Exzenterschleifer

Diskutiere Exzenterschleifer im Forum Elektrowerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Moin, ich möchte gerne eine Treppe überarbeiten und habe derzeit nur Zugriff auf einem ziemlich alten Schwingschleifer, der die Hand mehr...
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Dev

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Moin,

ich möchte gerne eine Treppe überarbeiten und habe derzeit nur Zugriff auf einem ziemlich alten Schwingschleifer, der die Hand mehr schüttelt als das Schleifpapier. Die Folge: neues Werkzeug muss her. :wink:

Die Treppe besteht aus Holzstufen, die auf ein Stahlgestellt geschraubt sind. Ich kann die Treppenstufen also abschrauben und bequem auf der Werkbank schleifern. Es ist lackiertes Weichholz und der Lack ist ziemlich ab. Zudem sind viele sehr kleine Dellen vorhanden, die aber nicht sehr tief sind. Ich schätze überwiegend 0,5 bis max 1mm.
Ich möchte also von den Stufen allseitig den alten Lack entfernen und zudem von der Oberseite ca. 0,5 mm abschleifen, um wieder eine (weitgehend) glatte Fläche zu erhalten. Anschließend werden 2-3 Lagen Parkettlack mit Zwischenschliff aufgebracht.

Ich gehe davon aus, für die Fläche reicht ein reiner Exzenter ohne Zwangsrotation aus, oder dauert das dann ewig?

Bislang dachte ich an den Metabo SXE 450 Turbotec, da ich zu dem Gerät durchweg positive Kommentare gelesen habe und er mit ~165 € bezahlbar ist. Ich würde auf jeden Fall ein Gerät mit 150er Teller bevorzugen.
Ist es richtig, dass es für den SXE 450 keinen harten Stützteller gibt? Reicht der mitgelieferte mittelharte aus, um die Oberfläche plan zu bekommen?

Meinungen?
 
Dev schrieb:
Ich gehe davon aus, für die Fläche reicht ein reiner Exzenter ohne Zwangsrotation aus, oder dauert das dann ewig?
Es wird ein wenig länger dauern, aber dir nicht gleich den Tag verderben. Und der Schwingkreis mit 6,2 mm
nimmt schon einiges weg.

Hast du mal über einen Bandschleifer nachgedacht? Der dürfte für gerade Treppenstufen das Beste sein.
 
Es gäbe eine noch effizientere Möglichkeit:
Kombination aus Lackfräse, Exzenterschleifer und evtl. Deltaschleifer.
 
Die Lösung wird dann aber auch 3x so teuer. Wird er damit auch um den Faktor 3 schneller, um effizienter zu werden?
 
da die Stufen abnehmbar sind würde ich sie bei einem Schreiner mit der Hobelmaschine abziehen lassen, 0,5-1 mm ist mit Schleifmitteln kaum zufriedenstellend zu bewältigen.
 
Für so viel Abtrag ist ein Exzenterschleifer die falsche Wahl. Zuviel Zeitaufwand, zuviel Schleifmittelverbrauch und ohne entsprechende Erfahrung wirst Du Dir auch schwer tun, am Ende wieder eine plane Oberfläche zu haben.

Ich würde einen Bandschleifer, eventuell mit Stationärvorrichtung nehmen. Damit hast Du mit viel höherer Sicherheit anschließend eine plane Oberfläche, sparst Dir viel Zeit und hast schneller ein schönes Schleifbild, da Du nur in Maserungsrichtung schleifst.

Viele Grüße
Tilman
 
Alfred schrieb:
bei einem Schreiner mit der Hobelmaschine abziehen lassen
Sehe ich auch so. Und wenn man das nur mit der Sicht-Oberfläche macht, aber bei allen anderen Ideen wird man jede eigenhändig "eingefräste" Unebenheit bis an's Ende seiner Tage sehen...

Auch ein Bandschleifer hat - im Vergleich zur gesamten Stufe - ja nur eine Mini-Arbeitsbreite.
 
Dirk schrieb:
Alfred schrieb:
bei einem Schreiner mit der Hobelmaschine abziehen lassen
Sehe ich auch so. Und wenn man das nur mit der Sicht-Oberfläche macht, aber bei allen anderen Ideen wird man jede eigenhändig "eingefräste" Unebenheit bis an's Ende seiner Tage sehen...

Auch ein Bandschleifer hat - im Vergleich zur gesamten Stufe - ja nur eine Mini-Arbeitsbreite.

Die meisten Hobelmaschinen hinterlassen ein Hobelbild, was noch ein anschließendes Überschleifen erfordert. Zudem werden die Radien der Kanten beschnitten (ich gehe mal zumindest von einer geringen Verrundung aus). Insofern sehe ich da nicht viel mehr geholfen, als den halben Millimeter ohne eigenem Aufwand abzutragen.

Eine durchschnittliche Treppenstufe ist nicht breiter als das 2,5- bis 3-fache eines Bandschleifers mit 100 mm Bandbreite. Eigentlich sollte jeder mittelmäßig begabte Hobbyhandwerker in der Lage sein, mit einem Bandschleifer eine weitgehend plane und schöne Oberfläche auf einer ausgebauten Treppenstufe zu erzielen. Wenn nicht, würde ich ihm nahelegen, die komplette Treppensanierung in professionelle Hände zu legen.

Viele Grüße
Tilman
 
Vielen Dank für die vielen Meinungen und Tipps.

Die Idee, die Stufen über einen Abrichthobel zu schieben, kam mir auch schon - nur leider kenne ich niemanden, der privat einen rumstehen hat. Was das beim Schreiner kostet müsste ich mal anfragen.

Dass dabei die Kantenverrundung ein wenig verloren geht, ist nicht weiter schlimm. Das ist mit einer Oberfräse und einem Radienfräser mit Anlaufkugellager schnell nachgesetzt.

Ein 100er Bandschleifer würde das Problem sicherlich auch lösen, aber einen großen Bandschleifer brauche ich danach vermutlich gar nicht mehr oder sehr selten. Einen Exzenterschleifer kann man hingegen immer gebrauchen.

Ich werde wohl erst einmal die Idee mit dem Abrichthobel weiter verfolgen.

Unabhängig davon: Was ist denn generell von dem SXE 450 zu halten? Ein paar mehr Schleiftätigkeiten werden sowieo noch anfallen. Und ich gehe auch davon aus, dass ein Abrichthobel keine direkt lackiergeeignete Oberfläche hinterlässt.
 
Hallo Dev

Mein im Folgenden Beispiel angeführter Fall ist zwar nur bedingt mit deinen Treppenbohlen vergleichbar, aber dennoch:
Ich hatte ca 110 Balkonbretter abzuschleifen. Die habe ich alle abgeschraubt und nebst 22 konturierten Bohlen zum örtlichen Schreiner gefahren. Dort wurde dann binnen einer halben Stunde beiderseits sowohl die teilweise abplatzende Lasur als auch Krumstellen plangefräst. Die Kontur außen rum habe ich mittels einer Schablone und einem Konturfräser nachgearbeitet.
Der Schreiner bekam 50€ in die Hand... Die Hälfte davon hätte ich wahrscheinlich alleine in Schleifmittel investiert.
Dev schrieb:
Unabhängig davon: Was ist denn generell von dem SXE 450 zu halten?
Den SXE 450 TurboTec habe ich auch und bin zufrieden damit. Insbesondere auch wegen dem umschaltbaren Schwingkreisdurchmesser. Hätte damals fast den 425 beim Baustoffhändler mit. Aber der wollte unbedingt noch über 200€ dafür haben. Also hatte ich mir(zum Glück) den 450 geholt. Mit dem hatte ich dann auch die ganzen Bretter nochmal überschliffen.

PS
 
Hallo,

mit dem SXE 450 brauchst Du je nach Lack und Stufengröße 60-100 min Schleifarbeit pro Stufe.
Mit der Lackfräse incl. anschliessendem Schliff etwa die Hälfte.
Mit der Hobelmaschine beim Schreiner incl. 2mal durchschieben 1 min.

Maschinenstunde beim Schreiner ab etwa 70€, theoretisch also 1€ pro Stufe...dazu käme ein Messerwechsel und eben 3 oder 4 halbe Tersamesser, je nach Maschinentyp.
Wenn die Stufen demontierbar sind zum Schreiner, wird kaum mehr als ein Hunderter kosten.
Alles andere ist viel mehr Arbeit.

Aber, und das wirklich ernst nehmen, abgebaute Stufen sind irrsinnig gefährlich, wird die Treppe nicht konsequent abgesperrt und zwar richtig, passiert ein Unfall, egal ab 1 einzelne oder jede 2. Stufe oder alle, keiner darf die Treppe gehen können!!!
 
Tilman schrieb:
Eigentlich sollte jeder mittelmäßig begabte Hobbyhandwerker in der Lage sein, mit einem Bandschleifer eine weitgehend plane und schöne Oberfläche auf einer ausgebauten Treppenstufe zu erzielen. Wenn nicht, würde ich ihm nahelegen, die komplette Treppensanierung in professionelle Hände zu legen.
Was ein Quatsch. Um "in der Lage sein" geht's doch hier überhaupt nicht.
 
Dirk schrieb:
Was ein Quatsch. Um "in der Lage sein" geht's doch hier überhaupt nicht.

Nicht? Nun, dann muss ich Deine Aussage wohl völlig fehlinterpretiert haben:

Dirk schrieb:
Sehe ich auch so. Und wenn man das nur mit der Sicht-Oberfläche macht, aber bei allen anderen Ideen wird man jede eigenhändig "eingefräste" Unebenheit bis an's Ende seiner Tage sehen...

Auch ein Bandschleifer hat - im Vergleich zur gesamten Stufe - ja nur eine Mini-Arbeitsbreite.

Ich muss gestehen, dass ich selbst nach nochmaligem Durchlesen nichts anderes herauslesen kann.

Viele Grüße
Tilman
 
Danke euch beiden für die Kostenschätzung.
Ich gehe die nächsten Tage mal auf die Suche nach einem Schreiner. In Summe wird das Projekt aber ein paar Wochen länger dauern, da die Treppe nur einen kleinen Teil des ganzen darstellt.

Damit niemand auf die Idee kommt, die Treppe während der Zeit zu benutzten wird auch noch das Geländer demontiert. (Sonst hält er sich noch dran fest und verbiegt es dabei. :mrgreen: )
Das muss nämlich auch neu lackiert werden. Und ein neuer PVC-Handlauf soll auch auf das Flacheisen aufgezogen werden.
Da ich aber der einzige bin, der einen Schlüssel besitzt und das Haus während der Renovierungsarbeiten leer steht, kann außer einem Einbrecher niemand zu schaden kommen.
Falls ich irgendwo noch 100 cm rotes Absperrband finde, hänge ich es quer davor, damit der Einbrecher mich anschließend nicht verklagen kann. :)
 
Tilman schrieb:
Nicht? Nun, dann muss ich Deine Aussage wohl völlig fehlinterpretiert haben:
Ja, hast Du.

Ich muss gestehen, dass ich selbst nach nochmaligem Durchlesen nichts anderes herauslesen kann.
Dein Problem. Ich halte Dev, wie alle anderen "Regulars" hier, für durchaus in der Lage, einen Schwingschleifer und einen Bandschleifer zu bedienen.
Das ändert aber nichts daran, daß das Abschleifen mit den genannten Geräten mühselig und fehler-intolerant ist. Und da auch beim Hobby bzw. bei einer Treppenrenovierung Zeit Geld ist, muss man sich naturgemäß die Frage stellen, ob es da nicht günstiger, die großen Flächenanteile (=Ober- und Unterseite) in einer Tischlerei machen zu lassen, wo das (je nach Anzahl der Stufen) vermutlich keine halbe Stunde dauern wird.
 
Hallo,

und selbst die Kantenflächen erledigt die Kantenschleifmaschine des Tischlers in 10-15 sek. d.h. eine Minute pro Stufe fürs Kantenschleifen, 2,2 KW Drehstrom mit einem knappen Meter nutzbarer Schleifauflage und 10-15m/s Bandgeschwindigkeit erledigen halt mehr als ein 350Watt Universalmotor und gerade wird es auch noch.
Evtl. müssten dann aber die Radien nachgearbeitet werden, kleiner Radienfräser auf der Oberfräse sollte das zügig erledigen.
 
Dirk schrieb:
Das ändert aber nichts daran, daß das Abschleifen mit den genannten Geräten mühselig und fehler-intolerant ist. Und da auch beim Hobby bzw. bei einer Treppenrenovierung Zeit Geld ist,
Wenn ich mir das so überlege...
Meine Balkonbretter waren 110Stück.
Hier reden wir bei einem Stockwerk von 15 bis 16 Stufen. Das würde ich, wenn der Schreiner nicht so einfach mal eben greifbar ist, auch als machbar ansehen. Sonst bräuchte man gar nie über das Selber Machen nachdenken. Schneller erledigen wirds der Schreiner mit professionellem Equipment immer und wir müssten/könnten uns nicht über Maschinen unterhalten.

Bei Weichholz sind da nach kurzer Zeit sicherlich auch wieder Macken drin so dass die Oberfläche eher nicht so makellos werden muss wie bei einem Hartholz(ich weis, wenn man mal dran ist will man es doch anders :crazy: ).
Der bescheidenste Punkt dürfte eben sein bis der gröbste Lack mal ab ist.
Aber bei 16 Stufen die man ergonomisch fixieren können wird?
Daher Schau nach dem Exzenterschleifer zwei Packen Schleifblätter, eins grob und eins fein, und Gut ist.

PS
 
Wenn du selbst werkeln willst und eh eine Oberfräse hast, sieht man auf YouTube auch manchmal solche Eigenbauvorichtungen/Schiebeschlitten, die dann mit der Oberfräse solche Bohlen/Bretter abfräsen ... also immer hin und her und Stück für Stück.
Ob das was ist, weiß ich nicht, müsste man probieren.

Sonst würde ich das auch abschleifen, oder eben wirklich zum Schreiner bringen.
Sonst geht das Grobe mit Exzenter und Zwangsrotation natürlich recht Fix. Mit dem normalen Metabo Exzenter dauert es zwar etwas länger, doch hättest eine Maschine, die man immer gebrauchen kann (auch zum polieren) ... für Kantenfase hast die Oberfräse, doch fürs Finish Feinschliff, Zwischenschliff und Kanten-Rundungen nehme ich gerne einen kleinen Rutscher (ob deiner dazu geeignet ist?).
 
MrDitschy schrieb:
auf YouTube auch manchmal solche Eigenbauvorichtungen/Schiebeschlitten,
Sowas darf man hier auch verlinken, damit jeder versteht, was Du meinst... :ducken: :top:
 
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