Bohrhammer Fett

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quendi

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Hallo Forum,

in die SDS Aufnahme eines Bohrhammer sollte ja ab und zu etwas Fett hineinkommen damit der Meißel besser flutscht. Jetzt gibt es spezielle Bohrhammerfett zB von Makita. Was ist der Unterschied zu normalem Lithiumfett?

Heute im Baumarkt haben sie mir für diese Anwendung Graphitpulver empfohlen. Geht es wirklich auch damit?
 
Der Unterschied liegt in erster Linie im Preis. Bei Hilti z.B. bekommst Du extra ein Öl-Spray, das richtig Geld kostet. Wird wohl bei Fuchs Lubritec abgefüllt. Von Fuchs Lubritec gibt es ein geniales Lithiumfett. Was besseres kenne ich nicht. Hat allerdings einen Nachteil, das Fett haftet so gut, das zweimaliges Waschen es nicht löst. Das Fett wird unter anderem bei Geothermiebohrungen eingesetzt, damit die Bohrrohre überhaupt wieder auseinander geschraubt werden können. Ich verwende es um die Gewinde von Diamantbohrgeräten gängig zu halten.
 
Da tuts normales Mehrzweck-Fett auch.

Immerhin ist so ein Bohrfutter keine hochpräziese Zylinderwand an der Temperaturen weit über 100°C auftreten.

Hauptsache es ist nicht "trocken".
 
die Aufnahme braucht eigentlich keine Schmierung, eher mal ausblasen. Der Öffnungsmechanissmus sollte mit Öl oder Fett gängig gehalten werden. Bei den Gummitüllen der Meißeldurchführung schadet Öl auch nicht.
 
quendi schrieb:
Hallo Forum,

in die SDS Aufnahme eines Bohrhammer sollte ja ab und zu etwas Fett hineinkommen damit der Meißel besser flutscht. Jetzt gibt es spezielle Bohrhammerfett zB von Makita. Was ist der Unterschied zu normalem Lithiumfett?

Heute im Baumarkt haben sie mir für diese Anwendung Graphitpulver empfohlen. Geht es wirklich auch damit?

Hallo Quedi!
Graphitpulver ist gut, weil es kein Schmutz anzieht, aber fällt vom Bohreraufnahme auch leicht aus. Besser sin Fette mit Graphit, oder Molybdändisulfid Pulver, weil die besser haften, und der Festschmierstoff auch da bleibt, wenn das Fett weggeflossen ist. Ich verstehe eigentlich nicht warum die Hersteller, nur normale Fette beilegen.
Nur muß man extrem darauf achten, daß da gar kein Schmutz auf das ausgezogenen, eingefetteten Werkzeug kommt, was beim einstecken wieder ins Futter gelangen und als Reibmittel funkzionieren kann.

Alfred schrieb:
die Aufnahme braucht eigentlich keine Schmierung, eher mal ausblasen. Der Öffnungsmechanissmus sollte mit Öl oder Fett gängig gehalten werden. Bei den Gummitüllen der Meißeldurchführung schadet Öl auch nicht.

Da muß ich gegensprechen. Einersets sehen alle Hersteller vor, die SDS Aufnahme zu Fetten, andereseits ist es sehr einfach selbst zu prüfen, wie schnell sich die Oberflächen von SDS-Aufnahmen ändern, auch mit Fettschmiereung nach paar Stunden Arbeit. Und beim meißeln kann die Reibung viel stärker sein.

Natürlich funkzionert es auch ohne Schmiereung, mit dem Auto kann man eine weile lang auch ohne Öl fahren.
 
quendi schrieb:
Hallo Forum,

in die SDS Aufnahme eines Bohrhammer sollte ja ab und zu etwas Fett hineinkommen damit der Meißel besser flutscht. Jetzt gibt es spezielle Bohrhammerfett zB von Makita. Was ist der Unterschied zu normalem Lithiumfett?

Heute im Baumarkt haben sie mir für diese Anwendung Graphitpulver empfohlen. Geht es wirklich auch damit?

Hallo,
das sog. Bohrhammerfett von diversen Werkzeugherstellern unterscheidet sich nicht (zumindest das von Hilti und Metabo) vom einfachen Lithium-Mehrzweckfett. Es wird auch NLGI 2-Lagerfett oder Lithium EP2-Fett genannt.
Dieses Fett haftet sehr gut und hat gute Schmiereigenschaften zwischen -30 und +120 Grad Celsius.
Und du kannst es mit ein wenig Lösemittel auf einem Wischpapier oder WD-40 bei Verschmutzung auch entfernen.

Das Lithium-Fett mit Graphit ist am besten in geschlossenen Zahnradgehäusen zu verwenden.

Alfred schrieb:
die Aufnahme braucht eigentlich keine Schmierung, eher mal ausblasen. Der Öffnungsmechanissmus sollte mit Öl oder Fett gängig gehalten werden. Bei den Gummitüllen der Meißeldurchführung schadet Öl auch nicht.

Wo Reibung entsteht, soll generell Schmierung vorhanden sein. In der SDS-Aufnahme ist die Reibung stark.

Grüße dreftis
 
Alfred schrieb:
http://www.werkzeug-news.de/Forum/viewtopic.php?f=1&t=25451&view=previous
habe die SDS Aufnahme noch nie geschmiert und noch nie gefettete Bohrer gesehen, Bohrstaub und Fett setzt doch eher zu.
Bei Werkzeugen wie lange Keilwelle etc. mit Gummitülle ist Fetten angegeben.

https://www.bosch-professional.com/...essional-sds-plus-aufnahme-fetten/187635-t/p1

Hier mal ein Zitat von Bosch (besser kann ich den Umgang mit SDS-Hämmern auch nicht beschreiben :D ):
"Das SDS-plus Einsteckende sollte hin und wieder mit Fett aus der mitgelieferten Tube (FT 1 v27) leicht eingefettet werden. Durch die Bewegungen des Werkzeuges - SDS-plus Bohrer oder SDS-plus Meißel - die für das Hammerprinzip erforderlich sind erwärmt sich das Fett und wird dünnflüssig und wandert in die Werkzeugaufnahme hinein. Sollte dabei etwas in den Getriebe- oder Schlagwerkraum gelangen ist dies ohne Auswirkung auf die Lebensdauer bzw. Leistungsfähigkeit des Hammers.
Was Sie zusätzlich für eine lange Lebensdauer tun können ist neben dem Einfetten, das Einsteckende zuerst von Schmutz reinigen. Verbindet sich der Staub mit dem Fett wirkt dies wie ein Schmirgel, die Werkzeugaufnahme kann dadurch sehr schnell verschleißen.
Wir hoffen dass wir Ihre Frage richtig verstanden haben und wünschen weiterhin viel Erfolg und daran denken: erst reinigen, dann fetten, dann arbeiten."
 
dreftis schrieb:
Das Lithium-Fett mit Graphit ist am besten in geschlossenen Zahnradgehäusen zu verwenden.

Beim SDS Aufnahme sehe ich die Verwendung von Festschmierstoffe auch als sehr vorteilhaft:
Manchmal sehr große Druck (Hebelkraft beim Meißeln), Vibration, keine Prezisionslager vorhanden, große Toleranzen, keine Chance für hydrodinamische Schmierfilm, auch wenn das Fett weg ist funkzioniert die Schmierung weiterhin. Also ich sehe nur die Vorteile.
Letztes mal nach 30-50 Minuten Meißeln konnte ich beobahcten, was für eine schwarzliche Schicht der Molybdändisulfid gebildet hat dort, wo der Druck beim SDS Aufnahme am stärksten war.

Nachtrag:
Übrigens ist es in staubige Umgebung wirklich schwer aufzupassen, um die SDS Schaften Sauber halten zu können. Die beste Lösung ist villeicht vor dem Einstecken immer abzuwischen, und sauberes Fett aufzutragen.
Wenn ich für längere Zeit Meißeln, oder Bohren muß, baue ich von eine stärkere Plastiktüte eine Komplettisoierung der aufnahme, was am ende des Werkzeug fixiert ist (Ähnlich wie die Gummiglocken von Hilti), und mit Gummiband geschlossen ist. Es lässt gar kein Staub drin.
 
Ich wollt denn auch mal meinen Senf dazugeben. Grundsätzlich ist die SDS Max Aufnahme, wie oben schon erwähnt, kein komplizierter Schmierfall. Wenn ich eine Empfehlung abgeben soll: Liqui Moly LM47 mit MoS2.

Warum?
1. Die Aufnahme braucht Schmierung, sonst wird sie mit dem Mineralstaub der solch eine Aufnahme zwangsläufig erreicht, schwergängig. Es passiert dann recht bald, dass die Aufnahme nicht mehr arretiert und der Meißel rausfällt.
2. Warum kein Festschmierstoff?
Fette dämpfen den Schlag. So entsteht weniger Kraft auf dem Material. Wer schon einmal eine ausgeleierte SDS-Max Aufnahme gesehen hat, weiß was ich meine. Außerdem leitet Fett besser die Wärme. Sie verteilt sich besser und der Meißel wird nicht übermäßig heiß - was bei längerem Betrieb durchaus vorkommt.
3. NLGI Klasse 2 (Gleitlagerfett) ist gut geeignet. Es bleibt dort wo es appliziert wird und fließt nicht bei Hitze vorne raus.
4. MoS2 sorgt dafür, dass das Fett länger wirkt. Wenn der Schmierfilm doch abreißt, wird nicht direkt Material abgetragen.

Viel wichtiger ist meiner Meinung nach, dass man bei intensivem Gebrauch der Maschine, die Aufnahme regelmäßig auseinandernimmt und vom bereits anhaftenden Schmutz befreit und reinigt. Jedes Fett altert und wenn erstmal eine Patina aus Schmutz und Fett zu einer klebrigen Masse verschmolzen ist, hilft kein Nachfetten mehr sondern nur reinigen und neu fetten.

Wer Bock auf das Thema generell hat und auch noch interessiert daran ist, welche anderen Fette es gibt und für welche Einsatzbereich die so taugen, dem möchte ich zum Abschluss noch mein YouTube Video zu dem Thema ans Herz legen.

MFG
Gerrit
 
Hallo Gerrit,
gut zu sehen, daß jmnd sich auch für Tribologie interessiert. Sehr gutes Video
was du für Schmierstoffe gemacht hast, aber gibt da was zu korrigieren denke ich.
Also es hat mir auch viel Zeit gebraucht herauszufinden, warum keine Mos2 für schnell
drehende Sachen und Kugellager empfehlt wird.
Ursache: Wenn das Schmierfilm noch nicht reißt, also man noch im hydrodinamischen bereich ist, aber
die Festschmierstoffpartikelgröße größer ist als der Schmierfielmdicke, kann vorkommen daß
dann "Herzische druckpunkte" also pünktliche Materialbelastungen vorkommen was dann zur
Materialermüdung führt. Also wird es nur dann empfohlen, wo das Ding so langsam dreht, daß es dann fast kein Schmierfilm gebildet wird. Also normale wälz-Kugellager generell ausgeschlossen.
Für die Kolben wäre es aber nicht verkehrt. Nur aber dann wenn es nicht in die Kugellager, und andere Lager, und Zahnräder kommen kann. Was aber schwer möglich ist. Warscheinlich deswegen verwendet man es so nicht.
Wenn Makita also wirklich Grafitfett oder ähnliches verwendet für Lager und Zahnräder ist es dann
interessant. Villeich haben die exakt die Partikelgröße mit dem Viskosität kombiniert was
da gebraucht wird. Theoretisch möglich. Also nicht unbedingt falsch.

Bezüglich bohrhammer Getriebefett, habe ich schon relativ viel zeit verbraucht herauszufinden was zum Beispiel der
FT1v27 ist. Sehr viele Quellen deuten darauf hin daß es der Renolit st-bhf ist.
Für wessen Viskosität ich früher 290mm2/s gefunden habe. Leider momentan nichts mehr dazu.
Also 200 wäre dann gar nicht so schlimm, sogar villeicht auch zu dünn da man nicht vergessen muß daß wenn das Gerät stark belastet wird, kann um die 100 Grad erhitzen, und dann kann ein Öl (Fett) mit 150 zu dünn werden.
Also wir sollten das Viskosität der st-bhf herausfinden um klüger zu werden.

Ich bemühe mich gerade deswegen das Lithogrease 0 zu bekommen, das 00 habe ich schon :)
(Einziges Nachteil, fast gar kein gutes Maschinengeruch, was ja sehr wichtig ist, und nicht
aus den Datenblätter auszulesen ist.)

Übrigens OKS ist auch ein guter Hersteller, und da kannst du ganz einfach die Datenblätter anschauen, nicht wie bei Fuchs, die ein Geheimnis daraus machen.

Noch was: Der LM 50 litho ht hat ein Grundölviskosität von 150 und nicht 200.
 
Hallo Zoli! Ich danke dir für deinen sehr informativen Beitrag.
Wir alle entwickeln uns weiter insofern bin ich froh, dass ich über das Thema von dir etwas neues lernen konnte. Daher werde ich meinen Einsatz von MoS2 überdenken.
Ich glaube tatsächlich, dass selbst bei Firmen wie Makita nicht unbedingt bessere Entscheidungen getroffen werden oder man dort besser über Schmierstoffe informiert ist. Möglicherweise hängt es an einem Schmierstoffvertreter oder einem Sachbearbeiter welches Fett im gesamten Unternehmen verwendet wird. wenn dieser falsch liegt oder nicht richtig informiert ist, werden hier schlechte Entscheidungen getroffen daher ist es noch lange kein Grund wider seinem eigenen Wissen zu handeln nur weil ein großes Unternehmen es anders macht.
So ausgedrückt: Es kann durchaus sein, dass MoS2 nicht gut für schnell drehende Kugellager ist und dass es trotzdem bei Makita flächendeckend eingesetzt wird.
Ich bin zufällig auf diesen Beitrag wieder gestoßen, da ich derzeit einen Hausumbau am laufen habe und keine Zeit für Maschinenreparatur habe. Daher habe ich auch erst jetzt geantwortet.
Nun möchte ich aber einen GSH 16-28 reparieren, da ich diesen für den Umbau benötige und habe mich über die Fettung informiert.
Dort wird wohl tatsächlich das RENOLIT ST BHF 00 eingesetzt. Da es eine große Maschine ist, die langsamer dreht, macht es durchaus Sinn wenn dieses Fett 290mm²/s bei 40 Grad hat.
Wenn ich versehentlich bei dem LM50 die niedrige Viskosität angegeben habe, tut es mir Leid. Das weiß ich eigentlich besser.
Woher hast du das 00 Lithogrease bekommen? Und danke für den Hinweis auf OKS.


Grüße Gerrit
 
Hallo Gerrit,
ich hoffe daß du noch hier auftauchst und mein Antwort lesen kannst, da ich auch ein bischen spät reagiere.

Also bezüglich Gafitfett und MAkita:
Ich denke nicht, daß die grundsätzlich ein falsches Schmiekonzept vorantrieben würden. Die Ingenieure die die MAschinen entwickeln sollen schon wissen was für eine Schmierung benötigt wird, MAcht kein Sinn die nicht zu Fragen , und dann am ende die Gerätelebensdauer zu verküzen ohne daran zu sparen.
Obwohl was ich dafür Videos bis jetzt angeschaut habe, bin ich nur auf ein weißes Fett gestoßen, also daß mit den Grafitfett ist nicht unbedingt Wahr.

Oder eventuell ist die Partikelgrösse so klein daß es dann doch ganz gut funkzioniert. Kann theoretisch sein.

Übrigens habe ich vor eienm Jahr einen Bosch PWS 1900 gekauft, und jetzt nach einige Stunden Dauereinsatz herausgefunden daß das Getribefett was sich drin befindet das beste ist was man für WS verwenden kann. Bisher sowas noch nicht gesehen. Wenn ich Zeit haben werde will ich herausfinden was es ist.
 
Hallo @-Zoli-, hallo Gerrit,

gibt es denn eurerseits neue Erkenntnisse? Ich suche gerade ein passenden Schmierstoff für meine SDS-Aufnahme. Ich möchte zwar keine Wissenschaft draus machen, aber auch keinen Schrott produzieren.
Darum wäre ich euch dankbar, wenn ihr mir ein oder einige Produkte empfehlen könntet.

Wäre schön, bald von euch zu lesen. Vielen Dank schon mal und einen schönen Tag
Chris
 
Hast Du den thread überhaupt gelesen? Nimm' einfach irgendwas.
 
Einfach bei gurgel mal nach Meißelfett suchen.
Angebote noch und nöcher.
Oder gleich zu einem normalen Mehrzweckfett greifen.
 
Thema: Bohrhammer Fett
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