Widerstand auf Waschmaschinensteuerung

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Carsto89

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Hallo liebe Forumsgemeinde,

möchte nur eure Hilfe bezüglich der Erkennung eines Widerstandes.

ich bilde mir das so ein, 1. Farbring braun 2. grau, multiplikator orange, toleranz gold, also 18kOhm bei 5 % Toleranz. Ist das für eine Waschmaschine realistisch?

Vielen Dank
lg Carsten
 
Es gibt keinen Grund, warum in einer Waschmaschine keine 18 kOhm Widerstände existieren sollten.
Ob der Wert realistisch ist, kann man nur mit Kenntnissen des Schaltplans bewerten. Also in welchem Schaltungsteil steckt der Widerstand, welche Funktion hat er?
Ist der Widerstand optisch defekt oder wie kommst du auf das Bauteil?
 
So, ich hoffe mal der Anhang funktioniert.
 

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Ok, dass es ein Leistungswiderstand ist, hättest du gleich dazu schreiben können.
18 kOhm in der Baugröße wäre viel. Selbst mit voller Netzspannung bekommt man den nur schwer überlastet, um so ein Fehlerbild zu erzeugen. Es könnte daher auch etwas niederohmigeres sein.
Farbcodes im verschmorten Bereich zu identifizieren, ist immer ein wenig mit Rätseln verbunden, weil Farben sich unterschiedlich bei Erhitzung verhalten. Der Multiplikator muss also nicht orange gewesen sein. Rot oder Braun könnten genau so in Betracht kommen. Das kannst du natürlich besser beurteilen. Auf einem Foto kommen Farben nie ganz echt rüber.

Was hilft, ist Leiterbahnen verfolgen und einen Mini-Schaltplan von der Umgebung des Widerstands erstellen.
Daraus kann man den plausiblen Wertebereich abschätzen und der Plan dient als Grundlage, um die Fehlerursache zu suchen: Klar, der Widerstand ist geplatzt und definitiv kaputt. Aber ist er kaputt gegangen, weil er vom Hersteller zu knapp ausgelegt worden ist oder gibt es einen anderen Defekt, der zur Überlastung des Widerstands führt?

Mach am besten mal zwei Fotos von der Leiterkarte. Senkrecht von oben fotografiert, einmal die Vorderseite, einmal die Rückseite. Dabei die Leiterkarte nur an der rechten Seite klappen, nicht noch zusätzlich verdrehen. Dann kann man die Leiterbahnen meist recht gut verfolgen, wenn es nur eine zweilagige Platine ist. Alternativ kann man sowas auch gut mit Durchlicht fotografieren: Lichtquelle hinter der Leiterplatte und von vorne Fotografieren. Dann sieht man die Leiterbahnen von Vorder- und Rückseite gleichzeitig.

Im Teamhack Forum gibt es auch immer gute Hilfe für solche Haushaltsgeräte. Aber da und auch hier gilt: Typenschild der Maschine abfotografieren und eine gute Fehlerbeschreibung abliefern. Wie verhält die Maschine sich? Geht sie gar nicht mehr?
 
18 kOhm in der Baugröße wäre viel. Selbst mit voller Netzspannung bekommt man den nur schwer überlastet, um so ein Fehlerbild zu erzeugen.
Warum nicht? Bei 230V verheizt ein 18k Widerstand 3W. Mit kurzen Anschlußbeinen, ungünstiger Einbaulage und zu wenig Kupferfläche kann das sehr eng werden.
Ich denke aber auch, dass das kein 18k Widerstand(gewesen) ist. Die Umgebung deutet darauf hin, dass das ein Sicherungswiderstand eines Kondensatornetzteiles ist. Die zugehörigen Bauteile wären der schwarze quaderförmige Kondensator oben rechts und die Diode sowie der Elko unten links.
Wenn dann der Widerstand hochohmig wird geht nichts mehr weil er in Serie zu dem Kondensator liegt.

PS
 
powersupply schrieb:
Warum nicht? Bei 230V verheizt ein 18k Widerstand 3W.
Richtig. Dann wird er heiß, verfärbt sich und geht irgendwann kaputt. Aber er platzt meistens nicht auf. Das passiert nach meiner Erfahrung eher, wenn für einen sehr kurzen Zeitraum eine sehr hohe Verlustleistung auftritt.

Die Umgebung deutet darauf hin, dass das ein Sicherungswiderstand eines Kondensatornetzteiles ist.
Ein Kondensatornetzteil ist bei den benachbarten Bauteilen gut möglich und war auch mein erster Gedanke.
18 kOhm sind dafür aber eigentlich viel zu viel. Ein Kondensatornetzteil verwendet man, weil der Kondensator als Vorwiderstand praktisch nur Blindleistung erzeugt.
Bei einem Reihenwiderstand von 18 kOhm fällt praktisch die gesamte Verlustleistung am Widerstand an und der Kondensator ist überflüssig.
Bei 10 mA fallen z.B. 180 V am Widerstand ab und die dauerhafte Verlustleistung liegt bei 1,8 W. Das würde doch niemand so bauen, wenn er genau so gut einen 1k8 Widerstand nehmen kann, das Netzteil den selben Strom liefert, aber nur 180 mW Verlustleistung anfallen.

Ein Sicherungswiderstand ("fail safe, fusible resistor") war es übrigens auch nicht. Die Platzen nicht.
Ein 18 kOhm Sicherungswiderstand ist auch sehr ungewöhnlich. Die meisten Baureihen enden bei kleineren Werten, denn Sicherungswiderstände haben einen relevanten Unterschied zu echten Sicherungen: Sie eignen sich nicht für den Überlastschutz, sondern primär für den Kurzschlussschutz. Sieh dir mal die Auslösekennlinien (auf Seite 4) an. Da fangen die Auslöse-Kurven für einen 1 W Widerstand bei 20 W an, also Überlast um den Faktor 20. Das ist bei den meisten Herstellern vergleichbar, wobei es auch welche gibt, die schon für 10-fache Überlast eine Auslösezeit angeben. Deswegen setzt man solche Sicherungswiderstände ein, wo es darum geht, Kurzschlussschutz sicherzustellen. Für Überlastschutz sind Schmelzsicherungen viel besser geeignet.
Und um an einem 18 kOhm Widerstand eine Überlast um den Faktor 10 oder mehr zu erzeugen, braucht es Spannungen >500 V, die in einem normalen Gerät nicht vorkommen.
Deswegen werden bei Sicherungswiderständen eher Werte bis 1 kOhm oder niedriger verbaut.
 
Kurzes googlen nach der Platinenbezeichnung AKO709004 führt mich zu folgender Erkenntnis:
Es handelt sich um ein Gerät das von BSH hergestellt wurde.
Hinter dem Elko versteckt befindet sich ein Schaltwandler IC (LNK304CN), der gerne mal einen frühen Tod stirbt.
Siehe bspw. hier:
https://forum.teamhack.de/thread/59806-geschirrspüler-siemens-se24m268eu-36-tot/

Wenn du nur den 100R Widerstand austauschst, wird der gleich wieder durchbrennen.

Für 6,50€ bekommt man fertige Ersatzteilkits frei Haus geliefert z.B. hier:

https://www.ebay.de/itm/LNK305GN-Wi...rsOtherItemsV2&_trksid=p2047675.c100008.m2219

Der Wert des Widerstands scheint dabei recht unkritisch zu sein, es gibt auch Kits mit 47R und 22R Widerständen, im Datenblatt des LNK304CN schlägt der Hersteller sogar eine Schaltung mit nur 8R Fusible Resistor vor.
 
Ich hab noch 2 Bilder angefügt, möglicherweise lässt sich damit ja etwas anfangen.
Bei Bedarf kann ich den Geschirrspüler auch noch fotografieren. Es geht mir explizit nicht darum "auf Teufel komm raus" etwas reparieren zu müssen. Ich dachte nur das wäre eigentlich eine "kleine " Sache. Und wenns letztendlich nur dem Verständnis dient.

Vielen Dank für die Hilfe.

lg Carsten
 

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Die Qualität deiner Fotos ist leider nicht ausreichend, um etwas darauf zu erkennen.
Nach offensichtlich defekten bauteilen kannst du selbst aber sowieso am besten suchen.

Das von mir verlinkte Kit ist nicht ganz passend, da statt einer einfachen Induktivität hier ein galvanisch getrennter Übertrager verbaut wurde. Dementsprechend hast du für die mitgelieferte Induktivität keine Verwendung und kannst auch eines ohne nehmen. Da der durchgebrannte Widerstand 100R hatte, ist die Chance ganz gut, dass der Übertrager noch lebt, sollte der aber auch durchgebrannt sein, wird es schwierig diesen zu bekommen.

Du kannst versuchen, diese beiden Bauteile auszutauschen, kostet ja nicht viel.
Wenn das der Fehler war, hast du Glück gehabt. Es kann natürlich sein, dass der Grund für den Ausfall des Schaltwandlers wo anders liegt und dieser bald wieder stirbt, dann hast du aber nicht viel verloren.
 
Allesmassiv schrieb:
Kurzes googlen nach der Platinenbezeichnung AKO709004 führt mich zu folgender Erkenntnis:
Es handelt sich um ein Gerät das von BSH hergestellt wurde.
Hinter dem Elko versteckt befindet sich ein Schaltwandler IC (LNK304CN), der gerne mal einen frühen Tod stirbt.

Gut gesehen. Die Platinenbezeichnung hatte ich nicht gelesen und das IC lag gut versteckt hinter dem Elko.
Der LNK304 ist tatsächlich berüchtigt für einen frühen Tod. Bei Mikrocontroller.net gibt es ebenfalls einen sehr langen Thread zu dem Thema.

Meist sieht man das auch am IC selbst. Es bildet sich ein kleiner aufgeschmolzener Punkt etwa 1 mm im Durchmesser oben auf dem Gehäuse. Ungefähr an der rot markierten Stelle:
LNK304.jpg
Das ist dann ein klares Zeichen, dass der Leistungs-MOSFET im IC durchgebrannt ist, Die Chance, dass ein Tausch von IC + Widerstand hilft, ist dann recht hoch. Es kann antürlich trotzdem noch einen anderen Grundfehler geben, aber die LNK304 sterben sehr häufig ohne Grund...

Deine beiden Fotos sind allerdings maximal unbrauchbar, Carsten. Schaust du dir die nicht an, bevor du sie hier hochlädst?

Das von mir verlinkte Kit ist nicht ganz passend, da statt einer einfachen Induktivität hier ein galvanisch getrennter Übertrager verbaut wurde.
Als Hinweis: Auch wenn der Übertrager aussieht, als wäre er galvanisch getrennt: Viele Schaltungen für den LNK304 brücken diese galvanische Trennung, weil sie sich von der Sekundärseite die Versorgungsspannung für das IC über einen Widerstand von wenigen kOhm holen (teilweise in Kombination mit einem hochohmigen Anlaufwiderstand gegen die 400 V DC).
Also stets davon ausgehen, dass die Sekundärseite auf Netzspannung liegt.
 
Das ist mir wirklich unangenehm, ich dachte die Komprimierung wäre nicht derart "schlimm"! Woher wisst ihr eigentlich wozu diese ganzen IC´s sind. Gibts da nicht derart viele? Ich mein z.B. die Anmerkung dass selbige einfach von selbst den Geist aufgeben. Sind die nicht besonders hochwertig?

Auf dem Foto bilde ich mir ein dass der IC tatsählich eine Beschädigung aufweist. Das prüf ich morgen gleich nochmal nach.

Das heißt der Widerstand hat 100Ohm? Geh ich richtig in der Annahme dass das ein Kohleschicht Widerstand ist? Und woher erkenne ich welche Nennleistung der hat, und was wäre hier so typisch?

Vielen Dank für das geteilte Wissen,

lg Carsten
 

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Carsto89 schrieb:
Woher wisst ihr eigentlich wozu diese ganzen IC´s sind.
Teilweise ergibt sich sowas aus der Anordnung. Aber am wichtigsten sind die Buchstaben die drauf stehen, die sind nicht nur zur Zierde. :mrgreen:

Carsto89 schrieb:
Geh ich richtig in der Annahme dass das ein Kohleschicht Widerstand ist?
Üblicherweise.

Carsto89 schrieb:
Und woher erkenne ich welche Nennleistung der hat,
Das ergibt sich aus der Größe (Durchmesser und Länge) des Keramikkörpers. Je größer die Fläche desto mehr Leistung (= Abwärme) verträgt der Widerstand.


mfg JAU
 
Carsto89 schrieb:
Woher wisst ihr eigentlich wozu diese ganzen IC´s sind. Gibts da nicht derart viele?
Fragst du auch Apotheker, woher sie die ganzen Medikamente kennen? Da gibt es doch auch so viele. :wink:

Ich mein z.B. die Anmerkung dass selbige einfach von selbst den Geist aufgeben. Sind die nicht besonders hochwertig?
Es ist halt ein relativ kleines IC, dass Netzspannung schalten muss - keine guten Startvoraussetzungen.
Außerdem ist es ein Schaltregler, der gnadenlos auf Kosten optimiert wurde, um in preisempfindichen Konsumeranwendungen einen hohen Marktanteil zu erreichen. In einem Industriegerät habe ich den z.B. noch nie gesehen und ich würde das Teil dafür auch nie verwenden.

Das heißt der Widerstand hat 100Ohm? Geh ich richtig in der Annahme dass das ein Kohleschicht Widerstand ist? Und woher erkenne ich welche Nennleistung der hat, und was wäre hier so typisch?
Der Widerstandswert ist beim LNK304 halbwegs unkritisch. Es gibt Designs von 22 Ohm bis 100 Ohm und alle scheinen (eine Zeit lang :mrgreen: ) zu funktionieren. Ich würde 100 Ohm nehmen.
Wie schon richtig geschrieben wurde: Die Oberfläche des Widerstands bestimmt sein Wärmeabgabevermögen. Miss mal den Durchmesser und die Länge.
Sicherungswiderstände sind meist Drahtwickelwiderstände oder Metallfilmwiderstände.
Insbesondere muss er explizit als Sicherungswiderstand gekennzeichnet sein, also z.B. sowas. Aber vorher prüfen, ob die Abmessungen passend sind.
Die sind teurer als Kohleschichtwiderstände, lösen aber sicher aus. Bei 40 Cent für ein Einzelgerät wirst du den Preis verkraften. Ein Gerätehersteller überlegt bei solchen exorbitanten Kosten hingegen schon, ob Kohleschicht nicht doch ausreicht. :wink:
 
Carsto89 schrieb:
Das ist mir wirklich unangenehm, ich dachte die Komprimierung wäre nicht derart "schlimm"!
Schärfe hat's jedenfalls nicht hinzugefügt, daß Du die unkomprimierten Fotos hochgeladen hast... :ducken:
 
Ja, der Fokus liegt leider 2 cm über der Platine, weil die Kamera auf die Oberkante vom Elko fokusiert hat.
Aber immerhin 16 Megapixel. :wink:
 
Evtl. mal mit den Einstellmöglichkeiten der Cam vertraut machen. Stichwort "Nahaufnahme"
 
ja das stimmt wohl, die Frage ist ja aktuell. Gibts noch etwaige ungeklärte Dinge die ein schärferes Foto aufklären könnten? ansonsten könnte ich ja mal mit einem Heißluftfön versuchen die beiden Bauteile auszulöten und dementsprechenden Ersatz besorgen. Wie kommt Ihr eigentlich auf den Wert des Widerstandes, also welche Farben würdet Ihr da sehen?

lg Carsten
 
Carsto89 schrieb:
ansonsten könnte ich ja mal mit einem Heißluftfön versuchen die beiden Bauteile auszulöten
Bei dem Widerstand wird das mit nem Heißluftfön eher nix werden.

Ein Bein nahe der Keramik abschneiden, Spitzzange und Lötkolben verwenden.
Das Loch mit Lötsaugpumpe (oder Lötsauglitze) freigängig machen.


mfg JAU
 
Leute vielen lieben Dank,

es hat zwar gedauert bis Lötkolben und das Material da war. Aber ich habs tatsächlich durch eure Hilfe geschafft! Im Endeffekt wurde es eine Hakko FX 888d. Mit FLussmittel etc. waren die Lötkontakte auch vom IC sehr gut. War aber schwieriger als gedacht. die 1,6mm Meisselspitze hat tatsächlich nicht gereicht. Möglicherweise wegen den großen Kupferflächen rundherum. Anyway! Er läuft wieder. Und das bei Materialkosten von 2€. Klar Lötkolben etc hat mehr gekostet aber das verbuch ich mal als Spaßausgabe. Ihr seid Weltklasse, ich kann gar nicht beschreiben wie ich mich gefreut hab.

lg
 
Thema: Widerstand auf Waschmaschinensteuerung
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