Mini Mig Schutzgasschweißgerät - Druck Einwegflasche

[Kussmaul]

Hallo an alle Schweißexperten in diesem Forum,

ich besitze seit einiger Zeit ein kleines transportables Mig/Mag-Schutzgasschweißgerät Mini Mig, das mit einer kleinen Einweg Schutzgasflasche betrieben wird.

Selbstverständlich könnte man auch eine große Gasflasche an das Gerät anschließen, für meine Zwecke in es so aber völlig ausreichend, da ich es nur wenige Male im Jahr benötige.

Im Moment in ein solcher Fall und ich musste mir für das zu schweißende Material eine neue Einwegflasche Argon-CO2 80/20 bei Amazon bestellen, da es die im hiesigen Baumarkt leider nicht gibt:

http://www.amazon.de/Einhell-Schutz...33473&sr=8-4&keywords=schutzgas+einwegflasche

Die Gasflasche war gestern angekommen. Nach dem Aufschrauben des Druckminderers war ich doch etwas erstaunt, als der maximal zu regelnde Druck bei voll geöffnetem Regler bei etwa 3,5 bar stehen blieb. Die andere 'alte' Flasche mit reinem Argon, die noch etwa halb voll ist, bringt da fast 6 bar.

Ist der maximale Druck nun ein Indiz für den Füllstand?

Danke und viele Grüße,
Kussmaul

 

[MSG]

Ist der maximale Druck nun ein Indiz für den Füllstand?

Ja. Bei verdichteten (nicht verflüssigten) Gasen ist der Druck proportional zum Inhalt.
In den Untiefen des Internets habe ich gelesen, daß die Flasche neu 60 bar haben sollte.... wenn da nur noch 3,5bar drin sind, dann sind in der Flasche noch 3,6/60*100 = 5,83% Inhalt drin.

=> Die Flasche war wohl nicht ganz dicht und ist zu 95% leer. Würde ich sofort reklamieren bei den Preisen...

 

[Kussmaul]

Erstmal vielen Dank für die Antwort.

Das Manometer am meinem Druckminderer zeigt allerdings den Druck hinter dem Druckminderer an, also den Abgangsdruck, nicht den Druck davor bzw. den reinen Flaschendruck. Die Anzeige geht auch nur bis maximal 6 bar.

Es natürlich auch Druckminderer mit 2 Manometern, eines zum Anzeigen des Flaschendruckes und eines zum Anzeigen des Abgangsdruckes.

Aber dennoch sind 3,5 bar maximaler Abgangsdruck bei der neuen Flasche im Vergleich zu 6 bar bei der alten Flasche doch etwas merkwürdig.

Um es kurz zu machen, wie kann ich den Füllstand bei einer solchen Einwegflasche möglichst genau ermitteln? Über das Gewicht?

Viele Grüße,
Kussmaul

 

[powersupply]

Wenn Du das genaue Leergewicht der Flasche weist kannst Du bei Kenntnis des Gewichts eines Liter Gases die Füllmenge daraus ableiten.
Ich hab das mal mit CO2 Flaschen für die Sodasprudler versucht und bin zum Ergebnis gekommen, dass das nur sehr unzureichend möglich ist.

PS

 

[MSG]

@Powersupply: Bei CO2 ist das CO2 doch flüssig drin? Da müsste das eher gehen als 60l Ar/Co-Gasgemisch zu wiegen....

Beim Gasen sehe ich das mit Wiegen eher schwarz.

@Kussmaul: Ah ok, dann hatte ich das falsch verstanden. Der maximale Abgangsdruck sollte sich aber auf jeden Fall über 3,5bar einstellen lassen, wenn a) die Flasche voll ist und b) der Einstellbereich des Reglers das hergab (also wenn es vorher mal ging)

 

[Kussmaul]

Also ich habe die Flasche mal mit der Küchenwaage gewogen.

Laut Aufdruck sollte das Bruttogewicht der Flasche, also inklusive Füllung, bei 1120 g liegen. Laut Küchenwaage stimmt dies ziemlich genau (+- 10 g).

Zum Vergleich nahm ich eine ganz leere Flasche, also ohne jeglichen Restdruck, die hat dann ziemlich genau 1000 g.

Damit liegt die Füllmenge bei etwa 120 g? Und da kommen dann 60 bar Fülldruck zustande?

Wow, dafür 23,- € ist schon ein gesunder Preis.

 

[powersupply]

@Powersupply: Bei CO2 ist das CO2 doch flüssig drin? Da müsste das eher gehen als 60l Ar/Co-Gasgemisch zu wiegen....

Beim Gasen sehe ich das mit Wiegen eher schwarz.

Tausch dich nicht wie schwer so ein Gas ist!
In den CO2 Kartuschen der Sprudler ist das "Gas" mit ca 60Bar komprimiert. Da wird soweit ich weis noch nix flüssig.

Muss mich korrigieren. Da sind 250Bar auf der Aluflasche eingeschlagen!
Da hat eine ehemals voll mit 1200g gewogene Flasche ein Leergewicht von 735g was ca 465g Füllgewicht bedeutet. Das Nennvolumen ist mit 0,605ml angegeben.

PS

 

[chevyman]

Selbstverständlich könnte man auch eine große Gasflasche an das Gerät anschließen, für meine Zwecke in es so aber völlig ausreichend, da ich es nur wenige Male im Jahr benötige.

Das solltest Du nochmal ganz angestrengt überdenken!
23 Euro Gas für 7 Minuten Schweißen würde bei mir zur Schnappatmung führen. Das sind fast 200 Euro pro Stunde.

Klar, daß man sich da jeden Einsatz des Gerätes gründlich überlegt. Aber da kann doch keine Freude aufkommen.

Einmal über Hornbach oder Bauhaus in eine 10 Liter Flasche und passenden Drumi über ebay investieren, und das Schweißen macht gleich mehr Freude.
Dann fallen einem auch bald weitere Projekte mit Schweißbedarf ein.

Ein Forumskollege hat in seiner Signatur stehen: "Ich bin zu arm für billiges Werkzeug."
Ich kann mir für diesen Satz kein treffenderes Beispiel vorstellen, als Einwegflaschen für Schutzgas.

 

[MSG]

@co2 Siehe http://www.aquaristik-live.de/technik-f5/co2-in-gasflaschen-fluessig-oder-gasfoermig-t55025.html so hatte ich das auch im Kopf. Es gibt extra co2 Flaschen mit Steigrohr , wo das flüssige co2 entnommen werden kann. Hatten wir in Chemie zum Trockeneis machen. Ist jetzt aber etwas OT

 

[R.I.2000]

CO2 ist auch nicht gleich CO2 !

Das CO2 zum Schweißen ist getrocknetes Gas. Bei Soda oder Aquaristik ist es nicht rückgetrocknet.

Warum machst du dir bei so wenig Metern im Jahr so einen Stress mit dem Schutzgas?

Gibt doch auch Fülldraht. Da ist der ganze Ärger erledigt.

 

[malocher]

Also ich hab zu Jungendzeiten mal vom Taschengeld ein "Roxy Kit Junior" von Rothenberger gekauft in der irren Annahme man könnte damit richtig (autogen) schweißen im Kleinen wie es auf den Prospekten suggeriert wurde. Da waren auch Einwegflaschen angesagt und O2 geht ja durch wie nix. Das ist extrem teuer und durch nichts zu rechtfertigen.

Aber was ich sagen wollte: Es gab auch Schutzgasflaschen die kleiner als 10L waren, die waren defintiv Mehrweg.
Sowas vom Stil her:
http://www.ebay.de/itm/Sauerstoff-Flasche-2L-leer-/291576107997?hash=item43e34a53dd

Schau doch mal nach sowas wenn du so kleine Fläschchen brauchst. Aber eine 10er ist auch nicht so schwer und sperrig. Bei 20L wirds unangenehm mit dem Transport.

Grüße

 

[MSG]

Die Füllung kostet aber für ne 20l Flasche 10% mehr als für eine 10l Flasche ... zumindest hier in der Gegend.
Das war ein Grund für mich, die 10er durch eine 20er zu ersetzen. Die Füllung von 2l oder 5l Flaschen dürfte auch nicht viel billiger sein - und Tauschflaschen gibts da meineswissens auch nicht, dann darfst du dich auch noch um den TÜV kümmern ... :/

 

[malocher]

Die Füllung kostet aber für ne 20l Flasche 10% mehr als für eine 10l Flasche ... zumindest hier in der Gegend.
Das war ein Grund für mich, die 10er durch eine 20er zu ersetzen. Die Füllung von 2l oder 5l Flaschen dürfte auch nicht viel billiger sein - und Tauschflaschen gibts da meineswissens auch nicht, dann darfst du dich auch noch um den TÜV kümmern ... :/

Hast dich bestimmt verschrieben oben. Die 20er ist biller als die 10er Füllung oder? Umgekehrt wäre ja der Hohn.
Wenn du ne 2 oder 5L hast kannst du ja mit einem Umfüllschlauch umfüllen. Das ist beim Tauchen gang und gebe und da sinds auch 200bar.

Mal ne Frage: Was machen die eigentlich beim Flaschen TÜV? Soweit ich weiss nur auffüllen und "gucken" ob sie hält. Eigentlich müsste man den Flaschenkörper ja röntgen o.ä. um mögliche Haarisse und Ermüdungserscheinungen rechtzeitig zu sehen.

Grüße

 

[MSG]

Hast dich bestimmt verschrieben oben. Die 20er ist biller als die 10er Füllung oder?

Ne, eher undeutlich ausgedrückt. Die 20l kosten ~ 45€, (= 2,25€/l ) und 10l kosten 36€ (= 3,60 €/l ). Ok die 20er Füllung ist 9€ teurer .... habe gerade mal beim Hornbach nachgeschaut.

Umfüllbogen für kl. Flaschen ist natürlich eine Möglichkeit, aber der TÜV kostet immer noch 50€ aufwärts alle paar Jahre..

Bei den Atemluftflaschen der Feuerwehr hatte ich schon mitgeholfen. Da wird gemacht:
* Ventil ab
* Sichtprüfung außen
* Sichtprüfung innen mit Endoskop
* Flasche mit Wasser füllen und auf 1,5fachen Nenndruck abdrücken
* Flasche leeren und trocknen
* Ventil drauf

Also schon etwas aufwendiger.

 

[malocher]

Ok, aber mal ehrlich, die Sichtprüfung ist fürn A...
Da sieht man höchstens was wenn das Ding total offensichtlich im Eimer ist.
Ich wage zu bezweifeln dass das ganze Testverfahren mit abdrücken usw. ernsthaft etwas aussagt.
Das ist ähnlich beim alten Flugzeug 3900 mal hielt das Material und bei 3901 bricht es.
Natürlich kann man bei der Menge nicht jede Flasche einer genauen Untersuchung unterziehen. Wäre auch extrem teuer.

grüße

 

[MSG]

Naja wenn die Sichtprüfung Rost im inneren zeigt, dann sollte die Flasche innen neu lackiert werden. Ob sie den Druck aushält, erkennt man so natürlich nicht. Wobei Argon/CO2 Flaschen nicht rosten sollten, Wasserdampf darf da ja nicht drin sein


Und wenn sie 300bar aushält, dann sollte sie noch eine ganze Weile 200bar aushalten. Ich denke, das ist die sinnvollere Prüfung der beiden.