160 bezogen, die Platten sind gehobelt und gleich dick. Ein Abrichten entfällt.

Das Harz bei Kiefer finde ich jetzt nicht problematisch. Unseren Terrassentisch habe ich auch aus Kiefer gebaut. Die Werkzeuge verharzen zwar schneller, aber verleimen und ölen ist kein Problem. Wenn Harzgallen entfernt werden, gibt es auch später bei Sonneneinstrahlung kein sogenanntes Ausbluten.
Trotzdem bleibt Kiefer eher weich. Gabel oder Messer drauf fallen gelassen und ne Delle ist drin, der Eiche macht das nichts.
 
Hier noch ein m.E. gutes Video über Verleimen von Bohlen zur Tischplatte. Ist ein ganz schöner Arbeitsaufwand und man braucht schon einiges an Kenntnisse bez. Holz und Werkzeuge und Lacke/Öle.
 
Thema: Massive Tischplatte bauen

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