Der Hersteller vom Kondensator weiß nicht, wie das Teil verbaut wird, und empfiehlt daher pauschal einen Entladewiderstand. Damit ist er seiner Informationspflicht nachgekommen.
Ob ein Entladewiderstand gebraucht wird, hängt dann von der Einbausituation ab. Wenn der Kondensator durch einen Schalter vom Netzstecker getrennt wird oder durch einen Verbraucher (Motorwicklung) sowieso entladen wird, kann man auf den Entladewiderstand ggf. verzichten. Zumindest in Bezug auf den Schutz des Anwenders.
Dann geht es nämlich nur noch darum, Servicetechniker zu schützen, die das Gerät aufschrauben. Ein Kondensator kann ohne Last seine Spannung auch einige Minuten halten.
Aber die Techniker sollten wissen, wie man einen Kondensator vorschriftsmäßig entlädt. Spätestens wenn sie das erste mal von einem gebissen werden, lernen sie es.

Nette Menschen bauen trotzdem einen Entladewiderstand ein. 4 µF mit bis zu 325 V sind jedenfalls schon richtig unangenehm.
Da moderne Motorkondensatoren bei gleichen Werten kleiner sind als das alte Teil, ist auf jeden Fall Platz für einen Widerstand, falls du einen verbauen willst. Der sollte dann aber ausreichend Spannungsfest sein.