Holzbasteln als neues Hobby?

[Richard Schwan]

Hallo Hobbyschreiner!

Ich habe mir einige Beiträge in diesem Forum durchgelesen und
auch die eine oder andere eurer Hompages angesehen. Wieso?
Ich und mein Bruder haben uns einiges vorgenommen nur um
festzustellen, dass das alles wohl nicht so einfach wird. Daher
habe ich mit Google gesucht und dieses Forum gefunden.

Wer bin ich und was will ich?

Mein Name ist Richard und ich bin 18 Jahre alt. Ich mache eine
Berufsausbildung zum Industriemechaniker und wollte mir ein
Lesepult für meine
Zeitungen (Zeitungszeugen - Zeitungsnachdrucke aus der Zeit
des nationalsozialismus) bauen. Mein Bruder war dafür sofort
zu begeistern, will er sich doch im gleichen Zug ein Zelt nach
Art der Wikinger bauen. Wir sahen uns im Baumarkt um
und rechneten nach, was uns die Latten und Leimholzplatten
wohl kosten würden. Uns wurde klar, dass wir uns hier wirklich
reinhängen müssen, dass dies ein Zeit- und Kostenintensives
Hobby wird. Wieso erzähle ich das hier?
Weil wir Tipps von Profis brauchen. Damit ihr uns diese geben
könnt, folgendes:

-Wir haben kein/kaum richtiges Werkzeug
-Wir können aus Holz nicht mehr als Feuer machen
-Wir haben einen großen Keller dessen Fußboden
nach Sägemehl lechtzt
-Wir haben einiges an Startkapital und Motivation!

Nun, wie beginnt man ein solches Unterfangen? Eine Sägemühle
gibt es in der Nähe, nur habe ich noch nicht hineingeschnuppert.
Welches Werkzeug, welche Maschinen braucht man für das
Schreinern im Keller? Ich hoffe, ihr könnt uns hierbei weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen,

Richard Schwan

 

[xt-schrauber]

Hallo,

das ist nicht so ganz einfach. Ich gehe mal davon aus, dass du schon ein wenig Handwerkliches Geschick hast und nicht blauäugig an irgendwelche Maschinen gehst, ohne dich mit deren Handhabung vertraut gemacht zu haben. Hier ist Sicherheit das höchste Gebot. Finger wachsen nicht nach!

Die meisten beginnen mit einer Handkreissäge mit Führungsschiene und einer Oberfräse. Noch ein wenig Handwerkzeug (Stemmeisen, Schraubendreher, Winkel etc.) und eine Schleifmaschine. Damit kann man schon allerhand machen.

Wenn du ordentliche Maschinen und Werkzeuge kaufst, bist du dann in einer Preisklasse von ca. 1200 Euro unterwegs.

Wenn das Budget mehr hergibt, ist eine Tischkreissäge nicht schlecht. Damit sollte man aber auch umgehen können. Damit nicht zuviel Sägemehl auf dem Boden ankommt solltest du dir einen guten Werkstattsauger anschaffen.0 euro bis

Ein gutr Staubsauger liegt bei ca. 130-160 Euro. Tischkreissägen gibt es von 300 Euro bis zu mehreren Tausend Euro.

Akkuschrauber und Bohrmaschine setze ich mal als Haushaltsüblich voraus.

Fang lieber klein an und kauf dir, jeweils das Werkzeug, das du für das nächste Projekt brauchst. Sonst sammelt sich einfach zu viel Zeug an, das du nie brauchen wirst.

Damit du mal ein wenig Gefühl bekommst, empfehle ich dir, mal einen Fachhändler in der Nähe zu besuchen. Schau dich dort in aller Ruhe um und lass dir einiges Zeigen.

Das Holz würde ich nicht im Baumarkt und auch nicht unbedingt im Sägewerk kaufen. Es gibt auch hierfür Fachhändler, die dir gute Qualität zu guten Preisen bieten können. Gutes Holz habe ich im Baumarkt noch nicht gesehen.

Was du natürlich auch brauchst, ist ein Platz, an dem du arbeiten kannst. Für die Holzbearbeitung wäre eine Hobelbank natürlich das beste, es geht aber auch eine richtig stabile Werkbank. Zur Not auch zwei Böcke und eine dicke Platte. Dann solltest du das Ganze aber an der Wand verschrauben.

Edit:
Es gibt übrigens auch zwei Internetforen, die sich speziell an die Holzverarbeiter wenden:
http://www.woodworker.de/forum/

und

http://woodworking.de

Dort gab es bereits mehrere Diskusionen darüber, welche Werkzeuge ein einsteiger braucht. Vielleicht hilft dir das ja auch weiter.


Gruß

xt-schrauber

 

[Dietrich]

Hallo Richard,

wenn Ihr nach Art der Wikinger fertigen wollt, vergeßt alles elektrische und schaut Euch hier um:

http://www.gransfors.com/htm_ger/index.html

In dem Örtchen Gränsfors 340 km nördlich von Stockholm bekommt man Werkzeuge, oder bekommt sie exklusiv gefertigt die man für Holzbau nach Wikingerart braucht.
Zu Einstimmung empfehle ich Euch, im kommenden Sommer dort einen Blockhausbau-Kursus zu machen.

Die Wikinger hatten keine Sägen um Stämme aufzusägen, sie haben die Stämme gespalten/gerissen und ihnen so konische Bretter entlockt, die mit durchgehender Holzfaser, auch in geringen Stärken größte Stabilität hatten.

 

[xt-schrauber]

Hallo,

wenn Ihr nach Art der Wikinger fertigen wollt, .

Wikinger hatten Lesepulte für Zeitungen?


Naja, vielleicht schreibt Richard noch ein wenig genauer, was er sich so vorstellt.

Gruß

xt-schrauber

 

[Richard Schwan]

@ xt-schrauber:
Ja, handwerkliche Fähigkeiten bringe ich mit. Jedoch noch nie
an Holz probiert. Die beiden Foren werde ich mir ansehen, danke.

Das mit dem Zelt war ein wenig anders gemeint. Ich editiere
einen link ein, sobald ich die Internetseite wieder finde. Dann
sollte das klar sein.

Für das Lesepult werde ich eine Zeichnung machen und einscannen,
sobald ich meinen Scanner wieder habe bekommt ihr ein Bild.
Frühestens am Samstag.

So weit bedanke ich mich recht herzlich, wenn es noch mehr gibt,
ich nehme alle Ratschläge dankend an!

-Richard

€dit:

http://666kb.com/i/aqlf8yyfe2k19jxq7.jpg
http://666kb.com/i/aqlf9lxqy6uo84v3z.jpg

 

[Dietrich]

Hallo XT-Schrauber,

vllt. Pult für Seekarten

Immerhin waren die Nordmänner 500 Jahre vor Columbus in der neuen Welt.

Richard, das sieht mir so aus als ob Ihr Euch an historische Vorgaben halten wollt?
In Dänemark gibt es jeden Sommer ein Wikingerlager, wo man in seinem Urlaub die Handwerkstechniken erlernen kann, müsste sich im Net finden lassen.
Mit Akkuschrauber und Stichsäge wird das nichts.

 

[Richard Schwan]

ähhmm...
Nein. Es soll nur so aussehen, Leim und Schrauben sind erlaubt

Ach ja: So etwas sollte niemand als "Werkstatt" ansehen:

http://thereifixedit.files.wordpress.com/2009/12/129042455460090138.jpg