Wem gehört das Holz ?

[Mond]

Hallo an alle Experten

Ich habe eine Wiese gepachtet, auf die vom benachbarten Wald ein Baum gefallen ist. (Windbruch)

Natürlich bin ich scharf auf das Holz, ich kann damit mindestens zwei Monate heizen. Aber darf ich da überhaupt ran?
Ich schätze, das Holz gehört dem Waldbesitzer.

Grüße
Mond

 

[Boesman]

Die Eigentumsansprüche an dem Baum regelt das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) unter Berücksichtigung anderer Rechtsvorschriften wie des Nachbarrechts (kein Bundes- sondern Landesrecht). - Das BGB sagt zum Thema Überwuchs, daß über die Grundstücksgrenze wachsende Äste und Wurzeln abgeschnitten und behalten werden dürfen (sofern dies nicht Baumschutzverordnungen zuwiderläuft). Das BGB regelt leider nicht den Fall eines über die Grenze gestürzten Baumes. Aber meine unverbindliche Meinung ist, daß der über die Grenze ragende Teil des gestürzten Baumes Dir gehört.
Aber vielleicht solltest Du zuerst mit dem Waldeigentümer sprechen und Deinen Anspruch anmelden, bevor Du die Motorsäge anschmeißt.

Ähnlich ist es auch jagdrechtlich: Wenn ein Stück Wild angeschossen die Reviergrenze wechselt und in einem anderen Revier verendet oder dort aufgefunden und gestreckt wird, so ist das Wildpret Eigentum des Revierinhabers, in dessen Revier das Wild hineingewechselt ist, nicht jedoch des Revierinhabers, in dessen Revier das Stück wundgeschossen wurde.

Gruß

Boesman

 

[Hellwig]

Wobei der Jäger der so schlecht schießt eins hinter die Ohren verdient hat...

 

[Mond]

Wobei der Jäger der so schlecht schießt eins hinter die Ohren verdient hat...

Na und der Wind, der so schräg weht, genauso.

Nee, Spaß beiseite. Danke für die Antwort. Dann habe ich ja garnicht so schlechte Chancen.

Das Waldstück ist nur ein schmaler Streifen von ca 1500 qm, auf dem mal eine illegal errichtete Wochenendhütte stand. Diese musste vor ein paar Jahren entfernt werden und seitdem hat der Besitzer kein Interesse mehr an dem Wald. Er hat ein Zu-Verkaufen-Schild dort aufgestellt mit seiner Mobil-Nr.
Ich kann ihn also ausfindig machen.

Grüße

 

[Dieter K.]

Wobei der Jäger der so schlecht schießt eins hinter die Ohren verdient hat...

Warum?

 

[Boesman]

Nochmal zum Wild:
Klar, natürlich sollte ein Jäger den Finger nur dann krumm machen, wenn er sich sicher sein kann, daß er auch sauber trifft und das Wild nicht unnötig leiden wird. Aber es ist doch erstaunlich, wie weit manches Wild selbst mit sauberstem Treffer von geeignetstem Kaliber und guter Laborierung noch flüchten kann. Insbesondere Rotwild ist dafür bekannt, mit Vollblattschuß noch 'zig Meter zu ziehen. Auch Rehwild springt manchmal noch weit ab.
Das Problem des Rervierwechsels von "erlegtem" Wild ergibt sich also auch bei guter Jagdausübung schnell mal, wenn das Tier in Grenznähe beschossen wird.

Für Waidwerkfrevel gibt's für gewöhnlich jedoch nix hinter die Ohren, sondern mit blanker flacher Klinge auf den (lederbehosten) Hintern. Tut sicherlich auch doller weh.

Gruß

Boesman

 

[Dieter K.]

......

Hallo Boesmann,
das unterschreibe ich