Bohrhammer Hausrenovierung

Hallo
dank dieses Forum hab ich bereits einen Kränzle Hochdruckreiniger und nun benötige ich weiteres Werkzeug.

Es sollen 2 Bäder renoviert werden. D.h. Fliesen usw ab. (~70qm)
Dafür benötigen ich einen Bohrhammer.
Aktueller Favorit ist der Bosch gbh 2-28 dfv.

Weiterhin werden in den nächsten Jahren sämtliche Flure usw. neu gefliest. (~120qm)

Am Bosch gefällt mir
- nur 3,1kg
- 3,2 J
- vibrationsarm
- ~200€

Meine Frage sind nun:
- reicht er aus?
- gibt es ähnliches in der Preisklasse oder sollte man Richtung 3-28 gehen?
- gibt es Alternativen?

Danke & Gruß

P.S. es sollen keine Wände entfernt werden nur die eingmauerte Wanne

Meiner Meinung nach zu klein. Bei der Fläche würde ich einen separaten Elektromeißel vorziehen. Oder eine Maschine wie den Metabo KHE 3250 oder größer nehmen.

Maschinen mit einem Pistolengriff sind besser zum bohren geeignet, Maschinen mit Spatengriff sind mehr fürs meiseln. Wenn du kannst, vergleich mal die Griffarten in der realität.
Daher rate ich zum GBH 3 bzw. GBH 4, oder du leihst dir gleich einen großen Stemmhammer.

Fliesen von der Wand schlagen kann ganz viel Spaß machen, wenn die Fliesen runterfallen wie reife Äpfel oder auch nicht soo viel Spaß machen.

Mit anderen Worten, kann sein der Gbh 2-28 spielt sich oder quält sich. Kommt darauf an wie groß das Format ist, welcher Fliesenkleber auf welchem Untergrund verwendet wurde, wann gefliest wurde...
Hab schon etwa 25 Quadratmeter in unter einer Stunde geschafft, größer ist nicht immer besser.

Es kommt drauf an:
Ich wollte mal ca. 1,5 qm Fliesenspiegel in einem WC, in Mörtelbett verlegt, entfernen.
Hatte zu einem anderen Zweck den damals kleinsten SDS-Max-DUSS-Bohrhammer im Haus und hab's damit versucht.
NO WAY! Nach ca. 1 Minute eine halbe Fliese. Höchstens ...
Mit dem größten SDS-Max-DUSS, den ich mir daraufhin ausgeliehen hatte, ging es dann einigermaßen.

Habe aber woanders Fliesen, die gehen fast schon beim Hinsehen weg.


Grüße

Iggy

Hallo,
einen GBH 2-28 habe ich auch, allerdings als DV nicht als DFV.
Grund: Für alles, wo ich ein normales Bohrfutter brauche habe ich eine GBS. Und ein Wechselfutter sehe ich als "Sollbruchstelle", weswegen ich darauf verzichtet habe.

Ich renoviere gerade ein Haus und nutze die GBH vor allem für Stemmarbeiten für die Hauselektrik. Eigentlich völlig ausreichend, allerdings in den Beton-Hohlblocksteinen kämpft sie.

Vorschlag: leihe Dir mal eine Maschine und probiers aus. Dann weißt Du, was geht und wie es läuft.
Viele Grüße
Holger

In dem Beitrag (musst ein wenig runterscrollen) findest Du den Vergleich eines 1,7J Gerätes mit einem alten Hilti beim Rausklopfen von 30cm Fliesen. Mit dem von dir angedachten GBH mit 3,2J dürfte es ein wenig besser gehen als mit dem Akkugerät.

PS

mr burns schrieb:

Maschinen mit einem Pistolengriff sind besser zum bohren geeignet, Maschinen mit Spatengriff sind mehr fürs meiseln. Wenn du kannst, vergleich mal die Griffarten in der realität.
Daher rate ich zum GBH 3 bzw. GBH 4, oder du leihst dir gleich einen großen Stemmhammer.

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Da stimme ich zu,auch weil die Geräte mit L-Bauweise meistens eine bessere Getriebekühlung haben. Siehe den Testbericht zur Hitachi Bohrhammer bei Dauereinsatz im Testforum.
Der Kress 800PSE kostet nich mehr als der Bosch, ist leichter, und zwar hat es weniger Joule, schlägt mehr pro Minute 4000 vs. 4900 und damit sollte die Abtragleistung eigentlich noch höher sein.

Wenn aber etwas extrem hartes gemeißelt werden muß (im Bodenbereich zum Beispiel) dann ist es ratsam ein 5 Kilo Gerät einfach für paar Tage auszuleihen, um damit nicht bei leichtere Stämm, und Bohrarbeiten kämpfen zu müssen. (Und es nicht bezahlen zu müssen.)

-Zoli- schrieb:

Da stimme ich zu,auch weil die Geräte mit L-Bauweise meistens eine bessere Getriebekühlung haben. Siehe den Testbericht zur Hitachi Bohrhammer bei Dauereinsatz im Testforum.

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Falls du den hier meinst, dann verlinke den doch bitte auch.

Hallo,
vielen Dank für die Infos.

Habe nun folgende Geräte in der engeren Wahl:
Metabo 3251
Bosch GBH 3-28 DFR
KRESS 800 PSE QuiXS Set

Den Metabo hatte ich heute in der Hand und war nicht schlecht.

Morgen werd ich mir mal den Kress und Bosch ansehen.
Gerade diese beiden sind auch preislich interessant (~250€).

Ich hab den GBH 3-28 und bin damit zufrieden. Im November und Dezember musste er ziemlich ranklotzen und z.B. einen Durchbruch für eine Tür herstellen. Mauerwerk (ca. 35 cm) waren alte Betonsteine teilweise ausgegossen und dahinter massive Ziegelsteine. Nach ca. 45 min war alles in handliche Stücke geklopft. Wir hatten zwar auch noch eine Hilti TE60 rumliegen, die war aber für den Durchbruch zu schwer und unhandlich.

Alte Bodenfliesen im Dickbettmörtel leisteten dem GBH 3-28 keinen Widerstand, ebenso ein paar Trennwände aus Bimsstein.

Für mich passt Preis/Leistung beim GBH 3-28.

Bei meiner Verwandschaft in Winnweiler habe ich gemerkt wie unterschiedlich das "Fliesen stemmen" doch sein kann.

Im Anbau ein in den 90ern errichtetes Bad mit geklebten Fliesen.

Im alten Bad mittelbett direkt auf den Steinen

Im alten Flur dickbett teilweise auf allen möglichen Untergründen.

Vom Anpicken mit einem 2J SDS Plus BoschHammer Grün bis zum Kraftakt mit einem 11J Hitachi SDS-Max ist alles drin gewesen.

Ich persönlich würde überlegen die etwas größere Sparky BP 330CE in betracht zu ziehen. Die sehe ich als Preis /Leistung Geheimtipp

Falls du irgend jemanden kennst nahe der Polnischen Grenze. Castorama Baumärkte führen Sparky und diese Maschine kostet dort ~250-280€

Wenn schon Sparky: Da, und ebenso bei Metabo sind die kleine 2 Kg Bohrhämmer mit Metall Getriebegehause ausgestattet, villeicht sind die deswegen ein bischen überhitzungsresistenter.
Wenn noch keine andere Bohrmacshine vorhanden ist, wäre die Metabo Multihammer auch eine interessante Option.
TFBF: Das von dir erwähne Gerät ist zwar ein bischen schwerer als die andere (bei gleiche Schlagleistung) aber scheint vom aufbau her der robusteste zu sein. (Mit Pleuelantrieb) Da wird es denke ich keine Probleme geben beim Dauereinsatz.

Ich habe letztes Jahr ca. 20 qm Fliesen mit einem Makita HR2810 - also ca. 3 Joule Klasse - entfernt. Die Hälfte davon geklebt, die andere Hälfte im Mörteldickbett verlegt.

Meine Erfahrung: Fast noch wichtiger als ein guter Bohrhammer ist ein guter Meißel. Ich hatte mir einen abgewinkelten Fliesenmeißel besorgt (sowas in der Art - ob es jetzt genau der war, weiß ich nicht mehr).

Durch die abgewinkelte Form rutscht er seitlich unter die Fliese und hebt sie an statt sie in tausende kleine Brösel zu zertrümmern. Mit einem nicht abgewinkelten Meißel haut man dabei laufend in den Estrich. Der abgewinkelte rutscht da einfach flach drüber.

Bei den geklebten Fliesen (Format 10x20) kamen die meisten Fliesen komplett in einem Stück hoch und für die 10 qm habe ich vielleicht 10 Minuten gebraucht. Die Fliesen in Eimer zu räumen und zum Anhänger zu tragen hat länger gedauert.

Die im Dickbett verlegten Fliesen waren etwas schwieriger, gingen aber auch in knapp unter einer Stunde raus - meist eher in drei bis vier Teilen pro Fliese. Einen leistungsfähigeren Bohrhammer habe ich mir aber ehrlich gesagt dabei nicht gewünscht.

Mit anderen Worten: Ein Hammer der 3 Joule Klasse sollte bei jedem Markenhersteller problemlos klappen. Kauf Dir vor allem einen guten Meißel. Ich habe das früher auch schon mal mit einem Spitz- und einem normalen Flachmeißel versucht und das hat (trotz geliehener Hilti TE 72) deutlich länger gedauert. Die abgewinkelten Meisel sind echt spitze. Einen normalen Meißel habe ich nur verwendet, um die allerste Fliese zu entfernen, damit ich mit dem abgewinkelten Meißel seitlich ansetzen konnte.

Zum Meißeln finde ich einen Spatengriff übrigens auch deutlich besser als einen Pistolengriff.

Gruß
Dev

Abgewinkelter Meißel: Genau dasselbe Effekt kann man auch mit normale Meißel auch erreichen, man muß es nur
ganz flach zur Wand halten. Ein Nachteil der abgewinkelter Form ist nämlich daß sehr viel Schlagenergie durch das
"quer draufdrücken" verloren geht, und der Werkzeugaufnahme schneller verschlissen ist.
Wie lange hast du im Stück mit dem Makita gemeißelt, und wie heiß ist es dann geworden?(Am Spindelhals zum Beispiel)

Übrigens ist auch wichtig die Werkzeugaufnahme möglichs mit Festschmierstoffhaltige Fett vor dem Arbeit gründlich einzufetten.

-Zoli- schrieb:

Ein Nachteil der abgewinkelter Form ist nämlich daß sehr viel Schlagenergie durch das
"quer draufdrücken" verloren geht

Zum Vergrößern anklicken....

Das kann ich inzwischen bestätigen. Solange die Fliesen gut abgehen, ist der angewinkete Meißel angenehmer in der Handhabung. Sitzen die Fliesen jedoch bombenfest, so geht es mit normalem Flachmeißel oft spürbar besser.
Dazu kommt noch, daß normale Flachmeißel in der Regel eher schmaler als die Fliesenmeißel sind, und sie dadurch mehr "Durchsetzungsvermögen" an den Tag legen.

Idealerweise hat man also beide Varianten, man weiß ja nie.

Ob das mit einem einfachen Flachmeißel genau so gut geht, hängt auch davon ab, von was für einem Untergrund wir reden.
Bei sehr weichem Untergrund wie z.B. Wandfliesen auf Ytong mit nur einer dünnen Putzschicht haut man trotzdem schnell Kerben in die Wand. Hier rutscht der gebogene Meißel sehr viel besser.
Vermutlich trifft es die Zusammenfassung von chevyman ganz gut. Je leichter die Fliesen abgehen, desto mehr hilft der gebogene Meißel. Für geklebte Fliesen ist er definitv meine erste Wahl.

Ob die Aufnahme damit schneller verschließt, weiß ich nicht. Bei 20 qm Fliesen pro Jahr oder einmalig unter 100 qm würde ich mir darüber aber keine so großen Gedanken machen. Der letzte Bohrhammer hat knapp 18 Jahre gehalten und in der Zeit wohl mehr leisten müssen. Gestorben ist am Ende aber die Motorwicklung und nicht die Aufnahme.
Zum Schmieren nehme ich einfaches Wälz- und Gleitlagerfett. Wichtiger erscheint mir das regelmäßige Nachschmieren, da das Fett den Bohrstaub bindet und dann stark abrasiv wirkt.

Die Makita wurde übrigens nicht wirklich unangenehm warm. Bei den geklebten Fliesen hatte ich das Gefühl, die Maschine lief praktisch im Leerlauf.
Bei den im Dickbett verlegten musste sie sich ein wenig anstrengen. Ich habe knapp eine Stunde durchgearbeitet und nur zwei Mal kurz eine Pause gemacht, um die Aufnahme neu zu fetten. Dabei waren Aufnahme und Getriebegehäuse gut handwarm aber keineswegs heiß. Man konnte auch die Metallteile bequem ohne Handschuhe anfassen und hatte nicht das Gefühl, sich gleich Brandblasen zu holen (also unter 50°C). Nur den Meißelschaft selbst sollte man beim wechseln nicht direkt an der Aufnahme anfassen. Der war schon unangenehm warm.

Gruß
Dev

Hallo,

also beim Thema Fließen entfernen kennen ich mich leider aus (in den letzten 5 Jahren 8 Bäder renoviert)

Für das letzte Bad habe ich mir ein GBH 2-28 DFV (den hier: https://www.werkzeug-deals.de/produkt/WD_BO0611267200) geholt und das Meißelpaket in dem der Fließenmeißel ist (hier: https://www.werkzeug-deals.de/produkt/WD_BO2607019159). Das ist echt der Geheimtipp.

Klar wenn die Dinger direkt in Mörtel gelegt sind kommt man mit dem großen Hammer weiter (ich hab das mal mit dem GSH 11 probiert). Gab dann aber etwas Ärger mit dem Gipser weil das Teil ist zwar schnell, reißt dir halt aber die halbe Wand weg.

Was mir an dem GBH 2-28 gefällt ist das Gewicht. Damit kann man auch mal nen Tag arbeiten ohne das einem der Arm abfällt.

V.a. wenn man das jetzt nicht jeden tag macht reicht der echt, und mit nicht mal 200 EUR liegt der auch im Budget und es ist trotzdem ein langlebiges Profigerät.

Aber egal welchen Hammer du nimmst holt dir auf jedenfall dieses Meißelpaket mit dem Fließenmeißel. Dank SDS-plus passt das ja überall rein. Das bringts echt.

Grüße

Micha

In Kombination mit einem anderen Thread ergibt sich nun folgende orthografische Erkenntnis: Der Meisel ist der Feind der Fließe.

Na ja, Hauptsache ist doch wohl, wie und dass er den passenden Werbelink hier unterbringt.