Fett für Getriebe?

Diskutiere Fett für Getriebe? im Forum Elektrowerkzeuge im Bereich Werkzeuge & Maschinen - Hallo, ich habe mir einen alten Metabo Trokenbauschrauber besorgt und mal nachgeschaut ob was zu machen ist. Er lief ganz ruhig also bin ich mal...
Meine Güte. Dann nimm doch irgendwas. Notfalls auch Vaseline aus der Apotheke.
Jetzt bin ich auch raus. :mrgreen: :twisted:
 
Also jetzt habe ich auch noch bei Fuchs nachgefragt:
welches Fett würden Sie uns zum Schmieren von elektrischen Handgeräten wie Bohrmaschinen und Winkelschleifer empfehlen?
Antwort:
Für Kleingeräte mit normaler Belastung hat sich unser Renolit GFW 00 sehr gut bewährt.
Für hochbelastete Geräte und Profigeräte im gewerblichen Einsatz empfehlen wir Renolit Robo G 0

Für die Handgeräte, die ich zu Hause habe empfiehlt Fuchs also eines ihrer NLGI 00 Fette
 
Ohne der Firma Fuchs jetzt zu nahe treten zu wollen: Die Antwort dürfte auch deswegen sehr kurz ausgefallen sein, weil der Kundendienst keine Lust hat eine dreiseitige Antwort zu verfassen, für welche konkreten Geräte welches Fett optimal ist. Drehzahlen und Belastungen unterscheiden sich genau so zwischen einzelnen Maschinen wie die Abdichtung der Getriebe nach außen.

Die Empfehlung ist also in den meisten Fällen ok. Das ein oder andere Gerät hat vielleicht eine reduzierte Lebenserwartung und einzelne Geräten bekommen beim Benutzen ein schmieriges Gehäuse, weil Fett raus läuft. Damit musst Du dann ggf. leben, wenn es nur ein Fett sein soll.

Lustig dürfte es werden, falls bei den zu schmierenden Geräten auch ein günstiger Bohrhammer mit Fett-Einfüllöffnung oben auf dem Getriebe dabei ist. Mit einem NLGI 00 Fett dürfte man den als Super Soaker verwenden können. :mrgreen:
 
Dev schrieb:
Lustig dürfte es werden, falls bei den zu schmierenden Geräten auch ein günstiger Bohrhammer mit Fett-Einfüllöffnung oben auf dem Getriebe dabei ist. Mit einem NLGI 00 Fett dürfte man den als Super Soaker verwenden können. :mrgreen:
Kann doch nicht schaden, nennt sich Schneidölzufuhr... :)


Zugegebenerweise habe ich mal notfallsmässig eine hydraulische Crimpzange mit... Speiseöl (!!!) gefüllt und dachte dass ich danach das ganze zerlegen und aufgeblähte Dichtungen wechseln müsste. Na ja, funktioniert immer noch problemlos.
Natürlich ist dieses Vorgehen nicht empfehlenswert. :)

Meine nur damit, dass in gewissen Fällen Irgendwas immer noch besser als gar nichts ist. :)
Im Notfall würde ich auch irgendein Motoren- oder Getriebeöl in den billigen Wagenheber kippen falls kein Hydrauliköl vorhanden ist.

Für Elektrowerkzeuge ist die Wahl des Schmiermittels nicht so extrem kritisch, würde dafür raten, nach Ablauf der Garantiezeit gelegentlich das Gerät zu öffnen und reinigen, da sich mit der Zeit einiges an Dreck ansammelt. Ebenfalls vorhandene Bürsten überprüfen. Dazu überlasse ich jedoch das Wort den stets hifsbereiten und äusserst kompetenten Forum-Reparaturexperten.
 
Hallo,

ich habe vor ein paar Monaten an drei Winkelschleifern das Getriebefett erneuert und dafür das Fuchs RENOLIT SO-GFO 35 verwendet. Die Maschinen laufen damit ruhig und es tritt nichts aus. Habe überhaupt keine Bauchschmerzen dabei, dieses Fett auch demnächst in die Getriebe von Bohr- und Stemmhämmern oder in das einer Bohrmaschine zu füllen.
 
Jetzt schlagt mich bitte nicht. Ich verwende seit vielen Jahren bei so uralten Maschinen einfach irgendein Mehrzweckfett aus der Fettpresse. Das Original Fett übersteigt meist den Restwert der Maschine. Bisher habe ich diesbezüglich keine Defekte feststellen können. Bei mir laufen die Maschinen aber auch nicht im Akkord.
Ich denke, jede Art von Öl oder Fett ist besser als trocken zu laufen.
 
Senkblei schrieb:
Meine nur damit, dass in gewissen Fällen Irgendwas immer noch besser als gar nichts ist. :)
Im Notfall würde ich auch irgendein Motoren- oder Getriebeöl in den billigen Wagenheber kippen falls kein Hydrauliköl vorhanden ist.
Bei Geräten die sich langsam Bewegen mag das zutreffen.
Eine alte Hilti TE60, die ich, mangels Original Tellus46 mal mit Motorenöl befüllt hatte lief nicht lange.
Der Grund dürfte in feinen Bohrungen innerhalb des Schlagwerks liegen durch die eine gewisse Ölmenge in gewisser Zeit hindurch können muss.
Das sind aber Parameter die bei einem Winkelschleifer oder einer Handbohrmaschine mit Fettfüllung oder Wagenhebern eher nicht zutreffen.

PS
 
Du hast natürlich recht, bezog mich in erster Linie auf Fette. Ölschmierung ist doch was anderes, das mit dem Speiseöl ist zwar eine wahre Geschichte, sowas ist dennoch nicht ratsam. :)
Auch die Viskosität und dessen Temperaturindex ist bei Schmieröl i.d.R. heikler als bei Schmierfett.
Motorenöl ist onehin was spezielles, es anderswo einsetzen wie in einem Schaltgetriebe oder Differential sollte man auch nur im äussersten Notfall, z.B. in einer Wüste mit dem 4x4 gestrandet, machen.
Ist dann auch eine Frage der Zeit wie lange man sich auf eine Notllösung verlässt.

Gewisse Fehler wie z.B. schwerentflammbare Druckflüssigkeiten anstelle Hydrauliköl einsetzen können allerdings u.U. sehr schnell zu irreversiblen Schäden führen. Auch Bremsflüssigkeit soll nur für spezifisch kompatible Anwendungen eingesetzt werden.
 
Senkblei schrieb:
Auch Bremsflüssigkeit soll nur für spezifisch kompatible Anwendungen eingesetzt werden.
Heutige Bremsflüssigkeit ist auch kein Öl.
 
Stimmt. Bremsflüssigkeiten werden allerdings auch für bremsfremde Zwecke eingesetzt, wie z.B. zur hydraulischen Betätigung von Kupplungen im Fahrzeugbereich.

Auch gewisse Hydraulikflüssigkeiten sind keine Öle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hydraulikflüssigkeit#Schwer_entflammbare_Hydraulikflüssigkeiten
die stellen jedoch volumenmässig nur einen sehr kleinen Anteil dar. Die weitaus meisten Hydraulikanlagen werden mit irgendeinem klassischen Hydrauliköl betrieben.

Völlig OT, dennoch technisch interessant:
Vermutlich das grösste Ölhydrauliksystem weltweit:
https://www.youtube.com/watch?v=SKvFdccWUoI
(ca. 750 m3 Hydrauliköl).

Ebenfalls ordentlich gross ist das Hydrauliksystem dieser Presse:
https://www.youtube.com/watch?v=mOe8KYZXGeg

Da sind grosse TBM (T für Tunnel, nicht Tisch :) ) mit vielleicht so um die 30 - 40 m3 Hydrauliköl direkt bescheiden im Vergleich, wobei dort die Hydraulik jedoch meist nur für Hilfsbetriebe und Vorschubpressen (Vortriebszylinder) dient. Schneidrad wird, sofern einteilig drehend, bei grossen modernen TBM elektrisch angetrieben (bis über 10 MW Motoren-Gesamtleistung), nicht [elektro-]hydrostatisch wie es früher üblich war, bevor grosse FU erschwinglich wurden.
 
BauhausBerni schrieb:
Hallo,

ich habe mir einen alten Metabo Trokenbauschrauber besorgt und mal nachgeschaut ob was zu machen ist.
warum nicht Information aus erster Hand vom Hersteller einholen?
 
Der Thread hier hat mich daran erinnert, daß ich schon länger mal nach meinen zwei DeWalt Winkelschleifern schauen wollte, da das Laufgeräusch vor allem beim Auslaufen doch etwas
"kreischig" war. Ist bei den Teilen kein Aufriß, da man auf der Oberseite einen Deckel abschrauben kann.

Fett war drin, aber bei beiden hing alles im Deckel und war recht fest. Es sah nicht aus als ob das jemals irgendwohin fliessen würde. Ritzel und Tellerrad waren eher trocken.

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Das ganze habe ich gereinigt und weil ich kein Fett mit niedrigerer Viskosität da hatte durch eine etwas größere Menge LM47 ersetzt (NLGI 2).
Weil:
Jürgi schrieb:
Ich denke, jede Art von Öl oder Fett ist besser als trocken zu laufen.

Das Laufgeräusch ist schon mal erheblich besser geworden.
Wenn bei der nächsten Inspektion wieder alles nur im Deckel klebt kommt was mit niedrigerer NLGI Klasse rein.

Gruß
 
Ich denke, jede Art von Öl oder Fett ist besser als trocken zu laufen.
Vor vielen, vielen Jahren gab es einen Kleinwinkelschleifer von B+D.
Der hatte gar kein Fett im Getriebe. Da waren graphitgesinterte Zahnräder im Einsatz.
War, obwohl gänzlich ohne Schmiermittel/Fett, erstaunlich langlebig.
 
rincewind schrieb:
Das ganze habe ich gereinigt und weil ich kein Fett mit niedrigerer Viskosität da hatte durch eine etwas größere Menge LM47 ersetzt (NLGI 2).
Weil:
Jürgi schrieb:
Ich denke, jede Art von Öl oder Fett ist besser als trocken zu laufen.
Ja. Einmal Maschine gestartet und Dein NLGI-2 Fett klebt wieder im Deckel. Da fließt nix. Hättste Dir komplett sparen können.
 
Dirk schrieb:
Ja. Einmal Maschine gestartet und Dein NLGI-2 Fett klebt wieder im Deckel. Da fließt nix. Hättste Dir komplett sparen können.
Meinst Du ein NLGI-1 oder -0 Fett verhält sich anders?
Wichtig ist doch, dass das Grundöl im Seifenkomplex gehalten wird und bei Erwärmung der Maschine nicht durch alle Ritzen unkontrolliert austritt.
Es dürfte hier, anders als bei einem ölgeschmierten Getriebe nur darauf ankommen, dass ein klein wenig Öl an die Ritzel "nachfließt". Und besser als das was zuvor drin war ist ein frisches NLGI-2 allemal.

PS
 
bei dieser Hyoidverzahnung ist sich ein Spezialfett notwenig das die Scherwirkung der Zahnräder kann.
Sieht fasst aus wie Molykote...Grafittfett
 
powersupply schrieb:
Meinst Du ein NLGI-1 oder -0 Fett verhält sich anders?
Aber ganz sicher sogar, die Fließfähigkeit ist ja viel größer. Ich habe jetzt keines da, um es im Video nebeneinanderzuhalten, aber ein NLGI-0 fließt fast wie Honig, während ein NLGI-2 sich eher wie kaltes Nutella verhält.

Wichtig ist doch, dass das Grundöl im Seifenkomplex gehalten wird und bei Erwärmung der Maschine nicht durch alle Ritzen unkontrolliert austritt.
Das auch, aber wenn das Fett an der Wandung pappt, ist das vollkommen egal, weil es wirkungslos ist.

dass ein klein wenig Öl an die Ritzel "nachfließt". Und besser als das was zuvor drin war ist ein frisches NLGI-2 allemal.
Da "fließt" aber nix (ja, mit NLGI-2 in einer Maschine habe ich das schonmal probiert) und deshalb teile ich diese Ansicht nicht.
 
Alfred schrieb:
bei dieser Hyoidverzahnung ist sich ein Spezialfett notwenig das die Scherwirkung der Zahnräder kann.
Sieht fasst aus wie Molykote...Grafittfett

Dann liege ich mit meinem LM47 ja schon mal richtig. :)



Dirk schrieb:
Ja. Einmal Maschine gestartet und Dein NLGI-2 Fett klebt wieder im Deckel. Da fließt nix. Hättste Dir komplett sparen können.

Ich werds sehen. :kp:
Das Laufgeräusch sagt mir, daß die 5 Minuten Arbeit was gebracht haben. Und wenn es nur eine neue MoS2 Schicht auf der Verzahnung ist.

Demnächst muß ich was entrosten, da werden die WS eine Zeit lang laufen. Dann kann ich ein "Nachher-Foto" machen.
 
Vielleicht ist es auch ein "Kreislauf". Wenn das Fett weg geschleudert wird, erhöht sich die Reibung und die Temperatur. Durch die höhere Temperatur fließt das Fett wieder an die gewünschten Stellen usw...
 
Hier habe ich noch ein interessantes Video gefunden:
 
Thema: Fett für Getriebe?

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